Ihr lieben,
ich muss hier jetzt mal meinen Frust los werden.
Mein Mann und ich sind seit fast 5 Jahren ein paar, 2 davon verheiratet. Unsere Beziehung ging aus einer Affäre hervor. Er sagte er liebt mich wie keine Frau vorher, deshalb wollte er mich unbedingt heiraten (er meinte ich war die erste Frau in die er sich wirklich verliebt hatte). Seine anderen Beziehungen hielten maximal wenige Monate. Wir nahmen ein Pflegekind bei uns auf (wir kannten den Jungen schon vorher und wollten ihm helfen), er kaufte eine Wohnung, wir legten uns Hund und Katze zu, richtig klischeehaft.
Unsere Hochzeit war wundervoll. Wir wollten unbedingt auch ein eigenes Kind. 2015 wurde ich (mit Hilfe von Hormonen) endlich schwanger, natürlich in unseren nachgeholten Flitterwochen. Alles wie im Märchen.
In der Schwangerschaft hatte ich manchmal Gefühlsausbrüche, die Hormone halt. Wir streiteten kurz, dann war alles wieder okay. 2016 kam unser Zwerg zur Welt, unser Glück schien perfekt. Zur gleichen Zeit wurde mein Mann auch noch befördert. Wir hatten ein nicht ganz einfaches Baby, Zwergi schrie sehr viel und ich hatte Probleme mit meinem Körper, der Geburtsverletzung, meinem Selbstbewusstsein und dem Zweifel eine gute Mutter zu sein, weil mein Baby nur schrie.
Unser Pflegekind entschied sich, sobald es ihm erlaubt wäre zur leiblichen Familie zurückzukehren. Eine Nachricht die uns sehr traf. Allerdings wäre das erst in ca 3 Jahren möglich gewesen. So lange wollte ich nicht warten, unser Zwerg wäre dann in einem Alter, wo er alles mitbekommen würde, das wollte ich ihm nicht antun außerdem noch weiterhin viel Energie in einen Menschen stecken, der uns sowieso verlassen würde, dafür hatte ich in dieser Phase meines Lebens keine Kraft. Mein Mann war zwar der Meinung, unser Pflegekind würde sich in den 3 Jahren noch umentscheiden, ich war jedoch nicht gewillt das Risiko einzugehen. Wir einigten uns darauf, ihn gehen zu lassen.
Im Dezember bemerkte ich, dass mein Mann Gewicht verloren hatte. Auf Ansprache war der stressige job schuld.
Ich sagte, er solle doch mal wieder was alleine unternehmen, das tat er auch und wollte das von nun an 1x im Monat machen.
Ende Januar sagte er mir, dass er unglücklich und unzufrieden sei, wisse aber nicht wieso. Ich schlug ihm vor endlich mal wieder anzufangen etwas zu zweit zu unternehmen, meine Mutter könnte nun langsam mal als Babysitter engagiert werden. Wir gingen 2x essen in den folgenden Wochen und machten 1x pro Woche einen Spieleabend.
In der Zwischenzeit entdeckte ich, dass seine Kollegin ihm eine Tafel Schokolade in die Arbeitstasche gesteckt hatte mit hab dich lieb, danke dass du immer für mich da bist und ein Bild von beiden auf dem sie feiern waren. Ich war schockiert und unterstellte ihm eine Affäre. Er sagte, sie sei nur eine gute Freundin und er habe mich schließlich geheiratet weil er mich liebt und würde unsere Familie nie aufs Spiel setzen. Er wollte es nur nicht erzählen weil er weiß wie eifersüchtig ich bin und es dann eine riesige Diskussion gegeben hätte, für nichts und wieder nichts.
Was soll ich sagen!? Mitte März eröffnete er mir, dass sich nichts geändert habe. Wir würden viel diskutieren, hätten unterschiedliche Ansichten bei der Erziehung und keinen Draht mehr zueinander, er hätte keine Gefühle mehr für mich. Ich war am Boden zerstört und zog mit zwergi aus. Endlich war es seit 3 Wochen viel leichter mit ihr, wir fingen wieder an S. zu haben und wir könnten wieder mal an uns beide denken... Er sagt er habe keine andere, er wolle jetzt keine Beziehung, weder zu mir noch zu jemand anderem. Auch den Urlaub im Sommer wollte er nicht stornieren und den Platz für Kind im Kindergarten solle ich noch nicht kündigen. Er meinte er hätte keine Hoffnung mehr für uns, aber wisse ja nicht, wie es vielleicht in einem halben Jahr ist.
Ich bin verwirrt und weiß gar nicht, was ich denken soll. Dass er keine andere hat, glaube ich ihm, ich habe ihn mehrfach gefragt und er hatte die Chance ehrlich zu sein. Außerdem weiß er, wie sehr es mich verletzt hat, als mein Ex vor ihm eine andere hatte und es nicht zugab, wir unterhielten uns ab und an darüber.
Er will keine Paartherapie machen und kann momentan nicht um uns kämpfen, weil er mit sich schon seit einiger Zeit kämpfte und das alles mit sich selbst ausmachen wollte.
Er wollte immer bei uns sein, hatte sogar ein schlechtes Gewissen wenn er ins Fitnessstudio ging, meist blieb er nur eine Stunde und beeilte sich um wieder bei uns zu sein, das war auch der Grund, warum er eigentlich gar nicht weg wollte am Wochenende, er wollte unbedingt bei uns sein.
Ich hab jetzt sämtlichen Kontakt abgebrochen und die Übergabe von Kinder regeln meine Eltern mit ihm.
Ich weiß nicht was ich denken oder wie ich mich verhalten soll...
Er hat auch alle Kontakte zu unseren Freunden abgebrochen, er hat keinen Bock auf sie, dabei sind das seine Freunde, die er schon 15 Jahre kennt und für mich eher nur Bekannte. Er sagt er muss nicht mit Leuten reden, die er nur alle paar Wochen sieht, er redet mit Leuten die er jeden Tag sieht, dazu zählt er seine Chefin (er siezt sie und sie haben privat nichts miteinander zu tun). Ich weiß nicht was mit ihm los ist. Als ich ihn mal angesprochen hatte, warum er sich so verändert hat, meinte er, er wäre wie immer und war total patzig. Keiner unserer Freunde hätte ihm so ein Verhalten zugetraut und es ist so untypisch für ihn, dass er seine Familie aufgibt, Familie war immer alles für ihn...
17.04.2017 13:42 •
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