Hallo liebe Leser!
In meiner 10-jährigen Ehe (2 Kinder, 5 und 9 Jahre alt) hatte ich mich seit drei Jahren mehr oder weniger entliebt. Es war ein schleichender Prozess. Wir sind sehr unterschiedlich. Mein Mann konnte sich nicht in mein Gefühlsleben einfühlen, er wiederum fühlte sich allgemein von mir vernachlässigt. Wir haben immer weniger zueinander gefunden und nicht rechtzeitig begonnen, an unserer Beziehung zu arbeiten. Verstärkt kam hinzu, dass ich in meiner Ehe nicht viel zu sagen hatte, alle Entscheidungen mein Mann treffen musste und mich einfach nicht ernst genommen hat.
Bis ich mich vor zwei Jahren in einen Arbeitskollegen verliebte, der auch verheiratet war und ein Kind hat. Es hat mich wie ein Blitz getroffen. Von Anfang an waren Gefühle da. Ich konnte nur kurz dagegen ankämpfen und habe mich diesem Mann schließlich hingegeben. Wir haben den Himmel entdeckt. Noch nie konnte ich solch eine Leidenschaft und Hingabe für einen Mann empfinden, er sprach immer davon, durch mich erst die Liebe entdeckt zu haben. Es war sehr intensiv und tief. Schon nach einigen Montan fragte er mich, ob ich mir vorstellen könne, mit ihm zu leben. Er suchte den Absprung von seiner Ehe. Das war bei mir gar nicht der Fall, ich hätte meine Ehe nicht für eine neue Liebe aufgegeben. Bis meine Beziehung aufflog, mein Mann unsere Korrespondenz entdeckte. Natürlich war er am Boden zerstört, doch ich konnte keine Empathie für ihn empfinden, dachte nur an den anderen Mann. So war ich auch nicht in der Lage, um meine Ehe zu kämpfen, genauso wenig mein Mann, der zu verletzt und gekränkt war.
So gingen 10 schreckliche Monate um, in denen ich nur kurz Kontakt zum anderen Mann hatte, den Kontakt aber eigentlich abgebrochen hatte. Er hatte sich derweil von seiner Frau getrennt und war ausgezogen. Als ich merkte, dass mein Mann mir nicht verzeihen kann und nur noch von Trennung spricht, war ich schließlich auch dafür. Gleich danach waren der andere und ich wieder zusammen. Nach drei wunderbaren Monaten des Glücks kam bei ihm der erste große Einbruch. Schon vorher hatte er ein paar Mal über seinen Trennungsschmerz geklagt. Dann zog er sich zurück, sagte, er brauche Ruhe, um allen Ereignissen in seinem Leben hinterher zu kommen und dass er noch nicht über seine Trennung hinweg sei. Allmählich ging es ihm aber wieder besser und wir waren uns wieder ganz nah und waren glücklich. Er lernte meine Kinder, meine Eltern und Freunde kennen, ich seinen Sohn und seine Freunde. Er sagte seiner Frau, dass wir in den Urlaub fahren. Wir fingen also nach und nach an, uns in unser gemeinsames Leben zu finden.
Dann ging es mir fünf Wochen lang richtig schlecht, weil mir zum ersten Mal massiv die Dimension meiner Trennung bewusst wurde, mein Mann mir plötzlich richtig leid tat, die Kinder auch. Sodass ich in ein Loch fiel. Ich gestand ihm das, weil er es ja nachvollziehen müsste. Was wiederum ihn wieder in eine Krise gestürzt hat. Er sagt, dass er mich liebt, doch dass ihm unsere Trennungsgeschichten zu schaffen mache, dass ihm sein jetziger Rückzug leid tut, dass er aber nicht anders könne. Ich müsse jetzt Kraft haben in dieser schwierigen Zeit. Natürlich stürzt mich sein plötzlicher Rückzug aber in große Verzweiflung. Sind wir überhaupt noch zusammen? Haben wir eine Chance? Was meint ihr?
11.04.2017 21:23 •
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