Verlassen nach 18 Jahren und zwei Kindern

Hallo Ihr Lieben,

entschuldigt den Fließtext.

ich muss vorweg sagen. Ich liebe meine Frau. Die einzigen zwei Personen die ich noch mehr liebe sind meine Kinder. Wir sind fast seit unserem 19ten Lebensjahr zusammen. Sie ist, oder sagen wir vielmehr, Sie war die Liebe meines Lebens. Vor drei Jahren brach meine Welt zusammen, Sie eröffnete mir, daß Sie nicht weiß ob Sie mich noch liebt. Mein Herz, meine Welt alles um mich herum blieb stehen. Seitdem habe ich versucht Ihr zu gefallen, ohne mich dabei zu erniedrigen. Wir hatten dann mehr schlechte als gute Jahre, aber zwei natürlich auch zwei traumhafte (auch traumhaft anstrengende Kinder) die zu bedenken waren. Ich habe auch einen recht anspruchsvollen Job, der sicher wegen eines Karriereschritts vor sechs Jahren keine Hilfe war. Meine Kinder liebte ich abgöttisch, meine Frau auch, hatte aber wenig Kraft. Nach der Aussage habe ich mich beruflich stark zurückgenommen um alles wieder gut zu machen. Letztes hat nicht geholfen. Ich bin dann körperlich krank geworden (Bandscheibenvorfall). Nach Ehetherapie habe ich dann mehrere Fehler gemacht, die das ganze aber wahrscheinlich auch nur beschleunigt haben. In Ihren Augen gelte ich als Narzis. Ich habe vor ein paar Monaten angefangen da Haus zu verschönern indem das ganze EG von mir renoviert wurde. Da ich viel selber machen wollte um Geld zu sparen (und natürlich auch zu zeigen was ich alles kann und nach der OP auch wieder kann). Sie war dagegen da wir an anderen Sachen zu arbeiten hätten. Da hatte Sie Recht!

Sie ist dann mit den Kindern zu Ihren Eltern. Dort hat Sie dann erst Recht vorgelebt bekommen wie eine Beziehung nicht funktionieren sollte.
Ich habe das mit dem Haus nur durchgezogen, weil Sie mir das Gefühl gab, daß Sie immer die Entscheidungen trifft. Deshalb bin ich auch der Narzis, weil ich mir dann ab und zu die Freiheit genommen habe doch etwas zu tun. Ganz, ganz oft fand Sie es nachher auch toll, Skifahren mit den Kindern, Boot Fahren usw. ohne mir je dafür zu danken.

Ich liebe Sie und ich habe ein Helfersyndrom. Ihr ging es nie so richtig gut in den letzten Jahren und ich wollte immer alles tun das es Ihr gut geht. Das hätte Sie aber selber machen müssen. Das tat Sie meiner Meinung nach aber nicht.

Vor einem drei Wochen gab Sie die Trennung bekannt und suchte eine neue Wohnung. Ich ging weiter arbeiten und versuchte mich abzulenken und nahm das so hin, weil es ja auch nichts hilft wenn nur einer liebt. Jetzt war ich mit meinen Kindern 10 Tage im Urlaub. Die besprochenen Möbel hat meine Frau in Ihre neue Wohnung geschafft. Ich war so fertig unser gemeinsam genutztes Arbeitszimmer halbleer zu sehen. Ich bin nur noch am heulen. Dann kam meine Frau und hat Kartons gebracht, damit die Kinder Teile Ihres Spielzeugs Ich liebe meine Kleinen so sehr und ich habe keine Ahnung wie ich es verkraften soll Sie nicht jeden Tag zu sehen. Das hergerichtete Haus ist so leer.

Jeden Tag holt Sie ein wenig mehr ab. Ich weiß nicht warum, aber meine Kleinen handeln das wahnsinnig gut.

Ich weiß dass ich viel hätte erreichen können. Richtige Karriere, Geld hat mich nie groß interessiert. Mein Lebensglück ist bzw. war meine Familie.

Ich habe Ihr viel zugemutet. Ich wurde immer trauriger und depressiver als meine Bemühungen keinen Erfolg brachten. Der Bandscheibenvorfall hat dann sein übriges getan.

Ich suche nach Nähe, nach Zweisammkeit, gemeinsamen Erlebnissen. Ich weiß das ich überleben werde, aber Sie fehlt mir. Ich will meinen kleinen jeden abend gute Nacht sagen, Sie zudecken und bei Ihnen sein.

Ich habe mir hier alles durchgelesen. Ein Schnitt wäre gut. Nur das geht ja nicht, schon wegen der Kinder. Die werden nicht ohne mich aufwachsen und zum Glück will das meine Frau auch nicht. Wir werden uns die Betreuung zu gewissen Anteilen teilen.
Chancen fürs wieder Zusammenkommen sieht Sie nicht.

Ich bin momentan sehr sehr traurig und bin zu schlapp für fast alles!

Liebe Grüße

feclvi

Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Ich fühle sehr mit Dir, und kann dich nur virtuell drücken, aber im Moment habe ich keinen guten Rat für Dich. *seufz*