Sie geht - damit ich nachkommen kann

Paszalpa
Grüße.

Ich habe hier bereits einmal geschrieben, weil ich meine Partnerin betrogen habe. Ich will mich dafür nicht rechtfertigen, ich weiß, dass es ein Fehler war. Ich weiß aber auch, was mich dazu gebracht hat: zuwenig Kommunikation in der Beziehung vorher. Ich sagte zwar, was mir nicht gefällt, was ich gerne anders machen würde, aber ich sagte es nicht eindringlich genug. Und so kam es dann, wie es kam, man trifft eine Frau, bei der man das Gefühl hat, sie hört einem zu, die einen begehrt, das und mehr, was mir in der Beziehung vorher fehlte. Ich war durcheinander, hätte niemals geglaubt, dass mir so etwas passieren könnte.

Nun, das ganze ging knapp 5 Wochen, ich habe meiner Partnerin nach dem zweiten Treffen davon erzählt, für sie brach eine Welt zusammen, was mir unendlich leid tut. Kontakt zu der anderen Frau besteht nicht mehr, ich habe damit abgeschlossen, ich habe nur ein Ziel, und dass ist, wieder mit meiner Partnerin glücklich zu sein, denn sie hat mir, nachdem dies passiert ist, gezeigt, dass sie mich wirklich noch liebt, was ich in der Zeit davor nicht mehr so glaubte, ich hatte das Gefühl, einfach nur da zu sein. Wir beide wissen, dass wir Fehler gemacht haben, dass sie vielleicht zu wenig zugehört hat, und ich nicht deutlich genug, wenn überhaupt kommuniziert habe.

Sie wird nächste Woche ausziehen, hat aber von Anfang an gesagt, dass sie mich nicht verlässt, sondern dass Sie geht, damit wir wieder zueinander finden können. Natürlich habe ich versucht, sie davon abzuhalten, denn es fühlt sich trotzdem nach verlassen werden an.

Sie sagt, ich kann in der Woche vorbeikommen, auch an Wochenenden bleiben, und wenn ich meine Dinge hier geregelt habe, soll heißen das Haus verkauft, meine Kinder (nicht ihre) auf den Weg gebracht - sie ziehen beide demnächst aus - und etwas für mich getan habe, dann soll ich ganz nachkommen und wir bauen uns etwas neues auf, etwas gemeinsames, dass nur uns gehört. Hier war es nicht so, das Haus hatte ich bereits, sie verließ ihre Heimat um zu mir zu kommen, dabei war es damals eigentlich schon anders geplant, ich wollte zu ihr, aber es war damals leichter und schneller, dass sie zu mir kam, ich wollte es nicht, verstand aber die Argumente.

Nun, auf der einen Seite ist die Hoffnung da, dass es wieder gut wird, sie versucht auch immer, mir das Gefühl zu geben, sie ist überhaupt nicht abweisend, nicht kalt, sondern so zärtlich und liebevoll wie früher. Sogar der S. ist wunderbar und wir sehnen uns nacheinander und begehren uns wie schon lange nicht mehr. Und ich fühle auch, dass es ihr wohl schwer fällt zu gehen, sie aber diesen Entschluss gefasst hat, damit wir zu uns damit wieder zueinander finden können.

Auf der anderen Seite ist aber die Angst da, dass ich sie verlieren werde, wenn wir die räumliche Distanz habe. Mancher mag hier wohl lachen, denn es sind nur 70km, ich brauche nur 45 Minuten zu ihr hin, und am Anfang unserer Liebe bin ich 6 Monaten immer wieder dorthin gefahren, mal in der Woche, mal für das Wochenende. Es wäre also so, wie am Anfang, keine Weltreise. Trotzdem bleibt dieses Gefühl, das wohl erst verschwindet, wenn sie dort ist, und ich dann erfahren kann, dass sie es so meint, wie sie es sagt. Räumliche Trennung, mehr nicht, sich trotzdem sehen, Zeit verbringen und dann, später, dort neu gemeinsam beginnen.

Ich will so sehr hoffen, dass es so ist, dass alles wieder gut wird. Ich selbst werden eine Therapie beginnen, um meine Sorgen in den Griff zu bekommen, und davon gibt es einige abseits dieser Geschichte, und sie und ich haben beschlossen, dass wir gemeinsam eine Paartherapie beginnen werden, um zu verarbeiten, was passiert ist und zu verhindern, dass so etwas jemals wieder passiert, denn diese Frau ist alles, was ich möchte. Ja, das mag verlogen erscheinen, denn schließlich war ich es, der fremd ging, ich will das nicht beschönigen und die Gründe dafür mögen manchen falsch erscheinen, aber es ist passiert, und nun liegt es an mir, alles zu tun, meine Partnerin wieder ganz zurück zu gewinnen, ganz, dass wir wieder zusammen leben können. Ich will alles dafür tun, was in meiner Macht steht.

Mir lag es einfach auf der Seele, dass hier zu schreiben.

14.07.2015 08:24 • #1


N
Zitat von Paszalpa:
Sie wird nächste Woche ausziehen, hat aber von Anfang an gesagt, dass sie mich nicht verlässt, sondern dass Sie geht, damit wir wieder zueinander finden können.

Sie sagt, ich kann in der Woche vorbeikommen, auch an Wochenenden bleiben, und wenn ich meine Dinge hier geregelt habe... und etwas für mich getan habe, dann soll ich ganz nachkommen und wir bauen uns etwas neues auf, etwas gemeinsames, dass nur uns gehört.


Hallo Paszalpa,

deine Freundin reicht dir die Hand und gibt dir- euch beiden- die Chance, von vorn zu beginnen. Es gibt nicht viele, die solch eine Chance erhalten und diese dann auch als solche sehen und aus der Vergangenheit lernen können.
Du weißt, wo deine Fehler lagen und sie sieht ebenfalls ihren Anteil an der Geschichte. Beide seid ihr gewillt, alles dafür zu tun, dass es von nun an besser läuft.

Der Vorschlag deiner Freundin klingt in meinen Ohren sehr vernünftig, erwachsen und reflektiert.
Du solltest jetzt- anstatt dich zu geißeln und dich mit Selbstvorwürfen zu plagen-diese Chance voller Zuversicht und Selbstvertrauen ergreifen und das beste daraus machen.

Und dafür wünsche ich dir alles Gute!

14.07.2015 09:41 • #2