Hallo nyx,
allem voran: Beziehungen sind immer mehr oder weniger auch anstrengend Denn wenn wir lieben, gehts ans Eingemachte Wir spüren mehr denn je all unsere Unzulänglichkeiten, Sehnsüchte usw. Und wir sind wesentlich verletzbarer als in anderen beziehungen. Tiefe seelische Berührung kann eben auch Schmerz beinhalten. Nur angenehme Gefühle gibt es nicht
Es muss aber auch nicht immer schmerzhaft sein. Dann läuft wirklich etwas falsch.
Handelt es sich bei Folgendem um deine eigenen Verhaltensweisen?
Zitat:-Eine kurzfristige Bedürfnisbefriedigung erscheint meist attraktiver als die rational Sinnvollere (siehe On-Off-Beziehungen).
welche Bedürfnisse werden dabei genau befriedigt?
Was genau betrachtest Du als rational sinnvoller?
Wahrscheinlich denkst Du, dass es sinnvoller wäre, eine stabile, langwährende Beziehung zu führen? Hast aber Angst vor Nähe?
Zitat:-Seinen Freundeskreis und eigene Interessen in einer Beziehung hinten anzustellen wird zum Automatismus...
In der Anfangsphase recht normal. Auf Dauer fatal. Für dich und die Beziehung.
Wenn Du also eher immer Beziehungen auf Distanz hast (On/Off) und trotzdem dazu tendierst deine Sachen hinten an zu stellen, dann brauchst Du wahrscheinlich momentan noch eine gewisse Distanz in der Beziehung, um dich durch kontinuierliche Nähe nicht völlig zu verlieren. Nur so ein Gedanke von mir.
Seine Interessen zu vernachlässigen zeigt auch einfach, dass dir deine Dinge noch nicht wichtig genug sind. Das kann sich aber ändern. Die Erfüllung, Bedürfnisbefriedigung durch einen Partner ist auch immer der schnellste Weg zur Befriedigung. Hingehen, Liebe tanken, wieder abdampfen
Schwieriger ist es, sich diese Zufriedenheit selbst zu verschaffen...letztendlich aber wesentlich erfüllender.
Außerdem ist es ganz normal, dass die Liebe einen erstmal umhaut und alles einnimmt wenn wir jung sind.
Was da hilft ist weniger, an der Beziehung selbst zu feilen, sondern an sich. Hast Du das Gefühl, Herr im eigenen Haus zu sein, in dir zu wohnen, gewissermaßen Halt in deinem Leben zu haben, dann ist auch die Angst, sich selbst in einer Beziehung zu verlieren geringer.
Zitat:-Normale Menschen sind nicht so (vermeintlich) aufregend wie Schwierige.
Und Dergleichen.
Das, was Du als Konfliktstoff in dir trägst, reizt dich auch bei anderen Menschen. Konflikte werden in gewisser Weise materialisiert. Jeder Konflikt will aufgelöst werden und macht sich so lange (in der Partnerwahl) bemerkbar, bis er angegangen wird.
Zudem sind komplizierte, schwierige Menschen nicht immer automatisch beziehungsgestört Es gibt verschiedene Arten von Kompliziertheit. Einmal diejenigen, die aufgrund des Uneins mit sich seins zustande kommen. Zerrissene Menschen...So wird die Aufregung auch durch diese Zerrissenheit erzeugt.
Menschen, die da etwas weiter sind oder gar nicht erst mit so viel Ballast in die Beziehung gehen, können auch auf ganz andere Art aufregend sein. Diese Aufregung resultiert dann weniger aus krankhaften Beziehungsstrukturen, ewigem Ringen miteinander (z.B. Nähe-Distanz), sondern aus Themen, die außerhalb der Beziehung liegen. Zwischen Du und Ich schiebt sich die wunderbar aufregende Welt. Das kann sie aber nicht wenn zwischen Du und Ich alles bis in den letzten Winkel von mit Beziehungskonflikten ist.
Klar trennen kann man diese beiden Ebenen nicht voneinander aber es ist eine Frage der persönlichen Entwicklung, ob man eher zu ersterem oder letzterem tendiert.
Zitat:Ich will nicht mehr hoffen, das ist mir zu passiv, ich will aktiv gestalten.
Sehr guter Ansatz! Nicht mehr über sich ergehen lassen, erdulden oder bis zum Sankt Nimmerleinstag hoffen, sondern sich das, was man vom Leben möchte am Schlawittchen packen