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Trennung nach über 5 Jahren - und jetzt?

Espressotasse
Hallo zusammen,
ich weiß nicht mehr wirklich weiter und suche daher Hilfe in diesem Forum. Erstmal kurz zu mir: Ich bin 24 Jahre alt und studiere momentan noch bis voraussichtlich Sommer 2017. Er hat sich vor drei Monaten von mir getrennt. Vorher waren wir 5 Jahre und 3 Monate zusammen, davon 4 1/2 Jahre zusammen gewohnt. Er war meine erste große Liebe und ich dachte wirklich, dass wir für immer zusammen bleiben. Die Trennung kam für mich sehr plötzlich, da wir kurz zuvor noch glücklich waren. Erst ein paar Tage vorher hatten wir uns einen schönen Tag im Wellnessbad gemacht.

Er meinte, er würde mich schon ein Jahr lang nicht mehr richtig lieben. Wir hatten nurnoch Alltag, obwohl ich immer wieder versuchte, mit ihm etwas zu unternehmen. Er zog sich an seinen PC zurück, um zu spielen. Irgendwann nahm er jeden Abend den Laptop mit ins Bett. Sein Leben war nicht so einfach, da er mittlerweile im 10. Bachelorsemester ein geisteswissenschafttliches Fach studiert, im nächsten Semester Langzeitstudiengebühren zahlen muss und kaum Zukunftsperspektiven sieht. Ich dachte aber, es würde sich bessern, weil er wieder angefangen hatte, in die Bibliothek zu gehen und auch wieder einen Nebenjob hatte. Wir haben gleichzeitig mit dem Studium begonnen und es war für ihn wohl auch problematisch, dass ich im nächsten Jahr meinen Master abschließe und gute Jobchancen habe. Ein Problem waren auch die unterschiedlichen politischen Einstellungen. Er meinte, er habe gemerkt, dass er nur mit einer Kommunistin zusammen sein kann. Er sagte auch, er sei mit seinem Leben unzufrieden und müsse alles ändern, wozu nunmal auch ich gehöre. Mit 25 habe er jetzt noch die Chance dazu.

Direkt nach der Trennung bin ich erstmal zu Freunden aufs Sofa gezogen, weil ich ihn nicht mehr sehen konnte. Zum Glück studiere ich in einer Stadt mit entspanntem Wohnungsmarkt und habe schnell eine eigene kleine Wohnung gefunden, in der ich mich sehr wohl fühle. Er wohnt noch in der alten Wohnung und sucht einen Mitbewohner. Vom gemeinsamen Freundeskreis ist kaum noch jemand mit ihm befreundet, weil er sich auch mit vielen von ihnen zerstritten hat. Ich bekomme sehr viel Unterstützung von Freunden und meiner Familie, was mir hilft, aber ich möchte sie auch nicht länger nerven. Ihm gehe ich aus dem Weg und vermeide Orte und Wege, auf denen er viel unterwegs ist, was leider auch die Mensa einschließt.

Wir hatten zwangsläufig noch E-Mail-Kontakt aufgrund der Wohnung. Bei WhatsApp und Facebook habe ich ihn geblockt und seine Nummer gelöscht, nachdem ich ihn einmal nachts betrunken angerufen habe (nicht gut, ich weiß). Alle Fotos wurden auf eine externe Festplatte verschoben und bei meinen Eltern deponiert. Alle Erinnerungen sind jetzt bei meinen Eltern auf dem Dachboden (andere Stadt). Trotzdem träume ich noch jede Nacht von ihm und habe noch sehr starke Gefühle. In den Semesterferien werde ich einen Monat per Interrail durch Europa reisen, weil ich denke, dass es mir gut tut, und weil er nie reisen wollte. Könnte es danach noch eine Chance für uns geben? Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder jemanden so lieben kann wie ihn.

Edit: Er hat nach der Trennung in zwei Nachrichten (einmal per E-Mail und einmal per Überweisungsverwendungszweck der ausstehenden Miete an mich für die schöne Zeit mit mir gedankt, aber auch betont, dass diese nun vorbei ist). Er möchte gern mit mir befreundet sein, woraufhin ich ihm eine E-Mail geschrieben habe, dass ich noch Gefühle habe und es daher keine gute Idee ist. Jetzt möchte ich erstmal keinen weiteren Kontakt und hoffe, dass er merkt, dass nicht ich das Problem in seinem Leben war und mich vermisst.

15.07.2016 14:30 • #1


G
Fühl dich erstmal gedrückt.
Und wie du jemanden wieder lieben kannst. Aber stimmt nicht so, und damit meine ich nicht die Intensität, sondern weil du nach dieser Trennung mehr über dich und deine Bedürfnisse gelernt hast.

Auf mich wirkt es als wäre ihm langweilig geworden und er hat Gründe an den Haaren herbei gezogen. Bekanntes Schema, ich kenn das auch sehr gut.

Zitat:
Wir hatten nurnoch Alltag, obwohl ich immer wieder versuchte, mit ihm etwas zu unternehmen.


Diese Bemühungen, wenn er es langweilig findet hätten auch mal von ihm kommen müssen. Das wäre der Moment gewesen wo du auf Tauchstation hättest gehen können.

Soll er sich doch ne Kommunistin suchen und ihre Freunde vergraulen.

Zitat:
Wir hatten zwangsläufig noch E-Mail-Kontakt aufgrund der Wohnung. Bei WhatsApp und Facebook habe ich ihn geblockt und seine Nummer gelöscht, nachdem ich ihn einmal nachts betrunken angerufen habe (nicht gut, ich weiß). Alle Fotos wurden auf eine externe Festplatte verschoben und bei meinen Eltern deponiert. Alle Erinnerungen sind jetzt bei meinen Eltern auf dem Dachboden (andere Stadt).



Alles richtig gemacht! Und nun freu dich auf deine Reise. Solche Fahrten bringen dir eine Menge Entwicklung für deine Persönlichkeit. Ichglaube fast du würdest ihn danach nicht mehr wollen, weil du ihn dann mit anderen Augen sehen wirst.

15.07.2016 14:40 • x 1 #2




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