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Wann liebe ich mich selbst genug?

kerstinf
Hallo liebe Gemeinde!

Lese mich schon seit Tagen durch die verschiedensten Beiträge, um meine letzte Trennung aufzuarbeiten. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich mich selbst zu wenig liebe bzw. mir selbst und dem was ich brauche und was mir gut tut in den letzten Jahren und so lange ich zurück denken kann zu wenig oder keine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Daran arbeite ich jetzt. Denn ich will keine Beziehung mehr, in der ich wieder in das alte Muster zurück falle, es dem anderen recht machen zu wollen.

So stellt sich mir die Frage, gibt es den richtigen Partner überhaupt, oder werde ich nie den Richtigen finden, weil ich in Wirklichkeit nur meine Wünsche und Sehnsüchte auf einen anderen Menschen projeziere und nach aussen verzweifelt suche, was in nur in mir selbst zu finden ist?

Ist die Antwort, die Suche endlich einzustellen, um in mir selbst ruhen zu können?

Bitte berichtet mir über eure Erfahrungen.

24.11.2014 00:24 • #1


aschenputtel2.0
Genau so geht es mir auch und gerade noch habe ich nach den richtigen Worten gesucht um ein Thema zu eröffnen... Aber ich bin erstmal froh mit so einem Gedankenwirrwarr nicht alleine zu sein es ist Sonntag Abend und ich fühle mich beschissen und furchtbar alleine seid Wochen quälen mich diese Gedanken, ich lese hier täglich mit und versuche inständig etwas für mich heraus zu ziehen, aber viel weiter bin ich auch noch nicht...ich habe das Gefühl ohne Partner nicht glücklich zu sein.. Es ist auch immer wieder dasselbe sobald ich mich verliebt habe, verliere ich mich total und wenn mein Gegenüber einen Rückzieher macht, wird es noch schlimmer... Ich fange ganz schlimm an zu klammern...als ob die Welt ohne ihn untergeht... Mit Zurückweisen komme ich überhaupt nicht klar...

Wie du siehst, ich habe genau die selben Fragen, aber keine Antworten

24.11.2014 01:00 • #2


A


Wann liebe ich mich selbst genug?

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C
Ich habe nach meiner letzten Beziehung realisiert, dass ich zumindest alleine zufrieden war. Während meiner Beziehung war ich unglaublich unzufrieden und unglücklich, weil sie mir nichts gegeben hat, statt dessen mich nur ausgesaugt hat.

Umgekehrt fand ich das ganze sehr interessant. Meine Ex war eine Nehmerin. Sobald ich nachgelassen habe zu geben, wurde sie unglücklich und unzufrieden. Sie hoppste dann aus dem Sumpf nach dem Ende der Beziehung direkt in die nächste und 'lässt' sich nun wieder glücklich machen.
Und wenn das irgendwann ausgesaugt ist - man kann nicht sein Leben lang nur Glück aus anderen Menschen saugen, dann gehts weiter zum Nächsten.

So wirklich glücklich ohne Party, Freund habe ich meine Ex nie erlebt, im Nachhinein wurde mir das richtig deutlich. Die Stimmung war immer an etwas gekoppelt.

Das ist fatal, wenn Glück nur vom Partner abhängt, was macht man, wenns dem mal schlecht geht oder wenn es ihn nicht mehr gibt?

Ich versuche wieder mehr und mehr Freude an meinen Dingen zu erlangen, mich auf meine Hobbys, Vorhaben und vieles mehr zu freuen, ich denke das strahlt man auch aus......das dauert Zeit, denn auch heute noch hab ich immer wieder Situationen, in denen ich richtig frustriert bin, weil ich mir denke.....ich hätte auch gern mal Glück, das ich mit anderen teilen kann. aber eigenes zu finden dürfte wertvoller sein

24.11.2014 12:27 • #3


S
Zitat:
Wann liebe ich mich selbst genug?


Wenn dir egal ist, was andere über dich denken.
Wenn du ein Date mit einem Mann hattest und der Mann dir eine Abfuhr erteilt, aber dich die Abfuhr nicht interessiert.
Wenn du erkannt hast, dass dein Glück nicht von anderen abhängig ist, sondern nur von dir und deiner inneren Einstellung.
Wenn du dir selbst am wichtigsten bist und das verinnerlicht hast.

24.11.2014 14:23 • x 2 #4


Endlichfrei
Du liebst dich selbst genug, wenn du begreifst, dass deine Liebe nicht abhängig von anderen ist.

Du liebst dich selbst genug, wenn du dir selbst die nächste bist.

Du liebst dich selbst genug, wenn du dich von keinem anderen denunzieren lässt, wenn nur du dir wichtig bist.

Du liebst dich selbst genug, wenn du bereit bist, dich ernst zu nehmen und alle anderen, die nur gefallen wollen, als gefällig hinnimmst.

Ich lerne dazu.

24.11.2014 20:39 • x 1 #5


aschenputtel2.0
Das klingt immer alles so einfach mein Kopf weiß das alles auch, aber mein Herz fühlt anders und führt sein eigenes Leben...bei mir ist es so, das ich mich sehr schnell verlieben kann, vorausgesetzt es passt alles, und bin ich dann an diesem Punkt verliere ich mich total...ich gebe für meinen Partner immer 200%! Ich würde noch nicht mal sagen, das ich mich dabei verstelle, ich bin halt so... Ich glaube ich verschrecke damit alle...ich weiß es nicht ich meine, ich würde mich eigentlich schon als selbstbewusst bezeichnen, im Job weiß ich genau was ich will und auf den Mund gefallen bin ich auch nicht...

Ich weiß nicht woran es liegt

calt100: ich glaube bei mir ist das manchmal auch so...dass mein Glück immer an etwas gekoppelt ist

24.11.2014 23:12 • #6


aschenputtel2.0
An alle anderen: danke danke danke 3

24.11.2014 23:13 • #7


Sam898
Endlichfrei und Skyfire haben das für mich schon richtig beschrieben. Ich bin gerade da mitten drin. Ich hab das gerade erkannt wie es sich so lebt mit dieser Selbstliebe. ^^

Ich hab das durch ein Erlebnis erst gesehen, dass ich meine eigenen Grenzen wahrnahm, und dann dachte ich darüber nach: Wie kann ich mich am besten schützen eigentlich? Und dann fing das so schleichend bei mir an, dass ich mich mit mir selbst auseinander gesetzt habe. Und sozusagen kennengelernt habe und es immer noch tue.

Es erfordert viel Übung, Geduld und eine gewisse Konzentration, denn ich hab erkannt, das es auf DAS GEFÜHL dabei ankommt, dass du mit dir selbst erlebst. Ich nehme mir nun immer eine gewisse bewusste Auszeit am Tag. Sei es nur mal 10 Minuten ganz am Anfang. Aber dann nachher schon 1 Stunde (oder länger, wie du magst). Und bewusst dir etwas gutes tun.

Und dich selbst irgendwie geniessen, wertschätzen, lieben. Ich bekomme neuerdings schon (weil ich es brav geübt habe seit ca 2 Wochen) immer ein wärmendes Gefühl in mir, wenn ich daran denke, dass ich von niemanden mehr abhängig bin, was irgendjemand von mir hält. Ich nehme mich so an wie ich bin. Und kann mich über mich selbst freuen, was ich leisten kann. Wie ich so bin usw.

Also meine komplette Wahrnehmung hat sich grundlegend verändert. Aber das entscheidende ist für mich: Das Gefühl was ich dabei habe, wenn ich an diese Auszeit denke, und ich mir Gutes tue. Dieses wärmende Gefühl innerlich irgendwie. Das ist für mich der Motor des Ganzen geworden. Dadurch leite ich momentan meine Kraft ab, um weiter so zu gehen und mich selbst so SEHR GUT wahrzunehmen. Und ich habe schöne Gedankengänge. Dass mich niemand verletzen kann, wenn ich die Zeit mit mir selbst auch mal alleine verbringen KANN. Und geniesse das. Und schöpfe daraus meine Kraft.

Und dadurch kann ich auch auf andere besser zugehen. Muss nicht klammern. Bin von niemandem abhängig von Launen, oder Gefühlen zuuu sehr.

Das lerne ich gerade frisch alles. Und ich kann dir sagen: Es ist das beste Gefühl was ich je hatte. Ich nenne es momentan wie so einen Bienenstock. Es sind meine eigenen Bienen, und die produzieren jeden Tag den leckersten Honig, der nur mir selbst gehört ganz alleine. So fühlt sich das für mich neuerdings an. (und ohne arrogant zu werden. Einfach nur zufrieden, ausgeglichen, ruhig in mir ruhend. Es ist toll. Aber wie gesagt braucht es Übung. ).

Liebe Grüße!

25.11.2014 02:19 • x 1 #8


Sam898
Zitat:
So stellt sich mir die Frage, gibt es den richtigen Partner überhaupt, oder werde ich nie den Richtigen finden, weil ich in Wirklichkeit nur meine Wünsche und Sehnsüchte auf einen anderen Menschen projeziere und nach aussen verzweifelt suche, was in nur in mir selbst zu finden ist?

Ist die Antwort, die Suche endlich einzustellen, um in mir selbst ruhen zu können?


Ich kann dir nur sagen, dass es sich verdammt leichter lebt, wenn du in dir selbst diesen selbst produzierten Honig findest. Dadurch wird alles was mit dir in Verbindung kommt, LEICHTER. Und du kannst NOCH VIEL BESSER in eine Beziehung hineingehen!

Du musst überhaupt nichts einstellen. Wenn du dann das fühlst was ich momentan fühle, wirst du dich so schätzen lernen, dass du dir denkst: Ich verdiene einen Menschen der mich gut behandelt.
Und es gibt auch den richtigen Partner! Du lässt dann auch nicht mehr mit dir spielen so leicht. Du liebst dich eben, und da kommt es garnicht mehr so sehr weit dazu, dass du aus der Bahn geworfen werden kannst von jemand anderen.

Probiere das mal aus mit nur 10 Minuten in die eigene Honig Produktion am Tag zu gehen und dann stetig zu erhöhen auf zb 1 Stunde am Tag. Und versuche mal an deine eigenen Schmerzgrenzen zu denken (so fing es bei mir an. Vlt hilft dir das ja auch). Und diese Grenzen im Alltga wahrzunehmen. Und dann dich mit dir selbst auseinanderzusetzen und üben, üben, üben.

Ich mache fleissig auch weiter mit dem Üben. Damit das konstant bei mir bleibt, der Honig (Selbstproduktion).

Liebe Grüße nochmals!

25.11.2014 02:29 • x 1 #9


kerstinf
Hallo Sam 898,
deine Beschreibung hört sich sehr vielversprechend an und ist nachvollziehbar. Werde also gleich anfangen meinen eigenen Honig zu produzieren. Was mir gut tut, kann nicht schlecht sein und davon muss ich mir wohl mal einen Vorrat anlegen. Nicht nur für schlechte Zeiten.

25.11.2014 08:27 • #10


A


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