VORSICHT LANG!
Hallihallöchen,
ich finde dass dieses Thema sehr oft untergeht und man oft garnichts dazu findet, wobei es da ja meiner Meinung nach erst richtig wichtig wird, das Richtige zu tun! Überall steht nur groß und breit wie wichtig die Kontaktsperre ist, dass man distanziert sein soll und er sich irgendwann schon meldet, wie man sich auf das erste mögliche Treffen vorbereitet.
Aber wie geht es danach weiter? Kontaktsperre vorüber, erstes Treffen gut verlaufen, und dann? Wie soll man sich weiter verhalten?
Ich möchte hierzu erstmal meine Geschichte erzählen. Ich war 2 Jahre mit meinem Freund zusammen, bis er mich plötzlich ganz überraschend verlassen hat. Die Trennung war schrecklich, wir haben viel geweint und es war sehr emotional. Ich weiss, dass auch er durch die Hölle ging. Ich wusste seit Tag 1, dass ich ihn zurück haben will. Es ist über 1 Jahr her und meine Gefühle darüber sind unverändert und ich will ihn immernoch zurückgewinnen, egal wie lange es dauern soll. Es gibt für mich keinen anderen und er war für mich perfekt.
Der Grund für die Trennung war hauptsächlich, dass ich ihn irgendwie erdrückt habe, und mich emotional völlig an ihn gebunden habe. Es schien, dass alles in meinem Zeitplan nach ihm abgestimmt war. Wir sahen uns täglich da wir in der selben Abteilung arbeiteten und waren eigentlich ein eingespieltes Team. Nachdem Schlussstrich sahen wir uns natürlich immernoch jeden Tag. Und nein, das war kein Spaß. Jedoch gingen wir dennoch respektvoll miteinander um, halfen uns arbeitstechnisch noch, wenn es nötig war, und kamen miteinander aus. Mussten wir ja irgendwie.
Nachdem er Schluss machte, war er derjenige, der mir ständig geschrieben hat und immer den Kontakt gesucht hat. Immer und immer wieder und ich ging nie großartig drauf ein. Es kam auch noch zu ein paar Treffen bei denen wir redeten und sich viel wie damals anfühlte, hatten jedoch nie S.!
Ich hatte mich schon während wir zusammen waren immerwieder beworben, und so kam es etwa nach einigen schrecklichen Monaten voller Gefühlschaos so, dass ich die Firma wechselte.
Endlich konnte ich die Kontaktsperre komplett durchziehen! Ich entwickelte mich weiter, zog um, veränderte mich optisch, wurde unabhängig, war glücklich und akzeptierte mein Leben und die Trennung und sah daran immer das Positive. Auch wenn ich ihn immernoch wollte. Ich hab mich aber nie auf den Gedanken versteift. Dachte immer nur: Es kommt so wie es kommen soll, ich werde mich nicht bei ihm melden, wenn er es auch nicht tut, dann ist es so.
Dann plötzlich an einem Nachmittag (1 Jahr nach der Trennung) mitten in der Stadt beim Bummeln stand er plötzlich vor mir. Ich war völlig überrascht, natürlich. Die Begrüßung war herzlich und er hat mich angestrahlt und umarmt. Wir unterhielten uns lange. Es fühlte sich fast wie früher an. Natürlich noch etwas distanziert, aber mit jeder Minute wieder vertrauter. Wie es der Zufall wollte, trafen wir uns ein - zwei Wochen später erneut durch Zufall und wieder verquatschten wir uns stundenlang. Es ging um unsere Interessen, die Arbeit, unsere Familien. Jedoch kein Wort über die Beziehung. Er wirkte sehr offen und interessiert und machte scherzhafte Andeutungen über ein geplantes Treffen zwischen uns, da er mir ja bei etwas helfen müsse, was ich nicht draufhabe (also er zog mich auf aus Spaß). Ich lachte und sagte aber nicht etwas wie Auja lass uns das machen! sondern ich lies das so im Raum stehen als Scherz.
Alles in allem waren unsere Treffen sehr harmonisch, jedoch ging die Kontaktsperre weiter.
Kurz nach unserem letzten Treffen hatte ich einen schweren Unfall und lag lange im Krankenhaus. Ich hatte andere Sorgen und habe ihm nicht geschrieben. Irgendwann nach 2 Monaten kam von ihm eine Nachricht dass er von dem Unfall gehört hatte und telefonieren wollte. Ich sagte zu und am Telefon erzählte ich ausführlich über meinen Unfall. Er war traurig und schockiert, ich merkte beim Reden, dass er völlig neben der Spur lief. Er war vor allem schockiert darüber, dass es ihm niemand gesagt hatte. In unserer Beziehung war er immer sehr fürsorglich, wollte nie, dass ich mir weh tue etc.
Er wollte mich sehen. Wir verabredeten uns und wir quatschten und neckten uns gegenseitig. Das Treffen ging einige Stunden, wir haben uns am Ende lange umarmt und er wollte dass ich mich melde, wenn ich etwas brauche. Und wieder machte er so neckische, jedoch vorsichtige Bemerkungen über weitere Treffen. Sobald er weg war schrieb er mir schon. Wir chatteten den Abend etwas hin und her und auch die Tage danach schrieb er mir wieder und erzählte belanglose Dinge. Ich blieb meistens ziemlich kurz angebunden, aber nett und lustig, sodass ich keinesfalls desinteressiert wirkte, und hab immer ihm das letzte Wort gelassen. Also ich schrieb irgendwann einfach nicht mehr.
So und jetzt stehe ich hier und frag mich wie es weitergeht? Und vor Allem, wie man diese Situation von aussen beurteilt? Denkt ihr, er schreibt mir aus Mitleid wegen dem Unfall? Oder wirkt das, als hätte er wieder Interesse? Die Trennung ist über ein Jahr her und ich hab mich mittlerweile selbst gefunden und bin im Reinen mit mir selbst. Ich könnte mir vorstellen, dass er das bemerkt hat.
Jetzt will ich ihn jedenfalls nicht zutexten und tue das auch nicht. Wenn wir Kontakt haben, dann durch ihn. Allerdings will ich ihn wiedersehen, weiß auch, dass er es auch wollen würde. Möchte ihn aber ungern danach fragen. Wie weit kann ich auf ihn zugehen? Ich habe irgendwie auch Angst, in die Freundschaftsschiene zu rutschen. Nach der Trennung wollte er auch weiterhin befreundet bleiben, was ich aber ablehnte. Jetzt habe ich Angst,dass er es immernoch so sieht. Ich weiß aber, dass seine Gefühle für mich nicht weg sind und ich ihm nach wie vor wichtig bin.
Würde gerne eure Meinung wissen und lesen, wie ihr die Situation beurteilt. Soll ich ihm ein Treffen vorschlagen? Wenn ja, wie, ohne dass es so aussieht, als würde ich ihn zurück wollen?
Küsse, Lina
04.09.2018 00:25 •
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