Weihnachtszeit, fröhliche Zeit Leider bei mir diesm

H
Meine Gesichte: Ich (55) bin mit meiner Frau (52) seit 34 Jahren zusammen, davon 25 Jahre verheiratet. Wir haben zwei erwachsene Kinder, welche sich vor Abschluss ihrer Ausbildung befinden. Beide sind wir berufstätig (ich leider die letzten fünf Jahre als Wochenend Pendler, der die Woche über außerhalb arbeitet und lebt). Meine Frau bewohnt unser gemeinsames Haus unter Woche allein.

Unsere Beziehung verlief bisher harmonisch, natürlich mit kleinen Remplern, Macken und Abnutzungserscheinungen, vielleicht bedingt durch meine Pendlerei, dem zwangsläufigen Stress am gemeinsamen Wochenende, alles erledigt und unter einen Hut zu bekommen oder vielleicht auch durch die lange gemeinsame Zeit die wir nun schon zusammen sind. Beide hatten wir aber tiefes Vertrauen ineinander; meine Frau kümmerte sich und erledigte alle Angelegenheiten während meiner wöchentlichen Abwesenheit. Sie selbst ist sportlich aktiv und nimmt diverse soziale Kontakte unter der Woche wahr.

In Vorbereitung unserer Silberhochzeit im Oktober d.J. kam es nun aus dem Nichts zu diversen verbalen Auseinandersetzungen über den Ablauf/Umfang der Feier mit meiner Frau, die letztlich in sehr kurzer Zeit in der Summe dazu führten, dass sie meinen und ihren Eltern sowie unseren besten Freunden mitteilte, dass unsere Beziehung am Ende sei, sie sich treffen würde und auch eine Feier nicht mehr stattfände. Mir persönlich sagte sie es erst, als ich am nächsten Wochenende nach Hause kam. Ich muss zugeben, dass ich mich sicherlich im Vorfeld bei der Lösung dieses Problems mit der Silberhochzeit auch einfühlsamer und kompromissbereiter hätte verhalten können, dies aber nicht getan habe. Im Gegenteil....

Absolut geschockt, von ihrer unvorhersehbaren drastischen Reaktion, hat mich diese Situation derart aus der Bahn gekickt, dass ich z.Zt. bis zum Jahresende krankgeschrieben bin und ich auf Anraten meines Arztes, in therapeutische Behandlung begeben habe.

Bei meinen zaghaften Versuchen, die Wogen zu glätten oder die Ursache für ihre spontane, drastische Entscheidung erklärt zu bekommen, führte sie abwehrend als Argumente Situationen aus der Vergangenheit an, die zu lapidar sind um diese hier detailliert aufzuführen. Kleinigkeiten, die Jahre zurückliegen und tatsächlich Banalitäten sind. Der Hauptvorwurf, der jedoch im Raum steht, sei meine Dominanz ohne Kompromissfähigkeit, verbunden mit der fehlenden Fähigkeit die Bedürfnisse des Partners wahrzunehmen.

Und dieser Vorwurf tut mir sehr weh, zumal wir alle größeren Entscheidungen in unserem zurückliegenden Leben gemeinsam getroffen haben – auch durch Kompromisse meinerseits.

Auf meine Frage, wie wir aus diesem Situation dennoch herauskämen, war ihre Antwort, rational und kalt, dass dies nur mit Hilfe einer dritten Person – einen Paartherapeuten möglich wäre und dies natürlich ergebnisoffen. Die Kinder oder unsere besten Freunde möchte ich aufgrund der Gefahr der Instrumentalisierung außen vor lassen.

Wir haben uns nun so verständigt, dass wir nach Abschluss meiner Therapie, im neuen Jahr nach einem geeigneten Paartherapeuten umsehen.

Entsetzt von ihrer Kälte und meiner Frau – nach immerhin 34 Jahren – werden wir trotzdem zusammen das Weihnachtsfest mit der Familie verbringen, wernn auch ich mit einem dicken Klos im Hals.

21.12.2016 19:37 • #1


S
Hallo Hope6164,

hab` Deinen Text gerade gelesen und möchte Dir zunächst mal sagen, wie leid mir das für Dich tut. Das zieht einem schon den Boden unter den Füßen weg und ich verstehe gut, dass die Weihnachtszeit jetzt sehr anstrengend für Dich ist.
Einen direkten Rat habe ich da leider nicht für Dich. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, könnte ich vermutlich nicht so tun, als wenn nichts wäre. Es ist eben nichts mehr wie es war. Abstand wäre für mich angesagt. Damit Du etwas zur Ruhe kommen kannst. Einen Therapeuten suchen könnt Ihr doch heute schon, es dauert ja immer ein wenig bis zum Termin...
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen!

21.12.2016 20:15 • #2




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag