Noch-Frau und Freundin - bin total zerissen

M
Hallo Forum,

ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.
Es gäbe so viel zu sagen, vielleicht auch wichtige Kleinigkeiten - ich versuche es mal.

Bin jetzt 52 Jahre, habe nach einer 4 jährigen Beziehung 1986 meine erste Frau kennengelernt und nach einem Jahr geheiratet.

Damals dachte ich eigentlich nicht nach, ob das jetzt die Liebe fürs Leben sei.
Noch in der Nacht vor der Hochzeit warnten mich meine Mutter und mein älterer Bruder, diese Frau zu heiraten - ich tat es trotzdem.

Sie hat es schon sehr kurz nach der Eheschließung vorgezogen, sich den ehelichen Pflichten (auch im Bett) zu entsagen. Anstatt dessen kompensierte sie Ihren Frust mit übermäßiger Kaufsucht; warum sie frustig war, weiß ich eigentlich bis heute nicht.

Nachdem ich aber genau zu dieser Zeit meine Selbständigkeit startete, war ich mit so vielen konfrontiert, dass ich das nicht so intensiv wahrnahm. Erst als es mit meiner Firma nicht mehr so lief, wachte ich auf und spürte auch meinen privaten Kummer wieder. 1996 liesen wir uns einvernehmlich scheiden; ich habe seit dieser Zeit keinen Kontakt mehr zu ihr (und suche auch keinen mehr).

In den folgenden zwei Jahren Single-Dasein und einem neuerlichen Re-Start in der Selbständigkeit (diesmal sehr erfolgreich) lernte ich aufgrund einer beruflichen Zusammenarbeit meine zweite bzw. jetzige Frau - eine Polin, die schon damals 10 Jahre hier lebte - kennen; 1999 heirateten wir.

Es ging uns damals sehr gut, ich stellte sie in meiner Firma an; aber schon sehr bald - im ersten Jahr unserer Ehe - bemerkte ich, dass sie leicht streitsüchtig war. Zuerst mit meinen Mitarbeitern, und dann auch mit mir. Anfänglich maß ich dem Treiben nicht so eine Bedeutung bei.

Aufgrund großer Probleme in einem Projekt kam ich finanziell ins Trudeln und musste mein Unternehmen schließen. Sowohl meine Frau als auch ich jobten dann ein Jahr in verschiedenen Unternehmen und wir beschlossen 2002 ein gemeinsames Beratungsunternehmen zu gründen. Aber unsere Zusammenarbeit klappte ganz und gar nicht.

Es kam immer öfter zu Streitereien. Anstatt aktiv mitzuarbeiten war sie der Ansicht, dass ich ihr ihre Arbeit mundgerecht liefern müsse (was aber nicht ausgemacht war). Nach ein wenig mehr als einem Jahr kam dann unser Sohn zur Welt. Ein wenig Entspannung. Aber Ihre Unzufriedenheit und Ihre Streitsucht wurden von Tag zu Tag schlimmer.

Sie war nun hauptsächlich Mutter (obwohl wir ein Kindermädchen hatten...). Nachdem Sie es für sich nicht schaffte, die perfekte Mutter zu sein, erledigte ich nebenbei auch noch Arbeiten wie Windel wechseln, Kind baden, füttern, etc... Im Haushalt arbeitete ich sowie mit (Putzen, Kochen, Bügeln).

Die Arbeit war mir nie zuviel, nur Ihre Unzufriedenheit und Streitsucht war unerträglich für mich. Nachdem einmal ein Beratungsjob nicht so lief wie geplant, fiel sie über mich her, prügelte ein und schrie, dass sie mich umbringen werde. Irgendwie verdrängte ich diesen Vorfall, wie einen schlechten Traum, den man vergisst. Alles kam mir so absurd vor.

2008 hatte sie die Idee einer eigenen Wohnung (bis dahin lebten wir in Miete). Nachdem ihr Vater zusagte, uns finanziell zu unterstützen, kam die Idee eines Eigenheims. Gesagt, getan. 2009 bauten wir und hatten natürlich auch Probleme mit Handwerkern. Aufgrund Ihres Verhaltens bei Streitereien vergraulte sie nicht nur die Professionisten sondern auch gleich die neuen Nachbarn. Sosehr, dass wir 1 Jahr nach Fertigstellung des Hauses 2011 dieses wieder mit hohem Verlust verkauften und in eine andere Stadt zogen.

Die Erfahrung des Hausbauens war nur Verstärker von Problemen oder Ihres Verhaltens, nicht aber Auslöser. Mitte 2012 lösten wir unsere gemeinsame Firma auf, weil sie sich anderwertig selbständig machen wollte. Anfang 2013 teilte ich ihr mit, dass ich mich scheiden lassen möchte, lies mich aber wieder von ihr überreden zu bleiben. Ende 2013 erkrankte sie schwer, und so blieb ich aus Mitleid / Hilfsbereitschaft / schlechtem Gewissen(?) bei ihr.

Ich begleitete sie in diesem Jahr zu ihrer OP und den folgenden Therapien. Und so wie es scheint, hat sie die Krankheit überwunden. Ende 2014 renovierte ich noch unsere / ihre Wohnung und zog im Jänner 2015 aus um in weiterer Folge eine einvernehmliche Scheidung einzureichen. Ich machte ihr mehrere verschiedene finanzielle Angebote hinsichtlich eines Unterhalts (aus Goodwill für sie, Unterhalt für den Sohn ist klar); bekam aber zu keinem einzigen eine Stellungnahme.

Irgendwie spürte ich aber noch immer ihren langen Arm, weil sie mich zu jeder Kleinigkeit kontaktierte (mal den PC einzurichten, mal einen Wasserhahn zu reparieren, und vieles dergleichen). Das störte mich nur bedingt, weil ich aus Hilfsbereitschaft und / oder schlechtem Gewissen (warum eigentlich?) ihr dann ab und an geholfen habe.

Anfang April lernte ich über eine Singlebörse eine Frau kennen, in die ich mich in kurzer Zeit sehr verliebte. Sie schien sehr besonnen zu sein. Und half mir auch emotional weiter. Sie hatte viel Wissen bezüglich Energien, Selbstreflektion, Authentizität, zu sich stehen, und dergleichen.

Und gab mir immer wieder Tips dazu, die mir sehr weitergeholfen haben (wie z.B. auch das Buch Masken der Niedertracht, das mir die vielen fehlenden Antworten auf das Streit-Verhalten meiner Frau lieferte).

Allerdings kritisierte sie immer wieder mein gutmütiges Verhalten zu meiner Noch-Frau. So, dass es öfters zu Spannungen kam. Sie sagte mir, dass sie sich wie ein Geist vorkommt und keine Dreierbeziehung führen möchte. Ich versteh das, sagte ihr aber auch, dass ich das nicht mache, weil ich mit meiner Noch-Frau keine Beziehung / Ehe mehr führe bzw. habe.

Dazu kommt auch, dass ich meine Aufgabenliste gegenüber meiner Frau schon vor längerem erfüllt habe und daher ich nicht mehr greifbar bin für sie. Und der Kontakt auch immer weniger wird und sich auf das Abholen und zurückbringen unseres Sohnes beschränkt.

Diese mangelnde Greifbarkeit veranlasst sie aber, dass sie Unsinn über mich erzählt; auf den ich nicht reagiere und sie das noch wütender macht.

Vor 2 Wochen ist es dann eskaliert und sie hat mir am Telefon gesagt, dass sie mich umbringt. Nachdem sie bereits 3x gegenüber mich tätlich war, bin ich zur Polizei gegangen und habe ohne auf ihre Antwort (auf meine finanziellen Angebote) zu warten die Scheidung eingereicht.

Im Moment bin ich komplett zerrissen, einerseits die Scheidung von meiner Frau (mit der ich emotional keine Beziehung mehr führe) und auf der anderen Seite meine Freundin, die mir immer wieder sagt, dass ich mich nicht genug gegenüber meine Noch-Frau abgrenzen kann und noch immer funktioniere (was auch teilweise wahrscheinlich noch so ist nach 16 Ehejahren).

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich meine Freundin zu früh kennengelernt habe. Ich kann bzw. will aber diese Beziehung jetzt nicht aussetzen bis zu dem Zeitpunkt, wo ich auch wirklich geschieden bin. Im dümmsten Fall dauert das Jahre.

Ich weiß echt nicht mehr weiter, fühle mich total zerrieben, hab keinen klaren Kopf und Liebeskummer wegen meiner Freundin. Ich hab auch das Gefühl, dass meine wirklich ernst gemeinten Beteuerungen bei ihr nicht ankommen.

Was soll ich bloß tun?

Monkey888

27.09.2015 21:26 • #1


A
Hallo monkey,

Deine Geschichte ist schon ganz schön heftig!
Machen oder ändern in dieser Situation kannst du mal gar nichts, weil sich bekanntlich nichts erzwingen lässt. Wenn ich eine Drau kennenlernen würde, die mir Dolche Buecher empfehlt, wäre ich mehr als hellhörig! Warum weiß Sie darüber Bescheid? Ich denke jeder hatte schon ein Leben davor und schleppt eine Geisterbahn mit sich rum. Was hat Sie für Probleme, wenn du dich um deinen Sohn kümmerst! Wie weit solltest du dich denn abgrenzen! Ich bin geläutert und schaue nur noch auf Taten und glaube keine Worte mehr! Nur Schall und Rauch! Warum hat Sie kein Verstaendnis für deine Situation! Halte die Ohren steif und fange an mal ein bisschen zu denken.
Mfg

28.09.2015 01:29 • #2




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