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Warum tut man sich das an?

I
Liebes Forum,

ich kann es mir nicht erklären: warum mutiert man nach einer Trennung zum Masochisten?
Wieso tut man all die Dinge, die einfach nicht gut für einen sind, und man genau weiss, dass Sie nicht gut für einen sind?!
Wieso stalkt man bei Facebook, whatsapp, etc? Wieso denkt man ständig an den anderen, obwohl es einen zerreisst?!
Warum tut man sich das an?!
Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Eigentlich bin ich logisch denkender Mensch und auch nicht übermäßig masochistisch veranlagt, aber ich komme aus dieser Nummer nicht raus.
Es ist wie ein Zwang, es lässt mich einfach nicht los.
Da das wohl viele kennen, frage ich mich, welchen Sinn dies haben soll.
Es bringt einem ABSOLUT GAR NICHTS, im Zweifel fühlt man sich nur noch beschissener.
Wieso also, ist die Versuchung so groß?

Erklärungsversuche, irgendwer ?

15.12.2014 16:47 • #1


S
Man möchte eben nicht einfach so schnell loslassen und bildet sich ein, dass die Versuche noch irgendwas bringen würden.

Wobei, das war bei meiner 1. Beziehung so. Würde ich jetzt nochmal eine Beziehung eingehen und diese würde kaputt gehen, würde ich nicht mehr so handeln, denn ich weiß, was es mir bringen würde. Wie du eben sagst, nur Schmerz und Sch*eiße.

15.12.2014 17:00 • #2


A


Warum tut man sich das an?

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RainbowDash
Hey Ironflat,

ich weiß genau was Du meinst, ich habe exakt das Selbe vor knapp zwei Jahren gemacht / durchgemacht. Ich denke, man tut sich das selbst an, weil einem ein gewisser Selbstwert fehlt und weil in einem selbst eine bescheuert Hoffnung ist, bescheuerte Gedanken, bescheuerte blödsinnige Ideen, ein kleines Utopia.

- Man hofft, man sieht etwas auf dem FB Profil, was einen wieder hoffen lässt - ein Posting von einem traurigen Song könnte ja bedeutet, dass man vermisst wird und der andere Angst hat, es zu sagen.
- Man kann die Nummer nicht löschen, weil es ja sein könnte, dass man den anderen nochmal kontaktieren muss - warum könnte man das müssen?
- Man stalked in Whatsapp. Online Status checken. Oh, er/sie ist online, dann bleibe ich auch mal online, vielleicht sieht er/sie das? Und denkt mal über mich nach? Mit wem schreibt er/sie wohl? - Eifersucht
- Man kann den anderen nicht blockieren, er könnte sich ja nochmal melden
- Die Gedanken drehen sich den ganzen Tag um diese eine Person, es ist, als wolle man leiden, als wolle man sich schlecht fühlen.
- Man kann und will sich nicht mit etwas anderem beschäftigen, was diesen Teufelskreis beenden könnte. Das gibt einem das Geühl, den anderen vollends zu verlieren. Und dann ist er weg.

Das und noch viel mehr ist mir alles bekannt. Es waren sogar Rachegedanken dabei und noch verrückteres Zeug. Ich bin sehr froh, dass ich dem niemals nachgegeben habe.
Ich habe lange gebraucht um zu verstehen, was ich mir da selbst antue. Nicht er. ICH habe dafür gesorgt, dass ich leide wie ein Hund, nicht er. Ich wollte die Trennung nicht akzeptieren, ihn nicht loslassen. Es MUSS doch noch irgendeinen Weg geben.
Aber der einzige Weg, den es in einer solchen Situation gibt ist: sich selbst lieben. Und auf sich selbst aufpassen. Und selbst wenn man den verlorenen Menschen zurück haben will, dann ist der einzige Weg dorthin, sich selbst gut zu behandeln.

Es ist mir unendlich schwer gefallen, seine Nummer zu löschen. Ich habe Sie auf einen Zettel geschrieben, dann habe ich mein Handy gesäubert. Nachrichten, Chatverläufe, Emails, Soziale Medien... Alles gesperrt, gelöscht, verbannt. Es hat so weh getan, es war, als würde ich alles verachten, was ich mit ihm hatte. Ich habe Fotos gelöscht, habe Geschenke weggeräumt und alles weit weit weg gepackt, wo ich es nicht mehr sehe. Ich habe aufgehört, meinen Freundinnen meinen Liebeskummer zu klagen und ihn zu thematisieren. Ich habe wirklich versucht, keinerlei Berührhungspunkte mehr zu haben. So wie es war, bevor ich ihn kennen gelernt habe. Und erst da hat bei mir die Heilung begonnen. Mein Kopf wurde freier und klarer. Mein Herz wurde leichter.

Man muss sich sagen: Schluss damit! Man muss sich immer wieder klar machen, dass man damit nichts gewinnt, sondern den Liebeskummer einfach nur künstlich verlängert. Niemand kommt wieder, weil man ihn stalked, beobachtet, auf ihn wartet. Es ist schwer. ABER das tollste dabei ist: wenn man sich überwunden hat, und nach kurzer Zeit schon deutlich spüren kann, wie es besser ist, dann ist man super stolz auf sich. Man bekommt seinen Selbstwert zurück. Allein das ist es wert, den Teufelskreis zu unterbrechen.

15.12.2014 17:10 • x 2 #3


A
Es ist ganz normale Trauer über den Verlust eines nahestehenden Menschen

Mit der Zeit, wenn sich der Kummer legt, erkennt man auch die Gründe (auch bei einem selbst) und kann die vernünftig verwurschteln, ohne dass sie das Selbstbewusstsein mindern.

15.12.2014 17:13 • #4


C
Zitat von ironflat:
Liebes Forum,

ich kann es mir nicht erklären: warum mutiert man nach einer Trennung zum Masochisten?
Wieso tut man all die Dinge, die einfach nicht gut für einen sind, und man genau weiss, dass Sie nicht gut für einen sind?!
Wieso stalkt man bei Facebook, whatsapp, etc? Wieso denkt man ständig an den anderen, obwohl es einen zerreisst?!
Warum tut man sich das an?!
Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Eigentlich bin ich logisch denkender Mensch und auch nicht übermäßig masochistisch veranlagt, aber ich komme aus dieser Nummer nicht raus.
Es ist wie ein Zwang, es lässt mich einfach nicht los.
Da das wohl viele kennen, frage ich mich, welchen Sinn dies haben soll.
Es bringt einem ABSOLUT GAR NICHTS, im Zweifel fühlt man sich nur noch beschissener.
Wieso also, ist die Versuchung so groß?

Erklärungsversuche, irgendwer ?


Weil man dann das Gefühl hat, den anderen noch unter Kontrolle, Beobachung zu haben. Man versucht die Lücke, die entstanden ist genau dadurch zu füllen, indem man sich die Informationen, die man vorher ungefragt bekommen hat oder sogar die Person eben bei sich hatte, sich in dem Falle aktiv zu holen und zu beschaffen.

Aber wie du selbst erkannt hast, es bringt nichts, weil .....

- der andere geht sowieso seinen Weg und macht das was er will, leider oft vollkommen ohne Rücksicht auf den Ex Partner

- man kommt schwerer von los

- man sollte sein eigenes Leben weiter leben und nicht auf dem Standstreifen das Leben des anderen begleiten.

15.12.2014 17:47 • #5


H
RainbowDash, danke für deinen Beitrag, er hat mich sehr tief berührt - ich musste dabei auch weinen
Es stimmt schon alles was du sagst, aber das umzusetzen ist nicht immer das einfachste...

15.12.2014 18:36 • #6


B
standstreifen trifft das sehr gut find ich

15.12.2014 19:26 • #7


RainbowDash
Hallo Haselnuss,
es ist schön und traurig zugleich, wenn mein Beitrag Dich so berührt hat. Vermutlich hast Du Dich dabei selbst erkannt. Ich glaube manchmal, dass es noch viel mehr weh tut zu sehen, was man sich selbst zumutet, als der eigentliche Schmerz einer Trennung. Diese Erkenntnis ist so bitter.

Das Umsetzen ist glaube ich das Schwerste überhaupt. Und warum? Weil es wohl auch das Schwierigste ist, sich zu verändern. Und genau das muss man ja in einem solchen Moment. Man muss sich reflektieren. Man muss sich verstehen. Und man muss sich selbst seine Fehler eingestehen und diese auch verzeihen. Was könnte denn schwerer sein?

Ich bin leider auch jemand, der für andere Berge versetzen würde damit es Ihnen gut geht. Und bei mir selbst fällt mir das so unglaublich schwer... Es geht immer nur in winzigen Schritten. Und ganz schlimm ist es, wenn man den Glauben an alles Gute im Leben verloren hat. Woran kann man sich festhalten? Immer glaubt man, das müsse und könne nur jemand anders für einen tun. Aber das ist so falsch. Man kann sich immer nur selbst aus dem Dreck ziehen. Aufstehen. Und es ist Dreck wenn man eine Trennung durchmacht.
Man zerfließt in Selbstmitleid. Und verschwendet kostbare Zeit. Was bewirken Sorgen? Sie rauben einem nur Zeit und machen das Herz schwer. Sie verändern Dein Leben nicht, sie bremsen Dich aus. Man muss sie begraben.

Es gibt soviele Wege Schritt für Schritt wieder zu sich zu finden. Aber ganz am Anfang steht, dass man wirklich will, dass die schei. aufhört! Für sich selbst.

Und ja, man hat das Gefühl noch Kontrolle zu haben, man will nicht loslassen. Dabei behandelt man sich selbst so schlecht, wie man es einem anderen niemals zumuten würde. Man liebt sich selbst nicht mehr, wie könnte es dann jemand anders tun?

LG

15.12.2014 23:33 • x 1 #8


J
hallo,

Es ist nunmal auch so das man eine ganze Zeit lang immer zu zweit war und quasi den halben Tag, wenn man denn mal alleine war am Handy geklebt hat, nur um Kontakt mit seiner/n Liebsten zu haben. Wenn das alles wegbricht, wie soll man da dann aufhören aufs Handy zu schauen. Ich stell mir das wie eine Gewöhnheit oder überspitzt ausgedrückt: Sucht vor. Egal wie schei. man sich fühlt und wie sehr es weh tut und man sich davon abbringen will man schaut eben nach.

Wäre wohl auch ungwöhnlich innerhlab von einen Tag das aus seinen Leben zu verbannen es gehört nunmal dazu. Ich würde es auch nicht unbedingt als schlecht ansehen. Sicherlich ist es falsch sich Hoffnungen zu machen, wo keine mehr sind aber, das Profilbild allein berühigt einen dann doch irgendwie.

Ich bin nun seit etwa 2,5 Monaten Single und musste auch noch Kontakt halten mit meiner Ex und obwohl sie mir so viele schlimme Dinge angetan hat, habe ich bis letzte Woche jeden Tag auf ihr Bild oder ihr Profil geschaut. Irgendwann kam dann der Punkt wo ich mein Handy gesäubert habe und plötzlich ging es mir richtig gut und mittlerweile ignoriere ich sie und ich kann weiter machen und fühle mich etwas besser.

Es dauert einfach eine Zeit, wie bei jeder Trennung man kann nicht einfach den Schalter umlegen und sich öffnen, man hängt dem ganzen natürlich nach aber der Punkt kommt an dem Verstand und Seele gemeinsam sagen: Löschen! und dann geht es einen besser.

LG Jelto

16.12.2014 00:30 • #9


B
Zitat von Jelto:
hallo,

Es ist nunmal auch so das man eine ganze Zeit lang immer zu zweit war und quasi den halben Tag, wenn man denn mal alleine war am Handy geklebt hat, nur um Kontakt mit seiner/n Liebsten zu haben. Wenn das alles wegbricht, wie soll man da dann aufhören aufs Handy zu schauen. Ich stell mir das wie eine Gewöhnheit oder überspitzt ausgedrückt: Sucht vor. Egal wie schei. man sich fühlt und wie sehr es weh tut und man sich davon abbringen will man schaut eben nach.

Wäre wohl auch ungwöhnlich innerhlab von einen Tag das aus seinen Leben zu verbannen es gehört nunmal dazu. Ich würde es auch nicht unbedingt als schlecht ansehen. Sicherlich ist es falsch sich Hoffnungen zu machen, wo keine mehr sind aber, das Profilbild allein berühigt einen dann doch irgendwie.

Ich bin nun seit etwa 2,5 Monaten Single und musste auch noch Kontakt halten mit meiner Ex und obwohl sie mir so viele schlimme Dinge angetan hat, habe ich bis letzte Woche jeden Tag auf ihr Bild oder ihr Profil geschaut. Irgendwann kam dann der Punkt wo ich mein Handy gesäubert habe und plötzlich ging es mir richtig gut und mittlerweile ignoriere ich sie und ich kann weiter machen und fühle mich etwas besser.

Es dauert einfach eine Zeit, wie bei jeder Trennung man kann nicht einfach den Schalter umlegen und sich öffnen, man hängt dem ganzen natürlich nach aber der Punkt kommt an dem Verstand und Seele gemeinsam sagen: Löschen! und dann geht es einen besser.

LG Jelto


Hey
da hast du recht mit der Zeit usw. Was ich weniger verstehen kann ist, dass der Ex so schnell ne neue Beziehung haben kann. Das fühlt sich an als wäre vorher nichts gewesen. Was sucht ex? das was in unserer Beziehung fehlte?
Klar sie hat sich früher schon gelöst, aber trotzdem ... ...

16.12.2014 08:49 • #10


H
Hallo RainbowDash,
es hat mich berührt, weil ich zur Zeit in Therapie bin wegen meiner Trennung und letzte Wochen der „Knoten“ geplatzt ist.
Durch meine Therapeutin habe ich erfahren, dass weder mein Ex noch ich etwas dafür konnten, dass die Dinge so eingetreten sind wie sie sind. Er hat sich in mich verliebt und ich in ihn, aber er konnte sich nicht aussuchen, dass er die Gefühle für immer behält, auch wenn er das gerne getan hätte.
Diese ganzen Verletzungen sind entstanden aufgrund „äußerer Umstände“ - wie meine Therapeutin immer sagt. Wir sind selbst dafür verantwortlich inwieweit wir uns schaden oder uns Gutes tun.
Als ich das letzte Woche begriffen habe, war ich über mich selbst entsetzt und empfand nur noch tiefes Mitleid für meinen Ex und auch für mich selbst. Jetzt muss ich sagen, dass mich gar nicht die Trennung von ihm verletzt hat oder sein liebloses Verhalten, sondern was wir selbst daraus gemacht haben ist es gewesen. Mir wurde klar, dass niemand von uns für seine Gefühle verurteilt werden kann. Und in dem Moment konnte ich ihm und mir verzeihen.
Dennoch muss ich immer weinen, wenn ich daran denke, wie klar und offensichtlich die Wahrheit eigentlich immer vor einem liegt. Aber man ist nicht bereit diese zu erkennen. So war das auch bei deinem Beitrag…Das wird mir wahrscheinlich wieder passieren.

16.12.2014 11:00 • #11


C
Hallo,

ich kann es so gut nachvollziehen, was hier darueber gesagt wird, dass man sich an Sachen festklammert, die einem nur selber weh tun. Ich mache gerade eine Trennung nach 14 Jahren durch. Seit 4 Monaten spielt er mit mir Pingpong. Er liebt mich, dann wieder nicht, dann wieder doch...ich kann einfach nicht mehr. Aktuell hat er mir gestanden, dass er sich wieder in seine Kollegin verliebt hat. Er hat mich kaputt gemacht. Ich habe seit Wochen beobachtet, was er tut mit wem usw. Freunde kontaktiert usw. Ich weiß auch, warum ich das getan habe. Man hat dann immer das Gefuehl, als sei es noch nicht wirklich vorbei und klammert sich an jeden Strohhalm. Aber ich habe dabei unser Kind vergessen und sie leidet sehr. Ich mache jetzt auch eine Therapie und hoffe, dass diese mir helfen kann zu verstehen, dass es mir und meiner Tochter nicht gut tut und ich uns damit nur selbst schade.

@Haselnuss

Ich hoffe, dass die Therapie mir auch die Erkenntnis bringt und ich endlich wieder etwas Selbstwertgefuehl zurueckbekomme und aus meinem Loch wieder herauskomme. Im Moment kann ich noch nicht begreifen, wie ein Mensch die Familie, die er immer wollte, so wegschmeißen konnte.

16.12.2014 15:16 • #12


I
Zitat von RainbowDash:
weil in einem selbst eine bescheuert Hoffnung ist, bescheuerte Gedanken, bescheuerte blödsinnige Ideen, ein kleines Utopia.


Kleines Utopia, schön formuliert .
Genauso ist es. Man ist irgendwie total neben der Spur. Dro. im Gehirn oder so .
Es beruhigt mich jedenfalls, dass ich nicht alleine in der Situation bin. Ich habe manchmal wirklich das Gefühl ich drehe durch, weil ich den ganzen Mist nicht abschütteln kann.

16.12.2014 15:37 • #13


RainbowDash
Zitat von haselnuss87:
Hallo RainbowDash,
es hat mich berührt, weil ich zur Zeit in Therapie bin wegen meiner Trennung und letzte Wochen der „Knoten“ geplatzt ist.
Mir wurde klar, dass niemand von uns für seine Gefühle verurteilt werden kann. Und in dem Moment konnte ich ihm und mir verzeihen.
Dennoch muss ich immer weinen, wenn ich daran denke, wie klar und offensichtlich die Wahrheit eigentlich immer vor einem liegt. Aber man ist nicht bereit diese zu erkennen. So war das auch bei deinem Beitrag…Das wird mir wahrscheinlich wieder passieren.


Liebe Haselnuss,
wunderschön Deine Erkenntnis, genauso ist es. Gefühle kann man sich wirklich nicht aussuchen. Und deswegen haben beide auch immer zu gleichen Teilen Anteil an einer Trennung. Ganz abstrakt gesagt. Und es ist das Wichtigste, sich selbst und dem anderen zu verzeihen. Das ist der Punkt, an dem es wieder vorwärts geht. Es freut mich, dass Du diesen erreicht hast. Alles andere wird nun viel leichter werden.
Und natürlich tut es weh wenn man erkennt, wie blind man war. Was man sich selbst und dem anderen angetan hat, ohne es zu beabsichtigen. Man will es nicht sehen... Wie viele Frauen (auch einige Männer) wissen oft intuitiv, dass sie betrogen werden, aber sie blenden es aus, wollen es nicht wahrhaben. Und wenn Sie dann die Wahrheit erfahren, dann haben Sie dieses Gefühl: Ich wusste es.

Ich glaube auch, dass es eine Frage der Zeit ist. Jeder verarbeitet soetwas unterschiedlich schnell und auf seine eigene Art und Weise. Ich zum Beispiel verkümele mich und höre traurige Songs und weine bis ich nicht mehr kann. Danach geht es mir besser. Andere beschäftigen sich permanent, gehen aus, lenken sich ab. Man kann auch nicht von heute auf morgen alles anders machen, seine Gewohnheiten ablegen. Oder kann man es doch?

Ich glaube auch, das es ein Entzug ist. Psychisch und sicherlich auch physisch. Der Kopf wird irre, man sieht einfach nicht mehr, wo der Ausgang ist. Aber das ist immer so, wenn die Gedanken sich verknoten und man sich an jede winzige Hoffnung klammert. Weil man das so will.

Ich glaube, man wird nie verhindern können, dass man wieder in eine solche Situation kommt solange man das Risiko eingeht, zu lieben. Aber man kann lernen, anders damit umzugehen. Und somit seinen leidensweg zu verkürzen. Ich habe selbst 4 Jahre lang eine Therapie gemacht, auch das war ein Teil davon, das eigene unglaubliche leiden bei Trennungen. Einmal war es eine endgültige Trennung durch einen Todesfall. Eine andere Trennung mit Liebeskummer. Dann noch eine Trennung von meinem alten Leben inklusive Arbeit und Wohnung und Lebensstil. Ich dachte es hört nie auf. Aber es hörte auf. Ich habe gelernt mich zu verstehen. Zu verstehen, was ich mit mir selbst mache in einer solchen Situation. Und dann habe ich gelernt, mich gut zu behandeln. Und mir zu verzeihen. Nicht alle Schuld bei mir zu suchen. Viele Dinge. Ich kann nur jeden ermutigen, eine Therapie anzunehmen, es hilft wirklich viel wenn einem diese unbewussten Muster, die man hat, bewusst gemacht werden. Dann kann alles anders werden.

Ich wünsche Euch viel Kraft! Tschackaaaaa!

16.12.2014 21:32 • #14


B
Zitat von ironflat:
Zitat von RainbowDash:
weil in einem selbst eine bescheuert Hoffnung ist, bescheuerte Gedanken, bescheuerte blödsinnige Ideen, ein kleines Utopia.


Kleines Utopia, schön formuliert .
Genauso ist es. Man ist irgendwie total neben der Spur. Dro. im Gehirn oder so .
Es beruhigt mich jedenfalls, dass ich nicht alleine in der Situation bin. Ich habe manchmal wirklich das Gefühl ich drehe durch, weil ich den ganzen Mist nicht abschütteln kann.

das trifft es!
ich dachte auch es ist nicht normal wie ich bin, ich bin gestört oder was weiss ich.
Ich bin froh das es solch ein forum gibt, um zu sehen man, ist nicht alleine

16.12.2014 23:27 • #15


A


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