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Wo bin ich hier nur reingeraten? Narzissmus?

A
Hallo,
ich habe noch nie in einem Forum geschrieben und hoffe aber, vielleicht könnt ihr mir helfen, Antworten zu finden. mich wieder zu finden. .
Ende August hat mein Freund, nach 7 1/2 Jahren unsere Beziehung beendet. Wobei er seitdem immer wieder betont, er habe nicht Schluß gemacht, sondern wir sind im Augenblick nur nicht zusammen. Ich würde auf der Ersatzbank sitzen. Es läge nicht an mir, sondern er habe Blockaden und wisse im Moment nicht was er wolle.

Zu meiner Vorgeschichte:
Ich bin geschieden und seit 11 Jahren alleinerziehend mit 6 Kindern. Meine jüngste ist jetzt 14 Jahre. Genau genommen, war ich in der Ehe schon alleinerziehend. Wir hatten uns ein Wohnung gekauft und über die Jahre hat mein Exmann sich stark verändert. Er fing mit einem Nachbarn, der ein insolventer Bauherr war, einen zermürbenden Streit an und sein Lebensinhalt bestand nur noch darin, ständig vor Gericht zu gehen und Anzeige über Anzeige zu machen. Den Nachbarn fertig zu machen, das wurde zu seinem absoluten muss. Wir zählten nicht mehr. Wenn er Zuhause war, stand er den ganzen Tag nur am Fenster und beobachtete den Nachbarn und wieder einen Verstoss festzustellen und ihn anzuzeigen. Ich hab alles versucht, und irgendwann gab ich auf und wollte die Scheidung. Er war damit überraschender Weise einverstanden. Aber je näher der Scheidungstermin rückte, umso mehr setzte er mich unter Druck. Zuerst versuchte er es auf die finanzielle Schiene und zum Schluss musste ich mir Sätze wie Du bist alt und verbraucht. Bekommst sowieso keinen Mann mehr. Wer nimmt schon so war verbrauchtes wie dich! Dich fasst kein Mann mehr an zu hören.
Ich zog die Scheidung trotzdem durch, ging finanzielle Kompromisse ein. Ich wollte nur weg und meine Ruhe.

Die Sätze hatten mich aber tief verletzt. Von Männern wollte ich nichts wissen. In meiner Freizeit, verlies ich nur mit meinem Schutzschild die Wohnung. Mein Schutzschild waren meine Kinder. Meine Wohnung wurde meine Festung, die ich nur alleine verliess um in die Arbeit zu gehen. Das Geld reichte mal so und so sparte ich an mir und nicht an den Kindern. Ich war mit 1,58 so dürr, dass man meine Rippen auf 10km Entfernung zählen konnte. Ich lebte nur für meine Kinder. Der Freundeskreis hatte sich ziemlich ausgedünnt, denn ich zog mich total zurück. Hatte kein vertrauen, in nichts und niemanden.

Glücklich sein schaute anders aus, und als ich genug Geld gespart hatte, um mir einen Bikini zu kaufen, war ich entsetzt, von meinem Spiegelbild. Und beschloss, so geht es nicht weiter und kämpfte mich zurück ins Leben.

Durch einen Vorfall an der Schule meines Sohnes, kam ich in Kontakt zu meinem jetzigen Exfreund. Lange Zeit hatten wir nur Mailkontakt. Dieser wurde immer intensiver. Er fand meinen Schutzschild interessant. Nach zwei Monaten folgte ein reales Treffen. Die Sympathie die zwischen den Zeilen in den Mails lag, hielt auch in der Realität stand. Um es kurz zu machen, ich brauchte fast ein Jahr, bis ich bereit war, die Gefühle die er mir entgegenbrachte zu erwidern, ihm zu vertrauen, ihn in meine Festung zu lassen. Ich konnte mir nicht vorstellen, das ein Mann wirklich Interesse an mir haben könnte, das die Liebe bzw das verliebt sein echt war. Und ich ignorierte das man mir sagte, ich solle aufpassen. Er würde alles anmachen was bei drei nicht auf dem Baum sei.

Er lebte in Trennung, hat eine Tochter und konnte sich aus finanziellen Gründen nicht scheiden. Da ich selbst Kompromisse eingehen musste um die Scheidung zu bekommen, konnte ich dies durchaus verstehen.

Aus unserer Verliebtheit wurde Liebe, mit Höhen und Tiefen, eigentlich all das was zu einer Beziehung gehörte. Auch wenn wir nicht zusammen wohnten, waren wir jede freie Minute zusammen. Sein Lebensmittelpunkt war meine Wohnung. Ich wurde auf Händen getragen. Es war viel zu schön um wahr zu sein. Wir meisterten auch Schwierigkeiten und unterstützten uns gegenseitig. Als er mir das erste Mal sagte, ich liebe Dich, konnte ich es gar nicht glauben

Wir arbeiten beide im Schichtdienst. Egal ob wir uns sahen oder nicht, ich bekam jeden Morgen eine Guten morgen SMS und Abends die Gute Nacht SMS. Wenn es möglich war schrieben wir auch während der Arbeitszeit.

Wenn man über 40 ist, ist man kein unbeschriebenes Blatt mehr jeder hat Ecken und Kanten, die machen unsere Persönlichkeit aus. Aber so vor vier Jahren, begann er plötzlich seltsame Ecken und Kanten zu zeigen.
Als wir vor vier Jahren zum ersten Mal auf dem Christkindlmarkt waren, entdeckte er die Schwester seiner Exfreundin und ich war plötzlich Luft für ihn. Später darauf angesprochen, sagte er ich würde aus einer Mücke einen Elefanten machen.
Ein Jahr später gingen wir ganz gezielt, auf dem Weihnachtsmarkt in die Straße, wo damals die Schwester ihren Stand hatte. Aber sie war nicht da. Und so verließen wir den Markt.
Letztes Jahr sagte ich, das ich keine Lust hätte mit ihm auf den Markt zu gehen, da er nur der Schwester nachlaufen wollte. Er meinte ich würde nur negativ denken. Akzeptierte aber meine Entscheidung.

Er schlief immer weniger bei mir, war distanziert wenn er da war. Wenn er keine Aussicht auf S. hatte, hatte er Kopfweh oder war zu müde um zu kuscheln oder fuhr in seine Wohnung. Wenn ich ihn darauf ansprach, kam immer die gleiche Antwort. Du kannst die Zeit nicht mit mir genießen, du denkst so negativ.

Letztes Jahr waren wir zum ersten Mal ohne Kinder über ein Wochenende weg. Er hatte sich kurz vorher einen Merzedes SLK gekauft. Wir verbrachten das ganze Wochenende im Auto und fuhren Strecken, die er als Jugendlicher mit dem Motorrad fuhr. Es war kein Wochenende das wir für uns alleine genießen wollten. Er wollte nur mit einem Auto Motorad-Feeling erleben, wie früher.

Er erfüllte mir jeden Wunsch oder half ihn zu erfüllen. Seit er geerbt hatte, spielte Geld keine Rolle mehr. Ich liebe Dich, fühlte sich nicht mehr echt an. Sondern wie gehört dazu. muss man sagen. Ich hatte immer mehr das Gefühl, das ich zur Gewohnheit wurde, das es völlig normal sei, das ich da sei, verfügbar, jederzeit mit ihm auszugehen, immer auf ihn wartend.

Und wir lebten immer mehr in seiner Vergangenheit.Wenn ich etwas sagte, immer der gleiche Spruch und plötzlich begann er mir zu unterstellen ich wolle Schluß machen.

Seit Weihnachten 2018 wurde es immer schlimmer. Ich bekam einen Gutschein für eine Wellnesswoche für Zwei geschenkt. In einem Hotel wo er vor zwanzig Jahren bei einem Lehrgang war (das erfuhr ich aber erst als wir dort waren). Ich hatte an diese Woche keine besonderen Erwartungen, wollte nur Zeit für uns zwei alleine genießen. Er hatte einen S. Urlaub geplant.

Ich könnte hier noch mehr Beispiele aufzählen.

Obwohl er immer distanzierter wurde, half er mir finanziell, das ich meine Wohnung meinem Exmann abkaufen konnte. Wir gingen teilweise jedes Wochenende zum Essen, gemütliche Abende Essen kochen gab es so gut wie nicht mehr. Ich kam mir immer mehr wie eine Begleitung vor, ein hübscher Anblick.

Im Juni musste ich mich einer größeren gynäkologischen OP unterziehen. Im Krankenhaus besuchte er mich zwar jeden Tag, aber nur kurz, ständig war er müde. Als ich nach Hause kam, rührte er mich so gut wie nicht an und fuhr ständig zu seiner Tochter.

Seinen Urlaub verbrachte er bei seiner Tochter und schrieb mir nur SMSen. Zwei Wochen lang. Dann hatte er einen Unfall und dabei wurde seine rechte Hand/Finger mehrfach gebrochen. Jetzt wurde es noch schlimmer, er wurde unheimlich launenhaft. So unausgeglichen kannte ich ihn gar nicht. Es stand auf dem Spiel, das er wegen der Verletzung seinen Beruf evtl nicht mehr ausüben könne. Ich versuchte Verständnis aufzubringen, stand ihm bei und hoffte nur auf ein Wunder. Als er erfuhr, das keine Gefahr bestand Berufsunfähig zu werden, es aber Monate dauern würde bis zur vollständigen Genesung, dachte ich mir, Wir sind beide krankgeschrieben, viel Zeit für uns, schlimmer kanns nicht werden, nur besser. Zumal er mit ständig seine Liebe versicherte, ich wäre der Mittelpunkt seiner Lebens, es würde nur mich geben und er könnte sich eine Zukunft mit mir vorstellen.

Aber es kam ganz anders. Ich fuhr mit drei meiner Kinder in den Urlaub, gegen Ende des Urlaubes stritten wir per SMS. Als ich nach Hause kam, war er nicht da. Blieb eine Woche in der Versenkung verschwunden. Auf einer Beerdigung sahen wir uns wieder. Er starrte die ganze Zeit auf meine Beine, das war mir mehr als unangenehm. Er fragte ob ich Zeit hätte, er wolle reden. Und da eröffnete er mir, dass er nicht wüsste ob er mich noch wolle. Die Op hätte damit nicht zu tun. Er würde mich noch sehr sympatisch finden und wolle weiter mich treffen und mit mir ausgehen. Aber wie es weitergehe mit uns, sei ungewiss.

Ich war wie vor den kopf gestoßen. Er verschwand, schrieb zwar jeden Tag mehrmals, mit Küsschen und Herzchen, aber der Inhalt war belanglos.

Nach einer Woche trafen wir uns wieder. Er meinte er brauche Zeit. Die krankheitsbedingte Auszeit von der Arbeit täte im gut. Er fing an esoterisches Zeug zu reden. Früher konnte er die Finger nicht von mir lassen. Jetzt rührte er mich nicht mal an.

Dann verschwand er wieder zu sich nach Haue. SMS kontakt blieb, aber belanglos, bis er immer seltener wurde.

Drei Wochen später kam er wieder, er war total nervös, erzählte von seinem ersten Arbeitstag. Ich sagte, mich interessiert was mit uns ist. Er sagte es sei aus, in den letzten zwei Jahren(!) sei so viel in ihm gestorben, er habe immer damit gerechnet ich würde schluss machen. Ich würde ihm immer noch viel bedeuten, aber als Lover würde ich ihn verlieren. Er wolle weiter mit mir befreundet sein und wäre immer da für mich.

Dann verschwand er wieder. Belangloser SMS Kontakt, auf den ich nicht mehr reagierte. Dann wurden aus den täglichen SMSen zwei die Woche. Freitags wünschte er mir ein schönes Wochenende, Sonntags eine schöne Woche. Ich beantwortete keine einzige.

Er beschwerte sich bei meinem Sohn, dass ich nicht antworten würde, und er fände es total schade, weil WIR wollten ja in Kontakt bleiben.

Vor drei Wochen habe ich ihn wieder gesehen. Es täte ihm alles Leid, wie es gekommen sei. Er wollte mit anfassen und ich sagte ihm, er solle es lassen. Er habe immerhin Schluss gemacht. Darauf meinte er nur, das dies nicht der Fall sei, ich sei seine Freundin. Wir seien nur Monentan nicht zusammen. Vergleichbar wie ein Fußballspieler auf der Ersatzbank. Und er wolle mich öfter sehen und wieder mehr kontakt haben. Er sei im Moment nicht Fisch, nicht Fleisch. Wenn er in Rente ist, will er auswandern. Ich solle nicht so negativ denken. Er hätte immernoch Gefühle für mich. Und es täte im alles so Leid.

Zwei Tage später, stand er in der Früh um 6 Uhr in unserer Auffahrt und mich zu drücken und mir einen schönen Tag zu wünschen.

Er versucht immer wieder mal mich anzurufen, hat keine Zeit für treffen, reagierte eifersüchtig auf einen vermeintlichen Freund. Und schreibt seitdem ständig, das er nicht aufgehört hat mich lieb zu haben, oder das er mich noch ganz viel lieb hat. Lauter blablabla.

Als er schluß gemacht hat, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hab tagelang nur geheult, bin in der Arbeit mit heulkrämpfen zusammen gebrochen. Ich bin im freien Fall, so fühle es sich an. Ich hab kein vertrauen mehr, bin still und rede kaum noch. Ziehe mich in mein Schlafzimmer zurück und will niemanden sehen.

Er hat uns Nikoläuse vor die Tür gestellt und will mich sehen. Weil ich ihm noch was bedeute. Und ich soll nicht ständig zu negativ denken. Ich wäre ihm immer noch wichtig.

Hört das irgendwann auf? Das is doch keine Liebe?

Ich weiß das war jetzt viel. Aber es tat gut es sich von der Seele zu schreiben.

Vielen Dank.







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08.12.2019 18:42 • x 1 #1


S
Narzisst oder A.loch, suche es dir aus .
Fakt ist , dass er in dir schlechte Gefühle auslöst und nicht gut ist.
Ob er am Ende der Kaiser von China oder Narzisst ist spielt doch unterm Strich keine Rolle .

08.12.2019 18:47 • x 2 #2




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