Trennungstraumata und keine richtige energie mehr

B
Möchte hier mal meinen Kummer runterschreiben.

ich (56 j) bin seit 13 jahren verheiratet und seit 15 jahren in dieser beziehung. Meine Frau (53 j.) brachte ihren damaligen 3jährigen sohn mit, der sehr schnell schon papa zu mir sagte (sein leiblicher vater hat keinen kontakt zu ihm). ich war und bin selbständig freiberuflich tätig, meine frau zwar auch, aber aufgrund beschäftigungsmangels infolge mehrerer auftragsverluste infolge schlechterfüllung eher auf dauer nicht.

bis vor mehr oder weniger zwei jahren war unsere ehe ok; s.ualität eher nicht so (aufgrund mißbrauchsthema in kindheit bei ihr) - aber trotzdem gut (leider getrennte schlafzimmer wg. meiner schnarcherei). keine gemeinsamen kinder (ich selbst habe drei erwachsene kinder aus vorehe).

dann der knaller:
meine frau verliebt sich zum jahreswechsel 2010/2011 hals über kopf in einen 17 jahre jüngeren handwerker, der sie dann sitzen ließ, woraufhin sie erstmals in eine depression glit. sie beichtete mir das alles im januar 2011, sagte aber auch, dass ihre liebe zu mir verschwunden sei, sie jedoch an der ehe / liebe arbeiten wolle und ich blödmann hatte nichts besseres zu tun, als ihr in der folgezeit (bis mai 2012 !) alles recht zu machen, mich zu verbiegen und zu verleugnen, sie finanziell zu unterstützen - kurzum alles, um ihre liebe wieder zu erlangen; und was kam von ihr: sie würde daran arbeiten. das ganze machte mich im laufe der folgenden monate dermaßen fertig, dass ich panikattaken bekam, verlustängste, schlaflose nächte - kurz: das ganze depriprogramm und schließlich im frühjahr 2011 freiwillig in eine psychsomatische klinik einrückte, was aber letztlich auch nicht weiterhalf. es blieb dabei, dass ich mich verbog und sie sich mehr oder weniger mir entzog. heute weiß ich, dass ich sowas von falsch lag mit meinen liebesbekundungen, dass es schon bemerkenswert ist, wie sich ein mensch dergestalt unter die fussmatte legen kann. entwürdigend. nun ja, das ganze spiel setzte ich fort bis mai 2012 - irgendwann bin ich dann morgens wachgeworden und wußte, dass es so nicht mehr weitergehen durfte. ich mußte aus der beziehung raus, um meiner selbst willen. sie nahm mich natürlich nicht ernst. letztendlich fand ich dann trost bei einer gemeinsamen freundin mit allem, was dazugehört - insbesondere dem gefühl, wieder lieben zu können und geliebt zu werden. ich war einfach nur glücklich und frei von der klammer im herzen, losgelöst aus dem ehedrame. als meine frau dies von mir erfuhr, war sie vollkommen perplex - sie merkte nun erstmals, dass ich wirklich weg war. was nun folgte, waren alle möglichen anstrengungen von ihr, mich wieder zurück zu gewinnen. das volle programm und ich war so naiv, wieder das gute an ihr zu sehen und zu daran zu glauben. tatsächlich waren die darauf folgenden monate wunderschön und einvernehmlich. ich dachte, dass wir es nun endlich geschafft hätten. leider hatte ich falschgedacht. nachdem meine frau wieder mal erfahren mußte, dass aus welchen gründen auch immer ein auftrag außerplanmäßig wg. schlechterfüllung vorzeitig aufgekündigt wurde, wollte sie sich nur noch erholen (kur) und ging zum arzt, der sie jedoch umgehend in eine psychsom. klinik einwies. dort war sie dann sechs wochen bis vor mitte 09/2012 (diagnose: burn out und schwere depression). als sie dann entlassen wurde, ging das theater los und schon keine 24 stunden nach ihrer entlassung sagte sie, dass sie sich trennen und ausziehen wolle. sie hätte in der klinik einen klaren blick erhalten und wollte nun nur noch auf sich achten. sie hätte erkannt, welch ein märtyrium sie wegen mir in den letzten monaten ihrer vermeintlichen liebe tatsächlich erlebt hätte und sie könnte nun nicht mehr). ich war wie vor den kopf geschlagen und versuchte, im gespräch heraus zu finden, warum sie auf einmal so um 180 grad gedreht war, letztendlich doch auch in anbetracht der schönen letzten monate, die wir zusammen waren. was ich dann erfuhr, war, dass sie in den letzten monaten nur noch angstgetrieben gewesen wäre - all ihre liebesbekundungen nur vom kopf gesteuert kamen, weil sie angst hatte, mich, unser haus, rundum alles zu verlieren. in der klinik hätte sie das erkannt. sie zog dann aus. zwischenzeitlich hatten wir in den letzten 5 wochen so gut wie keinen kontakt mehr. vor ein paar tagen haben wir uns getroffen und ich merkte, wie sehr und gerne ich sie noch zurück haben wollte. es tat einfach nur weh, zu hören, dass sie nicht mehr könne und wolle. einen anderen mann gibt es nicht. es ist einfach nur schlimm - trotz allem wünsche ich mir, dass sie zurück kommt einerseits, andererseits merke ich aber auch, dass sie mir nicht gut tut. es braucht nur einen anruf oder mail von ihr, so bekomme ich schon starkes herzklopfen. ich kontaktiere sie nicht, belagere sie nicht, dränge sie nicht. ich tue gar nichts. ich bin einfach nur traurig, wütend, fassungslos, aber gott sei dank ohne panikattaken oder sonstigen befindlichkeiten, die darauf hindeuten, dass ich wieder in eine depression reinrutsche. habe angst vor weihnachten (sie stellt sich vor, dass wir mit unserem sohn weihnachten in unserem haus gemeinsam verbringen) und sie würde am liebsten keinen rosenkrieg, vielmehr eine einvernehmliche auseinandersetzung. ich bin hin- und hergerissen zwischen meinen gefühlen nach abstand halten und wieder zurück gewinnen wollen. mein herz schreit nach ihr, mein verstand sagt, dass sie mir nicht gut tut, dass sie mich finanziell eher nur ausnutzt. das ist meine situation und nebenher muß ich auch noch meinen kopf beisammen halten aufgrund einer arbeit, die sehr viel abverlangt an klaren gedanken.
ich wünsche mir von ganzem herzen, dass ich es schaffe, loszulassen - wieder meinen weg, meine kraft und konzentration finde und keine angst mehr habe vor dem alleinsein und dem, was danach kommt oder kommen könnte. kann derzeitig nicht feiern gehen, weil mir der sinn danach fehlt. bin einfach nur noch traurig, aber nicht verweifelt.

26.10.2012 13:57 • #1


A
Zitat von bonnerjung:
ich bin hin- und hergerissen zwischen meinen gefühlen nach abstand halten und wieder zurück gewinnen wollen. mein herz schreit nach ihr, mein verstand sagt, dass sie mir nicht gut tut, dass sie mich finanziell eher nur ausnutzt.
willkommen

ihr tut euch beide nicht gut und zieht euch runter in depressionen und panikattacken, die können sich entwickeln wenn in unserem leben einiges nicht stimmt und wir gegen unsere gefühle handeln.

aus meiner sicht habt ihr euch beide etwas vorgemacht, eure angst ist es, die euch zusammengehalten hat - nicht die liebe.

dein herz schmerzt nicht vor lauter liebe, sondern weil du dich so unliebsam dir gegenüber verhälst und deine frau nicht loslassen kannst, obwohl du sie nicht mehr liebst und sie dir schon längst nicht mehr gut tut, das ist jedenfalls meine einschätzung.

was soll dir geschehen ? du bist ein gestandener mann, hast deinen job und kannst dein leben in die hand nehmen es neu ordnen und nach vorn schauen.

du fühlst dich von deiner frau ausgenutzt und nicht wertgeschätzt, du hast anderes verdient und es selbst in der hand was du aus deinem leben machen willst.

überlege dir, was du weihnachten mit dem sohn machen willst, du kannst ihn ja an einem tag zu dir einladen, mit deiner frau brauchst du keine heile welt spielen.

halte weiter den abstand ein. kläre nur das was jetzt wirklich nötig ist und lasse dich nicht über den tisch ziehen, keine voreiligen zugeständnisse, die du später bereuen könntest. lasse dich beraten wegen möglicher unterhaltsansprüche.

du wirst es schaffen und irgendwann auch wieder jemanden finden, der dich lieben kann, so wie du bist !

alles gute!

26.10.2012 14:39 • #2




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