Seit 3 Monaten getrennt - ich komme nicht aus dem Tief

S
Habe hier im November schon mal meine Geschichte geschrieben. Aktuell gehts mir richtig schei., daher leider ein längerer Text. Ich hoffe, jemand nimmt sich die Zeit ihn zu lesen!


In Kürze: fast 12 Jahre zusammen, davon 2 verheiratet. Nach einer für uns beiden stressigen Phase (Beruf) die zumindest für mich sich im Oktober 2011 endlich gelegt hatte und häufiger Streit (wegen Kleinigkeiten) und wenig gemeinsamer Zeit sagte sie mir nach 12 Jahren am Telefon, dass sie erstmal die Trennung will. Bis dahin hatte sie sich mir gegenüber ziemlich normal verhalten, es kam also absolut überraschend für mich. Ich habe geheult, gefleht usw. und sie hat gesagt ok bis Weihnachten überlegt sie sich, wie es weitergehen soll. Tja, die Zeit war die Hölle, Weihnachten kam und dann sagte sie, ich solle aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Das wäre wenn überhaupt die einzige Möglichkeit, dass es wieder was werden könnte zwischen uns. Sie gibt zu größten Teilen mir die Schuld und wirft mir Dinge vor, die für sich gesehen alles eher „Kleinigkeiten“ sind (sagt sie selbst so), in Summe aber einfach zu viel wären und sie könne sich derzeit nicht vorstellen, die nächsten 40 Jahre mit mir zu verbringen. Ihre Hauptvorwürfe sind 1. dass ich sie während einer beruflich extremst stressigen Phase (circa ein ¾ Jahr) sehr vernachlässigt habe und dass ich 2. bei Streitereien immer sehr schnell laut und aggressiv werde, während sie eher der stille Typ ist. Ich habe mich so auf die Zeit mit ihr gefreut (nachdem ich nun privat endlich wieder mehr Zeit habe) und ihr gesagt wir holen alles nach und haben nun endlich Zeit für uns – und was ist schon ein ¾ Jahr Anspannung + wenig Zeit gegenüber vorangehenden 11 tollen Jahren?

Was mein aggressives Streitverhalten angeht habe ich Besserung gelobt und sogar gesagt ich würde mal mit einem Psychologen sprechen. Sie glaubt mir aber nicht, dass ich dies ändern könnte und auf Dauer würde sie darunter zu sehr leiden. Man muss aber sagen, dass es schon immer so war, dass ich halt leicht laut wurde und sie dann eher sich zurückzog. Das war 11 Jahre lang für sie nie ein Problem, da ich meist eine halbe Stunde später auch wieder reumütig einsehe, dass ich unnötig laut war, dann gabs auch immer wieder eine Versöhnung. Außerdem haben wir eigentlich selten gestritten, es war vor allem während diesem letzten ¾ Jahr der Fall.

So nun bin ich Mitte Januar tatsächlich ausgezogen und sie sagte, wir sprechen Mitte März das nächste mal. Seit dem haben wir 2 mal kurz telefoniert, sie hat aber sofort abgeblockt, angefangen zu weinen und die Telefonate waren nach 5 Minuten beendet – sie brauche Zeit und Abstand und will jetzt nicht sprechen.

Warum ich nun hier schreibe: Ich packe es einfach nicht. Ich versuche mein Leben auf die Reihe zu bekommen und mich wirklich aufzuraffen – ich gehe auf die Arbeit, mache ab und an was mit Freunden usw. Aber der erste Gedanke am Morgen ist „sie“ und am Abend ebenfalls „sie“. Auf der Arbeit muss ich mich öfter mal auf Toilette begeben um durchzuatmen und nicht anzufangen zu heulen. Der Job leidet. Wenn ich mit Freunden weg bin, ist es mal ganz lustig, aber ich denke dauernd im Hinterkopf nur an sie und mir schießen egal was ich mache ständig schöne Erinnerungen an Urlaube, Momente, liebe Dinge die sie für mich getan hat usw. durch den Kopf die mich erneut in eine tiefe Traurigkeit stürzen. Am besten geht’s mir wenn ich mich ins Bett lege und einfach schlafe oder irgendwelche Serien zur Ablenkung schaue und dabei einige B. trinke. Ich kriege es einfach nicht hin. Mir scheint mein Leben „vorbei“ zu sein. Ich bin zwar erst Ende 20, aber alles woran ich geglaubt habe und worauf ich mich gefreut habe ist weg. Ich bin gerade mit einem zweiten Studium fertig, habe an sich einen tollen gut bezahlten Job (sie ebenfalls) und 2012 sollte für uns eigentlich das beste Jahr seit langem werden. Endlich ist richtig Geld da, wir haben uns auf tolle Urlaube gefreut auf die wir in letzter Zeit verzichten mussten, auf ein Auto, eine neue Wohnungseinrichtung usw. Jetzt ist das alles weg. Ich fühle mich so unendlich alleine. Fast alle meine Freunde sind in einer Beziehung ich kann es kaum ertragen sie glücklich zu zweit zu sehen weil ich das auch wieder will. Ein Großteil meiner Träume ist zerplatzt. Finanziell hat sich alles geändert (plötzlich nur noch ein Einkommen, dafür aber höhere Kosten mit eigener Wohnung, Auto usw.). Ich versuche mich wirklich aufzuraffen aber ich habe das Gefühl ich packe es nicht. Klar weiß ich, dass ich vll. mal wieder eine Frau kennen lerne – nur das Problem dabei ist: 1. wäre es dann so, dass ich zwar eine neue hätte vll. irgendwann, ich ja aber eigentlich MEINE Frau will und nicht die andere und 2. bin ich nun Ende 20 und so schnell wird es sicher nicht gehen jemand zu finden mit dem man viele Jahre verbringt, ihn dann heiratet und wieder den klassischen Traum einer „kleinen Familie“ leben kann kann. Mir kommt es vor, als wären die besten Jahr die man im Leben haben kann (jung, gesund, erster Job, Geld usw.) mir genommen.

Wie komme ich da nur wieder raus? Wird das jemals besser? Ich habe die leichte Hoffnung, dass Sie noch mal sagt wir sollen es noch mal probieren. Andererseits hätte sie sich dann ja schon gemeldet denke ich, schließlich bin ich nun seit 5 Wochen ausgezogen und offenbar vermisst sie mich nicht.

19.02.2012 13:07 • #1


A
Zitat von Sorrow12:

Was mein aggressives Streitverhalten angeht habe ich Besserung gelobt und sogar gesagt ich würde mal mit einem Psychologen sprechen. Sie glaubt mir aber nicht, dass ich dies ändern könnte und auf Dauer würde sie darunter zu sehr leiden.
Mir kommt es vor, als wären die besten Jahr die man im Leben haben kann (jung, gesund, erster Job, Geld usw.) mir genommen.

Wie komme ich da nur wieder raus? Wird das jemals besser? Ich habe die leichte Hoffnung, dass Sie noch mal sagt wir sollen es noch mal probieren. Andererseits hätte sie sich dann ja schon gemeldet denke ich, schließlich bin ich nun seit 5 Wochen ausgezogen und offenbar vermisst sie mich nicht.


willkommen

11 jahre aggressionspotential aushalten ist schon eine menge, dazu leuter kleinigkeiten, die nicht stimmen. ein partner ist kein blitzableiter, nur weil man mit sich selbst nicht klar kommt. da kann irgendwann die liebe auf der strecke bleiben. allein hat sie ihren frieden und lebt ruhiger.

sicher wird sich das vertraute mit dir missen und auf einiges von dir gern verzichten.

du hast noch dein ganzes leben vor dir. arbeite erstmal an deinem aggressionsverhalten - damit die nächste partnerschaft unter einem besseren stern steht. es wäre traurig wenn wir mit nicht mal 30 jahren die chance auf eine liebevolle partnerschaft schon verpasst haben sollten ! manche finden noch mit 70 jahren den partner ihres lebens.
es liegt ganz an uns was wir daraus machen wollen.

mache was aus dir und deinem leben, baue dir ein neues leben auf.

vielleicht - wenn sie bemerkt, das du dein leben gut im griff hast - gibt sie dir nochmal eine chance - falls nicht, musst du das akzeptieren - und weiter nach vorn schauen!

alles gute!

19.02.2012 13:31 • #2




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