Trennung nach vielen Schicksalsschlägen u neue Freundi

S
Hallo,
ich muss mir einfach mal alles von der Seele schreiben und vielleicht gibt es die ein oder andere aufmunternde Antwort.

Mein Mann hat mich nach 16 Jahren Beziehung, davon 4 verheiratet, wegen einer anderen verlassen. Ich habe mit meinem Mann in der Beziehung schon fasst alle Beziehungsformen und Arten durchgemacht, so dass ich ein Buch darüber schreiben könnte, aber diese Erfahrung ist neu und es reißt mir den Boden unter den Füssen weg. Wir haben uns mit 18 kennen und lieben gelernt. Durch sein Studium hatte mein Mann nie viel Zeit, was ich akzeptiert hatte, da man Kompromisse eingeht. Er war häufiger für ein paar Wochen zum Praktikum im In und Ausland, 6 Monate in Übersee, nach 7 jahren Beziehung 6-monatige Trennung da ich sehr bodenständig war, und mir die ständigen Umzüge in andere Orte sehr zu schaffen machten und er mich damit nicht weiter belasten wollte. Da wurde mir aber klar, wie sehr ich ihn liebte und deshalb bin ich überall für sein Studium mitgegangen und habe meinen Job mehr oder weniger darauf angepasst. Wir hatten daraufhin noch Wochen-, Wochenend- und Fernbeziehungen. Ich hatte dies alles mitgemacht, da ich mir mit ihm eine Zukunft mit Familie erhofft hatte und er mein Traummann war. 2008 war er endlich mit seiner Ausbildung fertig, fand einen festen Job und wir konnten endlich sagen, „hier werden wir für länger wohnen“. 2009 haben wir dann auch geheiratet. Leider hat es mit dem Kinderwunsch nicht so geklappt wie es sollte. Durch eine zu spät entdeckte Autoimmunerkrankung hatten wir 2 Jahre vergeblich versucht schwanger zu werden. Als es dann endlich geklappt hat, hatte ich kurze Zeit später eine Fehlgeburt. Der Geburtstermin wäre auch mein Geburtstag gewesen. Ich war am Boden zerstört. Da wir aber nun ein Problem gefunden hatten wurde ich mit Tabletten eingestellt und ich wurde kurze Zeit später wieder schwanger. Leider verlief diese Schwangerschaft die ersten 3 Monate so katastrophal, dass fasst wieder mit einer Fehlgeburt zu rechnen wäre, aber unser Sohn hat sich durchgesetzt und kam gesund zur Welt. Wir waren beide überglücklich.Letztes Jahr wollten wir mit der Familienplanung weitermachen, aber die letzten 17 Monate waren die schlimmsten meines ganzen Lebens die letztendlich auch der Auslöser für die Trennung waren.
Im Juni letzten Jahres hatte ich meine 2. Fehlgeburt, im Juli ist der beste Freund meines Mannes bei einem Unfall ums leben gekommen. Im Oktober ist ein geliebter Onkel gestorben, im November hatte ich meine 3. Fehlgeburt, im Dezember ist ein anderer Onkel gestorben, im Januar seine Oma im Februar seine andere Oma, im April hatte ich meine 4. Fehlgeburt, die 2 Monate Hoffen und Bangen war, aber leider wieder negativ ausging. Der Tod seines besten Freundes hat meinen Mann in eine Depression gestürzt, aus der er sich nicht hat helfen lassen. Ich habe alles versucht, aber er hatte abgeblockt und wollte es mit sich selber ausmachen. Was wirklich in seinem Kopf vor ging erfuhr ich erst Monate später. Er hat über Gott und die Welt gegrübelt und über sein Leben nachgedacht. Dadurch hat er festgestellt, dass, wenn er jetzt auch sterben würde, er nur eine einzige Frau in seinem Leben gehabt hat und dies hat ihn als Mann ziemlich belastet. Er hat dann Anfang 2013 eine Frau im Internet kennen gelernt, mit der er sich nun regelmäßig getroffen hatte. Sie konnten sich super unterhalten und sie hätte ihn verstanden. Durch die vielen Todesfälle und die vielen Fehlgeburten bin auch ich in eine Depression gefallen und mir ist somit nicht aufgefallen, dass mein Mann sich mit einer andere Frau trifft. Es war sogar so schlimm, dass ich während der Fehlgeburt für einen Monat zur Schonung zu meinen Eltern gegangen bin, damit auch mein Sohn versorgt werden kann und mein Mann nicht unbedingt zu lange von der Arbeit weg ist. Was hat er aber gemacht, er hat sich in der größten Not, die eine Frau haben kann, nicht um mich gekümmert, sondern hat sich seine Geliebte zu uns in die leere Wohnung geholt und hier S. gehabt. Ich bin so enttäuscht von ihm. Im Juli habe ich ihn dann gefragt was mit ihm los sei. Er war so kalt zu mir. Ich wollte wegen der Fehlgeburten von ihm getröstet werden aber er sagte nur „er könne das nicht“. Nach langem hin und her habe ich ihn einfach gefragt, ob er eine andere habe und er verneinte dies nicht. Das war der Anfang vom Ende. Jetzt war alles aufgeflogen. Seine Geliebte (die auch verheiratet und Mutter von zwei Kindern ist) hat ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt „sie oder ich“. Dann musste ich eine Satz hören, den man so nicht hören möchte „Ich habe Angst sie zu verlieren, ich liebe sie so sehr“. Dann hat er sich nach 5 Tagen Bedenkzeit gegen uns und für sie entschieden. Nach allen vorherigen Schicksalsschlägen hat dies mir nun komplett die Bein weggezogen. Ich war einen Monat krank geschrieben und lag nur im Bett. Ich war zu nichts in der Lage, nur am weinen und unendlich traurig. Ich bekam einen Termin bei einem Psychologen, der mich erstmals mit Tabletten ruhig gestellt hat. Jetzt fasst 4 Monate später geht es mir immer noch nicht besser. Ich leide unter Schlafstörungen und liege die halbe Nacht wach und bin am grübeln (wenn ich 4h schlafe, dann ist das viel und das habe ich nun schon seit der 3. Fehlgeburt). Ich kann langsam nicht mehr. Ich war immer am hoffen das wir wieder zusammen kommen könnten, da diese ganze Situation aus Schicksalsschläge entstanden und wir uns jeder für sich in seiner Trauer vergraben hatten und uns nicht helfen lies. Er scheint sich so in die Frau verliebt zu haben, dass er nichts mehr erkennt „Rosarote Brille“ Seine Familie und Freunde erkennen ihn nicht wieder, er ist egoistisch geworden und diese Frau mischt sich in alles ein. Ich wollte mit ihm eine Therapie beginnen, der er erst zugestimmt hatte, aber sie hat so auf ihn eingeredet , dass er mir anschließend sagte das dies keinen Sinn mehr hätte, da er keine Perspektive mit mir sehe. Was ist nur los mit ihm. Wir sind verheiratet, ich habe so viel mit ihm durchgemacht, war immer für ihn da, habe Rückschläge erlitten, bin Kompromisse eingegangen und nun werde ich nach all den Jahren einfach so ausgetauscht, jetzt wo wir endlich am Ziel waren und unser Leben als Familie genießen wollten. Er denkt überhaupt nichtan uns, auch nicht an seinen Sohn den er nun nur noch am Wochenende sieht und der immer wieder die Woche über fragt, wann der Papa denn wiederkomme. Ich war letzte Woche wieder in unserer alten Wohnung um Möbel aus dem Kinderzimmer zu holen. Er hat ohne mit der Wimper zu zucken die Schränke abgebaut. Mir kamen wieder die Tränen, da ich wusste wann und mit wie viel Freunde wir diese angebracht hatte. Wir haben unserem 3 jährigen Sohn noch nichts von der Trennung erzählt. Wir werden es diese Jahr noch tun, da ich mir geschworen habe ab 2014 keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen zu wollen, um endlich abschalten zu können. (Wie kann man das mit Kind?) Jedes Wochenende wenn er unseren Sohn holt, zerbricht es mir das Herz ihn zu sehen. Jetzt geht es mir zusätzlich noch besonders schlimm, da mein Geburtstag naht und ich mit diesem Tag nur Schicksalsschläge verbinde. (1.Fehlgeburt Geburtstermin mein Geburtstag, letztes Jahr an meinem Geburtstag die 3.Fehlgeburt und der Geburtstermin für meine 4. Fehlgeburt wäre wieder um meinen Geburtstag) Ich habe so viele Baustellen, das ich manchmal gar nicht weis, welches Ereignis mich gerade so traurig macht. Ich bräuchte jetzt eigentlich nur eine Unterstützung, die von meinem Mann, der ja schließlich der Vater all der Toten Kinder ist, aber dieser will ja nichts mit mir zu tun haben. Es gibt Tage, da verstehe ich Menschen die Selbstmord begehen. Man ist in einem Zustand den man schlecht beschreiben kann, wenn man ihn nicht selbst erlebt hat und wenn da nicht die Unterstützung der Familien, Freunde etc. vorhanden ist, wäre man zu allem fähig. Zum Glück habe ich meinen Sohn. Wie komme ich nur aus diesem schwarzen, zukunftlosen Zustand wieder heraus. Bitte keine Tipps wie. Das schaffst du schon allein, lebe deine Träume und Wünsche“, dann muss ich sagen, dass dies alleine leider nicht mehr möglich ist. Ich wollte weitere Kinder, aber ohne ´Partner ist dies nicht mehr möglich. Für die Familie habe ich berufliche Entscheidungen getroffen, die mich nun fasst nach Hartz4 bringen. Es gibt also nichts , wofür es sich lohnt positiv in die Zukunft zu blicken und auf einen neuen Partner habe ich kein Interesse. Wie komme ich da nur raus?

09.11.2013 03:13 • #1


H
Guten Morgen und fühl dich mal fest gedrückt

das ist alles echt harter Toback! Ganz schön viel was ihr euch da alles zugemutet habt und die vielen Todesfälle kommen auch noch hinzu!

Manchmal meint es das Leben aber auch echt sch**** mit einem.

Zur Zeit hat er einen Weg gefunden mit sich und all dem fertig zu werden. Ihr seit beide im Moment nicht stark genug, den anderen auch noch mit zu stützen. Und diese neue Freundin an seiner Seite hat diesen ganzen Berg nicht und erinnert ihn auch wahrscheinlich nicht daran wie ihr beide euch eben im Alltag jeden Tag daran erinnern würdet.

Ihr könnt euch nicht gegenseitig stützen. Jeder braucht seinen Atem zur Zeit für sich selbst. Da bleibt keine Luft für den anderen.

Da sind auch viele Belastungen die ihr euch mit all dem Wunsch nach mehr Kindern und den folgenden Fehlgeburten auferlegt habt.

Ich kann dir im Moment nicht ganz so viel dazu schreiben, bin aber sicher das sich hier noch einige dazu äußern werden. Bleib hier und les dich ein bisschen durch. Schreib dir alles von der Seele.

Es wird einen Weg da raus geben, braucht aber Zeit. Und denk an deinen Sohn.

Ich drück dich nochmal bis später

09.11.2013 05:49 • #2