Hallo, nun gliedere ich mich auch mal in die Kette ein. Bin 24 und habe irgendwelche für mich nicht so recht definierbaren Gefühle für einen rund 27 Jahre älteren Mann. Verheiratet, 2 Kinder und zu allem übel mein Kollege in wesentlich besserer Position. Ich Single, keine Kinder.
Angefangen hat alles vor rund einem Jahr. Verliebtheitsgefühl von 0 auf 100, Nervosität, die guten alten Schmetterlinge, Freude auf die Arbeit, sofern ich wusste, dass ich ihn wiedersehen werde.
Irgendwann, verhielt ich mich in seiner Gegenwart wie ein kleiner Teenager, stand stotternd und kichernd neben ihm und bekam mich gar nicht wieder ein. Peinlich hoch 20, da er noch irgendwelche Anspielungen machte die meine Reaktionen noch deutlich verstärkten. Bin mir recht sicher, dass er in diesem Moment zumindest den Hauch einer Ahnung hatte.
In den folgenden Wochen und Monaten hatte ich das Gefühl, dass er vermehrt den Kontakt suchte, er verwickelte mich in Gespräche, stellte mir einen Haufen private Fragen (wo ich wohne, wie ich wohne, mit wem ich wohne, wo meine Eltern wohnen, etc. pp.). Aufgrund meiner Schüchternheit und der sich mir aufdrängenden Frage warum? Und dazu kommend das Gefühl,dass sich diese Art der Fragen an jemanden in dieser Position nicht gehören, antwortete ich brav auf jede Frage die er mir stellte (es waren eine Menge..) aber stellte keine Gegenfragen.
Zudem hatte ich ebenso das Gefühl, dass er vermehrt den Körperkontakt suchte, indem er sich näher an mich heran stellte als nötig, oder mich immer mal wieder beiläufig berührte, wenn er beispielsweise einen Scherz auf meine Kosten machte.
Irgendwann dann die Kehrtwende in meinem Verhalten. Ich machte irgendwie KOMPLETT dicht, dachte, dass einzige was der vielleicht will, ist Reaktionen austesten, um seinen Verdacht zu bestätigen. Zudem die Rahmenbedingungen, die sich nicht gerade förderlich auswirken und das Gefühl, dass mir meine Gefühle auf die Stirn geschrieben stehen. Dieses dicht machen, war nicht bewusst herbei geführt - ich konnte irgendwie nicht anders, als die Flucht zu ergreifen,obwohl ich es mir sehnlichst anders gewünscht habe.
Nunja, mittlerweile, auch wieder seit einigen Wochen, kompletter Rückzug seinerseits. Meist keine Gespräche mehr, Körperkontakt bleibt ebenso aus, selbst die Frühstückspause mitsamt den Kollegen wird meist gemieden, die er sich vorher fast nie entgehen ließ. (er ist meist nur kurz in unserer Abteilung)
Mir geht es seitdem irgendwie nicht gut. Die Arbeit ist wie vor der ganzen Sache wieder die Hölle, würde so gern die Firma verlassen, nur ist mir das zur Zeit, solang ich noch weit entfernt wohne nicht möglich und der Umzug ist momentan auch noch nicht möglich, wird wohl noch rund ein halbes Jahr dauern.
Mir ist klar, dass da niemals etwas mit Hand und Fuß bei rauskommen wird, eben aufgrund der ganzen Rahmenbedingungen und eigentlich weiß ich auch gar nicht so recht, was ich mir durch diesen Beitrag erhoffe, die Konsequenzen, die zu ziehen sind, sind mir eigentlich durchaus bewusst.
Aber meine einzige Vertraute was dieses Thema angeht, hat zur Zeit in etwa die selben Probleme und eigentlich wollen wir beide vom jeweils anderen nichts mehr hören was das angeht.
Auch wenn der Beitrag nun länger geworden ist, als gehofft, tat es gut, sich das Thema mal unbefangen von der Seele zu schreiben. Vielleicht hat ja irgendwer ein paar Tipps, wie ich besser mit der Situation umgehen kann. :-/ lg
05.07.2016 13:52 •
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