Sie hat keine Gefühle mehr für mich

A
Hallo Leute,
ich muss dieses Thema irgendwie loswerden bzw. niederschreiben. Ich bin momentan körperlich und psychisch ziemlich im Ar.. Ich stehe nur eine Woche kurz vor den Prüfungen, ich weiß nicht wie ich das schaffen soll.
Ich bin 24 Jahre alt, momentan am Ende der Ausbildung.

Sie ist 25 Jahre alt und hat Anfang März eine neue Ausbildung als Pflegehelferin angefangen. Kurze Geschichte noch zu Ihr:

Sie leidet seit einigen Jahren unter Depressionen. Hat diese mal mehr Mal weniger unter Kontrolle. Es gibt echt anstrengende Tage und schöne Tage. Dazu hatte Sie letztes Jahr Ihre Ausbildung kurz vor dem Examen abgebrochen, weil Sie das nicht mehr wegen der Depression und Drucksituation stemmen konnte.

Wir beide wohnen ca. 45 Autominuten entfernt, wenn wir uns mal getroffen haben (seit März) dann meist bei Ihren Eltern, da Sie noch einen Hund dort hat. Davor bin ich immer zu Ihren Eltern gefahren (weil sie dort noch wohnte) um sie zu besuchen. Wir sind übrigens 7 Jahre zusammen.

Mitte März kam dann die Diagnose, das Sie schwanger sei. Wir konnten uns noch kein Kind vorstellen, weil sie gerade die Ausbildung angefangen hatte, das hätte uns beide sicherlich überfordert.
So haben wir uns 2-3 Wochen wirklich intensiv darum bemüht das Kind abzutreiben. (Bitte kommt mir nicht mit diversen Anschuldigungen wegen der Abtreibung. Es war wirklich keine leichte Entscheidung für uns beide)
Wir haben diverse Beratungstermine und Gynäkologen besucht. Die Abtreibung hat sie dann alleine durchführen wollen (Operation).

Daraufhin hatten wir uns das nächste Wochenende bei Ihren Eltern getroffen. Ich hatte einen richtig schlechten Tag, kaum geschlafen, dazu die Wetterschwankungen. Dennoch wollte ich Sie unbedingt sehen wegen der Operation.

Ihr Vater hatte Algen aus dem Teich geholt, wo auch paar kleine Fische wohl unter dem ganzen Algen lagen. Sie hat nach diesen Fischen gesucht um sie wieder in den Teich zu schmeißen.
Als sie dann mehr oder weniger mit dem Durchwühlen fertig war, wurde ich angemotzt warum ich nicht mitgeholfen habe. Ich war total perplex und wusste erstmal nicht was ich antworten sollte. Mir war an diesem Tag einfach nicht danach, weil mein Kreislauf im Eimer war.

Sie war ziemlich enttäuscht von mir, sie kenne mich so gar nicht. Sie wollte jetzt Abstand von mir, sie wollte sich bei mir dann melden. Ich habe das irgendwie auf die Hormone und vor allem auf die letzten Wochen mit der Schwangerschaft geschoben und gehofft dass bald alles wieder „normal“ ist.

Ich wusste nicht so recht damit umzugehen, ich war traurig und zugleich enttäuscht auch von ihr, weil sie auf einmal „uns“ in Frage stellte. Nur dieser Moment hat das ins Ungleichgewicht gebracht.
Also dann wartete ich ab, ich habe wirklich damit gekämpft mich nicht bei Ihr zu melden, das mache ich sonst nämlich doch öfters als es vielleicht ihr Lieb wäre. Zumindest kommt es mir so vor.
Dann wartete ich also wirklich fast 3 Tage, was schon echt lange war, da wir fast jeden Tag telefonierten.
Dann meldete sie sich eines Abends und fragte was los bei mir sei, sie kennt mich so gar nicht das ich mich gar nicht melde. Ich sagte ihr Sie wollte Abstand und das hab ich ihr gegeben.

Dann griff sie das Thema mit dem Teich und den Fischen wieder auf und motzte mich richtig an. Ich konnte mich nur wiederholen was ich an dem Tag gesagt habe. Daraufhin wollte Sie die „Pause“ einführen. Ich habe das akzeptiert, ich wollte Sie nicht unnötig stressen, gerade wegen der Schwangerschaft und der Ausbildung hatte sie bereits genug zu tun und zu verarbeiten.
Ihr gings schlecht, mir gings schlecht. Ich hatte ihr Zeit gegeben, habe mich immer sporadisch mal bei ihr mit Nachrichten gemeldet. Telefoniert haben wir eigentlich gar nicht. Ich habe an der Schreibweise schon gemerkt das was nicht stimmte, ich wollte aber nicht nachfragen weil sie (gefühlt) unter Strom stand. Ich wollte das sie sich beruhigt, da mal von runterkommt.

Dann hatten wir vereinbart dass wir mal miteinander telefonieren. Das haben wir gestern. Wir redeten ca. 20 Minuten, wovon viel Schweigen meinerseits war. Weil Sie mir sagte das sie nicht mehr die Gefühle für mich übrig hatte. Seit der Aussage war ich ein gebrochener Mann, ich musste mich sammeln und habe das Telefonat beendet um dann kurze Zeit wieder zurückzurufen.

Die Aussage kam sehr nüchtern. Wir hatten uns ca. 2 Wochen nicht gehört. Und 4 Wochen nicht gesehen. Wir hatten dann noch gesprochen wie es uns so geht und so. Ihr geht’s ganz gut, sie klammert sich an die Ausbildung. Mir geht’s echt kacke, weil ich einfach zu nix komme, weil mich das einfach zu sehr beschäftigt. Sie will mich heute nochmal anrufen. Gegen ein Treffen hätte sie auch nichts entgegenzusetzen.

Ich habe das Gefühl nicht mehr ich selbst zu sein. Mir geht’s noch beschissener als ohnehin schon. Man sagt ja: Liebe geht durch den Magen, ich habe heute noch nichts gegessen.

Ich möchte Sie nicht verlieren, dafür ist sie einfach ein viel zu guter Mensch. Ich liebe sie ja noch immer. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich nicht bei ihr gemeldet habe. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich hatte gedacht es geht nicht noch beschissener. Jetzt habe ich erst recht keine Motivation und würde am liebsten einfach im Boden versinken. Keine Konzentration mehr, obwohl ich das jetzt gerade am nötigsten habe, gerade vor der Prüfung.

Ich weiß nur dass ich sie auf jeden Fall zurück will.

Vielen Dank fürs Lesen.

24.04.2016 12:05 • #1


encada
Hallo, ich weiss, du hast dir deinen Profilnamen danach gewaehlt, wie es dir gerade geht. So fuehlt, sich hier jeder, der noch ziemlich frisch getrennt ist. Die erste Reaktion ist immer - das kann nicht sen, das darf nicht sein und ich will sie/ihn zurueck. Natuerlich stuerzt uns das in einen Abgrund. Aber du schreibst ja selbst, dass sie nicht mehr genuegend Gefuehle fuer dich hat. In so einem Fall bleibt dir nichts weiter uebrig, als ihre Entscheidung zu akzeptieren, auch, wenn dir das noch so weh tut. Liebe laesst sich nicht erzwingen. Und sie ist ja auch kein Heilmittel fuer dich. Wolltest du denn jemand zurueck, von dem du weisst, sie liebt dich nicht mehr? Gib dich nicht deinen verzweifelten Gedanken hin und mach dich nicht zu deren Opfer. Du kannst etwas tun. Natuerlich darfst du traurig sein. Aber aktiv solltest du versuchen, dich von deiner Arbeit ablenken zu lassen und sonst versuche Tagebuch zu schreiben, nimm Kontakt mit deinen Freunden/deiner Familie auf. Sprich dich bei ihnen aus. Aber auch dir wird die Zeit helfen. Alles Gute.

24.04.2016 16:47 • #2