Sie will eine Beziehungspause,nur wie lange?

Hallo Zusammen
Ich habe ein großes Problem. Meine Frau und ich sind jetzt 36 Jahre zusammen und momentan ist der Wurm drin. Ich liebe meine Frau immer noch so wie am ersten Tag,zeig ihr jeden Tag das ich sie liebe,lege in der Früh wenn ich zur Arbeit gehe oft ein kleines Herz auf ihren Frühstücksteller,schenke ihr Blumen,erledige und mache alles was sie nicht kann,mach viel im Haushalt Putzen Waschen Wäsche,weiß was sie mag und was nicht,respektiere und achte sie und und.
Irgendwie wenn ich jetzt so zurück blicke,nachdem meine Frau letzte Woche vorübergehend in unsere kleine Zweitwohnung gezogen ist fällt mir so einiges auf. Mir geht es oft schlecht,fühle mich niedergeschlagen und gereizt. Meine Frau ist zu mir oft sehr ruppig,sagt oft sachen zu mir die mich verletzten und traurig machen. Dann gehts mir schlecht und fühle mich nicht von ihr respektiert. Kleines Beispiel,ich sitze in der Küche und Frühstücke,habe das Licht aus weil ich keins brauche und höre gerade etwas laut Musik. Meine Frau betritt die Küche,schaltet ohne zu fragen das Licht an und macht meine Musik aus. Hab ihr schon so oft gesagt,es wäre nett wenn sie mich wenigstens fragen würde ob es mir was ausmacht wenn sie das Licht anmacht und das Radio leise oder aus machen könne. Ihre Antwort,sie sei doch kein Höhlenmensch der im Dunkeln sitzt. Wenn sie weg gehen will,sagt sie immer,am Samstag bin ich nicht da. Mann könnte doch auch sagen,du Schatzi am Samstag würde ich gerne mit den Mädels in eine Linedanceveranstaltung gehen ist das ok. Ich finde,da bezieht sie mich ein,hab das Gefühl respektiert zu werden und gut is. Hab ich ihr schon so oft gesagt,sie halt bitte die Tonart ändern. Ich gebe zu,ich bin da etwas sensibel auf solche Sachen. Ich trau mich nichts mehr entscheiden weil sie oft immer alles schlecht redet was ich mache. Dann kritisiert sie mich weil ich nichts entscheide. Wenn du immer eine vor den Latz bekommst,zieht man sich zurück,verkriecht sich,wird still und fühlt sich schlecht. Ich habe ihr schon so oft gesagt,sie soll bitte mit mir anders umgehen und reden und sie wird sehen das es mir um 180 Grad besser geht. Ihre Antwort ist dann das ich wieder in meine Opferrolle falle und Anderen die Schuld gebe das es mir schlecht geht und ich soll zum Psychologen gehen und eine Verhaltenstherapie machen. Wenn ich sage,arbeite halt du auch bissal an dir wie du mit mir sprichst und umgehst,sagt sie,ich bin wie ich bin und wenns dir was nicht passt muss ich mir halt was überlegen.
Sie ist eigentlich ein guter Mensch nur finde ich etwas Gefühlskalt.Ich könnte sie jeden Tag 100 mal umarmen und knuddeln. Sie kann das nicht.Wenn sie mich mal in den Arm nimmt fühle ich nur Kälte. Kuscheln,Zährtlichkeit,den Partner zeigen das man ihn liebt,lobe,achten,respektieren usw ist bei ihr ein Fremdwort. Und das nagt an mir,macht mich traurig und verletzlich aber trotzdem liebe ich sie. Manchmal denk ich mir,hab ich seit 36 Jahren die falsche Frau an meiner Seite?

In meinen Augen hat deine Frau jeglichen Respekt vor dir verloren. Das merkt man sehr deutlich.
Wenn reden nicht hilft, müssen Taten her.
Oftmals hilft es schon, wenn du ihr Verhalten spiegelst. Sie also genauso behandelst, wie sie dich.
Sei zu ihr ruppig, mache klare Ansagen und höre mit den kleinen Gesten auf.

Also,im Dunkeln sitze ich nicht.Ich sitze in der Küche und da befindet sich ein Fenster.Es ist halt nicht so hell wegen der Dachschräge. Ausserdem finde ich,der wo als erster in den Raum ist,sollte auchn gefragt werden,ob es ihm was ausmacht wenn man das Licht anschaltet und die Musik leiser machen könnte oder sehe ich das Falsch? Wenn Du einen Raum betrittst wo Leute sind,sagst Du auch höflich Hallo und nicht die die schon im Raum sind. Wenn ich mal meine Frau eine Woche nicht beachte,fragt sie mich,warum ich sie z.B nicht mehr umarma usw.
Ja vielleicht hast Du recht das ich mich einfach zuviel um sie herum tanze. Ich sollte vielleicht mein Verhalten ändern und ihr zeigen wo der Hase lanf läuft.

Ja das glaube ich auch. Ich bin einfach zu nett zu ihr und das weiß sie nicht mehr zu schätzen

Sie machte eines Tages eine Ansage als wir zusammen in dem Zimmer meines Sohnes standen und ich ihm geholfen habe eine Lampe zu montieren.Da sagte sie,ich will ausziehen und mal alleine sein.Ich fragte sie am nächsten Tag wie sie das gemeint hat.Sie sagte sie könnte sich vorstellen mal für zwei Tage die Woche in der Zweitwohnung zu wohnen und dann gings halt los.
Ich muss aber dazu sagen,die letzten 3 Monate waren echt sehr anstrengend,Home Office für sie wegen Corona,ihre Tante erkrankte an Krebs,dann erkrankte die Schwägerin mit 40ig an Brustkrebs,dann ist ihr Papa an Krebs innerhalb 4 Wochen gestorben,hat einen Berg voller Schulden hinterlassen,dann musste sie alles regeln für ihre Mutter,sie ist gerade in den Wechseljahren. Sie ist auch jemand,der sich in alle Probleme anderer hineinsteigert,alles darüber im Internet liest,Bücher kauft darüber und und. Ich bin der Meinung,daß dies auch damit zu tun hat. Hab ihr oft gesagt,sie soll doch mal abschalten aber das konnte sie irgendwie nicht. Sie meinte sie bräuchte eine Auszeit (Beziehungspause) und wüsste nicht wie lang das dauert. Ich fühle mich gerade als wie wenn ich im Bushäuschen sitze und warte ob der Bus kommt oder nicht und wenn,wann?
Ich würde schon gerne unsere Ehe fortsetzen auch wenn ich jetzt merke,sie hat mich ziemlich klein gehalten auch wenn sie sagt ihr fällt das nicht auf aber es muss sich zukünftig was ändern das es für Beide passt. Die ersten Tage waren echt grausam ohne meiner Frau aber langsam komme ich aus dem Loch heraus.Gut wenn man paar Kumpels hat die für einen da sind und mit einen reden.

Zitat von Dovi:

Ja das glaube ich auch. Ich bin einfach zu nett zu ihr und das weiß sie nicht mehr zu schätzen

Wenn ich jetzt mal unterstelle, dass du seit 36 Jahren zu bist, wird deine Frau wohl kaum glauben, dass du dieses Verhalten plötzlich ablegen kannst.

Und wenn du dauernd nur geredet hast, aber nie gehandelt, wie konnte sie dich dann zum Schluss noch ernst nehmen?

Zitat von Dovi:

Ich muss aber dazu sagen,die letzten 3 Monate waren echt sehr anstrengend,Home Office für sie wegen Corona,ihre Tante erkrankte an Krebs,dann erkrankte die Schwägerin mit 40ig an Brustkrebs,dann ist ihr Papa an Krebs innerhalb 4 Wochen gestorben,hat einen Berg voller Schulden hinterlassen,dann musste sie alles regeln für ihre Mutter,sie ist gerade in den Wechseljahren

Puh, das ist aber schon heftig. Ohne ihr Verhalten dir gegenüber rechtfertigen zu wollen, aber ich wäre da auch am äußersten Limit. Am alleräussersten. Hat sie Unterstützung? Familie, Freunde?

Ja hat sie schon aber man kommt an sie sehr schlecht ran. Wo ihr Papa gestorben ist hat ihre Mutter angerufen und uns das mitgeteilt. Ich war in diesem Moment sehr traurig,hab geweint,wollte meine Frau in den Arm nehmen und trösten und was macht sie? Hat vielleicht 30sek geweint,mich so leicht weggedrückt und sich gleich um die Beerdigung gekümmert,Angebote von verschiedenen Bedtattungsunternehmen eingeholt,sich um die Finanzen bzw. Schulden gekümmert usw. Ich dachte mir nur das gibt es doch nicht.

Ich hoffe nur sie will es noch einmal versuchen. Es haben sich in den Jahren viele Dinge angestaut die meiner Frau nicht gepasst haben und die mir halt nicht so passen. Ich hab ihr gesagt,daß ich bereit wäre an mir zu arbeiten,auch evtl. Hilfe mit einer vernünftigen Paarberatung zu suchen damit es uns Beide wieder gut geht aber sie muss ihr Verhalten mir gegenüber auch ändern denn nur so gehts. Eigentlich sind wir ja ein sehr gutes Team. Freunde sagen immer zu mir,ihr seid ein richtiges Vorzeigepaar. Hab ihr auch gesagt das ich ihr die Zeit gebe um mal runter zu kommen nur ewig auf etwas warten wo dann hoffe ich nicht doch nichts mehr wird will ich auch nicht. Es ist ein schei.,jeden Tag wartest du daß das Telefon klingelt und deine Frau sagt,komm bitte zu mir zurück oder wenn ich heim komme,hoffe ich immer das ihr Auto da steht. Das macht einen ganz gaga.

Zitat von Dovi:

Ich hoffe nur sie will es noch einmal versuchen. Es haben sich in den Jahren viele Dinge angestaut die meiner Frau nicht gepasst haben und die mir halt nicht so passen.

Mit anderen Worten habt ihr beide eine Konfliktvermeidungsstrategie.
Jeder frisst alles in sich rein, haut aber nie mal richtig auf den Tisch.

Und dann wundert man sich über eine Trennung, weil man sich ja noch nichtmal wirklich gestritten hat...

Ich weiß schon das war wahrscheinlich ein Fehler von mir,oft immer zu alles ja und amen sagen nur damit nicht gestritten wird. Ich hasse das wenn ich mit meiner Frau,die man sehr liebt,streiten muss. Öfter mal auf den Putz haun wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.