Warum ist er gegangen ohne Lebwohl zu sagen

D
Ich muss mir das mal von der Seele schreiben. Das alles ist zwar schon einige Monate her, trotzdem kann ich es bis heute nicht verarbeiten.

Ich habe mit 21 Jahren einen Spanier kennengelernt. Pablo aus Torrevieja, 24. Er hatte seinen Master in Deutschland gemacht und als wir uns kennenlernten, hatte er grade einen Vertrag bei einer deutschen Firma unterschrieben und lebte hier. Er hatte mir gesagt, dass er nicht für immer in Deutschland bleiben wollte. Aber auf jeden Fall die nächsten Jahre.

Wir trafen uns jede Woche, gingen aus, die Chemie stimmte einfach, und ich war das erste Mal in meinem Leben verliebt. Mir war klar, dass er nicht der Mann war, den ich heiraten würde, aber ich habe mir von Anfang an eingeredet, dass ich danach auch nicht auf der Suche war, und schon damit fertig werden würde, wenn er nach einigen Jahren ging. Ich wollte auch nicht mit ihm zusammen sein, sondern nur die schöne Zeit und dieses unbeschreibliche Gefühl genießen, wenn ich mit ihm zusammen war.
Als wir uns nach einigen Dates das erste Mal küssten und er mich fragte, ob ich noch mit zu ihm kommen wollte, ging ich nicht mit. Natürlich wollte ich, aber ich hatte Angst, dass ich danach uninteressant für ihn war. Er sagte mir, dass er das akzeptierte. Er war ehrlich zu mir und sagte, dass er nichts Ernstes suchte. Dass er mal hier in Deutschland und dann in Spanien sei, er reise viel. Er wollte keine Beziehung. Und ich sagte, dass das okay für mich sei, und fuhr nach Hause.
Natürlich meldete er sich wieder, wahrscheinlich hatte ich seinen Jagdinstikt geweckt oder so. Er sagte mir dass ich eine super Frau sei, und er mich wieder sehen wollte. Und wenn wir uns trafen sah ich in seinem Blick, dass er mich respektierte und wirklich mochte. Wenn wir uns trafen, küssten wir uns, als sei es das Normalste der Welt. Ich liebte diesen Mann.
Irgendwann sagte ich ihm, dass ich mehr wollte. Ich sagte ihm dass ich nicht der Typ bin für solche Sachen. Dass ich doch etwas Ernstes will, und stellte ihn quasi vor die Wahl, ganz oder gar nicht. Er regte sich natürlich auf, und dann war Funkstille.

2 ganze Wochen, bis er mir schrieb, dass er zurück nach Spanien musste, von jetzt auf gleich. Seine Gründe konnte ich nachvollziehen. Trotzdem ging es mir noch nie so schlecht, wie in dieser Zeit. Nach einem Monat kam er für eine Woche wieder nach Deutschland, um seine restlichen Sachen und sein Auto zu holen. Er rief mich noch vom Flughafen in Deutschland an, ob ich ihn an diesem Abend sehen konnte. Ich hatte spät am Abend noch einen wichtigen Termin, aber wir trafen uns davor und ich hoffte, dass wir uns in der Woche, in der er hier war, noch einmal sehen würden. An diesem Abend schlief ich mit ihm und bereute nichts. Ich bin mir sicher, dass ich nie wieder so leidenschaftlich lieben werde. Als ich gehen musste, fragte ich ihn noch, ob wir uns noch einmal sehen würden. Er versprach es.

Er hatte natürlich noch eine ganze Liste an Aufgaben zu erledigen und andere Leute hier, denen er Adios sagen musste. Wir schreiben einige belanglose SMS aber ich wartete eine Woche darauf, dass er sagte, wann wir uns das letzte Mal sehen würden. Ich war traurig dass er für immer ging, aber nach dieser wundervollen Nacht mit ihm wusste ich, dass ich mich verabschieden würde, damit abschließen könnte und ihn in guter Erinnerung behalten würde.

Am vorletzten Abend sagte er mir, dass er denke es wäre besser für uns beide, sich nicht noch einmal zu sehen. Er wollte sich nicht verabschieden. weil ihm das zu traurig sei. Ich warf ihm vor, dass ich es von Anfang an gewusst hatte, dass er nur mit mir schlafen wollte. Daraufhin entschuldigte er sich hundert Mal, sagte dass es nicht stimmte und wollte sich am letzten Tag doch noch mit mir treffen. Für mich hatte sich das damit aber erledigt. In der Hinsicht war ich vielleicht zu stolz. Aber ich sagte ihm, dass ich ihn nicht mehr sehen wollte.

Mich hätte nichts mehr verletzen können, als die Tatsache, dass er mich nicht ein letztes Mal sehen wollte. Auch wenn er kein Mann der großen Worte war, finde ich es bis heute einfach nur feige von ihm. Ich wollte nicht mehr, als ihm für die schöne Zeit zu danken, die ich mit ihm hatte. Ich warf ihm dann noch ein paar gemeine Sachen an den Kopf und daraufhin kam von ihm nichts mehr. Ich kann bis heute nicht verstehen, dass es ihm anscheinend egal war, dass so etwas zwischen uns stand. Dass es Menschen gibt, die im Streit auseinandergehen können.
Ich konnte das nicht, und schrieb ihm nach einem Tag eine letzte Sms, um im Guten quasi auseinander zu gehen. Er schrieb darauf Belangloses, sagte, dass wir noch sprechen würden, bis zum Schluss ohne sich zu verabschieden.

Einige Monate später schrieb er mir noch zu Weihnachten und auch an Silvester. Ich antwortete nicht mehr. Das letzte was er schrieb war Du bist eine tolle Frau, aber nicht für jetzt.
Ich kann bis heute nicht verstehen, warum er mich nicht noch ein letztes Mal sehen wollte. Habe ich mir nur eingeredet, dass ich ihm wirklich etwas bedeute? Und wenn nicht, wieso konnte er sich nichts wenigstens verabschieden?
Ich werde ihm nie verzeihen, dass er quasi ohne Worte ging.

11.01.2014 18:28 • #1


A
Zitat von Despedidala:
Mir war klar, dass er nicht der Mann war, den ich heiraten würde, aber ich habe mir von Anfang an eingeredet, dass ich danach auch nicht auf der Suche war, und schon damit fertig werden würde, wenn er nach einigen Jahren ging. Ich wollte auch nicht mit ihm zusammen sein, sondern nur die schöne Zeit und dieses unbeschreibliche Gefühl genießen, wenn ich mit ihm zusammen war.

willkommen

so klar bist du aber nicht geblieben und hast jetzt stress damit, dass er dich nicht ein letztes mal sehen und sich persönlich von dir verabschieden wollte - ihr habt euch ja einige male noch gesehen als er in deutschland war und er wollte es aber ja - weil er gespürt hat, wie wichtig es dir war. dein gekränktes ego lies es aber nicht zu.
Zitat:
Er war ehrlich zu mir und sagte, dass er nichts Ernstes suchte. Dass er mal hier in Deutschland und dann in Spanien sei, er reise viel. Er wollte keine Beziehung. Und ich sagte, dass das okay für mich sei, und fuhr nach Hause.

Dass ich doch etwas Ernstes will, und stellte ihn quasi vor die Wahl, ganz oder gar nicht. Er regte sich natürlich auf, und dann war Funkstille.

Ich war traurig dass er für immer ging, aber nach dieser wundervollen Nacht mit ihm wusste ich, dass ich mich verabschieden würde, damit abschließen könnte und ihn in guter Erinnerung behalten würde.

Am vorletzten Abend sagte er mir, dass er denke es wäre besser für uns beide, sich nicht noch einmal zu sehen. Er wollte sich nicht verabschieden. weil ihm das zu traurig sei. Ich warf ihm vor, dass ich es von Anfang an gewusst hatte, dass er nur mit mir schlafen wollte.

Daraufhin entschuldigte er sich hundert Mal, sagte dass es nicht stimmte und wollte sich am letzten Tag doch noch mit mir treffen.

Für mich hatte sich das damit aber erledigt. In der Hinsicht war ich vielleicht zu stolz. Aber ich sagte ihm, dass ich ihn nicht mehr sehen wollte.

Mich hätte nichts mehr verletzen können, als die Tatsache, dass er mich nicht ein letztes Mal sehen wollte. Auch wenn er kein Mann der großen Worte war, finde ich es bis heute einfach nur feige von ihm. Ich wollte nicht mehr, als ihm für die schöne Zeit zu danken, die ich mit ihm hatte. Ich warf ihm dann noch ein paar gemeine Sachen an den Kopf und daraufhin kam von ihm nichts mehr. Ich kann bis heute nicht verstehen, dass es ihm anscheinend egal war, dass so etwas zwischen uns stand. Dass es Menschen gibt, die im Streit auseinandergehen können.

Ich kann bis heute nicht verstehen, warum er mich nicht noch ein letztes Mal sehen wollte. Habe ich mir nur eingeredet, dass ich ihm wirklich etwas bedeute? Und wenn nicht, wieso konnte er sich nichts wenigstens verabschieden?
Ich werde ihm nie verzeihen, dass er quasi ohne Worte ging.
so wie ich es verstehe wollte er dich doch ein letztes mal sehen und nachdem du ihm noch vorwürfe gemacht und ihm gemeine sachen an den kopf geworfen hast hat er es wohl vorgezogen es so sein zu lassen, damit nicht noch mehr unfrieden geschieht.

wenn du jetzt im groll bleiben willst, ist es deine entscheidung, einfach machst du es dir damit nicht. manchmal ist es gut seinen stolz zu überwinden und ihr habt beide euren anteil daran, dass es jetzt so gekommen ist.

du hattest am letzten gemeinsamen abend gelegenheit dich von ihm zu verabschieden, das lies dein gekränktes ego aber nicht zu und was hätte ein tag mehr euch noch gebracht ? ich haben den eindruck, in wirklichkeit wünscht du dir, dass er bei dir geblieben wäre, aber das ist eine illusion, er hat klare ziele, war von anfang an ehrlich zu dir und hat eine schöne zeit mit dir gehabt und du mit ihm. versuche deinen frust zu überwinden und schaue dankbar auf die zeit mit ihm zurück, ihr habt beide eure prinzipien gebrochen und müsst jetzt mit den konsequenzen, die es für jeden von euch bedeutet, versuchen klar zu kommen.

wie du jetzt selbst erfahren hast läßt sich das leben nicht planen und die liebe schon gar nicht, du bist bewusst das spiel mit dem feuer eingegangen und hast jetzt deine finger daran verbrannt.
alles hat seinen sinn - auch das. was kannst du aus dieser erfahrung lernen und für dich mitnehmen ?

alles gute für dich!

11.01.2014 19:34 • #2




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