Vorstellung / Trennungsschmerz / Freundin verlassen

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Hallo zusammen,

ich(27) habe beschlossen mich hier anzumelden, da ich im Moment stark leide.
Zu meiner Geschichte, ich war 1 ½ Jahre mit meiner ehemaligen Freundin zusammen.
Es gab schon immer viele Reiberein, auch in einem Ausmaß wie ich es zuvor noch nicht kannte (Beleidigungen, Aggressionen usw.). Dennoch gab es auch sehr starke Gefühle und intensive Momente.

Jedenfalls Kamm es dann so, dass ich im Streit ab und zu vom Schluss machen redete (ich weiß sowas sollte man eigentlich absolut vermeiden). Es passierte das ich mal auf dem Sofa schlief oder wir rauften uns so irgendwie wieder zusammen. Vor 1-2 Monaten war es dann aber doch mal soweit das ich sogar bei einem Freund übernachtete, nach einem Streit und es endgültig schien. Wir kamen wieder zusammen nach 2 Tagen.

Vor mittlerweile 2 Wochen und ein paar Tagen habe ich endgültig Schluss gemacht, ich wollte am nächsten Tag noch das Gespräch mit Ihr suchen aber Sie war wohl auch an dem Punkt das es nicht mehr geht. Man muss dazu sagen das ich mich in letzter Zeit mit mir selber irgendwie nicht wohl gefühlt habe und mich auch die Beziehung nur negativ stimmte. Auch fühlte ich mich nicht so männlich und mental stark wie sonst.

Die Beziehung war sicher von Ihren Problemen und einem niedrigen Selbstwertgefühl ihrerseits geprägt, ich hatte immer das Bedürfnis sie aufzubauen und ihr Kraft zu geben. Mir ist klar das mit mir an dieser Stelle wohl auch etwas nicht in Ordnung zu sein scheint. Ich hoffe aus der Trennung und dem ganzen Schmerz, in meiner Entwicklung starke Fortschritte machen zu können. So ist es auch das letzte Mal gelaufen und das gibt mir Mut.

In den letzten 2 Wochen habe ich bei Freunden geschlafen, neue leute kennen gelernt und mir ging es auch teilweiße echt gut. Natürlich hatte ich aber auch sehr leidvolle Momente. Es schien aber im Großen und Ganzen schon besser zu werden. Sie hat häufig versucht mich zu verletzen, das hat es für mich nur einfacher gemacht, bis jetzt. Allgemein hat mich ihr Verhalten immer wieder bestätigt.

Aber weswegen ich grade heute das erste Mal schreibe. Ab morgen Ist Sie raus aus meiner Wohnung. Ich habe vor ein paar Stunden Post geholt und noch andere Dinge erledigt. Ich war schon einige Tage nicht mehr in der Wohnung. Die Wohnung jetzt leer zu sehen hat mich sehr stark getroffen. Das war einfach so heftig das ich mir jetzt hier im Forum Hilfe erhoffe. Es kamen irgendwie nur die schönen Erinnerungen hoch, ich habe sie schon stark geliebt und ich bin auch überzeugt das es bei ihr genauso war.

Meine letzte vorletzte Trennung (Beziehung ging 7 Jahre) hatte mich auch sehr getroffen, nur auf eine andere Art und Weiße. Was mir allerdings half war ein Mensch mit dem ich mich ständig austauschen konnte, der im selben Moment eine ähnliche Situation durchlebt hat. Ich hoffe hier mich gut austauschen zu können. Gerne auch per PM usw...

Morgen wird ein schwerer Tag für mich, das schreiben hier hat mir schon mal ein wenig geholfen. Vielen Dank für dein Durchhaltevermögen, wenn du bis hierhin alles gelesen hast.

14.12.2015 10:24 • #1


R
Hallo Tomi,
ich bin ja auch noch ganz neu hier und kann deine Situation nachfühlen. Der Moment, wenn man zum ersten Mal nach Tagen die gemeinsame Wohnung wieder betritt und sie so verändert und leer sieht, das tut weh. Die Wohnung ist ja nicht nur ein rationales Dach über dem Kopf. Es ist Zuhause, Heimat und doch auch unser Zufluchtsort. Und es ist doch ganz normal, dass man hier zu zweit die intimsten Momente hatte, die schönsten bestimmt auch.

Bei mir war es so, dass ich relativ schnell nach der unfreiwilligen Trennung ausgezogen bin und dann erst nach Tagen wieder zurückkehrte, um noch weitere Sachen zu holen. In den wenigen Tagen hatte sich das ganze Klima der Wohnung verändert. Vorher erschien sie mir immer so fröhlich und laut. Im gelbgestrichenen Kinderzimmer herrschte das sympatische Chaos und ich mochte die Wohnung, ganz ehrlich.
Aber dann? Das Kinderzimmer hatte er selbst nach Tagen nicht aufgeräumt, jetzt wirkte das nicht mehr fröhlich und mitten-aus-dem-Spiel gerissen, der Anblick des chaotischen Kinderzimmers machte mich so traurig. Der schmutzigen Küche, in der das benutzte Geschirr stand, das wir so viele Jahre gemeinsam benutzt haben.

Um nicht total unter zu gehen, hilft es dir vielleicht, dir bewusst zu machen, dass es nur das ist, was du daraus machst. Die Wohnung eben nicht mehr als das Zuhause und die Heimat eurer Liebe zu betrachten, sondern einfach als Dach über dem Kopf.

In unserem Ehebett, in dem wir (um mal so richtig tief in die Kitschkiste zu greifen) unsere Kinder zeugten, schläft er jetzt mit seiner neuen. Ein Gedanke, mit dem ich mich gerne foltere. Irgendwann muss man Stopp rufen. Es ist nur ein Bett, auch wenn das Herz etwas anderes dazu meint.

Dir wünsche ich viel Kraft in der schweren Zeit und viele gute Zuhörer
Herzliche Grüße

14.12.2015 11:07 • #2