Hallo zusammen,
ich lese hier schon ein paar Tage leise mit, möchte mir aber endlich mal was von der Seele schreiben und gerne mal eine neutrale Meinung von euch wissen.
Ich habe letzte Woche einen Mietvertrag für nächstes Jahr unterschrieben und packe gerade meine Sachen zusammen. Aus der Wohnung hier muss ich raus, da sie meinem Ex gehört.
Die Trennung kam für mich total plötzlich, irgendwie war es wie ein Schock für mich. Und leider verstehe ich gar nicht wie es dazu kam...
Angefangen hat alles vor 4 Jahren, als wir uns kennengelernt haben. Ich (damals 24) wohnte noch bei meinen Eltern und war gerade dabei mir so ganz langsam ohne Eile eine eigene Mietwohnung zu suchen, als wir uns kennenlernten. Ich konnte mich erst nicht so richtig auf ihn einlassen, weil es mir immer schwerfällt eine Beziehung einzugehen.
Er war total geduldig mit mir hat mich jeden Tag angerufen, was mir sehr gefallen hat. Manchen ist das wahrscheinlich zu viel, aber ich hab das damals total gebraucht und schließlich waren wir doch relativ schnell zusammen. Ich hatte auch vorher schon (Fern-)beziehungen, aber er war bisher der erste und einzige Mann, wo ich mir vorkam, als würde ich auf Händen getragen werden. Er hat stundenlang mit mir geredet, wir hatten tollen S. und vor allem wollte er alles von mir wissen. Ich habe mich noch nie so sehr einem Mann gegenüber öffnen können (also emotional vor allem).
Da er eine Wohnung hatte, die groß genung war, zog ich nach einem Jahr zu ihm. Ich war mir damals nicht ganz sicher, weil man ja immer sagt, man muss auch mal alleingewohnt haben. Aber irgendwie haben wir uns darauf geeinigt, das ich doch zu ihm ziehe.
Und was soll ich sagen, ich war vorher nie so, das an große Liebe geglaubt habe. Heiraten und Kinder bekommen konnte ich mir für mich nicht vorstellen. Außerdem hatte ich ein komischen Verhältnis zum Kinder bekommen, da einige Frauenärzte mir mitgeteilt hatten, das es bei mir ohne künstliche Hilfe vermutlich mal nicht gehen wird.
Als ich jedoch bei ihm wohnte, lernte ich nach und nach daran zu glauben, das dieses Familiending doch funktioniern kann. Ich habe mich wohlgefühlt bei ihm zu leben. Wollte aber die Wohnung (sehr junggesellenmäßig eingerichtet nach und nach ändern). Für ihn war das auch kein Problem sagte er damals.
Er stellte mir seine große Familie vor, die weiter wegwohnte, deshalb hieß es immer Tasche packen und übernachten. Ich wurde dort unheimlich herzlich aufgenommen.
Leider war seine Familie sehr groß und wir sind nur 2x-3x im Jahr zu besonderen Anlässen hingefahren. Leider habe ich mit solchen Anlässen schon bei meiner Familieprobleme...
Die ersten 1-2 Male als wir dort waren ging alles noch. Ich (anfangs immer sehr schüchtern) habe versucht, dazu zu gehören.
Dann fing es an das alle Nachbarn, Bekannte und sogar jemand in seiner Familie schwanger wurden. Ich bis dahin nicht groß Berührungspunkte zu Schwangeren und Kindern. Mein Freund blühte voll auf und ich hatte das Gefühl das er sich auch Kinder wünschte. Da ich mir das damals nicht vorstellen konnte, suchte ich das Gespräch und teilte ihm mit, dass ich vielleicht keine Kinder bekommen könne und wenn dann nur mit künstlicher Hilfe und ich nicht wisse ob ich das wolle.
Irgendwie wollte ich damals die Bestättigung von ihm haben das er trotzdem zu mir halten werde. Erst sagte er gar nichts dazu, später dann das ihm Kinder nicht so wichtig seien.
Allerdings fing es dann bei mir an, das ich mich immer komisch und unter Druck gesetzt gefühlt habe, waren Schwangere oder später die Kinder in unserer Gegenwart. Jeder hat erwartet, das ich die Kinder durchknuddle und mich riesig freue. Ich hatte auch nichts gegen die Kinder, aber ich hatte halt auch nicht den Bezug dazu.
Gleichzeitig fing es an, dass es mir kraute zu seinen Eltern fahren zu müssen, weil ich das Gefühl bekam, es nicht zu schaffen, dazu zugehören. Immer wollte jemand etwas von mir wissen (was mein Freund über mich erzählt hatte), ich aber hatte das Gefühl, dass das was von mir erzählte gar nicht ich war und noch weniger wusste ich dann wie höfflich erklären sollte, dass alles ganz anders ist.
Zunehmend wurde auch durch sein Familie vorausgesetzt, das wir dann auch mal Heiraten und Kinder bekommen würden. Das habe ich zwar nach außenhin bestritten, konnte mich irgendwie langsam mit anfreunden.
Trotzdem war die Angst zu seiner Familie zu fahren irgendwann so groß, das ich anfing schon 6 Monate vorher zu erklären ich werde an Weihnachten nicht mitkommen. Irgendwann fing ich an richtig auf seine Familie zu schimpfen. Ich weiß das sowas gar nicht geht! Das kann man absolut nicht bringen! Aber ich hatte so Panik und reagierte total unbeherscht.
Mein Freund machte irgendwann immer mehr allein (ist wahrscheinlich normal, wenn die verliebtheit nachlässt, aber ich habe mich schrecklich zurückgesetzt gefühlt). Er entschied sich beruflich Dinge zu verändern, was ich prinzipell sehr gut fand, er hätte mich auch nicht um Erlaubnis fragen sollen, aber ich war tief verletzt, das er mich vor vollendete Tatsachen stellte. Plötzlich hieß es noch weniger gemeinsame Zeit.
Um ihn nicht zu nerven, versuchte ich am WE 3-4 Stunden alleine was zu machen und nicht im Haus zu sein... Als ich ihn dann wegen etwas mir persönlich wichtigem Ansprach, kam es zum Streit, da ich nicht verstehen konnte, das ich ihn jetzt Wochenlang (ohne das ein Termin gesetzt wurde) nicht mit meinen Problemen beheligen durfte.
Nach dem Streit war er offensichtilch so erschöpft, das er seine berufliche Maßnahme schleifen ließ und sass nur noch vor dem Computer.
Ich wollte ihn darauf hin versuchen zu motivieren und drängte ihn weiterzumachen. Er sagte das könne erst wenn ich ihn in Ruhe ließe. Ich ließ ihn ein paar Tage in Ruhe, nichts passierte, ich sprach ihn wieder an. Ich solle ihn in Ruhe lassen.
Schließlich stand für mich fest, das er nicht mehr mitkommen könne, da er die ganze Zeit nichts getan hatte und sprach ihn darauf an. Er sagte, das stimme nicht und er würde weitermachen wenn ich ihn Ruhe ließe.
Wochen später teilte er mir mit, das die ganze Sache geplatzt sei, da ich ihm keine Luft zum Atmen gelassen habe.
Er gibt mir bis heute noch die Schuld daran...
Wir redeten darüber, aber irgendwie schafften wir es nicht dem anderen den Standpunkt klar zu machen.
Schließlich hing er nur noch auf dem Sofa rum, wir machten sogut wie gar nichts mehr miteinander. Als Ausrede wurde der Job vorgeschoben oder es ginge ihn nicht gut. Rief allerdings sein Kumpel an, war immer Zeit zur Fitness zu gehen.
Da ich mich zu der Zeit schon so allein gefühlt habe, fing ich an darauf richtig eifersüchtig zu werden. Was er wieder verstand. Ich könne doch nichts dagegen haben, das er was mit seinem Kumpel mache. Hatte ich ja auch nicht, wenn auch nochmal für mich Zeit gewesen wäre.
Er kam immer später von der Arbeit, am WE war er kaputt und er fordert Verständnis von mir. Selbst Urlaub planen war zu viel. Als dann wieder eine Reise zu seiner Familie anstand weigerte ich mich komplett mitzukommen. Für mich war es so als ginge es immer nur um seine Interessen.
Wir haben auch viel an der Wohung gemacht, aber mir ging es nicht schnell genug. Schließlich war ich auch immer unzufriedener mit der Wohnung.
Es spitzte sich immer mehr zu... immer mehr Streit.
Schließlich kam von ihm die Aussage, so wie drauf sei, sei ich nicht geeignet um die Mutter seiner Kinder zu sein. Das schlug bei mir ein wie eine Bombe. Das hat mich derartig tief verletzt. Als ich mit ihm darüber sprach, sagte er es tue ihm leid, aber es sein nun mal seine Meinung.
Ich suchte damals mir eine Wohnung zu suchen, als die Wohung hatte, half er mir noch den Vertrag durch zu gehen und war geschockt, ich hatte gehoft, das von ihm etwas kam, wie komm wir probieren es noch mal...
Ich sprach das an und mehr auf meine Ansprache hin probierten wir es dann nochmal..
Wir fuhren in Urlaub und ich nahm mir vor weniger zu meckern... Trotzdem war immer seltener da... Immer der Job... am WE ausruhen.... die versprochen renovierungen blieben aus oder wurden nur sehr langsam umgesetzt...
Wieder wurde jemand in seiner Familie schwanger und es kamen Sprüche wie jetzt fehlt ja nur noch ihr. Das was jedesmal ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich hatte inzwischen festgestellt, dass ich Kinderwunsch hatte, wie blöd sogar... Aber mein Freund konnte sich das mit mir nicht vorstellen und die gesundheitlichen Aspekte gab es dazu auch noch.
Mit ihm konnte ich darüber nicht reden, wir versuchten es zwar, aber verletzten uns immer mehr. Ich wurde wüdent schrie böse Sachen rum, er zog sich mehr zurück.
Ich stellte mir immer genauer vor, wann ich die Pille absetzen wollte und überlegte wie wir heiraten könnten.
Er erklärte mich für bescheuert, das ich darüber nachdachte wo wir uns doch nur stritten (weiß auch nicht, was mir dabei dachte...?)
Das er nicht wollte und es nicht vorstellen konnte verletzte mich wiederrum nochmehr...
Irgendwann als ich wieder rumnörgelte, weil er zu Hause sitzen wollte, macht er Schluss. Ich dachte es wäre im Zorn gesagt und er würde es wieder zurücknehmen.
Am nächsten Tag kaufte er mir einen Nikolaus, kochte für mich und fragte ob er mir mein Auto abdecken sollte, ganz wie immer und ich dachte das wird schon wieder....
Dann erklärte er mir das das nichts zu bedeuten habe, er wolle das ich ausziehe. Ich bin daraufhin zusammengebrochen... Ich schrie ihm die hässlichsten Sachen ins Gesicht, rutschte auf Knien rum das wir nochmal redeten... aber er wollte nicht mehr.
Er ist richtig fertig mit mir... ich habe es zwar die ganze Zeit geahnt... aber da er noch soviel für mich gemacht hat, dachte ich da wäre noch was... aber es hatte alles nichts zu bedeuten...
Ich sehe jetzt viel mehr, wie sehr ich ihn verletzt habe, auch das ich so sehr geklammert habe, aber ich konnte einfach nicht anders.
Am Anfang war alles so perfekt, kein Mann den ich je kennengelernt habe ist so auf mich eingegangen. Er ist der einzige Mann, mit dem ich mir das ganze Familiending hätte vorstellen können. Und ich hab alles kaputt gemacht..
Ich versteh es einfach nicht...
03.01.2013 20:41 •
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