Hallo!
Ich hoffe, dass ihr mir bei meinem Problem helfen könnt.
Ich, m, 23, stecke in folgender Zwickmühle: Ich glaube, ich verliebe mich viel zu schnell in Frauen und leider auch in die, bei denen ich das bewusst gar nicht möchte.
Das ist immer dann der Fall, wenn ich persönlich oder beruflich näher mit ihnen zu tun habe, man Smalltalk führt und man auf einer persönlicheren Gesprächsebene landet.
Mittlerweile versuche ich, solche Gespräche und Situationen gar nicht mehr an mich heranzulassen und mich emotional abzupanzern.
Allerdings spüre ich, das mir das wiederum gar nicht gut tut und ich mich dadurch regelrecht gefangen und gebremst fühle, da ich ein sonst ein sehr kontaktfreudiger, offener und sozialer Mensch bin.
Beispielsweise war das bei einer Mitarbeiterin in meiner Praxis der Fall, die ich persönlich und fachlich schätze; ich konnte mich durch sehr viel Arbeit und einen reduzierten Kontakt mit ihr irgendwie darüber retten und meine Emotionen unterdrücken.
Irgendwann waren meine Gefühle für sie auch wieder auf einer normalen Ebene angelangt und ich kann mittlerweile wieder recht gut mit ihr umgehen.
Dann allerdings passierte etwas, was ich nicht vermutet hätte:
Ich habe mich leider Gottes aus heiterem Himmel in meine beste Freundin (sie ist knapp 30) verliebt.
Wir kennen uns seit langer, langer Zeit vom Sport und haben eine sehr gute, freundschaftlich-innige Beziehung.
Sie ist wie eine große Schwester für mich: wir können über alles zusammen sprechen und lachen, sind zusammen durch viele Höhen und Tiefen gegangen und es ist einfach angenehm, in ihrer Gegenwart zu sein.
Sie spielt wirklich eine wichtige Rolle in meinem Leben als Freundin.
Bis ich vor einigen Wochen war das auch noch vollkommen normal.
Als wir uns abends nach langer Zeit getroffen haben, ist es dann aber passiert:
Es hat Zoom gemacht - seitdem kommt mir ihr Lachen vor wie die tollste Musik der Welt, bei ihr zu sein, ist elektrisierend und ihre Erscheinung strahlt wie die Sonne.
Wenn wir uns sehen, zieht sich mein Bauch zusammen und ich könnte schreien vor Glück und Freude.
Den ganzen Tag denke ich an sie und male mir eine gemeinsame Zukunft aus, mit dem, was wir zwei alles erleben könnten.
Sprich, es sind die typischen Symptome des Verliebtseins.
Auf der anderen Seite jedoch versinke ich heulend und traurig im Bett, wenn ich daran denke, dass ich damit unsere bisherige, so schöne und für uns beide bedeutsame Freundschaft riskiere.
Ich stelle mir wieder und wieder die Frage, warum ich mich gerade in sie verliebt habe und würde das ganze aus Angst und Scham am liebsten vergessen oder ungeschehen machen.
Wenn wir uns begegnen, bin ich mittlerweile zurückhaltend, weiß nicht recht, was ich tun soll, und versuche, sie wie immer zu behandeln - das macht es aber leider nur noch schlimmer für mich und ich weiß nicht, wie ich der Gesamtsituation - auch mit der ersten beschriebenen Problematik- begegnen soll.
Vielleicht liegt der Grund darin, dass ich in meiner gesamten Schul- und Universitätszeit mit einem ausgeprägten Tunnelblick an meinen Karrierezielen gearbeitet habe und mich in diesem Adoleszenzprozess relativ wenig mit Frauen beschäftigt habe.
Ich könnte mir daher vorstellen, dass das emotionale Pendel daher mit voller Wucht zurückschlägt.
Ich hoffe, der Text war nicht allzu lang.
Ich bedanke mich für eure Bemühungen und wünsche einen schönen Sonntagabend!
30.04.2017 18:21 •
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