War sie eine Narzisstin? Trennung mit Baby

F
Hallo zusammen,

hätte nicht gedacht, dass ich mal in einem Forum wie diesem hier einen Beitrag schreiben werde, aber ich glaube ich brauche das, um mir weiter Luft zu verschaffen.

Meine Freundin hat sich im September von mir getrennt. Schlimm daran ist vor allem, dass letzten Februar unsere Tochter zur Welt gekommen ist. Ich habe eine Odysee an kranker schei. hinter mir, die einem echt die Schuhe auszieht. Vor Beginn der Schwangerschaft war unsere Beziehung wunderschön. Wir sind relativ schnell zusammengezogen und haben uns dann irgendwann entschieden, dass wir eine Familie gründen wollen. Nachdem die Schwangerschaft bekannt war, hat sie sich allerdings komplett verändert. Zwei Wochen nach Bekanntwerden hatten wir unseren ersten großen Krach in der Beziehung mit dem Tenor, dass ich mir einen neuen Job suchen soll, weil mein alter Job (unbefristet) nicht genug Netto abwirft, obwohl es auch nicht sooo schlecht war. Man muss dazu wissen, dass meine Ex beruflich sehr erfolgreich ist, und schon sehr auf materiellen Wohlstand abfährt (Designerklamotten)

Dies hat mich erst einmal ziemlich getroffen und ich war verwirrt. Aber gut, dachte ich mir. Ist ja durchaus nachvollziehbar. Hatte dann in dieser Phase auch mit Bewerbungen begonnen und Ende des letzten Jahres auch eine Zusage erhalten. Dann ging es einige Wochen später um das Thema Sorgerecht. Sie hat vehement darauf beharrt, dass alleinige Sorgerecht haben zu wollen, was ich nicht nachvollziehen konnte. Mir war es wichtig, auch das Sorgerecht zu haben für unseren Zusammenhalt als kleine Familie. Sie hat das aber komplett weggewischt und nicht ernst genommen. Allerdings habe hier bereits begonnen etwas zu spüren. Schwer erklärbar, ähnlich einer Aura, die sie ausgestrahlt hat. Nämlich: Wenn ich nicht mache was sie will, trennt sie sich früher oder später von mir! Da war das noch nur so ein Gefühl. Auf jeden Fall habe ich hier schon einen Vertrauensknacks und Zweifel bekommen. Dann wollte Sie unbedingt in ihre Heimatstadt zurückziehen, die aber letzten Endes immer noch innerhalb der Metropolregion war, also gar nicht so weit weg von meiner Familie, Freunden usw. Ok, habe ich zugesagt. Natürlich ging es darum, dass sie in die Nähe ihrer Eltern ziehen wollte, zu denen sie ein mehr als übertrieben nahes Verhältnis hat. Sie schnippt mit dem Finger, Papa springt und macht und tut. Und wenn er mal nicht performed, heißt es gleich Nie unterstützt du mich. Wir haben ihre Eltern auch gefühlt jede Woche gesehen, meine so gut wie nie. Und wenn sie mal einen Ratschlag brauchte, hat sie immer erst ihren Vater gefragt, obwohl ich daneben saß. Fühlte mich da wie Luft!

Während dieser ganzen Zeit hat sie schon permanent meine Familie schlecht gemacht. Ich habe drei jüngere Geschwister und eine Nichte und Neffen. Unsere Tochter hätte also Onkel und Tante, Cousine und Cousin. Und natürlich Großeltern. Oft musste ich mir aber anhören: Die sind krank, die gehören nicht dazu, dass sind Fremde für mich. Die werden später bloß keinen Einfluss auf die Kleine haben, sonst wird sie noch so gestört wie deine Nichte (welche sieben Jahre alt ist und die meine Ex nur dreimal insgesamt gesehen hat!). Und das sagt sie als potenzielle Tante! Permanent musste ich mir solche Abwertungen anhören. Mein Verhältnis zu meiner Familie wurde zunehmend schlechter. Konnte in Gegenwart meiner Exfreundin überhaupt nicht mehr mit meiner Familie kommunizieren (telefonieren), weil es regelrecht körperliches Unbehagen hervorgerufen hat. Dabei hat sie unsere Familie im Laufe der Beziehung kaum gesehen. Insbesondere meine Mutter hat sie verteufelt, nur weil sie es mal gewagt hat, kleine Hinweise zu geben. Klar das kann nerven, aber daraus leitet man nicht diese destruktiv kranke Verteufelung ab.

Dann sind wir zu Anfang dieses Jahres umgezogen. Ich habe auch einen neuen Job begonnen, der sehr viel stressiger als mein alter Job ist. Ich habe jeden Tag drei Stunden Pendelverkehr in Kauf genommen und war oft erst um halb acht oder acht zu Hause, wo die Kleine meist schon geschlafen hat. Es war alles sehr anstrengend kann ich sagen. Wir hatten uns dann wegen einer Kleinigkeit in den Haaren und plötzlich sagt sie mir, sie will nicht das ich in die Geburtsurkunde komme. Ich war baff. Habe aber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wirklich realisiert, wie krass dies mein Vertrauen in sie untergraben hat. Denn mein Verhalten nach der Geburt ihr gegenüber war zunehmend distanzierter, ich habe mich manchmal Fremd ihr gegenüber gefühlt. Ich habe einen relativ guten Zugang zu meinen eigenen Emotionen und meiner Gefühlswelt. Reflektiere viel und denke nach. (Manchmal zu viel). Und ich habe gemerkt: Hier stimmt was nicht. Ich habe mich außerdem selber zunehmend von meiner Familie und Freunden isoliert. Sie hat in den sieben Monaten nach der Geburt der Kleinen zwei oder dreimal gesagt, lad doch mal deine Familie ein. Das schlimme war aber, nur die Vorstellung daran, dass meine Eltern z.B. in einem Raum mit meiner Ex und mir sind, hat mich krank gemacht. Habe mich wie zwischen den Stühlen gefühlt. Als hätte hier eine Konditionierung stattgefunden. Meine Tochter ist bald zehn Monate alt, meine Eltern haben sie bisher 15 Minuten gesehen. Meine Geschwister je einmal. Meine Großeltern noch gar nicht. Meine Ex hat mir auch verboten, Fotos der Kleinen an meine Eltern zu schicken, mit dem Zusatz: Sie sind ja offiziell nicht die Großeltern. Sie hat auch zweimal mein Handy ausspioniert (hat sie mir nach der Trennung gebeichtet) und den WhatsApp Verlauf durchsucht, weil sie vermutete ich hecke heimlich was mit meiner Mutter aus, mit der ich allerdings kaum noch kommuniziert hab. Denn in ihrer Gegenwart habe ich gar nicht mehr mit meiner Familie telefoniert.

Fünf mal in den letzten Monaten haben meine Ex und ich uns stärker gestritten, weil ich ihr immer wieder versucht habe klar zu machen, dass mich diese Gesamtsituation belastet. Zweimal ist sie zu ihren Eltern abgehauen mit der Kleinen (je immer so drei Tage). Sie hat null Diskursfähigkeit. Null Selbstreflektion und Einfühlungsvermögen.

Gefühlt jedes Woche waren wir bei ihren Eltern. Meine Tochter sieht ihre Mutter jeden Tag und meine Familie ist komplett außen vor, obwohl sie die Kleine sehen wollten! Dazu kommt, ich hatte vor einigen Jahren Hodenkrebs und wir alle hatten uns extrem gefreut, dass es geklappt hat! Und dann sowas. Das ist doch nicht normal! Dann die Tatsache, dass meine Vaterschaft noch nicht einmal eingetragen war und ich nicht in der Geburtsurkunde stehe, weil sie das nicht wollte. Unser S. hat nicht mehr stattgefunden. Liebevolles habe ich von ihrer Seite kaum noch wahrgenommen. Sollte aber immerzu für sie da sein. Ich war echt fertig. Ich musste dann Ende August für zwei Wochen auf Dienstreise. Komme wieder. Und sie ist ausgezogen. Wohnung leer. Nur noch meine alten Möbel drin. Abschiedsbrief und Anwaltsschreiben mit Aufforderung Unterlagen für Berechnung von Betreuungs- und Kindesunterhalt einzureichen. Habe ich sofort fristwahrend gemacht und bezahlt. Fünf Wochen lang, haben wir dann irgendwie versucht es doch wieder hinzubekommen. Musste aber scheitern. Denn ich war ein gebrochener Mensch zu diesem Zeitpunkt. Ich wollte ernsthaft eine Familie aufbauen, habe meinen Wohnort gewechselt, einen neuen Job gesucht, drei Stunden Pendeln täglich in Kauf genommen, musste mir übelste Entwertungen ggü. meiner Familie (die ihr nie etwas getan haben) und mir anhören, Spionage im Handy, kein Sorgerecht, keine Vaterschaft/Geburtsurkunde und dann so eine Trennung direkt mit Unterhaltsforderungen, obwohl ich nicht mal in der Geburtsurkunde stehe.

Habe mir dann psychologische Hilfe beim Arbeitgeber gesucht und in einem Therapiezentrum, wo ich jetzt einmal die Woche zur Therapie gehe, um diese Lebenskrise zu verarbeiten. Nach fünf Wochen in der leeren Wohnung, schlafend auf einer Matratze auf dem Boden (war auch vier Wochen krankgeschrieben), habe ich es dann nicht mehr ausgehalten, bin zu meinen Eltern, habe endlich wieder mit meiner Familie, nach gefühlt 1 1/2 Jahren authentisch und ehrlich gesprochen. Habe mich meinen besten Freunden anvertraut. Ich hab geredet wie ein Wasserfall. Habe eine Familienberatungstelle aufgesucht. Mir jetzt auch eine Anwältin genommen und habe Anfang Dezember einen Termin beim Jugendamt. Denn mittlerweile hat mir meine Ex absolut jeden Kontakt verboten. Kann also meine Tochter seit sieben Wochen gar nicht mehr sehen und seit Ende August habe ich sie insgesamt nur noch knapp drei Wochen sporadisch gesehen.

Die Trennung ist also jetzt fast drei Monate her. Ich habe von der Psychologin beim Arbeitgeber zu hören bekommen (aufgrund meines wieder relativ offenen, positiven Verhaltens), dass ich offenbar ziemlich resilient bin. Denn ich habe angefangen wieder Spaß an Dingen zu haben, gehe mit Freunden ins Kino und bin wieder der Alte wie man mir sagte . Und versuche jetzt alles über die Anwälte und das Jugendamt in die Wege zu leiten. Durch meine Hodenkrebserkrankung inkl. Therapie habe ich schonmal eine wirklich existenzielle Lebenskrise hinter mich bringen müssen, wo jede Kontrolle über das eigene Leben abgegeben wird und man ausgeliefert ist. Das reale Erleben und Spüren der eigenen Endlichkeit, relativiert viele Probleme des Lebens und man kann daraus viel positive Energie ziehen.

Ich spüre allerdings immer noch ein gewisses Gefühl der Bindung zu meiner Ex, auch wenn ich glaube, das sie eine ausgewachsene Persönlichkeitsstörung hat (Narzissmus?). Jetzt geht es mir erstmal nur um meine Tochter und das ich sie wiedersehen kann. Und bzgl. meiner Ex. Oh man, wenn ich nur daran denke, dass sie mit ihrem besitzergreifenden und kontrollierenden Verhalten unsere Tochter großziehen soll. Gute Nacht. Das macht mir Angst. Ich werde alles tun, um ein guter Vater zu sein!

Danke fürs Lesen dieses langen Sermons
Flowrider

27.11.2016 00:42 • #1


Kroenchen_richten
Ich geh jetzt nur auf eins ein. Sie will Unterhalt? Aber Du bist in der Geburtsurkunde nicht eingetragen als Vater.

Nee, so läuft das nicht. Keinen Cent bevor Du nicht drin stehst . Und der Anwalt sollte dann auch direkt auf Sorge-und Umgangsrecht gehen. Die Dame hat ja eine schöne Traumwelt.

P.S. den Abschiedsbrief hast Du hoffentlich noch

27.11.2016 01:04 • #2