Viele Probleme in ersten großen Beziehung

A
Hallo!
Ich suche hier anonym Ratschläge und Meinungen zu meiner komplizierten Beziehungskiste, da ich eine Meinung von außerhalb brauche. Ich habe oft mit ihm über viele folgende Punkte gesprochen, aber für mich wird es momentan nicht besser. Ich hoffe ich bin hier richtig.

Ich bin 22 und mit meinem Freund (demnächst 24) bald 6 Jahre zusammen. Wir wohnen seit 2 1/2 Jahren zusammen. Er ist meine erste, große Liebe und ich bin momentan sehr nachdenklich, was unsere Beziehung angeht. Ich liebe ihn und bin ihm für vieles dankbar, aber glücklich bin ich momentan nicht mehr, mir fehlt etwas, ganz klassisch gesagt.

Es fängt damit an, dass er evt. eine Krankheit hat, die ihn, wenn mit 40-50 das Leben kosten wird. Die Chance besteht zu 50% und er will sich erst testen lassen, wenn es um Familienplanung geht, was sicherlich nur seine Entscheidung sein kann, welches mich aber oft, gerade in letzter Zeit, beschäftigt. Mit 16, als wir zusammenkamen, war das für mich noch kein Thema, nun aber schon. Eine Freundin heiratet nun nächstes Jahr und eine andere ist jetzt auch schon gewollt Mutter. Allgemein redet er über dieses Thema fast gar nicht. Ist sehr verschlossen.
Wie er meint bin ich ihm in Allem etwas Voraus, und reifer. Ich habe ihm kitschig schon gesagt, würde er mir einen Antrag machen, würde ich ja sagen. Sogar sagte ich, dass ich mir vorstellen könnte, dass ich früher Mutter zu werden, damit er (falls es so sein sollte) mehr von seinen Kindern haben könnte. Jedenfalls würde ich jetzt dazu nein sagen. (Natürlich können wir alle morgen überfahren werden, vielleicht erfahren wir gar nicht, ob er es hat...)
Der nächste Punkt ist, dass ich seit 2 1/2 Jahren selber krank bin. Ich habe kreisrunden Haarausfall im extremsten Fall (Autoimmunkrankheit, dh. ich bekomme jeden Infekt, der mir begegnet). Mir sind innerhalb von einem Jahr alle Haare, einschließlich Körperbehaarung, ausgefallen (Beine, Arme, Wimpern, Augenbrauen, Nasenhaare, usw. ...). Er sagt mir (er kannte mich ja mit normalem Haarwuchs) ihn störe das nicht, oft trage ich ja auch unterwegs Perücke, wo das natürlich nicht so auffällt. Nun habe ich mich mit meiner Situation soweit abgefunden, habe aber trotzdem das Gefühl nicht sonderlich attraktiv für Männer allgemein zu sein, was mir die Frage stellt: Was ist, wenn ich mich wirklich trenne, habe ich da wirklich noch eine Chance bei jemanden anderem? Dies ist einer der Punkte, der mich eindeutigt länger bei ihm halten.
Nun kommen die, ich würde sagen, eher häufigeren Probleme:
- Eines ist in letzter Zeit, die Hygiene. Wenn ich ihm sage, er müsse mal duschen gehen, weil er riecht, muss ich mich oft rechtfertigen. Er meint meistens: Ich habe doch erst geduscht oder ich habe doch erst Zähne geputzt. (Mundgeruch ist auch ein Problem, ich habe das Gefühl das hat ein tiefgründigen Ursprung, er will aber nicht zu Arzt gehen). Ich schäme mich regelmäßig für ihn, mag dann gar nicht mehr mit ihm auf die Straße, weil mir das total peinlich ist. Dann rasiert er sich nur unregelmäßig, auch wenn ich ihn ständig darum bitte. Seine Kleidung ist alt und muffelt teilweise nach dem duschen noch,
- Zärtlichkeiten: Ich bin ein Mensch, der viel Nähe braucht, auch in der Öffentlichkeit. Man sieht selten, dass wir ein Pärchen sind, es scheitert oft schon am Händchen halten. Ich meine, vor seiner Familie oder meiner Mutter, erwarte ich nicht viel. Das möchte ich nicht mal. Aber vor Freunden und befreundeten Pärchen, habe ich immer das Gefühl, wir wären nur Kumpels. Er sagt, er wäre nicht der Mensch dafür das in der Öffentlichkeit zu zeigen, er würde das dann eher auf Zuhause verschieden wollen, nur da ist es in letzter Zeit meistens auch nur noch merkwürdig. Das fängt bei Küssen an, die nur draufgedrückt sind und ohne Gefühl und Mühe und geht bei S. weiter. Ich fühle mich schlecht, weil er nicht viel S. braucht, ich aber schon eher. Dann heißt es schon wieder oder soll ich es dir schnell (!) mal besorgen? Ich bin oft im Zwiespalt, weil ich dann gerne wieder mit ihm schlafen würde, aber er dann teilweise nicht mal gepflegt ist, wenn er mal will. Eine Zeit lang wollte er, als ich die Spirale neu hatte, sogar noch mit Kond. verhüten, weil ich ja trotzdem nicht 100%-ig nicht schwanger werden könnte. (Meine Gyn. hat mir sogar ein Vogel gezeigt) Es war schon oft ein Thema, was wäre wenn, denn ich habe ihm schon früh klar gemacht, dass ich nicht sofort wieder abtreiben würde. Ich würde jedenfalls abwägen und würde nicht ausschließen, es bekommen zu wollen, solange es diese vererbbare Krankheit von seiner Seite auf keinen Fall hat. Wo wir beim Thema wären: Er müsste sich testen lassen, wenn die Situation kommen würde. Also schließe ich daraus, dass es auch daran liegt, dass er nur selten, von sich aus, mit mir schlafen will. Er dementiert das jedoch immer.

Dann wäre da der Punkt, gemeinsame Aktivitäten. Auf Anraten meiner besten Freundin sollten wir versuchen uns einen Tag in der Woche suchen, wo wir Dinge unternehmen, damit wir nicht nur schlechte Filme im Fernsehen gucken und danach frustriert sind. Ich schlug ihm dies vor, wir probierten es so, dass wir abwechselnd Dinge füreinander ausdenken. Ich fing an und in der zweite Woche fiel ihm schon nichts ein.

Es gibt außerdem Vorfälle, die ich einfach nicht vergessen kann (und ja ich kann sehr nachtragend sein, das weiß ich) , wie z.B. beim WM-Finale: Wir waren in einer großen Gruppe beim Public Viewing. Wir verloren uns in zwei Gruppen. Wir waren in unterschiedlichen Gruppen, was nicht das eigentliche Problem war. Er hat verpasst das ich starke Menstruationsbeschwerden hatte, mich hinsetzen muss und es mir richtig dreckig zwischenzeitlich ging. Nach dem Spiel haben wir uns wiedergetroffen, hatten aber unterschiedliche Interessen. Ich wollte einfach ins Bett, weil es mit Tablette nicht mal ganz weg war und ich am nächsten Tag früh raus muss, er wollte unbedingt den Sieg feiern, was ich ihm auch nicht unbedingt übel nehme.
(Leider ist das ein gutes Beispiel dafür, dass er oft einfach nicht merkt, dass es mir schlecht geht, bzw. teilweise auch es ihm egal ist.)
Jedenfalls bemerkte er nicht das es mir schlecht ging und jemanden gebraucht hätte, der sich um mich bemüht. Es ging so aus, dass ich vor seinen Kumpels es nicht sagen wollte, dass es mir nicht gut ginge... Sodass ich dann alleine heulend in der Bahn saß, alleine auf den Weg nach Zuhause. Mit dem Gefühl, dass er einfach zu unfähig ist, mich zu verstehen. Er hat sich liebe abgeschossen. Ich sage es ihm jedes Mal, wenn so etwas vorkommt. Er entschuldigt sich immer, aber ändern tut sich nichts.


Dann ist da noch der verhasste Haushalt, wir haben grundlegende andere Meinung zum Thema Sauberkeit. Ich muss mir immer anhören, du übertreibst, ich finde nicht, dass man.... Ich habe meine Mutter schon hinzugezogen, weil ich mit dem größten Teil des Haushalts noch nicht so zurecht komme. Sie hat ihm dann vieles erklärt, worauf man achten sollte, etc. Er sagt sie übertreibt maßlos.


Ich habe ihm in letzter Zeit öfters versucht zu sagen, dass mich, die beschriebenen Punkte stören und ich über Trennung schon nachdenke, aber er spielt alles runter, als würde ich übertreiben und die positive Dinge nicht sehen.

Klar gibt es positive Dinge:

- Er versucht mich zu trösten, wenn ich traurig bin. (Wobei das auch schon oft nach hinten losgegangen ist)
- Er ist wie ein guter Kumpel, ist hilfsbereit und wir können miteinander lachen, haben viele Insider.

.... da sind noch viel ganz gute Dinge. Nur ich denke ich habe ich habe euch schon mit Text erschlagen!

Ich hoffe ich konnte euch ein ganz guten Einblick geben und habe nicht so viel Tippfehler/ grammatikalische Fehler.


Vielen Dank!

22.11.2014 19:07 • #1


E
liebe annabelle,

ich denke, wichtig ist, was du selbst denkst und fühlst. sicher sollte man über die zukunft nachdenken, aber wenn ich jemanden liebe, würde mich das nicht von der zukunftsplanung und kindern etc abhalten. auch wenn diese sache mit der krankheit im raum steht. das ändert ja nichts an ihm als person, in die du dich ja damals verliebt hast!? er akzeptiert dich ja auch mit deiner krankheit und sagt, dass sie ihn nicht stört. viele männer (auch frauen) kommen mit persönlichen, lebensverändernden situationen ihrer partner nicht klar.

ausschlaggebend ist aber nicht die drohende krankheit, sondern wie du dich in der beziehung fühlst. ob er riecht, sich nicht wäscht etc dazu beiträgt, dass du dich gefühlstechnisch entfernst.

was wäre, wenn er sich ganz adrett kleidet und die krankheit kein thema mehr wäre?
oder anders: was erwartest du von deinem partner in ner beziehung?
das sind so sachen, über die du dir gedanken machen solltest.

23.11.2014 17:48 • #2




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag