Wo nimmt man die Kraft her?

I
Hi, habe hier schon vor einem Monat Das Große Aus hineingeschrieben. Nur kurz habe mich von meinem Mann nach 4 Jahren getrennt, er hat drei Kinder und ich zwei, er hat sich ein Jahr lang total mies meinem Kleinen und auch seinen drei Mädchen gegenüber verhalten, war ständig launisch und aggressiv, wenn man nicht der selben Meinung war wie er. Er hatte an nichts Interesse, keine gemeinsamen Unternehmungen, kein Kino, kein Tanz, alles was wir unternommen haben, habe meistens ich organisiert. Jetzt ist es so, dass ich mich entschlossen habe wieder in meine Heimatstadt zu ziehen, die liegt 750 km von ihm entfernt.

Nun ist es aber so, dass ich noch zwei Monate warten muss, bis hier unten die Ferien beginnen, da meine Große ( 16 ) die 10. Klasse hier erst abschließen will.
Zur Zeit ist die Belastung für mich enorm, da wir uns jeden Tag sehen, immer noch zusammen wohnen, und alles so weiter läuft wie bisher, ich kümmer mich um Kinder und Haushalt, seine Drei kommen regelmäßig an den Wochenenden und in den Ferien. Meistens bin ich dann mit 5 Kindern total überfordert, drei der Kinder befinden ich in der Pubertät, es ist eine ziemlich angespannt Stimmung, die Kinder versuchen sich gegenseitig auszuspielen, meistens hat mein Kleiner ( 6 ) alles abgefangen, er wurde von ihm als Weichei, Jammerlappen, winselsack und mit noch anderen netten Ausdrücken bedacht, und immer vor den anderen, hauptsächlich seinen Kindern und wenn ich nicht dabei war. Mein Kleiner wirkt verängstigt und denkt manchmal es hat ihn keiner richtig lieb. Das war bis vor 2 Monaten so und zwar so extrem, dass mich sogar die Kindergärtnerin auf sein ruhiges und ängstliches Verhalten aufmerksam gemacht hat. Da habe ich beschlossen, dass ich das meinem Kind nicht länger zumuten kann, und haben ihm den Entschluss meiner Trennung mitgeteilt.

Soweit so gut, er war mit unserer Trennung einverstanden, ich bin seit zwei Monaten nun mit den Vorbereitungen beschäftigt, dass es dann gleich am ersten Ferientag, dem 30.07. losgehen kan mit dem Umzug.
Jetzt hat mein Mann sich um 180 Grad gedreht, ich erkenn den Mann nucht wieder, er spielt und beschftigt sich mit meinem Kind, bleibt einigermaßen ruhig und schreit nicht gleich immer rum, wenn man nicht seiner Meinung ist, und mir hat er gesagt, das er mich doch noch liebt.
Meine Liebe ist auch noch da, ich habe den Entschluss aus Vernunftsgründen getan, und ich will und werde bei meiner Entscheidung bleiben, weil ich mir fast sicher bin, dass er sich nicht für ewig zum Vorteil verändert hat.

Aber glaubt mir, ich bin oft am Schwanken, was ist los mit Ihm? Warum macht er das und zeigt mir, wie gut und nett er doch sein kann?

Wir haben auch sehr gute Zeiten gehabt, und die kommen dann immer wieder gedanklich zurück und es tut weh. Schlimm wird es wenn ich mir vorstelle, dass ich Weihnachten und Sivester nach 4 Jahren ohne ihn sein werde.

Ich weiß, dass er nicht gut für mich ist, der ewige Kampf und die Konkurrenzkämpfe der Kinder, die Uneinigkeit bei der Erziehung der Kinder. Ich habe mich in dieser Beziehung selbst aufgegeben, und war immer nur für ihn, sein Probleme, seine und meine Kinder da, hab nichts mehr unternommen, wir haben wenig Freunde hier fast keine, weil in seiner Vergangenheit noch einige Sachen passiert sind und einige oder die meisten keinen Kontakt mit ihm haben wollen, nur mal guten Tag und guten Weg.

Aber das Problem ist halt, ich liebe ihn immer noch, und er mich auch. Aber Liebe allein reicht wahrscheinlich nicht aus.

Es ist schwer, der Schmerz momentan ziemlich heftig, und manchmal habe ich Angst, dass ich es allein nicht schaffe. Dann bin ich an anderen Tagen wieder optimistischer und sehe auch positive Sachen an der Trennung.

Es sagt sich zu anderen sooo leicht, dass Leben geht weiter, aber gerade jetzt in den letzten Wochen, wo er wieder der Mann geworden ist in den ich mich mal verliebt habe, kann ich das nicht so recht glauben.

Also danke fürs zuhören!!
alles Gute an alle

23.05.2005 15:59 • #1


E
Liebe Ines,

Zitat:
Aber Liebe allein reicht wahrscheinlich nicht aus.


Ein furchtbares, aber wahres Wort. Deine Geschichte klingt echt übel, und ich denke, zumindest alle Eltern hier werden Sorgen (und Brechreiz) kriegen, wenn sie lesen, was insbesondere dein Kleiner hat aushalten müssen. Du deutest noch irgendwas Dunkles (kriminell Klingendes?!) in der Vorgeschichte deines Ex an, und das zusammen mit all den anderen Indizien läßt nicht gerade Zuversicht entstehen, was eure Zukunft und seine langfristigen Verhaltensweisen deinem Kleinen gegenüber angeht.

Du hast es dir ja ohnehin schon mehr oder weniger selber gesagt, aber ich sage es auch noch mal deutlich: jetzt wieder ins Wanken zu kommen und doch zu bleiben ist mindestens sehr riskant. Wenn seine Veränderung nur drauf fußt, daß du die Trennung anberaumst, dann ist diese Veränderung auf Wasser gebaut.

Ich hoffe, du findest einen Weg zwischen Herz und Hirn, der keines von beiden zerreißt.

Alles Gute,

Siron

23.05.2005 16:46 • #2




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