Von der Unfähigkeit Liebe zu zeigen/gestehen

L
Ich bin Ratlos, muss meine Gedanken festhalten und brauche einen gescheiten Rat!

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich ein sehr fürsorglicher Mensch bin und immer versuche anderen gute Ratschläge zu geben, andere zu trösten und für sie da zu sein...ich mache anderen auch immer kleine Geschenke oder kleine Aufmerksamkeiten, weil ich mich freue, wenn sch andere freuen und ich mich immer über kleine Dinge freue...dabei komme ich mit meinen Gefühlen und meinem inneren Leben zu kurz! Das ging bis Weilen gut und ich habe das nicht gemerkt, aber durch ein Freiwilliges Soziales Jahr und den Seminaren, die wir da hatten, ist mir etwas erstmals Bewusst geworden: ich bin emotional einfach unglaublich verstört und kaputt um es so zu nennen.

Von Klein auf habe ich extrem viel Liebe von meinem Elternhaus aus bekommen...natürlich stand ich oft unter Leistungsdruck, aber Fehlschläge wurden mir nicht groß übel genommen...am Elternhaus liegt es also nicht. Aber irgendwas in mir bringt mich dazu den perfekten Menschen zu spielen: glücklich, witzig und von Grund auf naiv (einfach damit die Menschen um mich herum nicht mitbekommen, dass ich eigentlich unglücklich bin und wenn man ein bisschen naiv spielt, denken die meisten eh, dass alles gut ist). Aber das hat sich seit einem halben Jahr gebessert und ich habe nicht mehr dieses Spielchen mit meinen zwei emotionalen Ebenen...

Naja auf jeden Fall hatte ich noch nie eine emotionale richtige Beziehung zum anderen Geschlecht, weil ich mir immer eingeredet habe, dass alles sowieso gut ist. Dabei habe ich aber nicht gemerkt, dass ich 3 Jahre lang (!) jemandem nachgeschwärmt habe, ohne meine Gefühle zu äußern, weil ich zu schüchtern bin...obwohl nicht schüchtern, sondern eher Angst vor Ablehnung habe...
Da bin ich aber nun drüber hinweg...jetzt kommt das nächste Problem, um das es geht:

wie der liebe Gott so will bin ich wieder verliebt, glaube ich. Wir verstehen und unglaublich gut, obwohl wir verschieden sind, aber wir ergänzen uns, weil er eher rational ist und ich meistens irgendwo zwischen den Wolken schwebe und Luftschlösser baue. Ich habe ihn auch besucht (wohnen 100km auseinander...haben uns bei nem Praktikum kennengelernt und währenddessen auch 2 Wochen zusammen gewohnt) und es war witzig und schön und als ich heim gefahren bin, habe ich gemerkt, dass auf einmal eine Leere in mir war...keine Traurigkeit, sondern Leere. Und das ist nun seit einer Woche so und ich weiß nicht was ich machen soll, weil ich mich von diesem verschlossenen Menschen zu einem offenen Menschen entwickelt habe und nun wieder anfange in mein altes Muster zu verfallen...also Selbstschutz?! oder so...merkbar hat sich das daran gemacht, dass ich in eine leichte Bulimie verfalle um einfach Kontrolle zu verspüren...aber das ist nebensächlich.

Nun merke ich, dass ich unglücklich bin und ich bin mega überfordert von der ganzen Situation...ich habe Angst davor jemandem 3 Jahre nachzuschwärmen (wieder)...aber auch Angst vor Ablehnung. Weil wir echt gute Freunde sind...eigentlich schon mehr als Freunde und das die Sache einfach schwierig macht...ich möchte ihn nicht verlieren, dadurch, dass ich meine Gefühle gestehe (das klingt ja mal kitschig)...aber ich merke, dass mir die aktuelle Situation nichts bringt und ich unglücklich bin und mich selbst kaputt mache...ABER ich habe Angst noch unglücklicher zu werden...

Macht das Sinn? Wahrscheinlich eher weniger, aber ich bin momentan unglaublich hilflos und würde gerne mit Freunden darüber reden, aber das kann ich momentan nicht wirklich, weil ich wieder in mein altes Schema verfalle und mir schwach vorkommen würde, wenn ich mit so einem Thema ankommen würde...
Wie soll ich vorgehen, wie kann ich mein Leben regeln? Kann mir einer von euch vielleicht helfen?

02.11.2012 23:22 • #1


A
Zitat von lagweiligerbenutzername:
Von Klein auf habe ich extrem viel Liebe von meinem Elternhaus aus bekommen...natürlich stand ich oft unter Leistungsdruck, aber Fehlschläge wurden mir nicht groß übel genommen...am Elternhaus liegt es also nicht.

Aber irgendwas in mir bringt mich dazu den perfekten Menschen zu spielen: glücklich, witzig und von Grund auf naiv (einfach damit die Menschen um mich herum nicht mitbekommen, dass ich eigentlich unglücklich bin...

als ich heim gefahren bin, habe ich gemerkt, dass auf einmal eine Leere in mir war...keine Traurigkeit, sondern Leere.

...und nun wieder anfange in mein altes Muster zu verfallen...also Selbstschutz?! oder so...merkbar hat sich das daran gemacht, dass ich in eine leichte Bulimie verfalle um einfach Kontrolle zu verspüren...aber das ist nebensächlich.

Nun merke ich, dass ich unglücklich bin und ich bin mega überfordert von der ganzen Situation...ich habe Angst davor jemandem 3 Jahre nachzuschwärmen (wieder)...aber auch Angst vor Ablehnung. ?
willkommen

zuviel liebe kann auch erdrückend sein und mit schuldgefühlen behaftet sein - weil das gefühl auftauchen kann jemanden etwas zu schulden und man kommt in leistungszwang, verausgabt sich.

deine aufkommende bulimie ist ein warnsignal, nehme es ernst.
das ist keine nebensache!

alte ängste kommen wieder hoch.
welche sind es - warum das gefühl der leere ?
musst du dich deshalb vollstopfen bis zum abkotzen ?

nahrung ausbrechen kann mit deinem mutterthema zu tun haben.
eine verweigerung und gleichzeitig eine sucht.
ein wunsch, der gleichzeitig mit angst verknüpft ist.

ich würde dir empfehlen therapeutische hilfe in anspruch zu nehmen, damit du wieder ins gleichgewicht kommen und alte glaubens- und verhaltensmuster erkennen und auflösen kannst.

sei offen und ehrlich deinem freund gegenüber, lasse dir zeit für euch und kümmere dich erstmal um dich. nehme den druck raus!

alles gute dafür!

03.11.2012 00:24 • #2




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