Vertrauen weg nach einem Fehler

M
Hi,

ich lese seit zwei Tagen auf eurer Seite und habe jetzt den Mut mich zu öffnen, in der Hoffnung auf Hilfe.

Folgende Situation: Ich (35) habe einen tollen Mann (36) kennen gelernt. Wir kennen uns letztlich seit 2002, hatten im Studium aber nie viel zusammen zu tun, nur hier und da ein paar Kurse.
Letztes Jahr schrieb er mich wegen einer Stelle an, dieses Jahr stellte ich ein Bild auf FB ein und er reagierte drauf, wir kamen ins Gespräch. Und das Gespräch wurde intimer, wir trafen uns, wie verliebten und und wir wollten es offiziell machen. Bzw. er fragte mich via WA, ich hatte noch Bedenken, wollte an sich aber schon.

Meine Bedenken meinerseits waren die Entfernung und sein Alk.. Die Entfernung war uns beiden von Anfang an klar. Mit dem zweiten Punkt rückte er erst später raus.
Bedenken seinerseits waren meine Tochter und die Entfernung.

Wir hatten letzten Freitag also via WA nen Streit als ich unterwegs zu einer Karnevalsparty war, yeah, weil ja soviel Gefühl über den Chat kommt. Ich wollte es offiziell machen, wenn wir uns das nächste Mal sehen, hab ihm das so aber nicht sagen können.
In mir hat sich Panik ausgebreitet, Angst und ich habe dann erstmal miesgelaunt den ersten Teil der Party angenommen. Ich war den ganzen Tag schon so genervt und hab dann angerufen bei ihm. Er hatte getrunken mittlerweile und schon geschlafen, ich hab ihn also noch geweckt. Wir haben geredet. Ich konnte nur immer noch nicht sagen, dass ich das offiziell machen will, wenn wir uns sehen.

Und dann hab ich angefangen Wein zu trinken, warum auch immer, ich mag keinen Wein oder B.. Und ich hab am Ende geknutscht. Es hat mir selbst weh getan und ich wollte ihn (meinen geplant zukünftigen Partner), nicht den Typen von der Party.
Ich hatte ein wirklich mieses Gewissen, bin bis heute auch unsicher warum ich das gemacht hab (Bestätigung holen?). Ich hab es ihm gestanden am Samstag. Das rechnet er mir auch hoch an. Soviel Ehrlichkeit kannte er nicht.
Allerdings will er mich als Partnerin so nicht haben. das sagte er mir nach nur ein paar Stunden Schlaf am Sonntag vormittag.

Er sagte, er hätte das relativ genauso schon mal gehabt mit einer anderen (da ging es aber um härtere Geschütze und ansteckenbare Krankheiten). Er kann mir da nicht vertrauen.

Fast alles ging auch hier via Chat und ich glaube es ist einfach das bescheidenste Kommunikationsmittel.

Ich weiß, dass es nur ein paar Wochen waren, aber manchmal sind 5 Wochen intensiver, intimer und großartiger als fast 11 Jahre und zeigen einem was man wirklich mag/braucht/will.

Ich überlege jetzt ernsthaft, ob ich am WE (Tochter ist beim Vater) zu ihm fahre, um nochmal mit ihm zu reden. Oder braucht er ggf mehr Zeit?
Er meinte nur sowas, dann krieg ich richtig einen auf die Nase, wenn ich so eine Dummheit tue. Aber ich meine es ernst mit ihm. Das war ein einmaliger bescheuerter Ausrutscher ohne Bedeutung. Den verzeiht er mir quasi auch, aber das Vertrauen ist wohl weg.
Setzt er versch. Maßstäbe an?

Oder hat er sich definitiv entschieden? So klangen seine Aussagen. Er kann sich emotional nicht weiter auf mich einlassen, weil er immer Zweifel hätte, und ich seiner Meinung nach immer der Versuchung erliegen könne.

Ich hätte so gern sein Vertrauen zurück. Oder ist es zu spät?

Sorry für die längliche Geschichte. (Da fehlen auch vermutlich einige Dinge (schwierige Sachen aus meinem Leben, andere schwierige aus seinem).)

Vielleicht hat ja dennoch jemand eine Idee oder einen Vorschlag oder sagt, Mädel lass es.

VG mylifeandme

05.03.2019 17:12 • #1


M
Zitat von mylifeandme:
Setzt er versch. Maßstäbe an?

Hier mit meinte ich, ob er bei sich einen anderen Maßstab ansetzt als bei mir.
Darf er Fehler machen, ich aber nicht?

05.03.2019 18:02 • #2