Sie trennt sich, liebt mich wie einen Bruder Was tun?

A
Hej,
vor 2 Wochen sagte mir meine Frau, dass Sie mich nur noch liebt, wie man einen Bruder lieben kann.
Ich hatte das Gespräch gesucht, da ich das Gefühl hatte, dass es so nicht weiter ginge (selbstverständlich in Anbetracht einer guten Lösung). Um sich vielleicht zusammen zu reissen und die Dissonanzen aus dem Wege zu räumen. Ich hatte das Gefühl, dass man sich auseinander dividiert hat und das wieder kitten sollte nach 17 Jahren Beziehung.

Sie sagt, ihr ginge es materiell sehr gut, aber ihre Gefühle seien nicht mehr für mich da. Sie liebt mich nur noch wie einen Bruder. Vielleicht seien wir zu jung gewesen meint sie. Sie möchte nicht so enden wie ihre Eltern, die nach 35 Jahren Ehe nur noch neben sich her leben. Das klang alles sehr abgedroschen und dennoch klar und sehr krass.

Wir haben uns immer Freiheiten gelassen und uns respektiert. Sie hat mich vor etwa 10 Jahren betrogen. Dieses ist aber auch erledigt und wurde von uns verarbeitet, obwohl wir nicht wirklich en Detail darüber gesprochen haben. Fremdgehen ist z.Zt. kein Thema.

Es ist so, dass wir nach der Geburt unserer kleinen Tochter (4) ein schönes Familienleben geführt haben. Während der Schwangerschaft stand ich, so wie es sich gehört über Gebühr, meiner Frau zur Seite. Danach musste ich den Spagat zwischen Karriere und Familie wagen, um ein entsprechendes Auskommen zu haben und sich das Eine oder Andere leisten zu können.
Meine Frau und ich haben entschieden, dass sie erst wieder arbeiten geht, wenn die Kleine im Kiga ist. Das ist mittlerweile schon über 1 Jahr her. Der Antrieb ihrerseits ist ausbaufähig.

Wir haben uns ein kleines Häuschen gekauft. Meine Frau hatte nach der Schwangerschaft große Ängste um das Kind, obwohl es nur die üblichen Kinderkrankheiten gab. Ich denke, dass sie unter Depressionen litt (kein Blues).

Die Kleine hat sich toll entwickelt. Sie ist der wichtigste Teil meines Lebens. Ich bringe sie morgens in den Kiga und jeden Abend ins Bett. Dieses Ritual dauert etwas 1 Stunde. Da ich sie erst abends nach der Arbeit sehen kann, versuche ich diese Zeit zu nutzen. Der Gedanke daran, dass es nicht mehr so sein wird bricht mir das Herz. Ich hatte mir so das Familienleben vorgestellt.

Nun stehe ich da und weiß ehrlich gesagt nicht mehr ein noch aus.

D.W. hatte ich seit ca. 8 Monaten beruflich schwere Probleme, die existenziell für das Unternehmen waren. Diese Probleme habe ich weitestgehend zu Hause verschwiegen (zumindest die Details), um diese nicht mit nach Hause zu nehmen und führten bei mir auch zu gesundheitlichen Problemen. Das hat sich seit ca. 2 Monaten zum Guten gewendet auch das habe ich nicht erzählt, um sie nicht zu belasten.

Dennoch stehe ich jetzt vor dem Scherbenhaufen meines Lebens.

Sie ist für mich meine Traumfrau. Ich würde alles für sie tun. Habe vorgeschlagen, zu einer Eheberatung zu gehen. Denn es kann ja nicht sein, dass man nach der langen Zeit, den Aufs und Abs, sich ohne dass man noch nach Lösungen sucht, zumindest es versucht und das große Gänze einfach aufgibt. Sie möchte auch das nicht.

Ich bin einfach ratlos. Ich würde der Ehe immer noch eine Chance geben, aber sie nicht. Das könnte ich zur Not akzeptieren.
Aber was mich zerreißt ist, nicht zu wissen, ob die Kleine damit klar käme. Da ich selber ein Trennungskind bin, weiß ich, wie schädlich das sein kann.

Was soll ich tun? Aus dem gemeinsamen Haus ausziehen? Wenn ja, wer? Finanziell wäre das ein Desaster. Sie kann sich das Haus nicht leisten. Welche Chance hätte unsere Ehe, welche Lösungsansätze gäbe es und das wichtigste, wie kann man es der Kleinen vermitteln ohne dass das Kind leidet. Oder was wäre für das Kind das Beste?
Über Eure Ratschläge wäre ich Euch sehr dankbar.

19.07.2013 22:10 • #1


R
Das ist alles sehr hart und trotzdem schreibst du ziemlich abgeklärt. Ich denke euer Problem liegt im zeigen von Gefühlen. Sie ist deine Frau, also musst du, wenn du eine schwierige Phase durchlebst, ihr davon berichten. Desweiteren denke ich, dass der betrug mehr an dir nagte, als das hier kurz mit zwei Sätzen zu erwähnen. Ihr solltet euch erstmal räumlich trennen und einen weg im Umgang mit der kleinen finden. Egal was passiert, sie wird immer deine Tochter bleiben. Lass deine Frau während dieser räumlichen Trennung in Ruhe, dränge sie zu keiner Entscheidung. Wünsche dir viel kraft für diese schwierige Phase!

20.07.2013 08:36 • #2




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