Liebe Forumgemeinde
Um den Prozess der Verarbeitung besser zu überstehen, habe ich mich hier angemeldet. Ich befinde mich in einer ähnlich schlechten Zeit (oder doch eher schlimmer?), wie zum Beginn der Beziehung.
Worum geht es? Ich 23 wurde am Samstag von meiner Freundin 24 nach einer knapp zweijährigen Fernbeziehung verlassen. Ich weiss, dass manche Leute eine Fernbeziehung im Voraus schon verurteilen, doch darüber möchte ich nicht sprechen, denn ich war offen für so eine Art der Beziehung und aus Bekanntenkreis weiss ich auch, dass sie gut funktionieren können.
Um den Lauf der Dinge besser verstehen zu können, muss ich etwas ausholen:
Vor zwei Jahren habe ich sie in ihrer schwierigen Trennungsphase kennengelernt. Sie wohnte bei ihrem damaligen Freund, weit weg von zu Hause, der zu diesem Zeitpunkt auch schon ihr Ex war. Sie fühlte sich nicht wohl und wusste schon seit Anfang an, dass diese Beziehung nicht lange halten würde. Übers Internet hat sie einen reiferen Mann kennengelernt (ich glaube der war um die 35), mit dem sie eine eher kurze Beziehung hatte. Als sie sich auch von ihm getrennt hat, weil er angeblich zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat, stets eifersüchtig war und sich mehr um ihren Hund, als um sie gefreut hat, habe ich sie kennengelernt. Sie war ziemlich niedergeschlagen, wusste nicht, was sie machen sollte, denn die Trennung geschah angeblich aus einem Missverständniss. Ich war in dieser Zeit stets für sie da, an ihrer Seite, hab ihr Ratschläge gegeben und meine Meinung darüber gesagt. Sie meinte, ich wäre anders, als die Kerle, die sie bisher kannte, denn ich wolle ihr helfen und nicht ihre Situation ausnutzen, um mit ihr ins Bett zu steigen. Festzuhalten ist, dass ich bis dahin noch KEINE Beziehung geführt habe, weil es sich bis dahin nicht ergeben hat (Grund siehe weiter unten). Nach ca. zwei Monaten Schreiben und Kontakt, fragte sie mich, ob ich mehr für sie empfinde, als nur Freundschaft. Ich habe bejaht, weil sie mir in der Zeit auch viel Zuwendung gezeigt hat, was ich bis dato nicht hatte/kannte. Wir fingen an zu flirten uns es kam eines nach dem anderen. Eines Tages plötzlich kam wieder das Gespräch mit ihrem Ex auf und sie meinte, sie würde ihm verzeihen (was ich überhaupt nicht verstanden habe, so wie er ihr gegenüber war), aber Begründung war u.a dass der S. einfach so gut wäre. In just diesen Moment bin ich in ein unendlich tiefes Loch gefallen. Ich dachte, ich hätte endlich jemanden gefunden, der mich so akzeptiert, wie ich bin (ich habe ein Handicap, was mich körperlich/optisch nicht grade zum attraktivsten Mann macht). Daraufhin hatte ich eine Kontaktsperre mit ihr vereinbart und verfiel in der Depression, weil ich mich die ganzen Rückschläge und besonders dieser zu sehr getroffen haben. Die einzige Trost der mir jeweils blieb, war Du bist wohl der netteste Mensch, den ich je getroffen habe.
Nach einem Monat Pause hat sie sich urplötzlich bei mir per SMS gemeldet und meinte: Man vermisst erst dann etwas, wenn man es nicht mehr hat. Sie meinte, ich ginge ihr nicht aus dem Kopf, hätte ihr gut getan mit meinem Verständnis, Geduld und Zuwendung. Nach knapp zwei Monaten hin und her, Unsicherheit ihrerseits und schlaflosen Nächten meinerseits sind wir dann glücklicherweise zusammengekommen.
Von Anfang an hat sie mir aber gesagt, sie wäre eine nicht sehr einfache Person, man bräuchte viel Geduld mit ihr. Ich war bereit das so zu akzeptieren und zusammen mit ihr daran zu arbeiten. Auch dass sie mehr Kontakt zu Männern hat, als zu Frauen, wusste ich auch, hatte ihr aber gesagt, dass dies kein Problem wäre, wenn sie mich entsprechend schätzt und liebt. Der Anfang der Beziehung war etwas unglaublich schönes für mich, das Gewissen endlich jemanden an meiner Seite zu haben, auch mit meiner Einschränkung. Jedoch hat sie es mir schon da nicht leicht gemacht, denn beim S. sprach sie noch von ihrem Ex, wie toll er im Bett war und gut bestückt ist. Deshalb ging bei mir erst gar nichts, weil der Druck zu gross war und Angst hatte, sie zu enttäuschen. Auch hat sie oft über ihre erste Liebe gesprochen und gesagt, wie toll die war. Diese Gespräche taten mir irgendwie weh, denn viel kam von ihr nicht in dieser Zeit. Sie meinte auch, dass sie nicht grade der Typ ist, welcher seine Gefühle offen zeigt. Gut auch das habe ich mit Verständnis aufgenommen.
Da ich Student bin und sie arbeitet, lief es im gegenseitigen Einverständnis darauf hinaus, dass ich die meiste Zeit zu ihr gegangen bin (uns trennen 800km). Die zwei Jahre vergingen eigentlich ohne Probleme, gab nie wirklich einen nennenswerten Streit. Gut, ein Kumpel von ihr hat sich per sms bei ihr gemeldet, weil er einfach Lust hatte mit ihr ins Bett zu gehen und fragte sie, ob sie mir treu wäre. Ich war zu dem Zeitpunkt zufälligerweise bei ihr und hab das mitbekommen, weil sie es mir sofort gezeigt hatte. Natürlich hat sie sich nicht bei ihm gemeldet und die Sache war für sie abgeschlossen, aber an mir nagte dies, auch aufgrund meiner fortgeschrittenen Depressoin und mangelnden Selbsbewusstsein, ziemlich starkt, eigentlich bis heute.
Sie ist ein Alphatierchen, lässt sich weder von ihren Eltern, noch sonst vom wem richtig was sagen (weiss ich u.a von ihrer besten Freundin und habe es auch selber miterlebt). Sie geniesst es, die einzige Frau in einer Gruppe Männer zu sein, flirtet auch ständig und sagt sehr zweideutige Dinge. Als ich sie dann darauf ansprach, meinte sie, es wäre nichts ernstes und nur Spass. Gut, anfangs wars auch nur Spass auch für mich, aber in den letzten paar Monaten wars so, dass sie ständig mit anderen geflirtet hat, mir aber rein gar nichts nettes geschrieben hat und ich mich entsprechend vernachlässigt fühlte. Ich hab ihr täglich geschrieben, gefragt, wie es ihr geht, in schweren Stunden war ich für sie da, so wie sie auch für mich. Auch habe ich ihr sehr oft gesagt, dass ich sie liebe und ich sie wunderschön finde. Geschenke habe ich ihr gemacht, waren shoppen, hab echt alles für sie gemacht, das sagte sie anfangs auch.
Das letzte Mal sahen wir uns vor zwei Monaten, da war auch alles in Ordnung, kein Anzeichen von Problemen. Vor ca. einem Monat telefonierten wir und sie meinte, sie könne meine schlechte Laune nicht länger ertragen und dass sie nicht weiss, ob die Beziehung so weiter laufen könne. Ich hab das nicht so ganz verstanden, denn durch die eigentlich schwierige Phase anfangs 2011 war ich schon durch, ich nehme Medikamente gegen meine Depression und befinde mich immer noch in Behandlung. Ich sagte zu ihr, dass ich das verstehe und versuche alles daran zu setzten, die Beziehung nicht deswegen zu zerstören. Ohne einen Vorwurf zu machen sagte ich, dass nun der Alltag in die Beziehung gekommen ist und beide immer einwenig daran arbeiten müssen, um sie aufrecht zu erhalten. Im letzten Monat, hab ich ihr dann unerwartet ein Geschenk geschickt, etwas, was sie schon am Anfang der Beziehung haben wollte. Mir ging es nicht um den Gegenstand, sondern um die Tatsache, dass ich an sie denke, ihr zuhöre und auch nach etwas vergangener Zeit noch weiss, was sie will. Sie hingegen hat in dieser Zeit mich ehrlich gesagt nicht wie ihren Freund behandelt. Mit anderen hatte sie mehr Spass als mit mir, obwohl ich keine schlechte Laune hatte und immer versucht habe ein Gesprächstehma zu finden und kleine Scherze gemacht.
Am Samstag war es dann so weit. Sie meldete sich, wie üblich per Skype bei mir und meinte prompt, dass unsere Beziehung schei. läuft. Ich war ehrlich gesagt ziemlich überrascht, den seit dem letzten Gespräch versuchte ich wieder das reinzubekommen, was sie eigentlich wollte. Sie war aber sehr ruhig und sachlich und meinte sie bräuchte Zeit für sich, wolle was mit ihren Mädels unternehmen. Ich stand da und hab erst gar nicht verstanden, worum es geht. Ich hab ihr NIE gesagt, sie solle nicht was unternehmen, ausgehen usw. selbst als Männer im Spiel waren. Ich war da immer zuvorkommend. Eigentlich fragte ich sie manchmal, ob sie nicht etwas mit ihren Mädels unternehmen möchte. Sie wollte erst eine Pause haben und Zeit für sich zu nehmen. Ich sagte aber, wie sie sich das vorstelle, denn in einem Monat geht die Uni für mich wieder los, welche ich u.a wegen ihr und meiner Krankheit etwas vernachlässigt habe. Ich weiss es nicht war ihre Antwort. Ich habe sie auch gefragt, was denn genau los sei und ob sie noch Gefühle für mich hat (vor 1 Monat am Telefon meinte sie, dass sie mich noch liebt). Was los sei, wüsse sie nicht, fühlt sich grad nicht wohl und hat ein seltsames Gefühl und was für Gefühle sie für mich hat, wisse sie auch nicht. Ich brach dann vor dem PC in tränen aus, hab gar nichts verstanden, weil ich weiss, dass ich nichts falsch gemacht habe. Ich fragte sie, ob sie wisse was sie da überhaupt tut, was sie mir antut, darauf meinte sie, es wäre für sie besser eine Pause zu machen, als so da zu hocken wie ich... Reden konnte ich nicht war nur noch am heulen, mit schluchzender Stimme fragte ich sie obs das war, was sie bejahte und sagte dass ich nicht loslassen kann, weil ich sie liebe. Sie sagte, ich wäre einer der nettesten Menschen, die sie je kannte. Daraufhin hat sie aufgelegt.
Ich war fertig mit der Welt. Ich wollte sie nächste Woche spontan besuchen gehen, habs schon mit ihren Eltern ausgemacht, doch sie meinte, dass sie kein Treffen mehr wolle. Ich wollte auch auch mit ihrem Vater von Mann zu Mann reden, weil ich am nächsten Jahrestag einen Schritt weiter gegangen wäre in der Beziehung, weil wir das so gemeinsam wollten (und nein, das haben wir nicht nur gesagt, als die Beziehung frisch war, sondern das letzte mal ende Mai).
Samstagabend ging ich weg, hab mich vollaufen lassen, was grade wirklich nicht gut war, weil ich z.Z starke Antibiotika nehme. Ich war gegen 0.00 zu Hause, hab noch eine Tablette genommen und ging zu bett. Um 04.00 wachte ich auf, schweissgebadet und hatte extremes Herzrasen und plötzlich wurde mir dunkel vor den Augen. Was dann geschah, weiss ich nicht, aber wachte morgens auf (wie soll ich sagen, leider ) Ich bin in meiner Depression wieder völlig zurückgefallen, die Arbeit des letzten Jahres ist für die Katz, ich steh nun da, verstehe die Frau nicht, die ich trotz allem immer noch liebe, weiss nicht was los ist, woran es haperte und hab nur schlechte Gedanken im Kopf.
Mir geht es grade sowohl körperlich, als auch seelisch nicht gut. Ich esse kaum was, hab immer kopfweh, bin ständig müde, alles ist irgendwie egal, mache mich selber ständig fertig, nur sie schwirrt noch in meinem Kopf.
Wir haben seither nicht voneinander Gehört, aber ich kann es nicht lassen, ihr Facebookprofil zu verfolgen. Das hatte sie bis dato gar nie gepflegt, einen Tag vor der Trennung stellte sie ein neues Bild rein, wo sie wirklich, wirklich wunderschön für mich aussieht und merke was mir so richtig fehlt
Viele Fragen sind für mich offen, ich weiss überhaupt nicht was los ist. Ehrlich gesagt weiss ich nun nicht, ob es tatsächlich ne Trennung ist oder ne Pause, denn mit wars das? könnte auch unser Gespräch gemeint sein, ich weiss es nicht. Ich will mich eigentlich noch bei ihr melden, weil ich ihr mal Geld gelliehen habe, was ich nun gerne wieder haben möchte, auch will ich wissen was genau Sache ist und auch meine Gefühle und Emotionen mitteilen, habe aber Angst mich bei ihr zu melden.
Ich kann mir vorstellen, dass sie sich wieder bei mir meldet und fach einem Neuanfang fragt (so wie am Anfang der Beziehung) aber ich weiss nicht, was ich darauf antworten soll.
Ich weiss einfach nicht wohin mit mir
Tut mir Leid für den vielen Text, doch es musste einfach raus.
14.08.2012 15:18 •
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