Warmer Wechsel nach 18 Jahren, Wut und Hass loslassen

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Hi zusammen,

nachdem ich jetzt viel gelesen habe, hier meine Geschichte.

Kennengelernt haben meine Frau und ich uns bereits in der Jugend (17), zusammengekommen sind wir mit 18, ich bin relativ schnell bei ihr eingezogen und dann ist irgendwie das passiert was man katastrophales Leben nennt. Wir waren jung, dumm, hatten nie Geld, viele Schulden gemacht, Strom war oft gekappt, aber es war eine gut Zeit, die uns echt dick aneinandergeschweisst hat. Mit 20 kam unsere Tochter auf die Welt, worauf ich mich zwar sehr gefreut habe, aber noch viel zu jung und dumm war um es verarbeiten zu können - zuviel Verantwortung und ich bin ausgerissen in die Arme einer anderen.

3 Monate später nahm meine Frau mich wieder zurück, unsere Jungs kamen 2000 auf die Welt und irgendwie ging dieses komische Leben weiter seinen Lauf. Hochzeit, Geld kam langsam rein und man hat sich so von Bruchbude zur Wohnung hochgearbeitet.

2004 hat meine Frau mich das erste Mal betrogen, heute sagt sie es war wegen meines Ausbruchs, was sie nie verkraftet hat. In der Folgezeit bin ich in ein tiefes tiefes Loch gefallen, weil ich mit ihrem Seitensprung nicht umgehen konnte. Ich habe mich zurückgezogen, S. ging wenn dann nur nachts, mehr Ekel als Lust, und überhaupt habe ich sie gehasst und geliebt. Bis 2008 hat sich das irgendwie wieder normalisiert und die folgenden 2 Jahre waren eigentlich ganz schön, haben den Kreditvertrag für unser Eigenheim unterschrieben, alles unter Dach und Fach gepackt, es ging nur noch darum zu warten, bis die derzeitigen Eigentümer ausgezogen sind und wir reinkonnten - während dieser Zeit hatte meine Frau eine 3-monatige Affäre, Schema F, wie 2004. Viele Lügen, viele Heimlichkeiten, viel *beep*. Wir sind 2011 dennoch in das Haus gezogen, wozu ich eigentlich, so weiss ich heute, gar nicht bereit war. Wir haben das beide als Neuanfang verstanden, ein sauberer Cut und endlich neu und schön durchstarten.

Ich war seit 2004 nicht mehr glücklich, und 2011, kurz nach dem Einzug, bei der ich mir einen schweren Bandscheibenvorfall eingefangen habe und mehrere Wochen im KKH mit OP etc. verbracht, kam es wie es kommen musste, da war plötzlich eine Frau in meinem Leben, bei der ich lachen konnte, Spass hatte etc. Es war anfangs nur eine Freundschaft zwischen zwei Kollegen, blöderweise hat sich das in eine Richtung entwickelt die ich eigentlich nicht wollte. Meine Frau wurde immer zickiger, ich dadurch immer verschlossener und mit der anderen konnte man ja sowieso mehr lachen. Ich Idiot.

Bevor irgendwas auch nur ansatzweise passiert ist mit der guten Dame, habe ich meine Frau verlassen und bin ausgezogen, während dieser Zeit hatte ich das was man.. eine Affäre nennt? Keine Beziehung, sie wollte mehr, sie wollte alles, aber ich hatte immer meine Familie im Kopf, ich wollte eigentlich nur mein lachen wieder finden. Und so hat sich das ein und das andere eben ergeben, auch s.uell. Dazwischen hatte ich auch immer wieder Kontakt mit meiner Frau, auch s.uell.

Das Ende vom Lied, es war so eine Art nicht entscheiden können in welche Richtung ich will. Bis meine Frau (ich weiss, dass ich mich damals wie ein A-loch verhalten habe...) einen Nervenzusammenbruch sondergleichen hatte und stationär für mehrere Wochen in eine psychosomatische Klinik kam.
Das war Ende 2012. Während sie weg war, habe ich gemerkt was ich eigentlich will, habe die andere abgeschossen und meine Frau (trotz Kurschatten) mit offenen Armen empfangen. 2 Jahre liefs gut. Bis Juli 2014

Und jetzt haben wir den Salat:
Meine Frau hat sich 2012 bei meinem Nachbarn ausgeheult und es hat sich da wohl eine sehr gute Freundschaft entwickelt. Im Laufe des Jahres 2014 hat meine Frau wohl gemerkt, dass es nicht nur Freundschaft ist. Anfang August teilte sie mir mit, dass ich glaubt sie hätte sich in ihn verliebt. Ich bin erstmal aus allen Wolken gefallen und habe versucht zu retten was zu retten ist. Gespräche gesucht, versucht zu analysieren, gemacht und getan. Meine Frau hat das nach einer Woche revidiert, es wären nur schwesterliche Gefühle, usw.

Mit dem Ergebnis, dass sich meine Frau und mein Nachbar im Laufe des August dazu sehr intensiv ausgetauscht haben (*beep*, Liebeleien via Handy, etc...) - hinter meinem Rücken, mit einem verabredeten Code, falls ich in der Nähe sein sollte. Also alles sehr... geplant. Sehr guter Freund von mir scheinbar. Ja. Ende August waren wir noch im Urlaub, der war auch sehr schön und ich habe mich trotz dieser Hiobsbotschaft von Anfang August in meine Frau verliebt. Das ist nicht so sehr auf Gegenliebe gestossen, als ich ihr das in einem romantischen Moment gesagt habe, hat sie nur Gesichtsentgleisungen gezeigt. Da habe ich mir dann angefangen ernsthaft Gedanken zu machen. Kaum aus dem Urlaub zurück, 2 Tage später, hat sie mich verlassen. Sie kann mit mir nicht mehr. Es ist ihr alles zuviel. Sie will Zeit für sich. Sich Gedanken machen, sich selbst finden, wissen, was sie eigentlich will.

Ich war von Panik ergriffen, weil es ja eigentlich klar war, dass es nicht nur um sich selbst finden geht, sondern um meinen lieben Nachbarn. Nach einer Woche kam dann auch tatsächlich die Faust ins Gesicht, als ich ihr die Pistole auf die Brust gesetzt habe, kam es, sie wären ineinander verliebt, und hätten wohl auch schon was miteinander gehabt.

Für mich ist eine Welt zusammengebrochen und ich wusste nicht mehr weiter. Schwebezustand zwischen Kämpfen und zum Teufel jagen. Nach viel hin und her haben wir immer mal wieder Schritte aufeinander zugemacht, S. klar, bis sie mir dann irgendwann eröffnet hat: selbe Geschichte wie vorher auch: sich selbst finden blabla sie kann nicht mehr blabla. Es hat sich dann herausgestellt, dass sie mit ihm im Bett war und dass sie mit mir nicht mehr kann und will und überhaupt.

Ich war am Boden zerstört. Während ich mich mit Antidepressiva die vergangenen Wochen versucht habe über Wasser zu halten, *beep* meine Frau im Schlafzimmer Wand an Wand mit meinem Nachbarn. Das war sehr hart. Sehr sehr hart. Mitte November.
Ich hatte das Glück innerhalb von 2 Wochen in eine Akutklinik zu kommen und das waren die besten 4 Wochen bis dahin.

Ich konnte endlich anfangen loszulassen, Wege zu finden mich emotional von meiner Frau zu lösen. Habe angefangen sie zu hassen. Bis ich aus der Klinik kam am 23.12.

Die Uhr wurde wieder zurück gedreht. Alles von Anfang. Diesmal aber im Zeitraffer. Weihnachten war für die Kinder so gut wie möglich, Silvester habe ich nachdem sie mich wie schei. behandelt hat an dem Tag (du bist der letzte mit dem ich silvester verbringen will...) also nicht zuhause verbracht - mit dem Ergebnis dafür Vorwürfe zu bekommen.

Naja. Sie ist also seit dem 2.01. mit meinem Nachbarn zusammen, die Kinder haben ihren Beziehungsstatus aus FB erfahren, sie versucht den Nachbarn als neuen Papa einzuführen, indem sie mit den Kids Kino gehen wollen, Lasertaggen, Schlittenfahren, etc. Seit dem 02.01. hat sie ihren neuen bereits mit mir beschissen.

Was mir sehr wehtut: keinen Tag mit ihm zusammen, wir wohnen noch immer im gemeinsamen Haus, sie fährt direkt mit ihm in den Skiurlaub wo wir immer hingefahren sind. Macht Dinge mit ihm die wir immer gemacht haben.
Es ist so... naja, die Leiche ist noch nicht kalt... so auf die Art.

Aktuell schläft sie eigentlich auch nur noch im Nachbarhaus, weil wir uns in unserem Haus nur noch zoffen, ich bin auf Wohnungssuche und will eigentlich nur noch raus, ein Sohn geht mit, 2 Kids wollen bei der Mama bleiben. Frage mich wie lang, wenn sie erfahren, dass Mama vorhat mit dem Typen nach 18 Jahren Beziehung, 14 Jahren Ehe und eigentlich keinem vernünftigen Ende direkt zusammenzuziehen.

Status derzeit: wir kommunizieren nur noch via Mail oder Whatsapp, nur über Unterhalt, Geld, Scheidung (habe ich am 2.01. eingereicht) - sie ist prinzipiell nur noch supergiftig, zickig, und verhält sich mir, der ich 18 Jahre DER wichtigste Mensch in ihrem Leben war, wie das letzte Miststück, ich werde abgewertet bis zum geht nicht mehr und auch so behandelt.
Im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass der Blitz sie beide treffen mag, und ich so schnell wie möglich aus dem Haus, aus dem Kreditvertrag, aus dieser dämlichen Situation rauskomme.

Eine katastrophale Beziehung mit einem katastrophalem Ende. Aber wenigstens endlich ein Ende. Es geht nur noch darum endlich zusammen zu kehren. Und hätte sie nicht die letzten 6 Monaten hin und her gespielt, hätte ich schon lange anfangen können.

Auf der anderen Seite bin ich froh, dass ich auch nicht aufgegeben habe, dass ich gekämpft habe. So kann ich mir nichts vorwerfen. Mit jedem Tag mehr frage ich mich nur noch für was ich eigentlich gekämpft habe, weil wie man sich trennt so ist man als Mensch, und meine Frau ist zu so einem Miststück mutiert, dass ich sie nicht wieder erkenne. Keinerlei Rücksichtnahme, keinerlei Anstand, keinerlei Respekt einem ach so wichtigem Menschen gegenüber.

Irgendein Monster hat sich ihre Haut übergestülpt habe ich das Gefühl.
Ich bin nur noch froh, wenn ich mit dieser Person NIE wieder Kontakt aufnehmen muss.
Ich bin wütend, dass meine Kinder noch nicht sehen können, dass ihre Mutter sie ausspielt.
Ich bin enttäuscht dass ich so billig ausgetauscht wurde.

Ich will nichts mehr von diesem Menschen wissen, echt nicht. Aber diese Wut nagt so sehr an mir, dass ich nicht weiss wie ich loslassen kann. Ich habe kein Problem damit dass sie sich in einen anderen Menschen verliebt hat. Aber die Art und Weise wie sie mich dabei behandelt hat und jetzt im Nachgang behandelt, ist einfach erbärmlich. Und eigentlich aber auch so typisch für meine Frau. So war sie schon immer, nur dass ich es jetzt endlich auch sehe. Ich müsste froh sein, dass sie endlich einen neuen hat, den sie aussaugen kann und der daran zugrunde gehen wird. Und trotzdem... vermisse ich ihren Duft. Ihren Blick. Ihre Zärtlichkeit

08.01.2015 16:03 • #1


C
Ohje. Ich glaube wenn man euer beider Leben verfilmt, hat der Regisseur alle Mühe, nicht zu viele Dramen, Höhepunkte und mehr einzubauen. Also das wackelte bei euch ja ständig. Man sagt zwar, ein bisschen Auf und Ab macht es interessant, aber bei euch .....

Ok. Ich kann dich verstehen. Die Reaktionen deiner Frau auch.

Und ich werte das ganze irgendwie in die Richtung, ihr Verhalten und ihren Umgang mit dir: Sie ist alles andere als glücklich in der Situation und das sicher schon seit deinem ersten Weggang nicht mehr. Dass sie irgendwo trotz neuem Glück, das auf einer anderen Bahn fährt, frustriert ist, frustriert auch darüber, dass die Vorstellung von Familie mit DIR nicht so funktioniert hat, wie ihr euch das im Nachinein vielleicht beide eher gewünscht hättet. Und so vieles mehr.

Sie hat kein Vertrauen mehr in Richtung Beziehung und da ist es fast egal, was man sich vorher alles versprochen und zugesagt hat, das ist ziemlich null und nichtig in dem Moment.

Dass die Kinder mit instrumentalisiert werden, ist natürlich richtig heftig.

Ich denke kaum, dass es ihr wirklich gut geht, das hilft dir zwar wenig, weil DIR geht es gerade schlecht und es geht dir ja um dich nicht um sie. Aber wenn es dich tröstet.....ich glaube sie hat innerlich stark mit sich zu kämpfen, einerseits ist da alles Neue und andererseits bist da noch du und klar ist auch, dass man die Vergangenheiit mit sich schleift. Ob sie sich selbst einen Gefallen tut, wird die Zeit zeigen.

Für dich wichtig wäre aber, dich nicht in irgendwas rein zu steigern, denn leider kenn ich diese Hassgedanken selbst all zu gut, sie graben dich nur in ein ewig tiefes Loch rein, das ist dieser Klassiker, das Glas halb leer statt halb voll zu sehen.

Für dich geht es auch weiter, je kleiner dein Loch bleibt in dem du momentan steckst, desto schneller kommst du da auch wieder raus.

Man liest ja heraus, du weißt, was die Fehler waren bei euch beiden und hast das reflektiert. Also wirst du sicher nicht unüberlegt handeln......

erst mal alles Gute

08.01.2015 18:01 • #2




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