Wie komme ich bloß über ihn hinweg?

Hallo alle miteinander
Ich (w, 20 Jahre alt) habe mich vor ca. 2 Monaten von meinem Freund getrennt, mit dem ich ungefähr 4 Jahre zusammen war. Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich mit ihm Schluss machen soll oder nicht, da mich schon vor ein paar Monaten immer wieder Zweifel befallen haben, ob unsere Beziehung wirklich das Richtige für mich ist. Ich hatte immer das Gefühl, dass er mich nicht so liebt, wie ich mir das gewünscht hätte, da er sich nie wirklich für mich gefreut hat (z.B. als ich meine erste eigene Wohnung endlich fertig eingerichtet hatte), sich nicht um mich bemüht hat (meistens musste ich mich bei ihm melden und fragen, ob wir was zusammen machen) und sich partout geweigert hat, Sachen mit mir zu unternehmen oder mit mir zusammen in den Urlaub zu fahren. Und das, obwohl ich ihm mehrmals klar und deutlich gesagt habe, dass mir das wichtig wäre. Wir saßen aber meistens dann einfach nur zuhause rum und haben irgendwelche Filme angeschaut. Am Anfang unserer Beziehung haben wir eigentlich viele unterschiedliche Dinge gemacht, zum Beispiel auch zusammen Sport gemacht, aber meine ganzen Versuche, das alles wieder aufleben zu lassen, hat er immer wieder abgeschmettert. Ich weiß überhaupt nicht, wie es überhaupt dazu kommen konnte?
Wenn wir uns dann aber getroffen haben, haben wir uns eigentlich meistens doch sehr gut verstanden. Also gute Unterhaltungen geführt und zusammen gelacht und er hat mir auch regelmäßig gesagt, dass er mich liebt.
Während ich bei ihm war, habe ich mich immer gefragt, wieso ich eigentlich unzufrieden bin und dass ich es doch schon ganz gut mit ihm getroffen hätte, aber sobald er weg war, kamen wieder die ganzen Zweifel. Und irgendwann konnte dann auch seine Anwesenheit nichts mehr an meinen Zweifeln ändern. In den letzten 2 bis 3 Monaten vor der Trennung haben wir dann auch angefangen, uns öfter zu streiten. Meistens wegen Nichtigkeiten, über die man ich eigentlich garnicht streiten sollte. Und irgendwann wollte ich ihn dann überhaupt nicht mehr sehen. Wenn er da war, wollte ich eigentlich nur noch weg von ihm. Ich wollte nicht mal, dass er mich anfasst.

Also hab ich mich zu der Trennung entschlossen, was er (überraschenderweise) überhaupt nicht kommen gesehen hat. Er hat mir aber währenddessen dann ganz klar und deutlich gemacht, dass er garantiert nicht versuchen wird, meine Meinung zu ändern, was mich dann doch nochmal getroffen hat. Die Zeit danach war ziemlich schwer für mich, weil ich ihn dann doch total vermisst habe. Und dann, als es schon angefangen hat, besser zu werden und es mir nicht mehr ganz so schlecht ging, hat er sich gemeldet. Wir haben dann ein bisschen miteinander geredet, wobei er ziemlich einsilbig war und ich eigentlich den Hauptteil der Konversation alleine geführt habe.

Und dann wurde es richtig schlecht und ich habe mich so sehr zu ihm zurückgesehnt, dass ich ihn gefragt habe, ob wir es nicht doch noch einmal probieren wollen, was er aber verneint hat, weil er mich zwar immer noch lieben würde, aber nicht damit zurecht käme, dass ich mich von ihm getrennt hätte. Aber er würde sehr gerne mit mir in Kontakt bleiben.

Seitdem träume ich jede Nacht, dass wir wieder zusammen kommen würden oder von der Anfangszeit, als wir uns kennengelernt haben. Und auch tagsüber kann ich nur noch an ihn denken, egal was ich mache. Ich habe auch noch 2 Mal mit ihm geschrieben, weil ich mich nicht zurückhalten konnte, obwohl ich genau weiß, dass mich sowas zurückwirft....und es hat mich auch massiv verwirrt, weil er auch da immer total einsilbig war und ich den Anschein hatte, dass er nicht mit mir reden will oder ich ihn sogar nerve. Dabei wollte er doch Kontakt halten... Hab ihn jetzt erstmal aus diversen Sozialen Netzwerken verbannt und seine Handynummer und alles gelöscht. Hab zu ihm gesagt, dass mir das im Moment nicht gut tut und ich auf ihn zukomme, wenns mir wieder besser geht. Ihm scheint es laut Bekannten übrigens auch ziemlich gut ohne mich zu gehen.

Jetzt ist nur die Frage: Wie hören diese verdammten Träume auf? Und was kann ich tun, damit es mir bald besser geht und ich mir nicht ständig ausmale, wie er jemand Anderen findet?
Ich stelle mir die ganze Zeit die Frage, ob es wirklich das Richtige war, mich von ihm zu trennen...denn wenn es das Richtige gewesen wäre, sollte es mir doch besser gehen, oder nicht?

Liebe Grüße, Butterblümchen1234

Hallo Butterblümchen,

zunächst mal: fühl Dich gedrückt. Ich kann es (logischerweise in diesem Forum aus eigener Erfahrung) sehr gut nachempfinden, wie es Dir gerade geht.

Es ist normal, dass Du nun ein Stück weit haderst mit Deiner Entscheidung - allerdings kommt doch auch ganz klar in Deinen Ausführungen zum Vorschein, dass einige Dinge überhaupt nicht gepasst haben in dieser Beziehung. Das solltest Du beim Trauern irgendwie im Hinterkopf behalten.

Tja, wie kommt man schnell(er) wieder auf die Beine. Hier die üblichen Tipps (alle wohlerprobt):

* akzeptiere die Trennung (auch wenn es noch so schmerzt - besonders wenn sie unumkehrbar ist). Hole keinerlei Erkundigungen (z.B. über Bekannte / Freunde) über ihn ein. Wenn ihr Euch zufällig treffen solltet (z.B. auf der Strasse), dann gehe schnurstracks auf ihn zu und sei Du einsilbig (hallo + Du musst weiter)

* ansonsten Kontaktsperre (bleibe von nun an strickt dabei). Wenn er sich per Mail oder sms meldet, dann antworte nicht.

* trauere - und wenn es Dir nicht gut geht, dann zieh Dich auch mal zu Hause zurück. Manchmal hilft eine Nacht darüber schlafen etwas ...

* diese vielen Träume, Momente der Sehnsucht ... - das gehört alles zur Abnabelung und zum Trennungsschmerz dazu (ich hab damals fast 10 kg innerhalb von 14 Tagen abgenommen, konnte nichts mehr essen)

* lenke Dich mit Dingen ab, die Dich - WICHTIG - interessieren, aber bitte brich keinem anderen Mann das Herz. Hilf anderen bei Ihrem LK oder Trennungsschmerz (z.B. hier in diesem Forum) - Du bist ja zum Glück nicht allein!

* geh möglichst gut mit Dir um, wage etwas Neues. Koch Dir was, geh in die Badewanne, liebe Dich selbst.

Und das Wichtigste: Du darfst, auch wenn das noch so abgedroschen klingt, auf die Zeit hoffen. Es wird, ich verspreche es Dir hiermit hoch und heilig, wirklich irgendwann besser. Vorausgesetzt: Du hältst Abstand. Und findest zu Dir zurück.

Alles Liebe, Snacki