Kennt ihr das?
Wenn ihr beginnt von euch selbst genervt zu sein.
Von euch und eurem Verhalten.
Wenn ihr im Grunde wisst, diese/r Mann /Frau ist keinen Gedanken und keine Träne mehr wert. Aber ihr kommt einfach nicht los.
So geht es mir im Moment. Meine Trennung ist jetzt 7 Wochen her.
Es war die üble Nummer. Über WhatsApp Schluss machen, ein paar Tage später über Fb und WhatsApp-Status die neue Beziehung verkünden und danach gelöscht und geblockt zu werden.
Ich ärgere mich.
Dass ich diesem Typen soviel Macht über mich und meine Gedanken gebe.
Ich ärgere mich.
Dass wir für ihn wahrscheinlich nie wirklich zusammen waren, dass ich nur eine halbjährige Affäre für ihn war und es nicht gecheckt habe.
Ich ärgere mich.
Dass es mich beschäftigt was er wann und wo mit ihr macht. Ob er ihr auch so viele Nachrichten schreibt, wie mir. Ob er ihr die selben Dinge sagt, wie mir. Ob er sie mit dem selben Spitznamen anredet.
Ich ärgere mich.
Dass ich mir die Blöße gegeben habe ihn darum zu bitten, mich doch bitte auch bei Fb zu blockieren, so wie er mich aus seinem Leben blockiert hat.
Ich ärgere mich.
Dass er keine Minute gebraucht hat, es zu tun.
Ich ärgere mich.
Das ich auf seine Worte und Taten hereingefallen bin, die nur dem Zweck gedient haben, mich ins Bett zu bekommen.
Ich ärgere mich.
Dass ich so dumm und naiv wahr, einem Mann mein Herz zu schenken, der nur damit gespielt hat.
Ich ärgere mich.
Dass ich auf sein: Ich liebe dich hereingefallen bin.
Dass er keinen Monat später zu ihr: Ich liebe dich sagt und keinen Gedanken mehr an mich verschwendet.
Ich ärgere mich.
Dass er mich soweit manipuliert hat, dass ich mich selbst verloren habe.
Ich ärgere mich.
Dass ich an mir selbst zweifle.
Dass ich mich abhängig gemacht habe und immer noch bin.
Dass ich immer noch zu oft an unsere schönen Momente denke, anstatt die Momente, die mir zeigen, dass er es nie ernst meinte.
Ich ärgere mich.
Dass ich immer noch auf irgendein Zeichen von ihm hoffe.
Nicht weil ich ihn zurück möchte.
Sondern um ihm zu sagen, was ich von ihm und seinem 34-jährigem Verhalten denke.
Ich ärgere mich.
Dass ich innerlich gefühlt 100 Monologe vorbereitet habe, die er nie hören wird.
Ich ärgere mich über seine nicht vorhandene Courage mir gegenüber.
Dass er sich verhalten hat, wie ein Teenager und nicht wie ein Erwachsener Mann.
Ich ärgere mich.
Dass ich eine Entschuldigung erwarte, die ich nie bekommen werde.
Ich ärgere mich, dass ich mich ärgere.
Dass ich nicht vergessen kann.
Dass ich nicht einfach weiterleben kann.
Ich ärgere mich. Dass ich Jahre lang glücklich war ohne Mann.
Dass mir nichts gefehlt hat.
Ich habe eine tolle Familie.
Ich habe eine Handvoll guter und ehrlicher Freunde.
Ich habe ein Dach über dem Kopf.
Ich habe einen tollen Job, der mich erfüllt.
Und dennoch denke ich an ihn.
Was er in mir ausgelöst hat - welche Gefühle und Sehnsüchte.
Was er in mir zerbrochen hat - mein Vertrauen, meinen Selbstwert, das Gefühl, nicht genug gewesen zu sein.
Ich will mich nicht mehr ärgern.
Ich will wieder die fröhliche und quirrlige Frau sein, die ich vor ihm war.
Aber meine Gedanken lassen mich nicht los. So sehr ich mich auch bemühe und ablenke.
Ich weiß, er hat mich nicht verdient.
Ich weiß, da draußen wartet jemand, der es ernst mit mir meint.
Mein Kopf weiß das.
Nur mein Herz hat das noch nicht erkannt.
Und bis es soweit ist, werde ich mich weiter ärgern.
Ich werde wieder glücklich sein.
Irgendwann.
Am liebsten sofort.
26.06.2019 11:31 •
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