Reicht die Liebe noch? Gibt es noch Rettung?

Ich (19) und mein Freund (21) sind jetzt seit eineinhalb Jahren zusammen und ich weiß einfach nicht, ob es noch das Richtige ist mit ihm zusammen zu sein.
Vor etwa einem Jahr haben wir schon angefangen uns häufiger zu streiten - meist über Kleinigkeiten. Ich dachte noch, das wäre normal, da einfach die anfängliche Verliebtheit verflogen ist. Es stand noch gar nicht zur Debatte ob wegen dieser Streitereien Schluss sein sollte. Nun ja das hat sich dann aber innerhalb des letzten halben Jahres geändert. Immer wieder kam/kommt das Thema auf. Am Anfang nur ganz selten, jetzt immer häufiger.
Angefangen hat es damit, dass wir geplant hatten uns zusammen eine Wohnung zu nehmen (da wir zur gleichen Zeit in der selben Stadt studieren). Er hat sich dann aber dagegen entschlossen, da wir eben öfters gestritten haben. Danach hat es mich ungeheuer genervt jeden (oder jeden zweiten) Tag eine halbe Stunde herumzufahren, um bei ihm sein zu können, obwohl wir zusammen wohnen könnten. Schon langsam weiß ich aber gar nicht mehr, ob ich das überhaupt noch wollen würde...
Mittlerweile ist es so, dass wir uns zwar oft sehen (so 6 Tage die Woche), aber dann meist nur am Abend und eben dann beieinander schlafen. Der Gedanke ans Schluss machen ist beinahe alltäglich geworden, wir sprechen jede Woche darüber und waren scho oft kurz davor. Im Endeffekt lagen wir uns dann aber wieder in den Armen, haben geheult und gesagt, wir machen weiter.
Natürlich habe ich auch schon Versuche unternommen, Dinge zu bessern. Ich wollte, dass wir öfter etwas unternehmen, uns Zeit nehmen, dem anderen zu sagen, wie wir uns fühlen, was uns stört usw. und Streitregeln aufstellen, damit es nicht immer so eskaliert. Er fand das ja auch alles ganz gut, aber umgesetzt wird wieder nichts. Ich schlafe beinahe jeden zweiten Tag traurig, böse oder genervt ein und wünsche mir ihn gar nicht mehr hier zu haben.
Mich nervt einfach alles an ihm, seine gesellschaftlichen Ansichten, oft sein Verhalten, seine Lebensweise, wie er mit mir umgeht. Er behandlet mich aber nicht schlecht, also gewalttätig oder verlogen ist er sicher nicht. Ich weiß auch, dass er mich liebt und ich kann mir auch nicht vorstellen ohne ihn zu sein. Aber manchmal weiß ich einfach nicht mehr, was besser ist.
Er zuckt nämlich mittlerweile bei jeder Kleinigkeit aus, beginnt mich anzuschnauzen und ist extrem unsensibel. Ich wiederum bin von allem genervt, deshalb dauernd traurig oder böse.
Früher wollte ich ihn noch 24/7 sehen, mittlerweile ist es mir lieber wir sehen uns nicht so viel, damit es nicht wieder zu einem Streit kommt und einer ewigen Diskussion, die wie immer zu nichts führt. S. ist natürlich auch nicht mehr das Wahre. Er hat ja dauernd Lust und alles, aber wenn ich dann nicht will, ist er oft genervt. Mittlerweile fühl ich mich oft unter Druck, mit ihm schlafen zu müssen. Seit über drei Wochen hatten wir nun schon keinen S. (weil ich die Pille vergessen hatte) und ich war darüber ehrllich gesagt erleichtert. Also zwei, drei Mal war ich schon scharf auf ihn, weil's gerade gut gelaufen ist und wir einfach glücklich waren, aber wirkliches Verlangen nach ihm habe ich nicht. Kuscheln will ich auch nicht mehr so viel wie früher...
Ich hänge aber so an der Beziehung. Ich habe Angst, dass ich es später bereuen würde, wenn ich Schluss mache. Er hat mir ja auch nichts getan, es sind einfach diese Differenzen die unsere Streits immer herbeiführen. Ich weiß einfach nicht was das Richtige ist.
Hat vielleicht irgendjemand von euch Tipps? Wie seht ihr das aus einer unbetroffenen Position?

Ihr solltet euch überlegen, worüber ihr so streitet. Was die Themen sind.
Ihr könntet ja auch jeder eine Liste anfertigen, auf der ihr schreibt worüber ihr euch streitet (vielleicht hat ja jeder andere Gründe) und was euch an euch und der Beziehung stört. Dann könnt ihr sehen, ob das Kleinigkeiten sind oder entscheidende Punkte, die wohl niemals aus der Welt geschaffen werden könnten oder für die sich jemand verbiegen müsste.

Dass er nicht mit dir zusammen wohnen wollte kannst du ihm nicht übel nehmen. Das ist seine Entscheidung und wenn es für ihn zu früh war, dann ist das okay. Das kann man später noch nachholen.


Mit dem S. ist halt so. Wenn es gut läuft hat man mehr, wenn es schlecht läuft eben weniger. Das pendelt sich aber irgendwann wieder ein im Normalfall. 3 Wochen keinen S. haben ist jetzt keine bedeutend lange Zeit.

Vielleicht solltest ihr euch einfach mal 2 Wochen oder so gar nicht sehen und den Kontakt einschränken. Dann kannst vor allem du sehen, ob du ihn wieder mehr vermisst. Anders kannst du es ja gar nicht herausbekommen.