Selbstreflexion im Streit? Ist zu viel passiert?

C
hallo,

ich bin sicher nicht die erste mit derart zermürbenden problemen. - die ein oder andere mag mich für verrückt erklären, liebeskrank, eventuell sogar abhängig.
ich (26) war bis vorgestern mit einem mann (33) zusammen, mit dem es von anfang an nicht einfach war. ich war, bevor ich wieder auf ihn traf, relativ lang allein, mein eigener mensch, autark. musste niemanden einbeziehen.
wir verloren uns einst aus den augen, wohl auch auf wunsch und drängen seiner neuen freundin, zweieinhalb jahre später trafen wir uns zufällig wieder und er suchte kontakt, war unzufrieden mit seiner beziehung. hätte ich geahnt, was nun, zwei jahre später, aus uns werden würde, hätte ich das alles nicht getan. wir trafen uns heimlich, im nachtleben. einmal, zweimal. schrieben sms. seine absichten waren eindeutig. ich hielt mich EIN jahr lang zurück, obwohl er mir viel bedeutete. es gab ein paar küsse, mehr nicht. mehr wollte ich nicht, mehr ließen meine prinzipien nicht zu, was mir damals schon schlimm zu schaffen machte. er konnte sich lang nicht trennen. es entwickelte sich ein schlimmer krieg zwischen ihr und ihm, später kam ich auch hinzu. sie tötete mich fast mit worten, er später auch. rosenkrieg ist milde ausgedrückt!
ich war sehr lang sehr verständnisvoll. er kannte mich schließlich kaum, ich war die taube auf dem dach. der spatz machte ihm allerdings auch zu schaffen. irgendwann brach ich mit mir und meinem gewissen und schlief mit ihm. er fuhr die 600km zu ihr, wollte die beziehung beenden. fuhr allein heim. bis dahin war für mich allerdings schon so viel zeit vergangen und meine zweifel fraßen mich auf. sie kam immer wieder, wurde weggeschickt, kam wieder, dann war ich wieder da, konnte ihm nicht vertrauen - ich war doch nur die affäre, die ich nie sein wollte. es dauerte schließlich noch drei monate, bis er es endgültig beendete. - dachte ich. war mir dieses mal so sicher! freute mich auf die gemeinsame zukunft. was passierte? es fanden telefonate statt. er fuhr wieder hin. ich war wieder am boden, drehte vollkommen durch. hatte das schon so oft erlebt.
an diesem wochenende bei ihr passierte schlimmes. eifersuchtsszenen nach einer durchzechten nacht. er schlug zu, wohl nicht das erste mal. damit war die beziehung beendet.
ich ahnte danach und währenddessen nichts von diesen geschehnissen. wir schrieben nachrichten, er kam mir leer vor, ausgelaugt. wollte nicht mehr leben.
irgendwann, ein paar wochen später, ließ er sich wieder auf mich ein und seither (juli 2012) funktioniert nichts von all dem, was wir uns so lange so sehr wünschten. gemeinsame zeit, kein verstecken mehr, urlaub, zukunft.
wir verstehen uns zwei wochen, manchmal eine, manchmal drei und dann bricht krieg aus. meist aufgrund banaler dinge, SELTENST persönlich, fast immer tagsüber, wenn wir per messenger kommunizieren. es ist zumeist meine schuld, ich reagiere gern über. sage unüberlegtes und treffe ihn damit unerwartet. es können kleinigkeiten sein! er dreht durch. beschimpft mich. beendet alles. TRENNT SICH. blockt mich auf allen kanälen.
was tu ich? mache alles nur schlimmer, versuche mich falsch zu rechtfertigen, beharre auf meinem recht, gehe nicht auf ihn ein. dabei hat er oft recht.
nun kommt noch hinzu, dass er bei jedem aufkommenden streit seiner ex schrieb und mir damit das herz zeriss. er hat mir diese texte teilweise sogar geschickt, um mich zu treffen, um sich zu rächen. ich kenne diese gefühlsregungen nicht, wurde nie so fies und schlimm behandelt, bin aber der meinung oft selbst nicht besser zu sein und ebendiese gefühlsregungen in ihm auszulösen. er bedeutet mir so viel! ich habe mir das monatelang gewünscht, ihn vermisst, gewartet. und nun sind WIR ein einziger albtraum?
was er an mir schätzte, ist nicht mehr da. meine gelassenheit.
mein selbstbewusstsein hat auch sehr gelitten. selbstreflexion? nicht vorhanden! ich treibe streits auf die spitze, ungewollt, unbewusst. will mich verteidigen und tu ihm unrecht. wir sind wie zwei brodelnde vulkane.
habe ihm oft vorgehalten, ich würde zweite wahl sein, was mir weh tun würde, könne damit nicht leben, dass er sie liebt und für mich eben doch so wenig übrig hat und KAUM einmal gesehen, was er für mich aufgegeben hat und dass er mich im grunde gut behandelt hat.
was tu ich stattdessen? zerstöre alles in blinder wut. sehe diese schönheit von exfreundin und mich. sehe, was sie beruflich geschafft hat und mein scheitern. sehe, dass ich ihm nie genügen würde. und hätte es so einfach haben können.
zum schluss provozierte ich ihn derart, dass er auch mich schlug. dreimal bisher. einmal davon relativ schlimm mit vielen blauen flecken und blauem auge. (zu dem thema möchte zumindest jetzt ich nicht viel sagen, weil es derzeit tatsächlich nebensächlich ist.)
seine aktuelle gefühlslage ist, dass er sich trennen möchte, wohl auch trennte. meine reaktion darauf war, wie immer, bei ihm sturm zu klingeln (das muss ich unbedingt ablegen!) und ihn zur rede zu stellen. die trennung fand wieder per messenger statt, was für mich gar nicht geht.
ich sei ihm zu einfach, könne nicht kommunizieren, nicht sprechen; er sagt, er könne mich nicht bewundern. mir würde so viel fehlen. habe ihn gefragt, warum ihm das ausgerechnet jetzt nach ewigkeiten einfallen würde. bekam keine antwort.
ich verbrachte die nacht, vermutlich ein letztes mal, noch einmal bei ihm, wollte nicht gehen, wollte mich nicht trennen. er stieß mich in der nacht im schlaf ein paar mal weg, am morgen gab es allerdings küsse und liebkosungen, nachdem am abend von ihm eindringlich bestätigt wurde, dass er mich nicht mehr haben möchte, dass er so nicht leben kann. er sei sich nicht mal sicher, ob ich ihn wirklich wollen würde. ich habe s.uell nun oft keine lust auf ihn, weil mir alles schlechte noch in den ohren klingt, als wäre es gestern gewesen. kann so schwer vergessen.

morgen früh sind es nun zwei tage, in denen er sich nicht meldete. das gab es in unserer ganzen zeit nicht und ich habe höllische angst, ihn zu verlieren. womöglich sogar recht schnell an eine andere. ich schreibe ihm ununterbrochen, sehe auch, dass er meine nachrichten liest, allerdings kommt kein mucks zurück. ich schaffe es einfach nicht, mit dem schreiben aufzuhören, schreibe ebenso wie hier, wirre und ein wenig zusammenhanglose sätze. frage ihn, was er macht. will ihn nicht verlieren. weiß aber auch nicht, was zu tun ist. weiß nicht, wie ich ihm verzeihen soll, denn das löst wohl im alltag diese stresssituationen und wut bei mir aus.
ich schaffe es ja nicht einmal, ihn für eine weile in ruhe zu lassen.

23.03.2013 23:52 • #1


C
das ganze ist alles so wahnsinnig komplex und ich müsste noch tausend zeilen mehr schreiben, um komplett aufzuklären.

24.03.2013 00:01 • #2




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