Liebe viva-la-vie
Es ist natürlich eine große Umstellung, plötzlich alleine zu leben.
Wie Ringelblume schon so treffend schrieb:
Lieber alleine einsam, als gemeinsam einsam...
So ging es hier vielen Usern.
Am Anfang fühlte ich mich sehr einsam.
Es war aber auch das, was ich nicht mehr wollte, nämlich einen Partner zu haben, der eben nicht mehr mit mir am gleichen Strang zieht.
Und das über mehrere Jahre.
Alles Reden und die ganzen Versuche liefen immer mehr ins Leere.
Ich bin dann oft so traurig gewesen, dass ich weinend im Bett lag...
...getrennte Betten...
Der Anfang vom Ende.
Liebe viva-la-vie
Es ist nicht dein Untergang, wenn du dich trennst, ein neues und schöneres Leben wartet auf dich.
Wir hier können dich dabei etwas unterstützen, gerade am Anfang.
Ich wusste es schon immer;
Wenn dann endlich die Trennung akut ist, dann werde ich mir sagen:
Warum habe ich das nicht schon viel früher gemacht, warum habe ich so lange ausgehalten?
Und es kam wirklich so.
Ich bereue nichts.
Heute bin ich endlich der Mensch, der ich früher einmal war.
Ich kann wieder spontan sein,
muss nicht ständig zurückstecken,
mich nicht über ihn ärgern, mir keine Sorgen um ihn machen, nicht alles Mögliche für ihn machen und bin so schön ruhig geworden.
Du wirst lernen, dass es keine Schande ist, alleine zu sein.
Dass es vor allem nicht am Partner hängt, glücklich zu sein.
Ich jedenfalls kann ganz ehrlich sagen, dass ich ohne glücklicher bin.
Es sind so viele Menschen alleine, aber nicht einsam.
Es liegt daran, dass wir immer dachten, dass uns nur ein Partner
glücklich machen kann.
Wie dumm.
Wir selber haben es in der Hand.
Früher, wenn ich mit meinem Mann unterwegs war, egal ob im Urlaub, oder sonstwo, habe ich immer gedacht, dass diese Menschen leiden.
Was für ein Unsinn.
Manche bestimmt, aber längst nicht alle!
Man gewöhnt sich daran, sein Leben anders zu gestalten.
Denn man hat keine Erwartungen an einen anderen Menschen mehr, wenn man sein eigenes Ding durchzieht.
Bei mir war es im ersten Allein-Urlaub so schön.
Es regnete und ich ging trotzdem los und besuchte eine andere Stadt.
Mein Mann hätte mir einen Vogel gezeigt.
Ich zog 1 Stunde später meine Jacke aus, weil die Sonne wieder schien und war 4 Stunden unterwegs und hatte eine schöne Stimmung.
Mit mir ganz alleine.
Ich schlenderte stundenlang durch Ruinen und 3x fuhr ich ins selbe Gebirge, weil ich das schön fand.
Ich stand morgens früh auf und musste nicht warten, bis er endlich 1 Stunde später zum Frühstück kam.
Und das hat mir gezeigt, dass ich auch ohne Partner meine Freizeit genießen kann.
Früher hätte ich mich in jeder fremden Stadt verlaufen, weil ich mich immer auf meinen Mann verlassen habe, mit seinem Navi im Kopf.
Früher wäre ich niemals Serpentinen auf einer Insel hoch und runter gedüst, heute habe ich da richtig Spaß dran.
Und so ist es mit anderen Unternehmungen auch.
Ich gehe alleine ins Café, zu Events,
zu Partys und so weiter.
Es ist nicht immer schön, aber auch nicht schlimm.
Es gibt auch Tage, da bin ich stinkendfaul und mache nichts.
Na und?
Es fällt mir auch mal die Decke auf den Kopf und ich denke, ich bin ein Eremit, aber dann plane ich was und wenn es auch nur ein Kaffee bei einer Freundin ist, oder ich habe mein Enkelkind, oder ich gucke einen guten Film, was solls.
Der nächste Frühling kommt bestimmt und dann bin ich wieder viel mehr unter Menschen und nicht nur auf der Arbeit.
Kann ein gutes Buch auf dem Balkon lesen, Kurzreisen machen,
die Leute kommen alle wieder aus ihren Löchern und ich auch.
Jetzt habe ich so viel geschrieben.
Puh...schon so spät.
War erst um 22:30 Uhr zuhause vom Dienst und der Wecker geht in 7 Stunden.
Aber hier gucke ich immer wieder gerne rein und da ich meine Trennung gut überstanden habe und mir hier viele liebe Menschen geholfen haben, will ich nun auch gerne unterstützen.
Ich hoffe, dass ich dir etwas von deiner Angst nehmen konnte.
11.02.2017 00:56 •
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