Trennung nach 13 Ehejahren und emotional erpresst

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Hallo allerseits!
Nach langer Zeit, in der ich heimlich mitgelesen habe, habe ich nun jetzt Mut gefasst auch zu schreiben.
Kurz zu meiner Person - bin 34J, mein Mann 50J, seit 13 Jahren verheiratet und ein 13j alten Sohn. Vor ca 15 Jahren bin ich nach Deutschland gekommen um Psychologie zu studieren. Es hat nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe ( da Studienplätze sehr knapp sind). Ich musste mich dann irgendwie neu orientieren. Ich war planlos und wusste nicht genau, was ich aus meinem Leben machen wollte. In der Zeit habe ich dann meinen Mann kennengelernt. Er damals - frisch geschieden ( Ehefrau inflagranti erwischt), zwei Kinder aus erster Ehe, Schulden nach der Scheidung, Depressionen... Nach zwei Monaten Beziehung bin ich zu ihm gezogen. Zwei weitere Monate später wurde ich ungewollt schwanger. So habe ich mir dann doch meine Zukunf nicht vorgestellt. Ich wusste nicht weiter- Kind ja oder nein, da hat er schon Strampler gekauft und Hochzeit geplant. Ich habe eingelenkt und mich für Familie mit ihm entschieden. Drei Monate später, war im 6 Monat schwanger, haben wir geheiratet und drei weitere später ist unser Schatz zur Welt gekommen. Ich bereue keine Sekunde die Entscheidung, dass ich ihn bekommen habe. Paar Wochen nach der Geburt, hat mein Mann seinen Job in der Firma verloren ( Durch Eigenverschulden und Blödheit). Nun standen wir da ... Baby, Schulden, kein Job, kein Geld...
Danach hat er versucht sich selbstständig zu machen, was aber nach kurzer Zeit in die Hose gegangen ist und uns noch mehr Schulden hinterlassen hat. Dann hat er sich als Versicherungsvertreter versucht, was aber nach kurzer Zeit auch nicht so richtig lief. Immer wieder dazwischen arbeitslos, GV im Haus, wofür ich mich geschämt habe. Immer wieder Gelegenheitsjobs, aber nichts festes. Nach zwei Jahre Pause und Geldsorgen habe ich dann eine TZ-Stelle angefangen. Schwiegermutter hat sich dann an den Tagen um unseren Sohn gekümmert. In dem Betrieb wurde mir nach 1,5 Jahren angeboten, dass ich eine Ausbildung mache und dies habe ich angenommen. Nach 2,5 Jahre habe ich sehr erfolgreich die Ausbildung abgeschlossen und bin sehr schnell auch weiter befördert worden. In der Zeit hat mein Mann endlich auch etwas Festes gefunden, war aber nicht sehr zufrieden mit der Stelle. Nun ging es uns aber finanziell etwas besser...
In dieser Zeit, hat aber unser Privatleben auch sehr gelitten. Wir haben beide in Schichten gearbeitet, manchmal nur ganz kurz gesehen, oder gar nicht. Mit der Zeit hat auch unser S. nachgelassen, was auch normal ist vllt, wenn man sich selten ja sieht oder kaputt von der Arbeit nach Hause kommt....
Irgendwann habe ich ihn vor dem PC erwischt, sich P. anschauen und selbst Hand angelegt. So verklemmt bin ich ja nicht, aber seitdem habe ich mich gefragt, ob er an mir seine Fantasien auslebt. Ich konnte mich nicht mehr mit ihm fallen lassen. Mit der Zeit habe ich immer mehr die Lust verloren. Im Grunde war es auch immer das gleiche - so lange machen, bis ich zufrieden war, dann Pause, weil er auch so geschwitzt hat und danach musste er ja auch noch. Es kam mir mit der Zeit so schlimm vor, als ob er sich immer beweisen wollte... Ich habe mich immer mehr und mehr zurückgezogen und nach ausreden gesucht. Mittlerweile haben wir kein S. mehr.
Ein anderes Problem ist auch noch, dass wir nicht miteinander richtig reden können. Wir haben uns nie richtig gestritten. Probleme wurden tot geschwiegen und wir gingen uns in der Zeit aus dem Weg und über Alltag gesprochen.
Nun, nach 13. Jahren bin ich so unglücklich über die gesamte Situation. Ich habe versucht mit ihm letztes Jahr darüber zu reden. Ich wusste nur, dass es so nicht mehr weiter geht. Er hat viel geweint und mir dann nur gesagt, dass er will, dass unser Kind bei ihm aufwächst, dass wir ja aber trotzdem zusammen in einer Geschwister-Ehe leben könnten, wegen Kindeswohl etc. Es tat mir alles so leid... Hatte so einen Mitleid und mir Vorwürfe gemacht. Am selben Tag aber ist er zu unseren Sohn gegangen und ihm erzählt, dass ich mich von ihm trennen möchte. Davon war noch nicht mal die Rede. Ich musste meinen Sohn dann beruhigen und versprechen, dass alles ja wieder gut wird. Das wird es aber nicht. Das war für mich das allerletzte! Seitdem ist er in meinen Augen gefallen...
Er hat sich in den Kopf gesetzt, dass ich einen anderen habe und versucht mich seitdem immer mehr zu kontrollieren - hat mich zu Arbeit gefahren, abgeholt, gestalkt bei whats App, überprüft ständig heimlich mein Handy.... Je weiter er geklammert hat, desto mehr habe ich mich distanziert. Ich bin so in Depressionen reingerutscht, sehr viel abgenommen ( dabei war ich schon immer sehr dünn), schlaflose Nächte... Das ganze Programm eben...
Vor zwei Monate dann habe ich zufällig am Tablet entdeckt, dass er nach Tipps gesucht hat, wie man sich selbst umbringen kann ( durch Paracetamol und anreden Tabletten etc) . Ich habe ihn zur Rede gestellt und seine Antwort war, dass es vllt besser für allen sei, wenn er tot wäre. Ich hab wieder Diskussionen, dass ich nicht mehr glücklich bin. Dabei hat er mir vorgeworfen, dass ich mich nicht gefunden hätte, ich würde noch danach suchen, Fragen warum ich ihn damals geheiratet hätte, wenn ich ihn jetzt verlassen möchte, kam wieder die Sache, dass ich einen anderen habe, sonst würde ich nicht so denken... Dadurch hat er mich wieder so emotional erpresst... An dem Abend bin ich dann einfach weggegangen, so ziellos, aber ich wollte nicht, dass mein Kind was wieder merkt. Es hat mir dann sms geschrieben, dass beide mich brauchen und ich bitte zurückkommen soll. Ich bin dann zurück...
Der Vorfall wurde nicht weiter besprochen, am nächsten Tag hat er wieder auf ganz normal getan.
Nun sitze ich aber seitdem und weiß nicht mehr weiter. Die Liebe zu diesem Mann ist einfach gestorben. Ich fühle gar nichts mehr, im Gegenteil, mich nervt es, wenn er zu Hause ist, die Art und Weise wie er isst... Alles an ihm nervt mich unheimlich. Seit paar Tagen schlafen wir auch in getrennten Zimmer. Ich kann nicht mehr einfach so weiter. Psychisch bin ich mittlerweile ein Wrack. Sitze vor den Scherben meiner Ehe und habe nicht den Mut einen Schlussstrich zu ziehen. Ich frage mich, ob ich eine Trennung auch finanziell, nicht nur emotional stemmen kann. In den Jahren sind alle Schulden auf meinem Namen gegangen - Bank, autokredit etc. alles auf mich, weil er noch negativ in der Schufa steht. Dabei habe ich mir gar nichts geleistet- kein Eigenheim, kein Erspartes, nichts... noch nicht mal richtigen Urlaub in der ganzen Ehe...Im Gegenteil -er kauft und kauft Sachen, die wir ja soooo brauchen, die Geschenke zur Weihnachten und Geburtstage für Kind hat er immer auch allein alles entscheiden, ohne mein Wissen und das waren auch teuere Geschenke. Ich weiß, dass wir unser Kredit sich auf 19000 bezieht, dazu noch Auto, Otto... Ich habe Angst, dass ich für alles alleine aufkommen muss nach einer Trennung. Ich weiß einfach nicht mehr weiter... Nur in einem bin ich mir sicher- dass ich mir die nächsten Jahren, noch nicht mal die nächsten Monate so weiter vorstellen kann und will. Aktuell geht er mir nur ständig aus dem Weg. Von morgens bis abends ist er unterwegs und kaum noch zu Hause. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, habe aber auch Angst, dass ich mich wieder so emotional manipulieren lasse. Mittlerweile habe ich keine Kraft mehr zu nichts... Wie mache ihm nur klar, dass ich mich wirklich trennen will?.... Ich halte das nicht mehr aus!...
Nun habe ich einen Teil von meinen Problemen von meiner Seele geschrieben... Vielen Dank fürs lesen und würde mich echt auf Meinungen und Anregungen freuen. Vielleicht sehe ich ja nur alles so schwarz und Jammer auf hohem Niveau...
LG und danke fürs lesen

07.06.2015 16:21 • #1


A
Nein, du jammerst nicht auf hohem Niveau, das ist wirklich furchtbar. Und ehrlich - dein Mann muss sich nicht wundern, wenn die Liebe nachlässt. Er ist ein schwerer Egoist, in Wahrheit eher ein Klotz an deinem Bein als ein Partner. Glaub mir, nichts, was nach einer Trennung kommt, ist schlimmer als die Phase, die du jetzt durchmachst. Seine emotionalen Erpressungen sind lächerlich - Selbstmord? Er soll mal an seine Kids denken. Er ist 50 - und scheinbar ein talentierter Realitätsverweigerer. Aber die Augen zu machen, ändert nichts.
Und du machst deinen Sohn auch nicht glücklich, wenn du so ein unglückliches Leben führst. Das geht so nicht weiter.

Klär das mit den Finanzen, beim Anwalt oder bei der Schuldnerberatung. Lass dich nicht weichkochen - es ist dein Leben, das noch viel bereithält. Rede mit deinem Sohn. Beende das mit deinem Mann. In einer so unglücklichen Beziehung zu verharren macht dich nur krank. Damit ist auch keinem geholfen.. Alles Gute!

07.06.2015 21:06 • #2




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