Hallo ihr lieben, dachte ja nie dass ich mich mal in einem Forum anmelden würde, aber hier bin ich nun und hoffe auf euren Rat.
Ich entschuldige mich gleich zu Anfang für den langen Text.
Ich weiß gar nicht wo genau ich anfangen soll..
Ich bin 22 Jahre alt, der Herr um den es geht ist 30 Jahre alt, wir waren 2 Jahre lang zusammen.
Als wir zusammenkamen, führten wir eine Fernbeziehung über 100-300km, je nach Aufenthaltsort.
Ca. nach einem halben Jahr, wurde unsere Beziehung ziemlich stark auf die Probe gestellt, als er für 7 Monate in den Einsatz flog. Trotz anfänglicher Zweifel ob eine so frische Beziehung einer solchen Belastung stand hält, haben wir es geschafft! Es war sogar so dass wir aus diesem Einsatz, gestärkt hervorgegangen sind.
Aber nicht lange nach seiner Rückkehr, fingen die Probleme an. Ich bin während er noch im Einsatz war, zu ihm an seinen Standort gezogen, in eine winzige 1-Zimmer Wohnung, es hat also nicht sehr lange gedauert bis wir uns auf die Nerven gingen.
Er hat zuvor nie mit einer Frau zusammengelebt, und eigentlich hatte er das auch nie vor.
7 Monate hatten wir uns nicht sehen können, und plötzlich sind wir Tag und Nacht zusammen auf nur 25qm - dass hat weder mir noch ihm gefallen, so hatten wir uns das nicht vorgestellt.
Da es ihn dann überraschend beruflich weiterzog, und ich auf keinen Fall alleine dort bleiben wollte, hab ich die Zelte wieder abgerissen und bin mit, allerdings war für ihn erstmal ein Zusammenwohnen nicht mehr möglich, da der 1. Versuch ja gescheitert ist.
Er hätte gewollt dass ich zurück zu meiner Familie gehe und wir weiter eine Fernbeziehung führen, was ich aber nicht wollte, ich hatte mit der Zeit des Einsatzes noch lange nicht abgeschlossen und brauchte seine Nähe. Enttäuscht dass er nicht mit mir zusammenwohnen möchte/kann, hab ich mir einen Job und eine eigene Wohnung in seiner Nähe (30km) gesucht.
Nach nicht mal 24 Stunden hatte ich das schon bereut, alleine in einer fremden Stadt, aber ich wollte ja nicht direkt wieder die Zelte abreißen. Aus 300km zwischen uns wurden nur 30km, und trotzdem haben wir uns nur am Wochenende sehen können, war also fast wie eine Fernbeziehung, glücklich war ich nicht, dass hat er auch gemerkt, aber erstmal musste es so gehen.
Nach nicht mal 6 Wochen, fragte er mich dann ganz überraschend, ob ich nicht bei ihm einziehen wollen würde weil das war was ich immer von ihm wollte, habe ich also meine Wohnung (meine Unabhängigkeit) wieder aufgegeben und bin bei ihm eingezogen.
Alles war gut, bis ich meinen Job verloren habe und sich einfach keine neue Arbeit gefunden hat.
Dann hatte ich eine Fehlgeburt und das Unglück nahm seinen Lauf. Ich habe Depressionen bekommen, ihm jedoch nie davon erzählt, bin immer heimlich zum Arzt und hab versucht es mit mir selbst auszumachen, um ihn nicht noch mehr zu belasten. Je länger ich keine Arbeit gefunden habe, desto schlimmer wurde es, ich kannte dort niemanden, war den ganzen Tag alleine und hab nur drauf gewartet das der Mann endlich nach Hause kommt und Zeit mit mir verbringt. Schnell hat er sich eingeengt gefühlt und sich gefühlt als wäre er dafür verantwortlich mich zu bespaßen. Immer öfter kam zur Sprache, dass das Zusammenleben SO für ihn nicht funktioniert, er will auch Zeit für sich haben und nicht mein Alleinunterhalter sein. Er hat sich immer mehr zurückgezogen, kaum mehr Zeit mit mir verbracht geschweige denn der Beziehung die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Alle paar Wochen, wieder das Gespräch dass es SO ja nicht funktionieren würde..
Juhu nach 4 Monaten Arbeitslosigkeit hab ich endlich einen Job gefunden, aber da war es für ihn bereits klar, er kann nicht mit mir zusammenleben, in einer Stadt wo ich niemanden habe und nur von ihm Abhängig bin. Also musste ich den Job absagen, meine Sachen packen und zurück zu meiner Familie.
Er versicherte mir dass wir das hinkriegen würden, dass er verstehen könne wie schwer dieser Schritt zurück für mich sei und dass er natürlich alles tun würde um mich glücklich zu machen.
Nur hat das irgendwie nie stattgefunden. Ich war so enttäuscht und verletzt, und die räumliche Trennung kam mir einer richtigen Trennung gleich. Es gab nichts anderes über dass wir schrieben, ein paar Tage lang hatte er sich bemüht aber dann war er davon genervt dass ich alles nur schwarz sehen würde und alles schlecht reden würde und dem ganzen nicht die kleinste Chance gebe.
2 Wochen nachdem ich ausgezogen bin und nachdem tausende Nachrichten ausgetauscht wurden, mit vielen Vorwürfen und bösen Worten, hat er mich dann verlassen, weil ich ihn dazu gedrängt hätte.
Er verabschiedete sich mit den Worten
Hör zu, ich liebe dich, aber es geht jetzt einfach nicht, lass ein bisschen Zeit vergehen
-----Kontaktsperre------
Er hatte aber Kontakt zu meiner Schwester aufgenommen, ob sie sich um mich kümmern könnte, dass ihm das alles so sehr leid täte und er mich nie verlassen wollte, aber ich ihn gedrängt habe und er mich nicht weiter leiden sehen konnte, dass es ihn fertig gemacht hat jeden Tag nichts als Vorwürfe zu bekommen, er würde Zeit brauchen.
Nach 5 Tagen habe ich mich dann bei ihm gemeldet, und um ein Treffen auf neutralen Boden auf der Hälfte der Strecke gebeten, dem hat er auch zugestimmt. Jedoch wollte ich dann von ihm wissen ob es ihm denn gut geht, seine Antwort: Es geht mir nicht schlecht.
Das hat mich so unerwartet getroffen, dass ich den Vorschlag des Treffens dann zurückzog, weil es mir sinnlos erschien, er meinte zwar er fände es sinnvoll, um alles nochmal loszuwerden und klarzustellen aber es wäre meine Entscheidung.
Ich fand es einfacher mich per SMS von ihm zu verabschieden, also hab ich alles geschrieben was mir auf der Seele lag, hab ihm von den Depressionen erzählt, von denen er bis dato ja nichts wusste, und habe ihn von Herzen alles gute gewünscht.
Er antwortete: Du hättest mir das sagen müssen, ich wusste es nicht, es tut mir so unendlich leid. Das hast du nicht verdient. Du bist das beste was mir passieren konnte, ich würde gerne alles wieder gut machen. Es tut mir wirklich so leid
Dann hat er geweint - der 30 Jährige starke Mann, der das letzte mal mit 13 geweint hat, der nie weint egal wie traurig es auch ist, hat doch tatsächlich geweint.
Natürlich habe ich dann den Fehler gemacht, ihn um einen Neuanfang gebeten, ihn angefleht uns noch eine Chance zu geben, aber er meinte dass könne er jetzt nicht, es sei zu viel gesagt worden. Ich solle ihm Zeit geben, und zwar nicht nur ein paar Tage, er würde nichts ausschließen aber es sei jetzt so wie es sei, ich solle Zeit vergehen lassen um uns beide klar kommen zulassen.
Dramatisch, habe ich mich dann doch von ihm verabschiedet.
Von ihm kam aber nichts zurück, kein Alles gute nichts.
Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und er nicht von mir.
Die Trennung ist nur 16 Tage her und die Kontaktsperre besteht seit 10 Tagen.
So jetzt wisst ihr glaub ich mehr als ihr wissen wolltet, tut mir leid
Worum es mir geht: Je mehr ich darüber nachdenke umso weniger kann ich verstehen WARUM er mich eigentlich verlassen hat? Nachdem er nur wenige Tage zuvor gesagt hatte, dies würde er nie tun usw.
Noch weniger kann ich verstehen was diese Gib mir Zeit Lass Zeit vergehen Sätze, mir sagen sollen? Wofür braucht er denn Zeit, ER hat doch MICH verlassen?
Was soll ich jetzt tun?
Irgendwann werde ich nochmal zu ihm fahren müssen, weil ich noch ein paar Sachen bei ihm habe, ich befürchte nur dass wenn ich sie jetzt holen würde, sich dramatische Szenen meinerseits abspielen würden, andererseits wie soll ich ihn zurückgewinnen, ohne Kontakt?
Ich hoffe wirklich ihr könnt mir irgendwie helfen, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
Ich danke euch!
03.02.2015 21:47 •
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