Seelenstrip

S
Hallo liebe Community!
Hier kommt meine Geschichte:
Ich hatte nach einer 5-jährigen Beziehung sehr kurzfristig und wie vom Zufall gewollt ein sehr tolles Mädel namens Lena kennengelernt. Auch sie war frisch getrennt, wurde von ihrem Ex-Freund ebenfalls nach mehr als 5 Jahren ziemlich abserviert.(Ich liebe dich nicht mehr - Bye Bye). Wir beide kannten uns schon länger vom Sehen, wohnen in der selben Stadt und haben einen ähnlichen Bekanntenkreis. Nach kurzer Kennenlernphase in der sie längere Zeit sehr vorsichtig und langsam zu Werke ging, kam es nach etwa 2 Wochen zum ersten Kuss, nach ca 3 Wochen zum ersten S., die Beziehung lief aber(leider von ihr so gewollt) erst nach etwa 4 Wochen offiziell. Es sei noch erwähnt dass sie einen Großteil ihrer letzten Beziehung in einer Fernbeziehung verbracht hat, ich allerdings nie räumliche Distanz zu meiner Freundin hatte. Nun hatten wir den Schritt gewagt und waren offiziell ein Paar!
Die ersten 1,5 Monate liefen bilderbuchmäßig!Wir verstanden uns blendend, kamen uns immer näher - einziges Manko aus meiner Sicht: wir sahen uns meist nur am Wochenende - die Zeit war knapp. Dann kam der für mich entscheidende Wendepunkt, sie war übers Wochenende hier und wollte (trotz knappem Zeitfenster)
lieber etwas mit ihren besten Freunden machen als mit mir. Diese Kränkung hatte in mir etwas ausgelöst was ich im Nachhinein betrachtet bereits jahrelang mit mir rumschleppte, jedoch nur in sehr seltenen Situationen bewusst bemerkt hatte: eine durch ein Trauma in meiner Vergangenheit ausgelöste Verlustangst...Ab diesem Punkt war es mir nicht mehr möglich mich normal zu verhalten, ich versuchte oft mich zu vergleichen, von ihr Bestätigungen einzufordern, war eifersüchtig und geneigt sie zu kontrollieren. Am schlimmsten hatte mich jedoch die räumliche Trennung getroffen. Sobald sie Montags die Stadt verließ um (nur 150km entfernt) zu studieren stellte sich für mich ein Zustand voller Hoffnungslosigkeit, Pessimismus und Lethargie ein-mir ging es richtig dreckig. Sehr schnell kam ich auf den Gedanken dass dieser Zustand für mich absolut nicht rational zu begründen ist und irgendeine tiefergehende Bedeutung haben müsste. Ein Homöopath stellte mir nach ausführlicher Anamnese die erste Diagnose und verwies mich an einen Psychotherapeuthen.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt meine Freundin bereits mit einbezogen, hatte die große Hoffnung dass sie diese Krankheit mit mir durchsteht. Obwohl ich die Beziehung zu diesem Zeitpunkt bereits sehr belastet hatte, versuchte sie mir entgegenzukommen, nahm mich beispielsweise für ein paar Tage mit zu ihrem Studienort oder sprach oft mit mir über dieses Thema, allerdings betonte sie stets dass sie einwas aus ihrer vorherigen Beziehung gelernt hatte: dass man nie etwas sicher sagen kann!
Genau dieser Satz und die fehlende Bestätigung, dass sie diese Phase mit mir durchstehen würde warf mich in einen absoluten Teufelskreis...Ich baute mir selbst einen immensen Druck auf, diese Angst möglichst schnell zu kurieren und damit die Beziehung zu retten, da ja meine größte Angst sowieso darauf begründet war sie zu verlieren.Ich fiel in ein immer tiefer scheinendes Loch und sie hat das natürlcih gespürt.Zudem hatte ich natürlich noch mehr geklammert und versucht irgendwie eine Bestätigung aus ihr herauszukitzeln, dass doch irgendwann alles besser wird und wir das schaffen würden-zusammen!
Diese Bestätigung kam aber nicht, stattdessen entfernte sie sich immer weiter davon und wollte letztendlich gar nicht mehr über dieses Thema reden.
Lange Rede kurzer Sinn: nachdem wir nach einer Woche kriseln einen schönen Abend verbracht hatten wo sich beide Parteien an und für sich wieder normal verhalten hatten und man ganz normal miteinander reden konnte und für mich zum ersten mal etwas Hoffnung aufkeimte, sagte sie mir am nächsten Tag zuerst, es läge doch eher an ihr und sie wäre selbst gerade in einem Loch um mich dann am nächsten Tag zu verlassen
Die übliche wir müssen reden sms war wie der Gang zum Henker. Sie kam bei mir vorbei, ich bat sie herein und wir redeten und weinten, umarmten und küssten uns für ca. 2 std.
Sie machte deutlich dass sie die letzten Tage nur geweint hatte und einfach nicht mehr sie selbst wäre und außerdem nichts für die Uni lernen konnte(bei beiden von uns lag die Klausurenphase vor uns). Sie könne mir einfach nicht die Sicherheit geben die ich brauche, da ihr die Kraft fehlt(letzte beziehung). Sie hatte mehrmals betont dass sie doch an allem die Schuld tragen würde und irgendwas in ihrem inneren sie dazu antreiben würde es jetzt alleine versuchen zu müssen.Ich bat sie um eine zweite Chance, versuchte verzweifelt zu erbitten dass man es ja noch einmal versuchen könnte wenn sie ihre Kraft wiederfindet und ich meine Verlustangst kurieren könnte. Leider kam wieder der Spruch dass man doch nichts wirklich sicher sagen könnte...In letzter Verzweiflung sagte ich ihr zum ersten mal dass ich sie liebe und sie entgegnete dass sie so oft kurz davor war es zu sagen, jedoch noch nicht so weit war.
Sie ging und der Kontakt brach sofort ab. Ich machte die üblichen Fehler eine gute Freundin von uns beiden zwischenzuschalten um sie auszuhorchen und schrieb meiner Ex nachdem ich durch besagte Freundin erfahren hatte dass es ihr gut ging mit der Trennung und sie nicht daran dachte dass sich nach der Klausurenphase irgendetwas ändern könnte(was meine große Hoffnung in dem Moment war). Daraufhin schrieb ich ihr, wie sie denn so kalt sein kann und ihre Gefühle in ein paar Tagen komplett abstellen kann etc. pp...
Mit etwas Abstand betrachtet natürlich dämlich, da ich sie dadurch noch weiter von mir wegtrieb und sie sogar die gemeinsamen Freundin ausrichten ließ dass sie keine Zukunft mehr sieht und mich nicht zurück will.(möglicherweise einfach eine Trotzreaktion da ich die Trennung nicht akzeptiert hatte?)
Ab diesem Punkt machte ich allerdings große Fortschritte!Ich befasse mich intensiv mit mir selbst, vor allem mit dem Ebook des Beraterteams und lerne viel über mich selbst. Die Therapie der Verlustangst entwickelte sich (vor allem für den Therapeuthen) rasend schnell: nach den ersten Sitzungen konnte er das Trauma lokalisieren, mein Vater hatte meine Mutter über 6-7 jahre betrogen, ich hatte ständig gespürt wie schlecht es meiner Mutter ging, jedoch erst Jahre danach wirklich erfahren was vorging. Diese permanente Unsicherheit die man gerade als Kind unterbewusst spürt löste für mich dieses Trauma aus. Ich suchte sofort das Gespräch mit meinem Vater und meiner Mutter und brachte in sehr kurzer Zeit für mich alles ins Reine, wie gesagt immense Fortschritte bis zu dem Punkt an dem ich jetzt bin: der Therapeuth sieht es nicht als notwendig an weitere Sitzungen zu halten, ich sei praktisch geheilt oder könnte zumindest so gut mit diesem Trauma umgehen, dass es mich nicht weiter belasten würde!

Nun wünsche ich mir natürlich eine zweite Chance bei meiner Ex-Freundin.

Vor wenigen Tagen hatte ich ihr einen Brief geschickt in dem ich ihr sehr neutral vermittelt habe dass ich die Trennung akzeptiere und erkannt habe dass sie noch nicht bereit für eine neue Beziehung war. Ich sagte ihr zusätzlich dass ich meine Angst nahezu vollkommen im Griff habe,in meinem Leben viele Dinge passiert sind,von denen ich ihr irgendwann erzählen müsste und ließ die Tür für Freundschaft offen(darüber ärgere ich mich jetzt allerdings).
Ihre Antwort kam noch am selben Tag per Whatsapp: Sie freue sich über den Brief, hoffe dass meine Veränderungen gut waren und wir auch irgendwann Freunde sein könnten und endete mit vergiss nicht dass du auch toll bist, aber es war einfach nicht richtig für mich.
Auch mein Therapeuth fand den Brief gut und machte mir klar, dass die Beziehung von uns beiden noch nicht abgeschlossen wäre und an ein Abschließen noch nicht zu denken ist.
Seitdem ist der Kontakt von beiden Seiten aus abgebrochen. Ich habe mir zum Ziel gesetzt sie in ein paar Wochen zu kontaktieren und ganz freundlich um ein kleines Treffen zu bitten.
Was ist eure Meinung dazu? Wie kann ich ihr zeigen, dass ich nicht mehr der klammernde Betamann bin als der ich mich in den letzten zwei Wochen Beziehung verkauft habe ohne Kontakt zu ihr zu haben?

30.07.2013 15:06 • #1


A
Lieber Siggi,

ich habe mir jetzt Deine ganze Geschichte durchgelesen - ich bin anderer Meinung als Deine Therapeutin, ich finde, sie signalisiert sehr klar und deutlich, dass für sie das Thema abgehakt ist, das was von ihr kam, ist eine Höfflichkeitsreaktion - klar, sie mag Dich ja sicher auch als Mensch noch, aber es ist eben keine Liebe, so sehe ich das....

Denke auch, dass die Voraussetzung für eine Beziehung bei Dir aktuell gar nicht gegeben sind, weil Du eben gerade gar nicht richtig bei Dir bist, ich finde es toll, dass Du das aufarbeitest mit einer Therapeutin, aber, kein Mensch kommt langfristig damit klar, wenn auf einem alleine die Last lasten, den Anderen glücklich zu machen - sie war ja quasi gezwungen sich Rund um die Uhr zu kümmern. Ich denke, Du musst erstmal etwas für Dich tun, Dich darauf konzentrieren, dass es Dir gut geht, jeder Mensch muss das in sich selber finden, hier klang es sehr nach einer Abhängigkeit, das ist nicht gut und tut Dir auch nicht gut....jede Beziehung wird daran scheitern allgemein gesehen, wenn ein Mensch den anderen Menschen für sein Glück verantwortlich macht, dieses zu sehr fixiert sein, ist nicht gut.

Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir bald besser geht und das Du vorwärts kommst in Deiner Therapie - dafür drücke ich Dir die Daumen, aber die Beziehung solltest Du gedanklich loslassen, das wird nichts mehr, also so kommt es bei mir an - ich verstehe auch nicht, warum Deine Therapeutin Dir das Hoffnungen macht, das verlängert nur Dein Leiden....

30.07.2013 19:13 • #2


A


Seelenstrip

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M
Auf mich machste einen überkopften und *beep* Eindruck, so wird das nichts

30.07.2013 19:33 • #3


S
Die Message sollte ja auch sein, dass ich bereits zurück in mein Leben gefunden habe!Die Therapie ist bereits erfolgreich beendet!Ich hab begriffen worauf es ankommt und bin wieder sehr aktiv und lebe mein eigenes Leben. Da eben genau das, das Problem in unserer Beziehung war und ich mittlerweile eine ganz andere Sichtweise entwickeln konnte, könnte ich nun eben eine ganz andere Beziehung mit ihr ohne Fixierung und Abhängigkeit führen
Die Frage ist, wie ich denn bestmöglich wieder mit ihr in Kontakt kommen kann bzw ihr zeigen kann wie ich wirklich bin damit man vielleicht über einen Neuanfang nachdenken könnte...?

01.08.2013 15:15 • #4


A
willkommen

du hast dich deinen ängsten gestellt und sie will durch nicht ständig an innere schuldgefühle erinnert werden, so mein eindruck. ihrem schreiben nach bist du nicht mehr der richtige für sie. das ist die erkenntnis, die sie inzwischen gewonnen hat.
du hast möglicherweise die chance vertan ihr jetzt noch etwas zu beweisen.

sei dankbar, das dir durch ihr verhalten die augen geöffnet wurden und du dein trauma bearbeiten konntest.

lasse sie los, vollkommen, sei wie das wasser, lasse alles fliessen.
du bist selbst der staudamm,
da ist noch mehr was abfliessen möchte.

sie ist jetzt einfach nicht soweit um auf dich zuzukommen.
warum kannst du ihren wunsch nicht respektieren ?

du brauchst niemanden etwas beweisen, warum ?
sei einfach du selbst, so wie du bist !
wenn du diesen satz wirklich in dir fühlen kannst, bekommt alles eine andere bedeutung - sie auch ...

alles gute!

01.08.2013 15:36 • #5