So viel negatives, trotzdem großes Leid nach Trennung

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Hey Leute,

das wird ein etwas längerer Post, aber ich bedanke mich schonmal für jegliche Antworten!

vor 3 Wochen hat sich meine Freundin (26) von mir (29) nach 3 Jahren getrennt. Wir hatten 2 Jahre lang eine gute Beziehung, in der ich zwar Zweifel hatte, ob sie wirklich die Mutter meiner Kinder sein soll (siehe unten), aber die mir auch unglaublich viel gegeben hat. Bis es dann etwas schlechter lief und sie sich sofort in einen anderen Typen verguckt hat. Das führte dann nach einem Jahr Kämpfen von meiner Seite aus doch zur Trennung und sie ist jetzt mit diesem Typen zusammen.

Was mich aber wirklich wundert ist, dass ich so heftig unter der Trennung leide, ich denke wirklich die ganze Zeit nur an sie. Ich habe gestern mal eine Liste mit ihren negativen Eigenschaften bzw. Problemen in der Beziehung erstellt, und die ist wirklich überwältigend. Aber ich kann zu fast jedem Punkt auch einen eventuellen Fehler in mir sehen:

- Sie hat mich auch schon in den ersten Jahren immer mal wieder angelogen (Fehler: vielleicht habe ich ihr das Gefühl vermittelt, dass es Stress gibt bei der Wahrheit - es ging hier nicht um betrügen oder so)
- Ich hatte kein Vertrauen in sie (Fehler: Warum eigentlich nicht? Nur weil ich wusste, dass sie als Single gerne mal rumknutscht? Oder weil sie mir das öfter mal auf die Nase gebunden hat?)
- Die Initiative für Unternehmungen ging meist von mir aus (Fehler: Habe ich zu viel investiert und sie dadurch zum nichts-tun eingeladen?)
- Sie verdrängt Probleme lieber, als sich ihnen zu stellen
- Sie ist unausgeglichen und launisch (Fehler: Sind das nicht viele Frauen?)
- Sie ist sehr anfällig für Stress und ich war mir nicht sicher, ob ich das mein Leben lang ertragen möchte und ob sie die Ruhe hat, Kinder großzuziehen (Fehler: Sie hat ein stressiges Leben, das steht ausser Frage, was ist, wenn sie mit dem Studium fertig ist, wird es dann besser?)
- Wenn man mit ihr über Gott und die Welt diskutiert hat, dann hatte sie oft eine undifferenzierte Meinung und ich hatte öfter mal das Gefühl, dass wir uns nicht mehr so viel zu sagen haben (Fehler: Muss die Partnerin denn in allem gut sein? Oder habe ich sie vielleicht sogar einfach nicht genug gefordert?)
- Ich habe ihr wahnsinnig viel gegeben, habe aber seltener was bekommen (Fehler: Darf man das erwarten?)
- Sie wurde rücksichtslos und egoistisch, was sie die ersten beiden Jahre nicht war (Fehler: Lag das nur an dem anderen Typen, bzw. weil ich jetzt nicht mehr so wichtig war?)
- Ich musste ewig um sie kämpfen (Fehler: Warum habe ich gekämpft? Hätte ich sie einfach ziehen lassen sollen und sie wäre dann schon zurückgekommen?)
- Sie ist eine unsichere Person
- Sie ist arrogant, besserwisserisch und braucht dennoch viel Selbstbestätigung. Man hatte teilweise gar keine Chance, sie für etwas zu loben, weil sie das Lob immer sofort eingefordert hat.
- Sie ist nicht bereit, eine Bindung einzugehen (Fehler: Nur nicht mit mir?)
- Ich hatte selten das Gefühl puren Glücks - meistens war es sogar so, dass ich unsere gemeinsamen Unternehmungen erst mit ein bisschen Abstand richtig gut fand (Fehler: War ich zu unentspannt?)
- Ich hatte am Ende das Gefühl, dass ich sie langweile und ihr immer etwas bieten muss, was ihr Spaß macht. Einfach mal nichts-tun wurde immer schwieriger. (Fehler: Das war die ersten beiden Jahre nicht so, lag das auch nur an dem Typen, der wiederum nur durch unsere - rückblickend gesehen kleinen - Differenzen ins Spiel kommen konnte und aufregend ist/war?)
- Sie ist eine Person, die zwar viel verspricht, aber das selten einhält (Fehler: Warum muss sie mir überhaupt was versprechen? Hatte ich nur Angst, dass ich zu kurz komme und habs damit noch schlimmer gemacht? Die ersten beiden Jahre hat es doch auch ohne funktioniert...)
- Sie hat in der Beziehung ein Konkurrenzdenken entwickelt (Fehler: Warum habe ich das mitgemacht und bin nicht einfach drüber gestanden?)
- Sie ist geizig (Fehler: Sie hat halt nicht so viel Geld und es hat sich auch gebessert)
- Sie ist stur (Fehler: Ich auch.)
- Kein Wille, an der Beziehung zu arbeiten (Fehler: Sie ist ja trotz verliebt-sein noch fast 1 Jahr mit mir zusammengeblieben und ist auch hin und wieder auf mich zugekommen in wichtigen Punkten - jedoch nicht so, dass ich das Gefühl hatte, mit ihr an einem Strang zu ziehen. Aber habe ich das nicht genug wertgeschätzt? Wäre da mehr gekommen, wenn ich es getan hätte?)
- Sie hat fremdgeknutscht, als es nicht so gut lief.


Dieser Zwiespalt - einerseits ihre ganzen negativen Eigenschaften und auf der anderen Seite die Möglichkeit, dass ich daran nicht unerheblich beteiligt war und damit vielleicht sogar Schuld an vielem habe - macht mich im Moment so fertig. Ich weine viel, ich wache morgens auf und denke nur an sie und wie sie mit ihrem neuen Spaß hat. Ich denke die ganze Zeit nur an sie, auch wenn ich viel mit Freunden mache. Ich kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren. Ich habe einige neue Frauen kennengelernt, die ich als ich noch in der Beziehung war, interessant gefunden hätte, weil sie Eigenschaften haben, die meine Ex nicht hat. Jetzt sind diese Frauen total uninteressant, weil sie nicht im Ansatz an meine Ex rankommen.

Die große Fragen, die ich mir stelle: Ist das so, weil ich sie liebe? Ist das die Gewohnheit, jemanden neben mir liegen zu haben und das körperliche zu spüren? Ist das verletzter Stolz, weil sie jetzt den neuen hat und ich sitz allein da (ich hatte das Gefühl, dass es mir ganz gut ging nach der Trennung, als ich das noch nicht wusste)? Ist es der Schmerz der Niederlage nachdem ich 1 Jahr gekämpft habe? Ist das die Angst davor, niemanden mehr zu finden (ich hab Schwierigkeiten mit meiner Schüchternheit)? Habe ich da eine wirklich tolle Frau verloren, nur weil ich zu verkrampft war und es DIE Beziehung sein MUSSTE (sie ist viel beliebter als ich)?

Und die Antworten auf die Fragen, und was nun mein Fehler war, wird ja auch für die nächste Beziehung (so sie denn kommt) nicht ganz unwichtig sein. Mir gehts jedenfalls einfach nur schei. und ich komme mir vor, als würde ich einfach nicht weiterkommen, auch weil ich ihr noch dauernd über den Weg laufen werde. Aber vielleicht ist das ja auch nicht weiter verwunderlich, dass mit dem neuen weiß ich ert seit einer Woche. Fragen über Fragen...

15.10.2012 13:16 • #1


K
Tja,

traurig, aber es macht für mich den Eindruck, als hättest Du sie schon vor einem Jahr verloren, dies aber nicht sehen wollen...

Du wirst wohl lernen müssen, sie loszulassen, sie hat einen Neuen und ihr beide seid kein Paar mehr, so traurig das auch für Dich im Augenbick ist...

Konzentriere Dich auf Dich, mach etwas für Dich, und hör auf, die Fehler andauernd bei Dir zu suchen....

Daß man sich in der Phase, in der Du gerade bist, richtig besch... fühlt, ist normal, das liegt in der der Natur der Sache, dem LiebesKUMMER, deswegen heißt es ja KUMMER-

Aber das wird vorbei gehen, die Zeit heilt alle Wunden, auch wenn Du im Augenblick meinst, Du willst Dich nur noch in einem Loch vergraben, weil es SIE nicht mehr in Deinem Leben gibt.

Geh raus, geh unter Menschen, mach was mit Freunden, mach Sport, lenk Dich ab, weine wenn Dir danach ist...

Das wird wieder besser, glaub mir !


Katzenfrau

15.10.2012 16:50 • #2




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