Trennung nach über 5 Jahren Beziehung mit Kind

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Hallo Forenmitglieder,

ich habe lange überlegt mich hier zu melden, aber nachdem ich mir einige Threads durchgelesen hatte, habe ich mich dennoch dazu entschlossen, meine Geschichte mit euch zu teilen.

Alles fing vor über 8 Jahren an. An einem Samstagabend in der Disko stellte mich eine Freundin einer Gruppe von Frauen vor, die im heimischen Karnevalsclub die sogenannte Funkengarde darstellen. Die Chefin dieser Gruppe war eine kleine, zierliche und unfassbar gut aussehende junge Dame. Ich war so perplex im ersten Moment, weil ich einfach nicht glauben konnte was ich sah. Diese Frau hatte es mir sofort angetan, ich war hin und weg. Mit der Zeit intensivierte sich der Kontakt, doch vergingen noch zwei weitere Jahre, bevor es zum ersten Kuss kam.
Wir waren ein Herz und eine Seele, entgegen vieler Widerstände (ich war 20; sie 26 Jahre) gingen wir eine Beziehung ein. Nach einem halben Jahr haben wir die Heimat verlassen und sind zusammen etwa 110 Km entfernt in eine eigene Wohnung gezogen. Es gab leider viel Streit, manchmal auch sehr heftig (Türen knallten, Dinge flogen durch die Wohnung) ich war mit meiner Ausbildung unzufrieden und kam jedes mal angespannt nach Hause, die Situation war ungewohnt, bei ihr klappte es mit dem Studium nicht wie geplant und der S. war wie von Geisterhand verschwunden. Was gerade bei mir am Ego kratzte. Doch wir schafften es, redeten viel, verbrachten die Zeit miteinander und alles schien glücklich und gut zu sein.

Nach zwei Jahren zogen wir in eine andere Wohnung, welche auch gleich größer war, da wir unbedingt einmal Kinder haben wollten. Trotz der gemeinsamen Zukunftswünsche gab es immer wieder Streit, zum Teil wegen Kleinigkeiten, und wir zofften uns richtig, beschimpften uns so, dass man wohl kaum noch von Liebe sprechen konnte. Aber wir schafften es immer wieder heraus aus dem Sumpf und hatten auch viele schöne Zeiten.

Vor 15 Monaten erfüllte sich dann auch unser größter Wunsch - unser Sohn wurde gesund und munter geboren. Doch jetzt fing die schwierigste Zeit erst an. Unser Sohn war ein Schreikind, er hat nur geschrien, nichts gegessen, selten geschlafen. Wir konnten machen was wir wollten, er war mit nichts zufrieden. Dies führte dazu, dass meine Freundin eine Schwangerschaftsdepression erlitt und in eine Mutter-Kind-Klinik musste. Die war aber soweit weg, dass ich nicht täglich bei ihr sein konnte, da ich selbst ein duales Studium begonnen hatte und Anwesenheitspflicht bestand. Wir stritten uns oft, weil sie und ich mit der Situation überfordert waren. Ich sollte mein Studium beenden um für sie da zu sein. Ich selbst wollte das nicht weil ich noch nichts abgeschlossen habe und das Studium auch in einem halben Jahr zu ende wäre.
Nachdem Sie wieder aus der Klinik zuhause war, wechselten wir uns in den Nächten ab, so dass einer Schlafen konnte und sich der andere um den Kleinen kümmerte (Flasche geben etc.). Das klappte auch ganz gut und so langsam kam meine Freundin wieder raus aus sich.

Durch die Zeit alleine zuhause hatte Sie viel zeit zum nachdenken, und entwickelte immer skurillere Ideen. Lass uns in der Wohnung eine Wand einziehen, lass uns einen Kleingarten kaufen, ich will nähen, ich will zeichnen, ich will inline-skates fahren etc. Ich habe vieles akzeptiert, war aber auch manchmal genervt, wenn ich wieder zuhause war und das erste was man hört wieder nur eine neue Idee ihrerseits ist. Ich bin nicht so für Veränderung, liebe eher das beständige. Sie ist da ganz anders: immer Action. Auch wollte sie wieder viel auf Party gehen, ich wollte mich aber am Wochenende auch mal von Arbeit/ Studium erholen und einfach mal das Familienleben genießen.

Im Endeffekt haben wir einen Kleingarten gekauft, aber mit einem sehr guten Kumpel zusammen, da ich handwerklich nicht gerade ein Ar. bin.
Hier beginnt glaube ich das Dilemma, denn im laufe der Zeit mussten immer Leute zu uns kommen, oder wenn unser Sohn bei Oma/Opa am WE war, musste immer weggegangen werden. Das letzte mal als wir zu zweit etwas alleine unternommen haben war im August. Gerade mit dem Hintergrund, dass wir auch zeit für uns als Familie brauchten, versuchte ich mit ihr zu reden und zu sagen, dass sie kürzer treten muss. Sie nickte immer verständnisvoll und ich dachte sie hätte es verstanden.

Doch die Beziehung zu unserem Gartenkumpel wurde intensiver, da wir uns wieder oft stritten und er für sie da war und ein offenes Ohr für Sie hatte. Sie schrieb stundenlang whatsapp-Nachrichten, und ich fragte fast täglich, was das soll und warum sie den abend nicht mal mit mir verbringen will, ohne ständig auf dem Handy zu tippseln. Doch sie sagte immer nur, es ist nur ein guter Kumpel mit dem ich mich verstehe.
Und ich Idiot akzeptierte das weil ich ihr vertraut habe. Ich dachte unsere Beziehung ist so stark, hat schon soviel überstanden, dass ich nie zweifel daran hätte, dass sie mich verlassen würde.
Doch wie ihr schon lesen könnt, kam vor 2 Wochen der Dampfhammer : du ich hab schon eine ganze weile negative Gedanken, ich glaub ich muss mal nach Hause fahren um das zu ordnen. ich akzeptierte das, weil ich sie nicht bedrängen wollte und ich hoffte, dass sie durch den Abstand mich vermissen würde und zur Vernunft kommt.
Aber dem war nicht so, sie hat für mich keine Gefühle mehr, sie liebt mich nicht mehr. Sie hat Gefühle für unseren/ meinen Ex-Gartenkumpel entwickelt, und sie mag seine Charaktereigenschaften. Sie will also die Trennung. Mir zog es den kompletten Boden unter den Füßen weg, ich hatte einen Nervenzusammenbruch und Panikattacken. Alles wofür ich kämpfte, soll nun vergebens gewesen sein? Was wird aus unseren gemeinsamen Träumen? Was wird aus unserem Sohn? und wie um alles in der Welt kann sie sich einen noch jüngeren Mann zum neuen Lebenspartner nehmen (Er: 24; Sie 32)?

Ich habe Angst nie wieder eine so tolle Frau zu finden, ich liebe sie noch immer und ich würde alles, wirklich alles dafür geben, dass Sie mich wieder liebt. Für mich gab es nie eine andere, selbst wenn mich in der Disco welche angelacht und was weiß ich nicht getan haben. Alles egal, ich hatte doch die Frau meiner Träume schon längst gefunden. Ich wollte Sie eigentlich zu Weihnachten fragen, ob sie mich heiraten will. Habe sogar schon einen Ring gekauft und mit unserem Sohn die Ringübergabe geübt. aber das hat sich leider alles erledigt.

Ich weiß gerade nicht mehr weiter. Kann ich je wieder lieben? kann ich je wieder einem Menschen vertrauen, wie ich ihr vertraut habe? Wird ein Mensch für mich jemals so da sein, wie sie es immer war? Ich weiß es nicht.

29.11.2016 14:07 • #1


Cupcakex2
Das klingt so furchtbar traurig, dass ich direkt mit heulen könnte. Es tut mir so wahnsinnig leid für dich, für euch. Aber sind wir realistisch, dann denke ich, sie hat sich entschieden. Und das ist sicher keine Kurzschlussreaktion.

29.11.2016 15:15 • #2




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