Partner mit ADHS?

Hallo zusammen

Kennt sich jemand aus mit Menschen die ADHS haben? Ich habe mich verliebt, er sich auch Wir sind wirklich noch ganz am Anfang, am Daten, am Kennenlernen. Er hat mir recht schnell erzählt, dass er seit seiner Kindheit ADHS hat und auch Medikamente nimmt. Die Krankheit war offenbar der Grund, warum seine letzte Beziehung in die Brüche gegangen ist.

Für mich war das erstmal kein Grund ihn nicht weiter kennenlernen zu wollen. Allerdings merke ich, dass es nicht ganz so einfach ist damit umzugehen. Er kann oftmals nicht zuhören und redet sehr viel, ich komme kaum zu Wort. Wenn ich z.B. eine Frage stelle, beantwortet er diese aber schweift dann total ab, redet um 7 Ecken herum, kommt zu ganz anderen Themen und wenn er dann mal kurz eine Pause macht, kann ich nochmals etwas zu meiner ersten Frage sagen. Was ihn dann aber verwirrt, denn er ist ja bereits bei einem ganz anderen Thema. Sein Gemüt schwankt auch recht oft innert kurzer Zeit. Das kann in einem Gespräch von 15 Minuten hin und her gehen. Oftmals redet er so viel, dass er plötzlich Dinge verdreht und mir auch die Worte im Munde umdreht.

Ich hoffe, ich habe es einigermassen verständlich schildern können. Dies soll keine Kritik an ihm sein. Ich weiss einfach nicht genau, wie damit umgehen, dass die Kommunikation so schwierig ist. Ich habe das Gefühl er hört ganz vieles nicht, oder besser gesagt, er registriert es nicht. Dabei möchte ich ihm doch auch ein bisschen von mir erzählen und preisgeben.

Könnt Ihr mir helfen wie ich damit besser umgehen könnte?

Vielen Dank und liebe Grüsse
Rebekka

Ein nicht unanstrengendes Krankheitsbild, weißt du auf was du dich einlässt? Es wird sicher nicht besser.

AdHS kann ggfs im Erwachsenalter nicht mehr so verstärkt auftreten , wie in der Kindheit.
Gut für sie ist Bewegung , Natur , soziale Kontakte.

Kola, aufputschende Getränke , Farbstoffe in Lebensmitteln und zuviel Medienkonsum kann kontroproduktiv für sie sein

Das Problem an solchen Beziehungen ist, dass man wenn man mit den Spleens nicht zurechtkommt, man schnell in die Rolle des verständnislosen Charakterschw rutscht.


ADHS ist ja nicht Bein ab, wenn er Krankheitseinsicht hat, Medikamente nimmt, und er trotzdem sein Verhalten nicht kontrollieren kann, dann liegt da mehr im Argen.

Die offizielle Prognose ist leider nicht extreem günstig unter dem Überbegriff ADHS- allerdings sollte die Vielschichtigkeit der Störung auch den Betroffenen zugesprochen werden und du @te, wirst selbst herausfinden müssen, ob deine Toleranzgrenze überschritten wird oder nicht.Dein Partner wird lebenslang an sich arbeiten müssen und womöglich auch Medikamente nehmen. Bestenfalls setzt Du dich mit seiner Problematik ein wenig auseinander, vielleicht kannst du ihn ja unterstützen, weitere sinnvolle Strategien für sich zu entwickeln. Wo könnte man fehlende Routine(n) besser (nach)lernen als in einer Beziehung
Es kommt ganz darauf an, welche Symptome ihm das Leben schwer machen, eine Herausforderung für dich kann es früher oder später schon werden. Aufmerksamkeitsstörung kann bedeuten, er vergisst ggf. etwas, das dir wichtig ist (...) Hyperaktivität kann bedeuten, das er mehr Bewegung braucht als Du und ein Übermaß an Impulsivität kannst du einem Mangel an physischer und psychischer Selbstregulation gleichsetzen. Solange die Impulsivität nicht in Handgreiflichkeiten ausartet ( an der Stelle wäre die Krankheit dann keine Entschuldigung mehr) kann es ja sein, das er das Ganze gut im Griff hat.Das er sich zumindest darum bemüht, alles einigermassen unter Kontrolle zu haben, davon kannst Du ausgehen wenn er die Medikamente nimmt ( denn das heißt ja, ab und an muss er mit einem fachkundigen Arzt über sich sprechen).
Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute!

ADHS-ler haben die Möglichkeit auf ihre Krankheit einzuwirken, genug Schlaf, Ernährung Sport und Bewegung und Entspannung. Wenn ein ADHS-ler auch noch auf Ballerspiele TV und Smartphone weitestgehend verzichten kann und er/sie über soziale Kompetenzen verfügt kann ich mir eine Beziehung durchaus vorstellen. Mein Patenkind hat ADS da konnte man den Unterschied merken vorher/nachher, das fordert aber viel Arbeit vom Kranken und Geduld von seinem Umfeld.

Vielen lieben Dank für Eure Antworten und Informationen.

Ich bin ein bisschen durcheinander, ich habe mich noch nicht oft im Leben verliebt und geniesse das natürlich. Vor allem, weil es ihm genau gleich geht. Andererseits habe ich Schwierigkeiten mit seinem Verhalten. Ich weiss noch nicht wohin uns die Reise führen wird und/oder wie ich mich entscheiden werde. Aber wollte mich hier kurz für Eure Nachrichten bedanken

Zitat von Rebekka_86:

Vielen lieben Dank für Eure Antworten und Informationen.

Ich bin ein bisschen durcheinander, ich habe mich noch nicht oft im Leben verliebt und geniesse das natürlich. Vor allem, weil es ihm genau gleich geht. Andererseits habe ich Schwierigkeiten mit seinem Verhalten. Ich weiss noch nicht wohin uns die Reise führen wird und/oder wie ich mich entscheiden werde. Aber wollte mich hier kurz für Eure Nachrichten bedanken

BIst du noch da? Ich wäre ja so neugierig zu wissen wie es weiter ging?