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Partnerverlust durch Dro.

M
Hallo,

habe mich mal neu hier in diesem Forum registriert und vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich.


Kurz zu mir:

M- bald 25 Jahre alt.
Ich *beep* seit ich 16 bin und bin wahrscheinlich auch schon genau so lange abhängig.
Hatte vorher ein paar Beziehungen aber nichts wirklich ernstes.
Ich habe 09.2016 eine Ausbildung begonnen und mit dem Umzug 11 Tage später meine jetzige Ex kennengelernt.
Aufgrund einer Dummheit habe ich 2019 noch meine Ausbildung verloren und habe versucht diese in verschiedenen Betrieben weiter fortzuführen, was aber Aufgrund der Probleme meiner Dro. gescheitert ist.
Mit der ersten Ausbildung habe ich 5 Jobs verloren.
Nun Arbeite ich Selbstständig im Bereich 3d Druck/Design und Computerservice.
Vor dem letzten Jobverlust habe ich für nen Subunternehmer gearbeitet und nur Nachtschichten.

Kurz zu Ihr:

W- bald 23 Jahre alt.
Hatte zuvor noch nie eine Beziehung, erlebte damals viel Mobbing.
Lückenloser Lebenslauf.
War vorher Depri, aber ich habe Sie sehr schnell Aufgebaut.

Nun zur Situation.

Der Anfang meiner Beziehung lief super und ich habe tatsächlich es geschafft eine ganze Weile nicht zu *beep*.
Da mir damals aber noch nicht bewusst war, dass ich Abhängig bin und der Teufel überall lauert bin ich nach kurzer Zeit dort wieder rein gerutscht. Meine jetzige Ex hat damals mir da schon alle möglichen Hilfsangebote rausgesucht, diese habe ich aber eher Semi Wahrgenommen, da auch die Probleme mit dem Konsum sehr gering waren.

Nach ca 1 Jahr Beziehung sind wir dann zusammen gezogen und ich hatte mir einen Dro. neustart gewünscht, das hat leider auch nicht gut geklappt.
Mit der gemeinsamen Wohnung wurde das Problem dann noch schlimmer, wahrscheinlich weil ich mich zu sehr auf der Beziehung ausgeruht habe.

Nun hat Sie vor ca. 2 Monaten die Beziehung beendet, nach 3,5 Jahren (zu den Hintergründen gleich mehr)
Eigentlich dachte Sie, dass ich meine Tasche packe und verschwinde, wie es schon war in den paar malen, wo wir uns gestritten haben.
Stattdessen hat es aber bei mir Klick gemacht, habe alles was mit *beep* zu tun hat weg geschmissen und auch die schöne *beep* aus den Playlisten entfernt.
Habe mich dann sofort bei der Caritas gemeldet um mir Hilfe zu suchen und begebe mich demnächst auch in eine stationäre Entzugstherapie.


Wie es jetzt ist. (Schon mal Sry, wenn ich die Lage nicht ganz schlüssig Erklären kann)

Wir leben noch Zusammen und eigentlich ist es als ob wir noch zusammen wären.
Wir haben S, wir Kuscheln, wir Knutschen, gehen zusammen Einkaufen und planen unsere Woche zusammen.
Es fehlt eigentlich nur das Ich liebe dich von ihrer Seite, obwohl sie auch sagte, dass ein kleiner Teil in ihr mich immer noch liebt.

Sie sieht meine Änderungen und Erfolge.
Meine selbstständige Arbeit läuft viel besser als zuvor.
Sie glaubt mir auch, dass ich das Ernst mit mir selbst meine und das für mich Durchziehen will, nun ist Sie nur sehr enttäuscht und würde mit meiner Änderung nicht klar kommen, da Sie die ganze Zeit wusste, dass ich das kann.
Allerdings will Sie keine Beziehung mehr mit mir, weil sie viele Bedenken hat, dass die Beziehung wieder so schlimm wird, wie nach dem Umzug und Sie wieder nicht den Mut findet, um sich rechtzeitig zu melden.
Auch würde Sie lieber das Singledasein genießen.

Heute haben wir erstmal eine räumliche Trennung vorgenommen, schlafen aber immer noch im gemeinsamen Bett.


Nun nochmal kurz, wie es zur Trennung kam.

Sie sagte, dass sie sich in die letzten 1,5 Jahre sehr von mir vernachlässigt gefühlt hat und hat das verglichen, als sei ich ihr mit dem Dro. fremd gegangen.
Sie hat sich von mir nur noch wie ein Besitz gefühlt, das habe ich eingesehen und verstanden.
Sie hatte mich weiter unterstützt, nicht nur finanziell und auch die ganze Zeit für uns gekämpft.
Sie hat immer wieder das Gespräch gesucht und ich habe dieses einfach abgewunken.
Leider hat sie sehr lange gebraucht, bis Sie den Mut hatte die Beziehung mit mir zu beenden und verneint auch nicht, dass es vielleicht hätte besser ausgehen können, wenn sie den Schritt eher gegangen wäre.
Sie hatte auch in diesen letzten 1,5 Jahren sehr unter mir gelitten, ich habe das ganze Selbstbewusstsein wieder zerstört, was ich mit ihr Aufgebaut habe.
Sie hatte sogar z.T. Angst vor mir, wenn nichts zu rauchen da war (realistisch aber hätte ich Ihr niemals was angetan) weswegen sie mir auch manchmal dafür Geld gegeben hat.


Nun habe ich (auch wenn sie so nicht fühlte) sie natürlich die ganze Zeit geliebt und mein Herz zerbricht.
Ich würde sehr gerne weiterhin mit ihr zusammen bleiben und gegenseitige Liebe genießen.

Bin für Rückfragen zum Thema da und freue mich schon auf eure Anregungen.

MFG

05.07.2020 17:24 • #1


S
Hallo meiketch,

willkommen im Forum!

Nach meiner Meinung bleibt Dir im Moment nur, Deinen dro.genfreien Weg konsequent weiter zu gehen und sie nicht zu bedrängen.

Du hast sehr ehrlich berichtet, wie es zu Eurer Trennung kam.
Ich wünsche Dir diese Ehrlichkeit und Selbstreflektion von Herzen weiterhin!

Ob es zwischen Euch noch einmal was wird, kann ich nicht voraussehen. Aber wenn Du Deinen eingeschlagenen Weg wirklich konsequent gehst, könntest Du evtl. eine Chance haben.
Ich verstehe Deine Freundin so, dass sie enttäuscht war, Dir das Cleansein nicht wert gewesen zu sein. Obwohl sie, wie Du schreibst, wusste, daß Du es kannst bzw. hinkriegen würdest.

Dir ganz viel Kraft!

05.07.2020 19:06 • x 2 #2


A


Partnerverlust durch Dro.

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M
Hallo,

nochmal danke für deine Antwort.

Tatsächlich war mir das clean sein eigentlich schon wert und habe es mehrmals auch probiert in dieser Zeit.
Nur habe ich es leider nicht geschafft.

Das mit der Kraft ist natürlich zusätzlich mit der anderen Geduldsprobe noch sehr schwer, da ich auch entsprechend meinen gesamten Freundeskreis aufgeben musste.

Vielleicht hast du ja noch einen Tipp, den ich ihr mitgeben kann.

Mfg

05.07.2020 20:19 • #3


S
Lieber meiketch,

ich kann mich leider nur wiederholen: beginne die stationäre Entzugstherapie.
Für Dich selbst! Für Dein Selbstwertgefühl! Für Dein weiteres Leben als cleaner Mensch.

Das hat mMn jetzt oberste Priorität.

Wenn Du es tun willst, um wieder mit ihr zusammenzukommen - also NUR deswegen - ist es im Grunde zum Scheitern verurteilt bzw. Du wirst nach der Therapie schnell wieder anfangen.

Sei es Dir wert, Dich frei und stark zu fühlen!

05.07.2020 20:29 • x 1 #4