SOS - nach 1 Jahr will ich ihn noch immer zurück

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Hallo zusammen,

ich erhoffe mir hier euren Support. Ich habe nun vor genau einem Jahr jenen Menschen verloren, der noch bis heute einen ganz großen Platz in meinem Herzen hat.

G. und ich lernten uns mit 21 Jahren in einem Wiesbadener Club kennen und uns verband von Anfang an eine sehr tiefe Beziehung. Doch da ich bisher immer nur schlechte Erfahrungen in Beziehungen gemacht habe, wollte ich es bei einer Freundschaft belassen um ihn nicht zu verlieren. Doch das ging nur ein Jahr wie geplant klar - nach einem Jahr kamen wir auf meine Initiative hin zusammen. Er zog gerade nach Berlin und ich studierte seit einem Semester in Bayern. Unsere Liebe war von Beginn an sehr intensiv aber auch zum Scheitern verurteilt. Wir sind beide sehr impulsive, nachtragende und temperamentvolle Menschen. Streits und Verletzungen waren an der Tagesordnung - aber die Versöhnungen umso schöner. Heute bin ich fast 25 Jahre alt und die Beziehung ist seit einem Jahr am Ende.

Seit einem Jahr versuche ich, wie er es mir auch ans Herz legte, meinen eigenen Weg zu gehen und von ihm loszukommen. Ich habe es mit einem anderen Mann versucht, war viel feiern, habe neue Freundinnen gewonnen und mich mit meiner Familie ausgesöhnt. Selbst Dro. waren dabei - eigentlich war das vergangene Jahr so intensiv wie nie zuvor. Doch immer wieder wähle ich seine Nummer auf meinem iPhone an und entscheide mich in letzter Sekunde doch anders, stalke ihn auf Facebook oder sogar Xing und klicke mich durch alte Fotos. Was mich einfach nicht losläßt ist diese Abruptheit mit der er die Beziehung von einem Tag auf den anderen Tag beendete.

So kurz wie möglich, versuche ich nun hier alles nochmal zusammen fassen: nachdem er mir ein Jahr hinterhergelaufen war, entschied ich mich für eine Fernbeziehung. Finanziell war das natürlich sehr schwierig (600km). Für ihn war das jedoch stets belastender als für mich - er hat Schulden während ich als Einzelkind viel Unterstützung vonseiten meiner Eltern erfahre. Zwei Stundenten - der eine das florierende Großstadtleben Berlins genießend, die andere an der Einöde der Provinz fast verreckend. SO machte ich mich alle 2 Wochen auf den Weg 4 Stunden Mitfahrgelegenheit, danach ausgiebigen S. und ein intensives Wochenende, eines erfüllter als das vorige. Zu Beginn war ihm das alles egal, er war voller Liebe und ich genoß oberste Priorität. Ich war seine Prinzessin, die er verehrte und der er sein letztes Hemd geben würde. Er hatte lange auf mich gewartet. Doch nach einigen Monaten war nur ich die Reisende und im Kopf war ich nie ganz in meinem Studenten-Kaff sondern nur bei meinem Schatz. Er war ein guter Mensch, er brachte mich dazu zu leben und mich meinen Problemen zu stellen. Jedes Telefonat mit ihm war ein Highlight für mich. Ich schrieb Liebesbriefe, schwärmte über ihn sodass es andere nur noch nervte und schwelgte in Gedanken bei ihm. Sogar einen ausgeklügelten *beep* schenkte ich ihm mit einer lang vorbereiteten Performance. Doch von Anfang an hatte ich Angst ihn mit meiner Liebe zu erdrücken - zu Recht. Er - Pragmatiker durch und durch - warnte mich und machte mich stets auf meine Fehler aufmerksam. Ich liebte einfach zu intensiv. Uns beiden hatte man ADHS diagnostiziert - vielleicht ist auch das eine Ursache gewesen? Ich bin emotional eher labil und klammerte mich sehr an ihn. Bekam in vielen Bereichen Trost und Ratschläge von ihm.

Irgendwann verlor er den Glauben an uns beide. Er wollte die Beziehung beenden und vergoss das erste mal Tränen vor mir. Ich hatte vergeblich ein Jahr lang versucht die Uni zu wechseln um in Berlin weiter zu studieren - ohne Erfolg. Das mache keinen Sinn mehr rational gesehen, meinte er. Mir ging das Geld aus, wir sahen uns teils nur noch alle 6 Wochen und wollten uns nicht mehr gehen lassen, wenn das We zu Ende ging. Wir machten uns gegenseitig kaputt und ließen uns nicht mehr richtig auf unser Studium ein. Zudem wolle er zum Ende seines Studiums für ein Jahr ins Ausland - Südamerika. Das würde ich auch nicht verkraften, meinte er. Da hatte er recht. Ich versuchte ihn zu belügen und ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich war so verloren in der Liebe, dass ich mir nur noch wünschte in Berlin zu leben - meinetwegen auf der Straße - ganz egal. Hauptsache er bei mir. Das war der Wendepunkt. Mein Vater warnte mich, Freundinnen auch. Zwei Wochen voller Horror begannen. Er machte Schluss. Kontaktsperre für 2 Wochen. Erstmal. Ich betrank mich zunächst, dann nur noch Tränen und Schreie, ich ging in den Wald zum Weinen. Dann rief ich meinen Vater an. Ich kam nicht mehr klar. Er sollte mich besuchen kommen, nach einem Tag den ich durchgängig geweint hatte, bat ich ihn mich mit nach Hause zu nehmen. Dort verbrachte ich eine Woche. Nur im Bett. Nur. Kein Essen. Nur Zig.. Dann gute Vorsätze. Neue Leute treffen, dabei Lächeln aufsetzen, amüsiert tun und am Abend zusammenbrechen vor lauter Leere. Schlimme Albträume plagten mich. Nach genau zwei Wochen, wie geplant (ich hatte nicht damit gerechnet), meldete er sich kurz angebunden bei mir. Es war wie als könnte ich zum ersten Mal wieder atmen. Wir telefonierten 4 Stunden und heulten dann nur noch. Das Eis brach sofort. Er hatte mich sehr vermisst und liebte mich noch immer. Unter einer Bedingung wollte er es noch einmal versuchen. Ich würde versuchen ein Praktikum zu ergattern für mindestens ein halbes Jahr. In Berlin. SO hätten wir wenigstens etwas Zeit zusammen. Nun begann ich zu kämpfen. Um jeden Preis.

Meine Wünsche gab es nicht mehr. Ich gab kein Kontra mehr. Ich wollte die beste Freundin sein, die er haben könnte. Ich bewarb mich bei einem renommierten Medienunternehmen und ergatterte ein Top-Praktikum. Im Rücken hatte ich immer diese Erinnerungen an die Zeit ohne ihn. Ich begann Antidepressiva zu nehmen so ängstlich und einsam fühlte ich mich. Ich trieb durchgängig Sport um auch optisch all das darzustellen, was er sich nur wünschen konnte. Das Studium stresste auch sehr. Wenn wir telefonierten, gab es jedoch keine Sorgen mehr - ich erzählte ihm nur von meinen positiven Gefühlen und wie sehr ich mich auf ihn freute. Das Leben war für mich wie eingefroren. In der Uni musste ich teilweise den Raum verlassen, um dann auf der Toilette weinend zusammen zu brechen. Mich befielen Attacken in denen meine Ohren schmerzten und zugingen, sodass ich nichts mehr hören konnte. Ich wollte nur noch zu ihm. Die letzten Wochen des Semesters waren irreal. Und dann war es soweit.

Er fuhr mit einem befreundeten Päarchen in den Urlaub. Ich war eigentlich auch eingeladen, doch da mein Praktikum schon direkt nach meiner letzen Klausur losging, konnte ich ihn nicht mit antreten. Ich freute mich wirklich für ihn. Er war vor lauter finanziellen Sorgen in den vergangenen Monaten optisch um Jahre gealtert und braucht wirklich mal eine Auszeit. Bevor ich kam, hatte er sein WG-Zimmer mit Zetteln bestückt, die mich ermahnen sollten, seine EDV-Ausstattung auch richtig zu bedienen (ahahaha) um nichts zu beschädigen und für die folgenden Wochen hatte ich mir auch eine WG bei einer Bekannten von ihm organisiert. Ich wollte ihn nicht zu stark belästigen, da er noch Klausuren in den Ferien hatte. Eigentlich wäre ich jedoch am liebsten nur bei ihm geblieben. Aber das sollte er nicht wissen. Danach wollte ich eigentlich für die letzten Wochen zu ihm kommen.

Als er zurückkam hatten wir den S. unseres Lebens und überschütteten uns mit Liebe. Doch dann hing er nur noch vor dem PC und streamte Serien während ich arbeiten ging. Er vereinsamte. Ich sprach ihn darauf an und wollte ihm helfen, aber er reagierte abweisend. Eigentlich ein sehr geselliger und proaktiver Mann wollte er nun nur noch seine Ruhe haben. Und abends mit mir schlafen. Doch das ging nicht lange gut, da ich raus wollte. Ich war nach Berlin gekommen. Und nachdem er mich wochenlang ermahnt hatte, ich solle Berlin doch auch richtig entdecken, hingen wir jetzt nur noch in der Wg rum. Ich bin da eigentlich wirklich genügsam wenn ich verliebt bin. Aber es wurde mir zu viel. Ich wollte raus, aber kannte noch nicht so viele Leute. Also lud ich ihn desöfteren auf Drinks draußen ein. Was ihn in seinem Stolz kränkte. Was süß war - er kochte abends für mich. Aber irgendwie waren wir uns gar nicht mehr nah. Ich hatte meine Stimme in der Beziehung verloren, er dominierte mich nur noch. Doch ich wollte ihm alles recht machen. Hatte solche Angst ihn zu verlieren. Als all das nicht mehr klappte, wurde ich dann doch rebellisch. Ging mit Kollegen und Bekannten aus, kam nachts einmal nicht mehr zurück und zettelte mal wieder einen Streit an. Ich wollte wieder interessant auf ihn wirken. Und schließlich ging ich ihm fremd. Mit meinem Chef. Ich bereute es wirklich und erzählte es zunächst auch nicht. Keine Ahnung was mich geritten hatte, so etwas tat ich nie vorher und auch nicht nachher.

Den Streit konnten wir nie wirklich klären, er dauerte eine Woche lang an. Ich hatte eine Nierenentzündung und landete im Krankenhaus. Er hatte kein Mitleid, machte sich nur Sorgen um mein Praktikum. Ich sollte ihm Miete zahlen obwohl das nicht abgesprochen war. Tat ich aber - er war blank ohne Ende. Meine Ohren setzten mir auch zu und ich nahm ein Nasenspray - er rastete aus, da dieses ja hemmend auf meine Pille wirken könnte.. Er tobte da wir eine Woche lang keinen S. haben konnten... wie auch.. Eigentlich hätte ich Schluss
machen sollen. Der Punkt war gekommen: ich hasste ihn.

Naja, Hassliebe.. Als ich wieder arbeiten ging, war die Einnahme meines Antibiotikums eine Woche her. Er hatte mich auf einem Football-Spiel versetzt und ging unseren Streits eher aus dem Weg. Als ich mit Schlussmachen drohte, schaute er noch das Kanzlerduell zu Ende und machte sich dann auf den Weg zu mir. Okay.. lächerliche Aktion, ich hatte im Kiez auf ihn gewartet um zu schauen ob er zu mir kommen würde. Dann lief ich vorneweg zur Ringbahn. Er erwischte mich kurz vorm Einsteigen. Er war vollkommen entrüstet. Der Streit explodierte. Wir deckten uns mit B. vom Späti ein und beschimpften uns bis wir keine Kraft mehr hatten. Dann kam er mit mir nach Hause in die neue Wg. Okay, ich war die Böse. Ein paar Griffe und er besprang mich wie ein Wildgewordener. Wir hatten den ersten S. seit ner Woche. Und am nächsten Morgen war alles wundervoll. Bis auf das Verschlafen. Er blieb im Bett und ich ging los zur Arbeit. Er schaute mich zum Abschied an und sage Ich liebe dich. Ich glaubte es ihm.

Auf der Arbeit war ich zu spät. Dann kamen Anrufe. G. war es und er war völlig entrüstet. Ich wäre so verantwortungslos.. die Antibiotika Einnahme wäre doch nur knapp eine Woche her. Er wollte kein Vater werden. Über die kommenden paar Stunden könnte ich einen Skript für ein gängiges Comedy-Format schreiben. Ich hatte sowieso Ärger wegen meiner Verspätung auf der Arbeit und wurde nach Hause geschickt. Und nun er. Ich solle mir die Pille danach besorgen. Sofort! Die Frauenärztin schmunzelte erst und legte mir dann nahe über eine Trennung nachzudenken. Er wollte die Einnahme bezeugen. Die Apothekerin legte mir nahe zuvor ordentlich zu essen. Ich schlug scherzhaft vor ein Video im Restaurant zu drehen. Von der Einnahme. Er stimmte zu. Ich war entsetzt. Doch er meinte es ernst. DOch zunächst essen fassen. Dann noch ein Anruf. Ich solle zu ihm kommen, sofort. Er wolle es live sehen. Ich tat, wie der Herr befohlen. Sein Blick war starr gegen die Wand gerichtet. Meinem Blick wisch er aus. Dann ein Vortrag über den monatlichen Zyklus der Frau. Vielen Dank nochmal! Er hätte Medizin studieren sollen. Und dann die Worte: Katharina, es ist vorbei. Ich trenne mich. Ich fassungslos. Breche zusammen, weine, will das nicht fassen. Den Rest des Tages liege ich auf seinem Boden bis er mich rauswirft. Dann auf der Treppe im Flur. Okay klingt schlimm, ist es auch. Würde ich heute nicht mehr machen. Schließlich trägt er mich zur S-Bahn und läßt mich von meiner Mitbewohnerin abholen. 500g Schokolade und 1l Wein später: das erste Lächeln.
Ich breche den Kontakt ab obwohl in den nächsten Tage viele Anrufe in Abwesenheit auf mein Handy gelangen. Dann stürze ich mich in mein Leben. Wundervoll.

Doch glauben, dass es vorbei ist, will ich immer noch nicht. Bis heute nicht. Es folgt ein Telefonat nachdem ich es für einige Monate wieder glauben mag. Dann eine Mail von ihm. Ich bin über dich hinweg. Bereit für ein Treffen. Ungezwungen, in Freundschaft.
Er willigt ein. Treffen im Szene-Café in Mitte. Nun ist also auch er Brillenträger. Wie bisher jeder meiner Exfreunde nach der Beziehung, komisch. Wir verstehen uns gut. Ich weiß, dass ich ihm noch immer gefalle doch er erzählt mir nur von seinem tollen neuen Leben. Von Frauen, die er datet. Unbefriedigend. Ein weiteres eher spontanes Treffen. Ich erzähle ihm vor Wut und aus Charakterschwäche von meinem Chef. Fahr zur Hölle! Die Tür knallt zu. Nun sehen wir uns für weitere zwei Monate nicht mehr. Dann klingel ich bei ihm. Ich bin in einem besetzten Haus untergekommen und weil alle auf ner Demo sind, komme ich nicht vor 2 Uhr rein. Er wohnt direkt um die Ecke. Er will mich raushaben. Doch dann breche ich ihn Tränen aus und er schließt mich in seine Arme. Wir blicken uns wieder in die Augen und ein Lächeln tut sich auf unser beider Gesichter auf. Ich schlafe weinend auf dem Sofa ein. Mitten in der Nacht weckt er mich auf und trägt mich zu sich in sein Bett. Wir kuscheln und er gibt mir ein letztes Liebesgeständnis. Am nächsten Morgen geht alles ganz schnell. Er sitzt bereits mit dem B. vor dem Pc und verkündet ich solle mir nichts drauf einbilden. Er habe zum Glück nicht mit mir geschlafen. Im Hintergrund läuft mein Lieblingslied. Wie er weiß.

Mein beschädigtes Herz erhält einen weiteren Schnitt. Danach treffen wir uns nur noch einmal. Ich habe ihm Geschenke mitgebracht, die er liegenläßt. Dann muss ich Berlin verlassen. Als ich wieder zu Hause holt mich die Realität ein. Ich finde keinen Trost und vermisse ihn fürchterlich. Als ich ihn anrufe, beschimpft er mich. Eine Sms von einem seiner Kumpels folgt, voller Kraftausdrücke. Ich gifte zurück. Auf die nächste Sms antworte ich nicht mehr. Dann startet das neue Semester. Ich versuche optimistisch ranzugehen, doch bewerbe mich schließlich doch für ein nächstes Praktikum im gleichen Unternehmen. Mit Erfolg. Niemand kann es nachvollziehen doch meine neuen Freunde aus Berlin freuen sich. Die Arbeit macht keinen Spaß, doch ich stürze mich hinein und werde mit Lob belohnt. Ein wenig Endorphine. Ansonsten viel Feiern, irgendwie komm ich wieder klar. Dann treffe ich ihn per Zufall. Erst mit ner Freundin vorm Supermarkt, dann in der U-Bahn (!) und dann wieder mit einer anderen Freundin vor einem anderen Supermarkt. Schon krass. Ich bin sehr eifersüchtig. Schließlich ruf ich den Pöbel-Kumpel an. Er klagt mich an. Er liebt dich so hart. Und du behandelst ihn wie das letzte. Ich lache und hake nach. Naja er redet nur von dir. Okay.. interessant. Also noch einmal treffen. Aber da läuft nicht viel Ich bin so toll.. hier Ich bin der Größte da.. mein Handy ähnelt zum Wochenende hin ner Eventagentur-Hotline . Na toll, danke auch. Der Abschied fällt herzlich aus wie zuletzt der vom Bahnpersonal. Und dann neigt sich schon wieder ein Berlin-Aufenthalt dem Ende zu. Und noch immer schleppe ich Berge von Beziehungsrelikten mit mir herum. Schluss damit! Ich verlange zur Übergabe noch ein letztes Treffen doch er sagt kurz zuvor ab. Also geh ich mit Freundin zum Haus und werf den ganzen Mist im Briefkasten ein. In ner Tüte!
Dann steig ich schließlich ins Auto. Nach 7 Stunden Stau-Geschlurfe steige ich im verhassten Kaff aus und begebe mich zunächst in ein Café um mein Handy zu laden. Da warten schon Nachrichten - auch eine von G. Bist du schon wieder in xx? Ruf mich zurück

Es folgt ein Telefonat voller Hass. Als ich bestätige Berlin verlassen zu habe, geht es los: Was gebe mir das Recht seinen Hausflur zu betreten, wenn ich das noch einmal täte, rufe er die Polizei. Ich solle mich nie wieder bei ihm melden. Das meinst du doch nicht ernst?, stottere ich. Und dann haut er mir richtig eine rein: Doch. Und achja weißt du was? Ich wünsche dir, dass du in diesem elendigen bayrischen Drecksloch zugrunde gehst und an Depressionen erstickst. Tuuut. Krass.

Das war am 2. April. Ich habe mich nie wieder gemeldet. Er ist nun in Madrid für ein Jahr. Ich hänge mich in mein Studium rein und bin hoffentlich bald fertig. Aber ich werde aus der Sache nicht schlau.

Was kann einen Menschen zu so viel Hass bringen und gibt es für mich noch eine Chance auf Aussprache? Ich liebe ihn (so bescheuert das klingt) immer noch sehr.
12.10.2014 00:16 •

P
hallo kit kate

wow, was für eine geschichte! und auch noch so spannend geschrieben .

eine art hassliebe, wie es sich so liest. und hass ist ja auch so etwas wie das gegenstück von liebe, the dark side od the moon. dieser hass zeigt meiner meinung nach aber auf, dass er dich immer noch liebt, nur ist das ganze in einer spirale nach unten gelandet.

warum das so ist, erklärt sich wohl an euren zwei charakteren oder diesen adhs-geschichten, wenn da wirklich was dran ist. oder geht er gar in richtung borderliner? aber das sind alles so schubladen und ich weiss nicht, ob das helfen würde zu wissen.

ob es eine aussprache bringt, weiss ich nicht. zumindest müsste er dies wohl aber auch wollen.

hast du einsichten über dich gewonnen, was bei dir möglicherweise wunde punkte sein könnten und konntest du da etwas verändern oder verbessern daran? denn sich nochmals einfach anpassen und verbiegen, um die frau darzustellen, die ihm gefallen könnte, bringts ja nicht, wie du ja selbst schon erfahren hast.

vielleicht hast du ihn auch noch zusatzlich sehr getroffen mit dieser sache mit deinem chef. er möchte zwar den kontakt mit dir halten (aus versteckter liebe), aber irgendwie ist es dann doch unerträglich für ihn. so bilder können einen nämlich recht fertig machen ...

oder hat der mann gar ein Dro., was sein hirn und seine gefühle dermassen beeinträchtigt?

wenn ich dich wäre, würde ich jetzt mal ruhe und ein paar wochen abstand wahren. sollte er sich weiter melden, könntest du ja mal versuchen, anders als gewohnt zu reagieren. fader rat, ich weiss .

oder wie wärs mit therapeutischer hilfe?

nicht einfach, dir zu raten, aber das weisst du selbst ... aber schon mal gut, hast du hier deine geschichte aufgeschrieben. das hilft bestimmt ein wenig, dich klarer zu sortieren! und auskotzen tut auch immer gut .

alles gute und friede sei mit dir (mein wort zum sonntag )
12.10.2014 07:44 •



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