Sich selbst finden

Bin seit 2 Wochen getrennt. Ich packs nicht.

Höre von Freunden nun immer den Satz 'jetzt kannst du das endlich tun was du schon immet wolltest' - hä? Ich hatte eine tolle Beziehung, ich hab immer getan was ich wollte.

Oder 'jetzt hast mal Zeit für dich' - es war eine Fernbeziehung - ich hatte immer Zeit für mich.

Am besten isg aber 'du musst dich jetzt selbst finden' .
Was ist damit wirklich gemeint?

Meine Freunde meinen, ich suche verbissen nach Ablenkung wril ich immer brav was unternommen hab mit meinem Schatz und das halt jetzt auch machen möchte - nur leider ohne ihn. Ich beksm den Tipp, doch lieber zu meditieren als unterwegs zu sein.

Also. warum und wie muss ich mich selber finden?

Du schreibst, du packst es nicht - was genau meinst du - und wenn du dies aufgeschlüsselt hast, dann hast du dich wohl gefunden

Das sind eben so die typischen Standardsprüche die man abbekommt, wenn man verlassen wurde. Mach dir nicht so viel daraus... viele Menschen sind einfach unsicher und wissen nicht so recht was sie sagen sollen.

Mein absoluter Hassspruch war ja:
-Irgendwann wirst du sehen, für was das Ende gut war-
oder auch oft gehört:
-lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende-



Mit dem sich-selbst-finden konnte ich aber schon was anfangen. Für mich bedeutet es einfach sich mit der jetzigen Situation zurecht zu finden. Genau auf eigene Bedürfnisse zu achten... sowas in der Art.

Oh toll, hallo Leidensgenossin!

Ich kenne diese Sprüche, erst mal sich selber finden, um es in der nächsten Beziehung besser zu machen. Die Zeit alleine nutzen. Haha ich hasse es aber allein zu sein, ich fand uns toll zusammen.

Ich lenke mich auch viel ab, hilft aber auch nicht.

@Lela2410
Es tut mir sehr leid für dich das es dir 2Wochen nach der Trennung noch immer nicht gut geht.
Ich verstehe deine Verwirrung und deinen Kummer sehr gut.
Insbesondere wenn von Freunden diese klugen Ratschläge kommen.

Deine Freunde sind vielleicht hilflos, wollen helfen, aber sie wissen nicht was dir hilft. Oftmals können Menschen mit diesem heftigen Kummer durch den Verlust den sie erleiden, überhaupt nicht mehr klar und rational denken. Da braucht man keine sachlichen, vernünftigen Ratschläge, sondern viel mehr Verständnis und Hilfestellung auf emotionaler Ebene. Denn die ist es, die erreicht werden kann.

Und leider gibt es nicht viel zu raten, außer das du dir Zeit gibst deine Beziehung zu verarbeiten. Die Trennung schrittweise, in allen Phasen zu durchlaufen. Durch den Schmerz zu gehen.
Tue dafür alles was du tun musst. Lass den Schmerz zu, trauere, nimm ihn an.
Wenn du dich danach fühlst geh raus und unter Menschen, lenke dich ab. Wenn du für dich sein willst, ist das genau so richtig.
Wichtig bist DU. Der Schmerz und der Kummer dürfen sein. Es gehört zu dir.

Zitat von Lela2410:

Also. warum und wie muss ich mich selber finden?

Ich finde du musst gar nichts!
Wenn du dich selber finden möchtest, dann mach dich auf den Weg. Es gibt Menschen, die finden ihr Leben lang nicht zu sich. Das ist kein einfacher Weg.
Der Rat hier meint wohl vielmehr:
DU bist wichtig.
DU bist jetzt dran. Und nur DU.
Tu DIR Gutes. Gib acht auf DICH.

Manche Menschen verlieren ein Stück ihrer Identität in einer Beziehung, da sich die Dynamik der Partnerschaft über intensive Zeit vielleicht so entwickelt hat. Sie fühlen sich nicht mehr Ganz, nicht mehr vollständig, abgetrennt, weil ein wichtiger Teil ihres Lebens weggebrochen ist. Das muss auf dich nicht zutreffen...
Solchen Menschen wird oft geraten: Du musst dich selbst und wieder zurück zu dir finden

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die schwere Zeit!

Zitat von hahawi:

Bis Du heiratest ist alles wieder gut.

Argh.

Der Spruch ist mir zum Glück erspart geblieben.

Ob das daran liegt, dass ich in die Falle schon getappt bin?

Danke für eure Nachrichten. Es meinen ja alle gut, ich weiß. Aber wenn ich nun mal keine Couchpotatoe war, werde ich es auch jetzt nicht werden. Ich werde einfach immer spontan machen was ich will. Auch, wenn mir andere davon abraten. Wenn mir Action hilft, werde ich an Meditation scheitern.

Noch heut Morgen dachte ich, dass ich keinennSchritt nach vorne mache. Und nach der Arbeit bin ich heim und hab alle Fotos etc weggepackt. Ich bin am Boden gesessen und hab dann viel geweint. So lange, bis es etwas besser war.
Man weiß nie, was der Abend bringtbund auch wenn es schmerzt bin ich froh, dass ich heute - nach nur 2 Wochen - einen großen Schritt gemacht habe.

Ich finde, raus zu gehen und andere Menschen zu treffen ist immer die bessere Alternative, als alleine zu Hause zu sitzen und zu grübeln.
Natürlich ist es schon wichtig, die Probleme und schlechten Gedanken nicht zu verdrängen, aber du weißt sicher besser, was dir gut tut.

Andere Söhne haben auch schöne Töchter und solche Sätze empfinde ich also absolut unhilfreich. es grenzt an rhetorische Gewalt. Aber es ist eben nichts besseres was deinen freundein einfällt.

Stell dir selbst die frage, wenn du eine beziehung überwunden hast: Würdest du anders reden? Es ist halt leider die Wahrheit, aber die Wahrheit will man in den seltensten Fällen hören sondern eher Zuspruch und Tröstung, Nur wie soll die in einem solchen Fall aussehen? Das ist das Problem. Nimm es deinen freunden nicht übel. Trennungsschmerzen sind schnell vergessen, wenn sie überwunden sind

Die Sprüche und Zitate von den Freunden sind uralt und vielleicht auch wahr, aber helfen nicht wirklich.

Aber irgendwann wird alles gut ....
Alles wird gut, wir müssen es nur überleben
und das tun wir alle

Zitat von Cat-00:

Es tut mir sehr leid für dich das es dir 2Wochen nach der Trennung noch immer nicht gut geht.

Es tut einem zwar leid, wenn es jemandem nicht gutgeht. Aber wenn es der TE nach zwei Wochen bereits wieder gut ginge, dann würde entweder etwas Gröberes nicht mit ihr stimmen oder ihre Gefühle wären schon vor der Trennung völlig versandet gewesen.

Sprüche dazu erspare ich mir, weil diese in der Tat völlig nutzlos und sinnlos sind, auch wenn sie wohl Trost bringen sollen aus einer eigenen Hilflosigkeit heraus.
Aber daß man nicht bereits wenige Wochen nach einer Trennung frischfröhlich wieder über die Sommerwiesen springt, ist nur natürlich. Alles andere wäre mehr als verwunderlich und geradezu unmenschlich.

allet wird jut whynot oda?

Uff, was ist Dir denn auf den Magen geschlagen - hier geht ja voll der Uhu ab

ja, einige dieser Sätze sind abgedroschen, aber darum nicht unbedingt falsch.
Wenn jemand sehr leidet, fühlt sich das Gegenüber ja meistens dazu gedrängt, irgendwie Hoffnung zu machen, dass es besser wird. Das darf man nicht vergessen. Wenn`s einem selbst schlecht geht und man Aussichtslosigkeit, Trostlosigkeit, was auch immer fühlt, löst man bei Anderen aus, da irgendwie Hoffnung zu machen. Und je nachdem, wie offen für tröstende Gedanken der Leidende ist, ist es dem Freund leichter oder schwerer gemacht. Ich finde, dass man den Versuch der Freunde zu helfen nicht geringschätzen sollte, sofern man nicht nur mit Floskeln abgespeist wird.

Ein alternatives Verhalten wäre, einfach die momentane Traurigkeit hinzunehmen, nach 2 Wochen normal!, und diese einfach auszudrücken, statt sofort Linderung zu suchen, bei seinen Freunden weinen, erzählen. . Gute Freunde können auch die Traurigkeit aushalten, ohne Dich gleich wieder fröhlich sehen zu wollen.
Doch wenn Du das selbst nicht willst, was sollten Deine Freunde Deiner Meinung nach tun, wenn deren Trost unwillkommen ist, aber auch das Zulassen der Traurigkeit?
Was würdest Du Dir von ihnen wünschen?

Zitat:

Ich packs nicht.

Was würdest Du als Freundin darauf antworten?

Und was genau packst Du nicht? Nach 2 Wochen wieder happy durch die Gegend zu tingeln?

Als ich meine schlimmste Lebensphase durchlitt, hörte ich interessanterweise von zwei Freunden, die sich nicht kennen, immer wieder den gleichen Satz und beide äußerten ihn vorher und nacher nicht wieder. Du hast alles in dir, was du brauchst. Ich dachte damals- Hä?! Was`n das für ne behämmerte Floskel?! Es stimmte aber und war rückblickend in Bezug auf meine Situation eine kluge Aussage.
Zudem haben gerade diese beiden Freunde gar nicht viel herum diskutiert und analysiert, sondern mich aufgefordert, zu ihnen zu kommen und ruhig einfach traurig zu sein. Es fiel mir sehr schwer, aber ich hab`s gemacht und es hat mich zu Tränen gerührt, als meine Freundin mir Mini-Brotquadrate zurecht schnitt und sie mir in ihr Bettchen brachte, worin ich bereits heulend lag Bei dem anderen Freund nistete ich mich in der Badewanne ein Er fragte, was ich brauche und ich sagte- Schaumbäder! Habe ständig bei ihm gebadet

Wenn Action Dir wirklich gut tut, dann ist es Dein Weg und natürlich muss es nicht unbedingt Meditation sein. Es gibt viele Wege, im Einklang mit sich zu sein. Dann ist der Liebeskummer zwar noch immer da, aber zugleich eine schöne Stimmung.