Trennung - ich erkenne ihn kaum wieder

Hallo ihr
Bei mir ist es nun 3 Wochen her mit der Trennung. Mein Freund und ich (beide 17) gehen schon immer auf dieselbe Schule, und Gefühle hatte ich auch schon von Tag eins. Umso schöner war es, als wir uns näher kamen, und schlussendlich auch ein Paar wurden. Man muss dazu sagen, dass er immer der Typ war, der Aufmerksamkeit suchte, sich auffällig verhielt ihn aber trotzdem alle mochten. Seine Eltern trennten sich, als er 8 war, und er hat bis heute nicht viel darüber gesprochen.
Als wir zusammen kamen, änderte er sich aber Stück für Stück. Er wurde ruhiger, fokussierter und sehr zielstrebig was die Schule angeht. Den Kontakt zu anderen Mädchen brach er vollkommen ab (es ging von ihm aus) aber auch seine Anzahl an Kumpels nahm immer mehr ab. Als wir ca. 6 Monate zusammen waren, hatte er keine Freunde mehr, und ich stand im Mittelpunkt. Wir waren extrem verliebt, verbrachten jede freie Minute miteinander und dachten, dass es die große Liebe ist. Wir beide kapselten uns vom Rest ab, was viele bemängelten. Allerdings bekamen wir auch Lob, dass wir uns gut tun würden. Dann waren wir ein Jahr zusammen, und bis dahin war die Beziehung echt toll. Ich sehnte mich irgendwann nach dem Kontakt zu meinen Freunden und sah endlich ein, dass unser Verhalten auf Dauer nicht gesund ist. Habe mit ihm auch darüber gesprochen. Also versuchte ich, mir mehr Freiraum zu nehmen, was er auch gut fand.
Seit wir 1,5 Jahre zusammen waren, fing es dann an. Ich merkte ab und zu, dass er nun distanzierter wurde. Es standen allerdings Prüfungen in der Schule an, die er bestmöglichst abschliessen wollte. Kontakte suchte er immernoch nicht. Die Sommerferien waren schön, wir verbrachten viel Zeit, fuhren auch gemeinsam in den Urlaub. Es war schön, wir waren uns auch wieder näher. Als dann aber die Schule im September wieder anfing, merkte ich direkt wieder diese Distanz. Es wurde Stück für Stück schlimmer weil von ihm selten Nähe und Zuneigung ausging. Dennoch hatte ich nie einen Verdacht. Ab Oktober fing er auch an, sich aufgrund des Schulstresses weniger treffen zu wollen. Das war der Punkt, ab dem ich es nicht mehr so akzeptieren konnte. Ich wollte ein Gespräch. Und es folgten mehrere. Er beteuerte mir jedes Mal seine Liebe, und dass er sich wieder etwas mehr für die Beziehung einsetzen wollte. Ich hätte nie ein Problem gehabt, ihn nur einmal die Woche zu sehen, wäre bei diesem Treffen rübergekommen, dass er mich liebt. Aber selbst wenn wir uns sahen, dachte er über die Schule nach.
Ich fragte ihn auch, ob er mehr Freiraum bräuchte, eine Pause oder ob seine Gefühle nachgelassen hätten, doch er stritt es ab. Nunja. das tat er bis vor 4 Wochen noch. Eine Woche später schlug er mir vor, dass wir uns doch bis nach der Schule trennen könnten, um nach dem Abitur einen Neustart zu wagen. Das war wie ein Schlag. Irgendwann machte er die Aussage, dass er sich vorstellen könnte, dass seine Gefühle nachgelassen haben und er außerdem sich auf die Schule und seine Freundschaften konzentrieren müsse. Er will auch Freundschaften zu Mädchen aufbauen und das wäre in einer Beziehung nicht passend. Das war der zweite Schlag. Und daraufhin folgte 3 Tage ein hin und her zwischen, wir machen eine Pause, wir versuchen es nochmal, und wir trennen uns. Ich habe dann gesagt, dass er 2 Wochen nachdenken soll, was er fühlt. Bis er sich dann sicher war, dass seine Gefühle weg sind, und wir uns kurz darauf trennten.

Es gab kein Gespräch. Wir hatten noch eine Woche Schule und jetzt 2 Wochen Ferien gehabt. In den Ferien war der Schmerz riesen groß. Über Social Media und Freunde habe ich dann erfahren, dass er viel Kontakt mit Mädchen aufbaute, sich auch traf. Die ersten 2 Wochen war da noch diese Hoffnung. Aber seit die Schule begonnen hat, ist er sehr distanziert. Es tut so weh, er war doch meine Liebe. Und wir hatten wunderschöne Zeiten. Lässt es ihn so kalt. und bin ich ihm so egal ? Er antwortete mir gestern auf meine Frage, ob er nur noch Gleichgültigkeit empfinde, dass er nichts mehr fühlen würde. Also mag er mich anscheinend auch als Person nicht mehr. Er hat mich und ein riesen Gefühlchaos hinterlassen. Mir ging es die letzte Woche tatsächlich ganz gut, da ich es akzeptieren konnte. Aber seit ich ihn wieder sehe, reist die Wunde jedes mal auf.
In Woche 3 brachte ich noch Dinge von ihm vorbei, er war aber nicht da, nur sein Vater. Von ihm distanzierte er sich das letzte halbe Jahr auch extrem, obwohl sie immer ein enges Verhältnis hatten. Sein Vater meinte, es sei nur vorübergehend so und ich solle abwarten. Das machte mir natürlich wieder Hoffnung, was ich echt vermeiden wollte.

Nun steh ich hier, liebe ihn abgöttisch und auch wenn es in dem Alter vielleicht Wunschdenken ist, passte er beinahe perfekt zu mir. Ich habe mittlerweile auch körperliche Beschwerden und es tut sehr sehr weh. Kann nachts kaum schlafen, und habe trotzdem glückliche Momente. Wenn er sich neben mich setzt, würde ich mich am liebsten an ihn lehnen, und ich würde so gerne mit ihm reden. über dinge die mir passiert sind, über meine Gefühle, über uns. Aber es geht nicht. es ist vorbei. Es sind so viele Fragen in meinem Kopf.

Durch das Lesen hier im Forum die letzten Wochen, wurde ich sehr aufgebaut. Ich hoffe, ich finde etwas, wenn auch nur etwas Trost.

Liebste Grüße

Zitat von ballerina:

steh ich hier, liebe ihn abgöttisch

die erste Liebe, so schön, so zart, so warm und doch, ein Wehmutstropfen bleibt - vergänglich.

Klar bleibt man zu zweit zusammen, aber warum man zu Gänze auf sein Umfeld verzichtet, ist mir nicht klar. Wenn du 24/7 auf ihn hockst, was kannst du ihm nach drei Wochen Neues erzählen? Mit glänzenden Augen berichten, was dir widerfuhr, dir gelang oder auch nicht, sich Lob und Trost abholen - aber auch geben.

In dieser kurzen Spanne habt ihr das verbraucht, wozu andere mehrere Jahre brauchen, nur weil ihr womöglich zuviel zu nah und verbunden wart. So meine Ansicht. Tut nicht gut.

Und du trauerst, um deine Liebe allgemein und im Besonderen zu ihm. Das allein kann, je nach Veranlagung zum Drama, schon an Reserven zehren und Schlaf rauben. Tu dir gutes, trink viel Tee und Smoothies, wenn du nicht essen willst, es ist keinem geholfen, wenn du vom Stangerl fällst. umgs.

Für den Schlaf nachts, vorher Lavendeltee oder Baldriantee trinken, geh viel spazieren an der frischen Luft, power dich mit deinen Freundinnen aus. Unternehmt was zusammen, da besteht gewiss Nachholbedarf

Hallo Ballerina,
erstmal fühl dich gedrückt und Willkommen.

Junge Liebe (also vom Alter her ) ist halt leider doof und sprunghaft. Männlein wie Weiblein wollen sich oft in diesem Alter nicht fest binden. Und meistens haben Jungs halt in dem Alter auch eine ganz andere Sichtweise auf das Leben.
Das lese ich halt immer wieder an solchen Sachen..... (Exemplarisch bei euch)

Zitat von ballerina:

Er will auch Freundschaften zu Mädchen aufbauen und das wäre in einer Beziehung nicht passend.

Da frage ich mich immer, WARUM? Also ich habe in dem Alter Freunde auf beiden Seiten gehabt. Ja, auch Mädels können einfach nur Freunde sein ohne das man gleich ins Bett hüpft.
Meine Nochfrau hatte auch Freunde in dem Alter ohne das ich Angst hatte sie würde mir weg laufen.
Ich würde sagen er wollte eben mit dieser Aussage durch die Blume sagen er will sich noch nicht fest binden. Was ja auch bei euch durch das enge fixieren auf einander bei ihm eventuell Angst ausgelöst hat er könne jetzt was verpassen. Letztendlich kann nur er selber Dir sagen was seine Beweggründe sind.

Was Du tun kannst, hast du denn wirklich keine Freunde mit denen du was unternehmen kannst? Ablenkung ist erstmal ein probates Mittel gegen Liebeskummer. Oder treib Sport. Versinke auf jeden Fall nicht in Selbstmitleid. Dein Leben ist noch jung, da kommt noch viel mehr....also im Positiven. Auch du wirst bei all deinem Schmerz den Du jetzt verspürst nicht allein bleiben. Ich würde versuchen aktiv mein Leben nach vorne richten, eine ewige Partnerschaft entstanden in deinem Alter....sorry hab ich leider Erfahrung, funktioniert auch seltenst. Genau das ist bei mir passiert. Meine NF hat wohl irgendwas verpasst in deinem Alter. Und nun sind nicht nur ich und sie durch eine Trennung betroffen sondern auch noch unsere Kinder. Soll heißen, binde dich nicht so sehr an ihn auch wenn es schmerzt. Versuche zu leben, der Richtige wird auch bei dir irgendwann auf der Matte stehen. Probier dich aus. Jetzt geht das bei dir (euch) noch einfacher, da Ungebunden und fast keine Verpflichtungen.