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Was tun gegen das "Vermissen"?

D
Hallo meine Lieben,

mein Mann hat sich von mir getrennt (3 Jahre verheiratet). Für mich kam die Trennung aus heiterem Himmel. Ich habe keine Anzeichen gesehen und bis heute (4 Wochen getrennt) keine wirklichen Gründe erfahren.

Nun hatte ich Zeit mir über die Beziehung klar zu werden, Dinge zu hinterfragen und (meine, seine, unsere) Freunde, um eine Einschätzung zu fragen.

Mein Kopf sagt mir ganz klar: Es hat so kommen müssen. Er ist noch ein Kind und ständig mit sich und der Welt unzufrieden. Seine Freunde haben das so ausgedrückt: Wenn er lange genug ein Spielzeug hatte, dann ist es doof/langweilig und er will was neues.

Und obwohl ich das weiß, gibt es Tage, an denen möchte ich einfach nur, dass es so wird wie früher! Ich vermisse ihn so, dass ich Heulkrämpfe bekomme und wenn er vor der Tür stehen würde, würde ich ihn ohne Zögern zurücknehmen! Egal, ob ich mich dafür aufgeben müsste.

Geht es euch auch manchmal so? Ist das normal? Wie kann man damit am Besten umgehen?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

02.09.2013 08:06 • #1


N
Hallo Dariaaa,

fühl dich zuerst einmal gedrückt.

Für viele kommt eine Trennung wie aus heiterem Himmel, völlig überraschend. Wir sind oft so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir vorhandene Zeichen nicht erkennen/erkennen können, Signale nicht wahrnehmen und nicht ganz genau zuhören. Es gibt Anzeichen im Vorfeld, das sieht man oft aber erst hinterher.
Ganz offensichtlich bist du auch schon dahinter gestiegen, denn du sagst ja selbst, dass es so hat kommen müssen. Die Frage ist: hättest du etwas dagegen tun können? Hätte er es zugelassen? Oder war er nur zu feige, es dir offen ins Gesicht zu sagen und ließ deshalb eher Taten (leise) sprechen?
Eine Unzufriedenheit hat selten was mit dem Partner zu tun, sondern entspringt aus einem selbst. Aber es ist natürlich einfacher, es anderen anzulasten, statt sich offensiv damit auseinanderzusetzen.
Warum willst du dich für jemanden aufgeben, der nicht einmal den Mumm dazu hat, offen mit dir über Probleme zu reden? Was genau vermisst du denn?
Sich für jemanden aufzugeben, aufzuopfern hat nichts mit Liebe zu tun. Selbstaufgabe resultiert daraus, dass du deinen eigenen Wert verleugnest, das Vertrauen in dich selbst verloren hast. Und wenn du dich selbst nicht als wertvoll ansiehst, wie soll das dann ein anderer? Verstehst du?
Trotzdem kann ich deine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen, hatte ich sie doch auch einmal (zumindest so ähnlich )
Hier bist du jedenfalls ganz richtig, um dir den Schmerz, die Wut und die Enttäuschung von der Seele zu schreiben. Das wirkt manchmal Wunder.

Also nur zu, es gibt immer jemanden mit einem offenen Ohr, ähnlichen Erfahrungen oder Tipps.
Alles Gute!

02.09.2013 22:29 • x 1 #2


D
Liebe Neja,

vielen Dank für deine Antwort. Du hast Recht! Mein Kopf sagt mir auch, dass es besser so ist. Dass es hat so kommen müssen. Und an manchen Tagen komme ich damit zurecht bzw. versuche ich das zu akzeptieren.

Aber an manchen Tagen fühle ich mich einfach nur allein. Er war mein Lebensmittelpunkt! Ich habe alles für ihn gemacht. Und wir hatten auch so unglaublich schöne Zeiten zusammen. Er fehlt mir so

Aber ich weiß nicht, was genau mir fehlt. Soweit bin ich noch nicht. Ich glaube, ich möchte einfach mein altes Leben zurück. Ich hasse Veränderungen und habe unglaubliche Angst davor! Ich möchte den Alltag wieder haben. Einen Menschen, der daheim ist und mit dem ich reden kann. Mit dem ich in die Stadt fahren kann, mit dem ich kuscheln kann. Mein altes zuhause!

Es fällt mir so unfassbar schwer, loszulassen! Meine Gedanken kreisen jeden Tag um ihn. Warum er sich so entschieden hat. Warum ich keine Anzeichen gesehen habe. Warum mir sowas passieren muss usw.



Und ich weiß nicht, wie ich diese Gedankengänge abstellen kann.

03.09.2013 08:49 • #3