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Viele Fehler begangen - wie selbst ins Reine kommen?

BeLateAgain
Hallo.

Seit kurzem bin ich mit meiner Ex Freundin getrennt. Wir waren nicht wirklich lange zusammen, nicht einmal zwei Monate, jedoch ging der Kontakt und die Treffen schon Anfang diesen Jahres los.

Die Zeit, auch wenn sie wirklich kurz erscheint, war äußerst intensiv. Viele Treffen, viele Nachrichten, viele Erlebnisse. Es fielen Worte wie 'erste und letzte Große Liebe', 'Heiraten' und 'Kinder kriegen'. Dies mag wirklich abschreckend wirken, jedoch fühlte es sich sofort so vertraut an, alles hat augenscheinlich gepasst. Und ja, ich konnte mir wirklich vorstellen, mit dieser Person mein Leben zu verbringen, auch wenn dies auf eine nicht gesunde Naivität schließen lässt.

Der Start war also wirklich extrem und schnell. Allerdings ging es auch schnell wirklich schief. Man kann es sich so vorstellen, als wenn ein Flugzeug zu schnell zu steil startet - Strömungsabriss - Absturz.

Während unserer gemeinsamen Zeit klammerte sie wirklich extrem und ich signalisierte immer das Verlangen nach Abstand. Ich bin Bindungsängstler, nun sollte vieles klar sein. Sie hat es nicht akzeptiert, mich mit ihrer Liebe förmlich erdrückt. Meinen Wunsch nach Abstand nie akzeptiert. Mir ist durchaus bewusst, dass wenn man frisch verliebt ist, dies so auch nicht hinnehmen kann. Mir kann man vorwerfen, dass ich ihr nie von meinem Problem erzählt habe. Auch nach diesen Streitereien als man sich wieder getroffen hat, wurde nie miteinander drüber gesprochen. Es ging einfach so weiter wie bisher. Allerdings änderte sich auch mein Wunsch nach Abstand nicht wirklich, auch wenn dies nicht im Zusammenhang mit meiner Liebe zu ihr stand. Sie klammerte weiter so sehr, dass ich immer wieder sagte, dass ich die Beziehung beenden wollen würde. Dies hat sich so extrem hochgeschaukelt, ich musste mich immer extremer zurückziehen und sie von mir wegstoßen. Das ganze ging so weit, bis sie einfach nicht mehr konnte. Dann haben wir geredet und ich habe ihr die ganze Wahrheit erzählt. Dies hat aber m.E. nicht mehr viel gebracht. Es ging noch ein paar Mal hin und her, jedoch meinte sie dann, dass ich irgend etwas mit ihr gemacht habe. Sie kaputt gemacht hätte. Sie oft angelogen hätte (was leider stimmt, ich wollte vor ihr immer gut da stehen und nicht wie ein Looser rüber kommen). Fakt ist, ich hab realisiert was ich verloren habe, habe aber keine Chance mehr diese Sache zu kitten. Wir haben uns danach noch ein paar Mal getroffen. Und es wurde sehr schnell deutlich, dass wir die Rollen tauschten. Plötzlich war ich derjenige der Druck gemacht hat. Sie meinte immer, dass sie ihre Zeit braucht, das habe ich aber nicht wahrhaben wollen, da ich unbedingt wollte, dass alles wieder gut wird. Somit haben sich die Dinge so entwickelt, dass sie es einfach nicht mehr möchte. Sie meinte abschließend noch, dass nicht die fehlende Liebe das Problem ist, sondern wir uns einfach zu sehr lieben.

Ich musste mir aber jetzt vieles Anhören. Sie ist wirklich extrem sauer und wütend. Auch weil sie rausbekommen hat, dass ich sie angelogen habe. Ich musste mir nun anhören, dass ich sie kaputt gemacht hätte, sie mit jeder Zelle ihres Körpers wegen mir am Ende ist. Dass es ihr fürs Leben mit mir reicht. Dass ich ein manipulativer und toxischer Mensch sei.

Und nun zu meiner eigentlichen Frage. Ich weiß, dass es kein Zaubermittel gibt.
Es ist immer schlimm, wenn man eine Person verliert, die man so sehr liebt.
Wie aber schafft man es, auch nur einigermaßen wieder klar zu kommen wenn man weiß, dass man die vermeintlich große Liebe verloren hat, Schuld daran ist, dass es ihr so schlecht geht und zusätzlich, dass man nichts dagegen tun kann? Man keine Chance mehr hat, diese Person zurück zu bekommen?
Wie werde ich denn diese quälenden Schuldgefühle los? Es ist wirklich ein Drama, so wie es im Buche steht. Ich bin am Ende, weiß nicht so recht was ich noch tun soll.

Aktuell haben wir das erste Mal seit Anfang diesen Jahres keinen Kontakt. Und ich habe sie so auch überall raus genommen. Dies möchte ich auch so durchziehen. Für mehrere Wochen. Die Hoffnung ist zwar da, dass sie mich eventuell vermissen wird und es irgend wann nochmal werden könnte, jedoch scheint dies einfach unmöglich. Wie es mir genau geht, wie ich mich fühle, muss ich wahrscheinlich keinem erklären.

Für ein paar aufmunternden Worte, Tipps, aber auch klare Worte, welche mich mit der bitteren Realität konfrontieren, bin ich dankbar.

12.07.2021 18:47 • x 1 #1


K
Ja was willst Du denn nun hören? Rational ist Dir alles klar. Nu haste Kummer. Da musste durch, den kann Dir keiner abnehmen.

Möglich, der Kummer bringt euch nochmal zusammen, aber das würde sofort die selbe Nummer werden.

Btw, ich bin Bindungsängstler ist keine Ausrede für beschissenes Verhalten.

Gerade als Bindungsängstler solltest Dich von überschwänglichen Liebesschwurbeziehungen mit Seelenverwandtschaft und dem ganzen Schmarrn fern halten, da der immer in einer Katastrophe endet und Du damit überhaupt nicht umgehen kannst.

12.07.2021 18:57 • #2