Zitat von Lumoda: Ich hatte gedacht, wenn wir mit dieser Therapie anfangen, würde auch der Alk. Thema werden. Es sollte eine Art Familientherapie werden und meinem Ex-Partner war es auch sehr wichtig. Ich denke, er weiß, dass er Alkololiker ist.
Etwas zu wissen, ist die eine Seite, es zuzugeben und aktive Veränderungen vornehmen zu
wollen, ist die andere Seite. Bevor ein Alk. zugibt, dass er einer ist und ein Problem hat, fließt viel Wasser den Fluss hinunter und dann wird oft noch jemand gesucht, dem er dann die Schuld aufdrücken kann. Er selbst hätte nämlich niiiiiiiiiiie zum Alk. gegriffen...
Und auch eine Therapie ist keine temporär begrenzte Angelegenheit. Das schwierige ist nämlich,
danach bei der Stange zu bleiben und die Finger vom geliebten Kumpel zu lassen. Die Rückfallquote ist leider sehr hoch.
So herzlos wie es sich anhört, aber ein Alk., der nicht erkennen will oder kann, dass nicht nur er ein Problem mit diesem Teufelszeug hat, sondern seine Angehörigen auch und sie darunter leiden und nur er etwas daran ändern kann, muss sich erst allein auf weiter Flur wiederfinden, ohne jegliche Unterstützung oder Hilfe, ohne Zuspruch oder Bestätigung... Er muss tief fallen, um zu merken, dass nur er selbst sich aus diesem ewigen Kreislauf befreien kann.
Dein Vorhaben war löblich, hätte aber nur dir die Erleichterung gebracht zu wissen, dass du alles getan hast, was machbar war. Nur gehören zur Umsetzung dieses Vorhabens noch andere Teilnehmer außer dir. Er hat wahrscheinlich erst einmal zugestimmt, um dich zu besänftigen, dich milde zu stimmen.
Jedoch hatte er nie wirklich vor, es durchzuziehen. Dann wäre er mit seinem Problem- was für ihn ja gar keins ist- konfrontiert worden und dieses Dahindümpeln und andere für sich machen lassen, hätte ein Ende gehabt, weil der Therapeut Ergebnisse von
ihm verlangt hätte. Davor hatte er sicher Angst und wollte vor dir nicht als Looser dastehen.
Zitat: Nur innerlich zerreißt es mich. Ich frage mich immer wieder, warum hat er mich über Monate hingehalten? Was sollte das Ganze?
Du warst sein Notanker.
Du hast schließlich alles dafür getan, dass sein Haushalt wieder in Ordnung kommt, das Jugendamt milde gestimmt wird und ihm den Sohn nicht wegnimmt... Du hast ein geregeltes Leben ermöglicht.
Bis... ja, bis du Forderungen gestellt hast.
Dann warst du unbequem.
Seine Freundin versteht ihn da besser.
Wenn sie wirklich das gleiche Problem hat wie er, ist das auch zu verstehen.
Was dich zerreißt, ist die Tatsache, dass du alles gegeben hast und trotzdem nicht zum Erfolg gekommen bist. Da springt dein Ego im Dreieck.
Lass dich davon nicht irritieren. Du hast getan, was du konntest. Nun muss er sich um sich selbst kümmern.
Besser du kommst jetzt aus der Sache raus, als dass du deine Jahre verschwendest, einem Menschen helfen zu wollen, der sich nicht helfen lassen will, bzw. dem nicht zu helfen ist, es sei denn, er unternimmt selbst etwas.
LG Neja