Hallo ihr lieben,
Ich brauche mal nen Rat, andere Ansichten etc. Und Erfahrungen.
Wir sind beide 24 Jahre alt!
Unsere Lovestory begann 2019, wir lernten uns online kennen. Zu dem Zeitpunkt wohnte ich noch in einer anderen Stadt und befand mich in einer Selbstfindungskrise. Ich teilte ihm das auch mit und er hatte sehr viel Verständnis und bot mir seine Hilfe an und dass ich mich melden könne, wenn ich etwas bräuchte. Wir hatten dann wenig Kontakt, schrieben hin und wieder auf Sozialen Medien, aber so richtig auf dem Schirm hatte ich ihn nicht. Mitte 2020 entschied ich mich dann dazu mein Traumstudium aufzunehmen, ich fertigte eine Mappe an bewarb mich an der Hochschule und wurde auch prompt genommen. Zufälligerweise zog ich dann in die Stadt in der er auch lebt. Ab August 2020 fingen wir an mehr zu schreiben und trafen uns dann aber erst im Oktober, da er sich auf einem Auslandsaufenthalt befand. Das erste Treffen war sehr schön, wir redeten und verstanden uns gut und zwischen und war direkt eine sehr angenehme Stimmung. Daraufhin sahen wir uns dann noch einige Male lernten uns kennen und uns fiel auf, dass wir beide die gleichen Träume, werte und Ideale hatten und auch vom Typ her sehr gleich sind. Wir hatten auch in unseren dating Profilen 97% Übereinstimmung. Ich verliebte mich in ihn und fragte ihn ob wir es mit einer Beziehung versuchen wollen. Ich verstehe jetzt im Nachhinein auch nicht warum ich uns da so rein Getrieben habe, aber ich vermute, dass es besonders an der Pandemie Situation lag und ich außer ihm wenig soziale Kontakte in meiner neuen Stadt hege. Zu meinen Kommilitonen habe ich bisher wenig Kontakt, da viele auch in ihren Heimatstädten geblieben sind, da das meiste digital ablief. Dennoch versuchte ich über ehrenamtliche Tätigkeiten soziale Kontakte aufzubauen und neue Menschen kennen zu lernen. Mein Ex Freund ist Initiator eines ehrenamtlichen Vereins, weswegen er sehr viel Zeit in diese Tätigkeit steckt, was ich von Anfang an bestärkt habe und als gut empfand und ihm das auch immer wieder gesagt habe und nicht eingefordert habe, dass er sich da mehr raus nimmt um sich mir zu widmen. Ich wollte immer eine Autonomie bewahren und mein Glück in mir finden und er sollte sein Glück auch nicht von mir abhängig machen. Wir waren dann seit Dezember offiziell ein paar, er stellte mich gleich seinen Vereins Leuten vor, lud mich zu Veranstaltungen ein und wollte dass ich sein soziales Umfeld kennen lerne. Da ich eine Introvertierte Person bin, hat mich das ganze extrem überfordert. Ich wollte ihm einerseits gefallen aber habe gemerkt, dass mich diese treffen extrem auslaugen, weil ich einfach nicht mit jedem gut kann und ich einfach keine Lust auf Smalltalk oder Themen habe die mich nur mäßig interessieren. Ich fing an mich zurück zu ziehen und zweifelte an mir Selbst. Ich muss dazu sagen, dass ich extreme Selbstwert Probleme habe, mir fällt es schwer Komplimente anzunehmen, zu meinen Stärken zu stehen und wenn es ganz krass kommt bin ich in sozialer Interaktion komplett unsicher und unfähig und wirke auf andere wie ein Alien. Er bemerkte, dass es mir zunehmend schlechter ging und dachte, dass es an ihm läge. Ich verneinte es, erklärte ihm die Situation und kommunizierte, dass ich einfach nicht so gut mit Menschen kann und dass es rein gar nichts mit der Beziehung oder mit ihm zu tun hat. Außerdem berichtete ich ihm, dass ich einen Großteil meiner Hobbys Pandemie bedingt nicht ausführen kann und dass mir mein kleiner aber feiner Freundeskreis aus der Heimat fehlt und dass ich mir wünsche hier auch einige gute Freund*innen zu finden. Er Verstand mich, nahm sich Zeit für mich und war da als es mir gelegentlich schlechter ging. Im Februar war ich dann für zwei Wochen in der Heimat und besuchte meine Familie, ich war mir während der Zeit sehr unsicher ob ich ihn vermisse ob er mich vermisst und fragte mich auch ob ich aus Einsamkeit in diese Beziehung gerutscht bin oder ob ich wirklich in ihn verliebt war. Während meines Aufenthalts in der Heimat telefonierten wir, schrieben uns und freuten uns beide auch auf unser Wiedersehen. Dann fing es an, dass er unser treffen von Mittwoch auf Donnerstag und plötzlich auf Sonntag verlegte. Ich beschwerte mich natürlich bei ihm, weil ich das nicht in Ordnung fand. Wir sprachen darüber und er sagte, dass er keine Lust hat sich nach mir zu richten, wenn ich zwei Wochen weg bin kann er nicht plötzlich springen wenn ich in der Stadt bin. Außerdem sagte er mir, dass ich klammere. Was ich in meinen Augen nicht tat. Ich hab mich nie in seine Termine gedrängt und habe ihn alles frei organisieren lassen. Natürlich habe ich auch gefragt wann wir uns denn sehen können oder ob er vorbei kommen mag. Das empfinde ich aber nicht als Klammern, da ich auch bei nein kein Drama machte und es verstand dass er keine Zeit hatte oder einfach keine Lust an dem Tag was mit mir zu unternehmen. Ende Februar war er dann auch wieder entspannter, nahm sich Zeit und wollte mit mir gemeinsam einen Ausflug machen um wandern zu gehen. Ich freute mich darauf, trug den Termin den er vorgeschlagen hatte in meinen Kalender ein. Kurz vor dem Treffen fragte ich ihn dann ob denn alles klar läuft ob wir irgendwas mitnehmen wollen und wollte einfach organisatorische Dinge besprechen. Plötzlich teilte er mir mit, dass er an dem Tag doch nicht könne. Darüber war ich dann schon ein bisschen frustriert, teilte ihm das auch so mit, da ich mir den Tag extra frei gehalten habe. Er empfand das ganze wieder als extremes klammern und meinte dass ich ihm extremen Druck machen würde.
An dem Wochenende drauf halfen wir beide bei einem Garten Projekt, er lud mich dazu ein, da ich ihm erzählt habe wie gerne ich im Garten arbeite und dass ich in der Heimat auch immer mein eigenes Gemüse und Obst anpflanzte und das sehr vermisse. Ich freute mich auf den Tag, unterhielt mich auch nett mit einigen Menschen und hab an diesem Tag auch jemanden mit ähnlichen Interessen wie die meinigen kennen gelernt. Er war den ganzen Tag nicht vor Ort, ich wusste nicht wo er steckte, hab ihm dann am Nachmittag mal geschrieben ob etwas passiert sei und ob es ihm gut ginge. Er kam dann eine Stunde später auch in den Garten. Beachtete mich kaum, begrüßte erstmal alle anderen Anwesenden ehe er zu mir kam. In dem Moment war ich super genervt, hab ihm das auch gesagt, dass ich das nicht so cool fand. Er ging total auf Abwehr Haltung und sagte, dass wir uns morgen mal treffen sollten.
Am gleichen Abend schickte er mir ein Screenshot seines Bildschirm wo er mich als Hintergrundbild eingespeichert hatte. Er gab mir auch seine Jacke mit, da er wusste, dass ich diese total schön finde und diese gerne mal tragen würde. Wir haben lustigerweise auch nen ziemlich ähnlichen Kleidungsstil. Am nächsten Tag kam er dann zu mir, ich holte ihn in seiner Jacke von der Bahn ab, er hatte Schlafsachen dabei, da er eigentlich bei mir übernachten wollte. Die Begrüßung war schön und normal, wir küssten uns. Sobald wir in der Wohnung waren fing er an dass wir reden müssen. Er trennte sich von mir. Begründet hat er das ganze so: er habe keine Gefühle für mich die über Freundschaft hinausgehen, er macht sich selber viel zu viel Druck und er ist der Meinung, dass ich abhängig von ihm sei. Ich war in dem Moment super schockiert, fragte mich und ihn auch ob das ganze denn eine Lüge war und warum er mit diesen Zweifeln nicht schonmal eher gekommen ist. Er heulte auch total, ich war sehr gefestigt, da es mir in Schock Situationen schwer fällt zu weinen und ich erstmal realisieren muss, was denn überhaupt grade abgeht. Wir redeten zwei Stunden miteinander, ich versuchte ihm klar zu machen, dass ich ihn nicht brauche aber dass ich ihn in meinem Leben will und bat ihn darüber nochmal nach zu denken. Er ging dann wieder. Ich fuhr am nächsten Tag dann erstmal in die Heimat, da ich es in meiner Wohnung nicht wirklich aushielt und ich mit meiner besten Freundin quatschen musste. Er meldete sich auch bei mir, fragte wie es mir denn so ginge, schrieb mir dass er mich vermisse aber ihm ging das alles zu schnell und machte mir auch da nochmal klar, dass er in dieser Beziehung keine Zukunft sieht, wir gerne Freunde bleiben können, da er mich als Mensch sehr zu schätzen weiß und er mich auch echt gerne hat. Ich nutzte die Zeit in der Heimat und reflektierte mein Verhalten innerhalb der Beziehung, ich führe glücklicherweise immer Gedankenbücher, weswegen mir das ganze immer gut gelingt.
Mir ist aufgefallen, dass ich mir selber sehr unsicher war, da seine Priorität immer die Vereinsarbeit sein würde. Irgendwie hat das in der Beziehung auch an meinem Selbstwertgefühl genagt, da ich zu den treffen mit geschleppt wurde obwohl ich wusste, dass mir das eher Energie raubt anstatt mir etwas positives zu geben. Mir hat das Druck gemaxht alle kennen zulernen und das hätte ich klarer kommunizieren müssen. Außerdem machte sich auch meine Depression wieder bemerkbar und ich wirkte wahrscheinlich wie ein erbärmlicher, inkompetenter Jammerlappen. Ich hab in der Vergangenheit diverse Schicksalsschläge erlitten, die ebenso an meinem Selbstwert nagten. Ich befand mich auch lange Zeit in einer Therapie in der Heimat. Brach diese zum Studienbeginn aber ab, da meine Therapeutin und ich uns einig waren, dass ich es erstmal alleine versuche. In den Wintermonaten verlor ich aber komplett die Verbindung zu mir selber, machte die Aufgaben in meinem Studium, nahm mir Zeit für meinen Ex, meine ehrenamtliche Tätigkeit und meinen Hund. Zeit für mich selber nahm ich mir nur während des reflektierens in meinen Gedankenbüchern.
Nach zwei Wochen traffen wir uns dann wieder, er hatte mir ein Gerät für mein Studium besorgt, welches er mir geben wollte. Das treffen war sehr schön, wir verstanden uns gut, lachten, mir ging es auch gut und es kam auch soweit dass wir miteinander S. hatten. Er schrieb mir nachdem ich zuhause war auch wieder, wollte wissen wie es mir so geht und ob ich gut nachhause gekommen bin. Wir traffen uns dann einige Tage später wieder, hatten wieder S. und er verhielt sich so wie in der Beziehung. Ich war sehr verunsichert, teilte ihm das auch mit. Er erklärte mir, dass er für mich sehr viel Zuneigung empfindet, er möchte aber den Druck einer Beziehung nicht haben und wünschte sich einfach Zeit. Wir einigten uns auf eine Freundschaft Plus. Sahen uns dann am Wochenende darauf auch wieder, und er half mir in meinem ehrenamtlichen Projekt aus. Der Tag war schön wir lachten viel und er küsste mich von sich aus auch ständig und suchte meine Nähe. Er bot mir auch an meine Wäsche bei ihm zu waschen, da er wusste, dass meine Waschmaschine kaputt gegangen ist und ich derzeit noch keine neue habe. Ich war erst skeptisch da ich ihm nicht lästig sein wollte, nahm dann aber an und wusch in der Woche darauf meine Wäsche bei ihm. Auch da hatten wir S., ich war aber super unsicher die ganze Zeit, da ich mich die ganze Zeit fragte was er von mir will, und ich mit dieser Ungewissheit nicht klar kam. Ich wirkte wahrscheinlich auch wie ein verschüchtertes Reh Als ich dann wieder zuhause war, war ich komplett überfordert, fühlte mich schlecht, ungeliebt und einfach nicht wert geschätzt. Ich stellte mir immer die frage wieso ich für S. und Zärtlichkeiten ausreiche, er mir ständig sagt wie toll er mich findet, mir Signale eines Verliebten Mannes sendet, mir von sich aus schrieb und wieso er dann trotzdem nicht mit mir zusammen sein kann. Schlussendlich brach ich heute den Kontakt zu ihm ab, und sagte ihm dass ich das so nicht kann und nicht will. Vielleicht können wir irgendwann freunde sein, aber ich möchte nicht nur eine Option sein sondern die erste Wahl. Er verstand das, akzeptierte es und nahm es so hin. Es kam kein wäre schön nochmal von dir zu hören oder ähnliches sondern vollkommene Gleichgültigkeit.
Ich sitze jetzt hier und frage mich ob ich mich in den vergangenen Monaten wirklich so täuschen lassen habe. Ich verstehe auch nicht warum ihn das alles so kalt lässt und warum ich ihm aufeinmal so egal bin. Er fehlt mir als Mensch unfassbar und ich würde mich so gerne an ihn kuscheln, ihn küssen. aber ich weiß auch, dass man keine Gefühle erzwingen kann. Dennoch ist es hart, da ich anfing mich ihm ganz zu öffnen, ich selbst zu sein und ihn zu lieben. Ich frage mich ob wer mich vermissen wird oder ob er einfach nur froh ist, dass er mich los ist? Ich weiß gar nicht wieso mich das so beschäftigt, denn ich will keinen Mann der sich mit mir nicht sicher ist und mir auch sagt, dass er in uns keine Zukunft sieht. Dennoch verstehe ich einfach sein komplettes Verhalten nicht. Ich will ihn und ich glaube, dass ich ihn Liebe. Ich will auch, dass er glücklich wird, eine Partnerin findet die er liebt. Dennoch würde ich es einfach gerne verstehen. Und ich frage mich auch ob wir in der Zukunft befreundet sein können, wir schätzen uns als Menschen sehr und schwimmen beide auf einer Welle. Wir sind auch beide eher merkwürdige Menschen, waren in der Schule beide Außenseiter, haben die gleichen träume und Werte und Einstellungen zum Leben. Für mich war es irgendwie Schicksal, dass wir uns kennen lernten. Ich fühle mich einfach so ohnmächtig, da ich weiß, dass ich nichts tun kann und diese Entscheidung und die Zurückweisung so hinnehmen muss. Ich weiß auch nicht was ich mir hier von erhoffe, vielleicht ein paar liebe Worte, vielleicht versteht jemand sein Verhalten? Vielleicht kann mir auch jemand noch mal klipp und klar sagen, dass ich meine zeit nicht verschwenden soll. Irgendwo schwingt ja immer noch die Hoffnung mit, dass er aufwacht, zu mir kommt mir seine Liebe gesteht und wir zusammen sein können. Aber ich vermute und bin mir ziemlich sicher, dass dem nicht so sein wird und dass er sich von mir von nun an komplett distanzieren wird. Außerdem musste ich mir selber nochmal den Verlauf von der Seele schreiben um zu begreifen, welches handeln von mir zu viel war. Es war einfach zu schnell in diese Beziehungskiste zu drängen. Und ich denke, dass ich das in zukünftigen Beziehungen nicht mehr tun werde und die Initiative vom Mann kommen lasse.
02.04.2021 21:17 •
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