Zusammengezogen-Getrennt

F
Guten Abend,
meine freundin (29) und ich (27) haben uns am montag dieser woche endgültig getrennt.
wir waren ein jahr zusammen.
sie hat eine mittelgradige depression (sie befindet sich seit ca 1,5 jahren in psychiologischer therapie),die unsere beziehung,vor allem gegen ende,aufgrund von unbegründeten verlustängsten und misstrauen( sie ging regelmäßig an mein laptop) überschattet hat.
ihr grundproblem ist,dass ihr vater die familie verlassen hat,als sie ein kind war.in stundenlangen gesprächen war ich zuletzt sogar der entscheidende faktor,dass sie nach jahren ein gespräch mit ihm gesucht hat.
in streits ist sie überemotional und lässt ungefiltert alles raus,was sehr verletzend ist.
zum beispiel dass ich nie da sei,wenn sie mich braucht,was im zusammenhang damit,dass ich mit ihr sehr oft über ihre probleme gesprochen habe und mit ihr lösungen entwickelt habe sehr verletzt.

sie hat generell starke verlustängste gegenüber männern.
am anfang der beziehung war es eher eifersucht gegenüber meiner besten freundin,was sich aber dann mit der zeit legte.
da kriselte es schon leicht und wir rauften uns zusammen.
nachdem wir ein halbes jahr zusammen waren,beschlossen wir dieses jahr im juni zusammenzuziehen,was wir dann in die tat umsetzten.
ich investierte auch relativ viel in die wohnung,beispielsweise 3200 euro für eine einbauküche,alles schien soweit perfekt.

ca. einen monat später bereits keimte bei ihr immer wieder grundloses misstrauen auf;ob ich jemand anderes kennen gelernt habe etc.
es kam oft zu streits,in denen sie sehr laut wurde,verbal sehr aggressiv und beleidigend.das oft jeden dritten tag.
mir blieb meistens keine andere wahl als zu meinem besten freund zu flüchten,da ich es nicht mehr aushielt.
dies wurde mir zum vorwurf gemacht.

das ganze spitzte sich immer mehr zu und ich merkte in der folge,dass meine gefühle nachliessen und ich zum teil eine abneigung entwickelte.
die letzten zwei wochen waren wir bereits offiziell getrennt,wollten aber einen neuanfang für uns wagen was uns nicht gelang.

am montag dieser woche suchte sie ein gespräch,was ich ablehnte,weil ich über unsere beziehung nicht mehr sprechen wollte und zudem auf dem sprung in die arbeit war.
auf dem weg dorthin beleidigte sie mich erneut über whattsapp(ich sei ein horror für jeden menschen,das allerletzte etc.)

generell sieht sie sich grundsätzlich in der opferrolle.

die wohnung haben wir nun nach sage und schreibe dreimonatigem zusammen wohnen gekündigt,sie zieht wohl zum oktober aus.
kontakt haben wir nur noch sporadisch,ich lebe zur zeit bei meinen eltern und habe si nur noch drum gebeten mir bescheid zu sagen,wenn sie ausgezogen ist(ich möchte alles selber regeln,da ich in der wohnung nicht alleine weiter wohnen werde und in eine wg ziehe auf november).

trotz allem merke ich,dass ich noch starke gefühle habe und generell ein sehr hoffnungsvoller mensch bin.
zum einen bin ich froh,dass es vorbei ist,zum anderen habe ich das gefühl,dass mit etwas abstand und einem kompletten neuanfang mit räumlicher trennung vielleicht nochmal etwas entstehen kann.
sie selbst will die beziehung nicht mehr,war aber was das angeht stets sehr wechsellaunisch.

ich weiss nun überhaupt nicht was ich tun soll.

05.09.2013 22:42 • #1


F
ich bin für jede antwort sehr dankbar.

05.09.2013 23:32 • #2


A


Zusammengezogen-Getrennt

x 3


M
Willkommen flio,

ohje, das ist ja echt ne heftige Hausnummer. Ich sage immer: Sobald Beleidigungen in so einem Ausmaß in die Beziehung kommen hat man schon verloren. Denn mit jeder Beleidigung geht immer mehr Respekt verloren.

Mag sein dass sie in der Opferrolle war und sicher auch noch ist- aber mittlerweile wird sie ja - zumindest Dir gegenüber zum Täter. Sie hat also nicht im Ansatz begriffen was es heißt verletzt zu werden und wie damit umgehen.

Wut und Frust, ihre Selbstzweifel, ihr fehlender Selbstwert- DAS ALLES sollst DU ausbaden. Aber SO kann und darf Beziehung nie und nimmer funktionieren.

Ich behaupte mal fest, dass Eure Trennung das Beste war was Euch passieren konnte. Anstatt weitere Verletzungen zu verteilen/einzustecken habt Ihr Beide so nun die Chance neu zu beginnen.

Die Wohnung ist gekündigt, Du ziehst in eine WG- hast also immer genügend Leute um Dich rum- das kann gut ablenken.

Finde wieder zu Dir, geh DEINEN WEG, DU bist wichtig!

LG

06.09.2013 06:43 • #3


F
hallo flio....

nun, was sollst du machen? die frage kann dir niemand so recht beantworten, die entscheidung liegt ganz allein bei dir. vielleicht solltest du dir vielmehr die frage stellen, was möchtest du? liebst du sie und magst noch mit ihr zusammensein, bist du bereit und stark genug so wie es ist weiterhin zu tragen? bedenke, sie hat keinen schupfen, der in ein paar tagen vorüber ist.

ich verstehe dich sehr gut, hab ich das ganze doch nun 2,5 jahre mitgemacht. trennung, zusammenzug,trennung,zusammenzug usw. ich weiss, ich kann es nicht mehr tragen, habe keine kraft mehr. mein ex leidet ebenfalls ein depris, hat borderlinezüge, resultierend aus einen nicht erkannten ads. nach vielen suchen im internet stiess ich auf das ads, untersucheungen wurden gemacht und die diagnose wurde gestellt. eigentlich hätte es aufwärts gehen können. therapie und richtige medis.... aber auch das half nur bedingt. in diesem 1 jahr nach diagnosestellung brach er dennoch 2 mal die beziehung ab. als er beim vorletztenmal wiederkam, sagte ich ihm, wenn er jetzt erneut davonläuft, einfach im streit geht, dann war es das endgültig. nun, diese woche war es nach 4 monaten absolute harmonie wieder so weit. tollen familienurlaub verbracht, dort häuser angesehen, schule für meine lütte angeschaut usw. nach hause u 2 tage später aus dem nichts heraus, einen streit wegen ner kleinigkeit provoziert, frech und beleidigent geworden. sachen gepackt und abgehauen. ich hab ihm gesagt, wenn du jetzt gehst, war es das und er ist dennoch gegangen. samstag holt er den rest seiner sachen....
es ist die hölle.
aber ich will nicht mehr. ich hatte immer so wie du jetzt, hoffnung auf einen neubeginn. dachte, wenn ich liebe und es sehe als das was es ist, nämlich eine krankheit, kann ich damit umgehen. aber es funktioniert nicht. man kann dir zehnmal sagen, nimm die beleidigungen nicht persönlich, denn sie gehen im grunde nicht gegen dich. es funktioniert nicht. sie verletzen dennoch, auch wenn man mit der zeit an dickeres fell bekommen hat. am schlimmsten ist aber dieses auf dem pulverfass sitzen, warten, wann es zum nächsten knall kommt. innerlicher stress pur, das über monate bzw jahre. es gibt momente, augenblicke, da kannst du das geschehene ausblenden und im hier und jetzt leben, geniessen, zusammen lachen. aber die angst bleibt, sie brodelt in dir und ist dein ständiger begleiter.
ich habe erkannt, das man gegen solch eine krankheit machtlos ist, dass es nichts bringt wenn der betroffene nicht fest genug an sich arbeitet. denn das ist grundvoraussetzung. medis und zum therapeuten gehen reichen nicht aus. eine solche erkrankung bedarf tägliche arbeit an sich selbst. findet diese nicht statt, ist es nur eine frage der zeit wann es wieder zum zusammenbruch kommt.
nun kennst du meine geschichte und ich bin mir sicher, dass deine ähnlich verlaufen wird, wenn du weiter machst. also, beantworte dir nun meine eingangsfragen und treffe dann für dich eine entscheidung.
ganz egal wie sie ausfällt, ich wünsche dir sehr viel kraft, denn die wirst du benötigen.....

06.09.2013 07:11 • #4


Mew
Hey flio

Ganz schön bedrückende Situation, die du da durchgemacht hast. Ich finde es gut, das du dich dazu entschlossen hattest, diese Verlustängste mit ihr gemeinsam zu besiegen. Ich glaube aber, du hast unterschätzt, was das für einen Kraftaufwand bedeutet.
Für mich liest sich das so, das sie immer in die Offensive gegangen ist, wenn diese Ängste eingesetzt haben. Vielleicht, damit sie sich nicht so verletztlich fühlt. Dafür brauch man ein sehr dickes Fell auf dauer.
Für euch beide kann es auf jeden Fall ein Neuanfang sein. Vielleicht für sie mehr als für dich.
Was du tun kannst, kann ich dir auch leider nicht beantworten. Wer auch nur an solch einer Situtaion teilgenommen hat, hat meist selbst einiges zu verarbeiten.
Nimm dir Zeit um das mal alles mit etwas Abstand revue passieren zu lassen.

LG Mew

07.09.2013 01:08 • #5


F
hallo miteinander,
vielen dank für die antworten.
wir haben sporadisch kontakt über mails und ich bin wohl sogar mehr an einem neuanfang interessiert als sie.
sie meinte sogar,sie sei nicht mehr in meinem leben und andersrum auch nicht.
im nävhsten satz schreibt sie aber ich könne immer zu ihr kommen wenn was ist.
ich bin total verwirrt.habe ihr auch heute geschrieben,dass ich sie vermisse,was auch stimmt.
ich weiss nicht was in ihr vorgeht.sie macht nun auf kühl und hart,wobei ich doch eigentlich grund hätte mich so zu verhalten.

07.09.2013 15:22 • #6


F
ich bin einfach so verzweifelt.
habe sie kontaktiert und gesagt,dass es von meiner seite aus noch hoffnung gibt und ich mir viele gedanken mache und sie ist nur ablehnend,kalt und abweisend.

als wäre ich das letzte.
dabei hab ich so viel mit ihr mitgemacht.ich weiss einfach nicht was ich tun soll.
sie sagt,ich solle abschliessen,sie in ruhe lassen und dass es definitiv nichts mehr wird.

gestern schrieb sie mir,dass sie nicht mehr in meinem leben sei und ich nicht mehr in ihrem,
nur um einen satz später zu erwähnen sie sei immer für mich da,wenn ich sie bräuchte.
wie passt das?
ich weiss einfach nicht was ich tun soll.bitte helft mir.
meine freunde habe ich die letzten tage überstrapaziert damit.

07.09.2013 19:21 • #7


A
Sag mal Flio, datest Du meine Ex?

Mir kommt da sovieles bekannt... Die Depression, die Beleidigungen in Streits, die Stimmungsschwankungen, die Verlustängste...

Ich hänge an so einer jetzt schon fast ein Jahr. On-Off-Beziehung. ICh rate Dir, lass es! Jedes Comeback hat mir wieder Hoffnung gemacht und ich war danach noch fertiger. JJetzt gerade mal wieder, weil sie mal wieder extrem fies war. Du kannst dieser Frau nicht helfen. Die Probleme aus ihrer Kindheit sitzen so tief, die gehen nicht weg. Und Psychologen taugen eh nichts. Meine persönlich Erfahrung. Die wollen nicht, daß jemand gesuch wird, sondern wollen, daß man jahrelang in Therapie bleibt. Wenn es ihr schlecht geht, dann soll sie zum PSychiater gehen und Antidepressiva nehmen. Hilft auch nicht immer, aber zumindest besser als Psychoblabla.

Wenn Du reden willst, meld Dich. Ich war wahrscheinlich mit der verschollenen Schwester Deiner Freundin zusammen...

08.09.2013 23:00 • #8