36

36 Jahre für nichts?

V
Hallo zusammen,
mit meiner Geschichte könnte ich Bücher füllen und jeder der sie ließt würde sagen so etwas gibt es nicht, so blöd kann man nicht sein. Kurzum bin seit 36 Jahren verheiratet und auf dem Weg mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Aber am liebsten würde ich weglaufen abtauchen oder mich tot stellen. Ich habe sehr früh geheiratet --die Liebe meines Lebens-- dachte ich ... Mein Mann war von Anfang an sehr dominant und ich habe es mir gefallen lassen, dachte das ist normal ... hatte ja keinen Vergleich oder Erfahrung. Er hat sich immer seine sogenannten Freiheiten gegönnt Partys mit Kollegen, Urlaub mit Kumpels auf Malle ... und natürlich auch Freundinnen. Bisher kenne ich 4 (100% nachweislich) ohne die die ich wahrscheinlich nicht mitbekommen habe. Ich rede nicht von einem Kurzen Spaß sondern von jahrelangen Affären mit Dienstreisen, Urlauben richtig weit weg, Geschenken zum Geburtstag usw. ...Wenn ich ihn zur Rede stellte hat er jedesmal einen krach vom Zaun gebrochen wie ich auf so einen schei. komme. Das reden mir bestimmt meine Freundinnen ein bla bla bla. Bei so einem Misstrauen kann man ja nur das Weite suchen und ich treibe ihn mit meinem genörgel ja selbst dahin.... wirklich nett.... Seit 2 Jahren jammert er mir vor er fühlt sich eingesperrt er braucht Freiraum --- noch mehr ?-- er ist dann immer angeblich zu einem Arbeitskollegen gefahren... hat mir nicht gesagt zu wem und wohin. Das schlimmste für mich war, er ist sogar Weihnachten und Silvester zu seinem Kumpel gefahren ist. Er muss abschalten. Hat auch mit ihm Urlaub gemacht .... eines Tages stand der Kumpel -eine Sie- vor der Haustür. Ich dachte schlimmer kann es nicht kommen. Wie so üblich hat er mich auch da wieder rumbekommen mit falschen Versprechungen -wir packen das, es wird alles besser, er ändert sich. Ich habe es wirklich glauben wollen .... wie naiv.... nichts ist passiert, er hat einfach so weiter gemacht und gemeint ich merke es nicht. Blöd wie ich bin habe ich immer noch gehofft er ändert sich.... er weiß ganz genau welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Er drehte alles so lang bis ich das Gefühl hatte an allem Schuld zu sein. Dazu kommt noch meine Mutter ist Dement mein Vater auch nicht mehr der fitteste. Sie ist vor kurzem schwer gestürzt -war im Krankenhaus ist völlig durch den Wind- und versuche nun alles unter einen Hut zu bekommen.... nebenbei gehe ich auch noch arbeiten. Das einzige was mich aufrecht erhalten hat ist ... dass ich gelesen hab dass es anderen auch so geht. Heute hatte ich ein Gespräch mit einem Anwalt und denke eine Trennung ist richtig, habe aber panische Angst dass er mich wieder rumkriegt obwohl ich weiß das ist falsch. Er spielt mir immer noch vor dass er sie nicht mehr trifft, weiß aber dass er schon den nächsten Urlaub mit ihr plant und noch mehr. Sobald ich nur an alles denke breche ich in tränen aus und fühle mich elend. Bin richtig fertig und wünsche mich nur noch weit weg. Genug gejammert .... versuche es in den Griff zu bekommen.

08.02.2017 22:42 • x 2 #1


D
Eigentlich passt deine Überschrift. Wer mit so wenig Selbstwert durchs Leben schreitet, da bleibt am Ende nach 36 Jahren nicht viel übrig. Man kann dir nur wünschen, dass du diesen Mann in die Wüste schickst und anfängst zu leben. Bitte.

08.02.2017 22:54 • x 4 #2


A


36 Jahre für nichts?

x 3


V
Der Wille ist da und denke ich werde es packen. ...

08.02.2017 23:00 • #3


sozialtussi
Hallo Viva

Gut, dass du dein eigenes Thema aufgemacht hast.
Hier bist du gut aufgehoben
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen kann.
Vorwürfe, dass du bei ihm solange ausgehalten hast, machst du die schon selber genug und es würde dir nicht weiterhelfen.
Viele hier sind in einer ähnlichen Situation und haben auch den Fehler gemacht, wie du und ich.
Es nützt nun nichts mehr , in die Vergangenheit zu gucken.
Nun hat das Schicksal dir einen Schubs in eine andere Richtung gegeben.
Was du daraus machst...
....liegt ganz bei dir!
Entweder trottest du weiterhin auf deinem Pfad vor dich hin, oder du
machst deine Augen weit auf und nimmst wahr, was es noch für andere Möglichkeiten für dich gibt.
Was hält dich davon ab?
Warum kann er dich immer wieder überreden?
Was gibt es, was dich bei ihm bleiben lässt?
Willst du wirklich so weitermachen?
Es gibt für alles eine Lösung, aber wenn du so verharrst, dann wird sich nichts ändern.

08.02.2017 23:45 • x 1 #4


A
Es gibt tausend Gründe alles beim alten zu lassen und nur einen um etwas zu ändern......Du hältst es nicht mehr aus!

Ich wünsche Dir das aller Beste......

Gruß Akte 1

09.02.2017 09:56 • x 2 #5


R
Liebe viva-la-vie,

zunächst mal: du bist nicht blöd! Du hast an all das Gute geglaubt, weil du es glauben wolltest. Ein Lebensentwurf, der nun zersprengt wurde, weil dein Mann offensichtlich eine ganz andere Vorstellung vom Eheleben als du hat bzw. sein Lebensentwurf ist mit deinem so gar nicht kompatibel. ´Du siehst gerade einen riesigen Berg vor dir, wie sollst du da jemals drüber kommen - denkst du. Aber mit der Zeit (klingt altklug und abgedroschen) bist du oben und dann siehst du plötzlich, was du noch alles vor dir hast - und dazu brauchst du einen Mann, der dich so derart schlecht behandelt, ganz sicher nicht. Nur, bis dahin ist der Weg lange und auch beschwerlich, aber das allerschwierigste ist, den Entschluss zu fassen alles zu beenden und dann auch standhaft zu bleiben. Denn dein Mann ist ja scheinbar ganz groß darin, dich immer wieder mit seinen Worten rumzukriegen.
Ratschläge erteilen kann jeder, aber durchziehen muss man es dann doch ganz alleine. Aber wenn du dich hier mal ein bisschen durch das Forum liest, wirst du feststellen, dass diejenigen, die noch vor einem Jahr da waren, wo du jetzt bist, gestärkt aus dieser wirklich großen - vermutlich größten - Krise ihres Lebens hervorgegangen sind. Ist im Moment kein Trost, ich weiß, aber ´schreib dir hier alles von der Seele, tut meist gut - ich kenne das

Und: dein Nick klingt schon mal sehr positiv

09.02.2017 10:19 • x 1 #6


V
Ja allein dass ich lesen anderen geht es genauso und bin doch normal hält mich noch aufrecht. Ich kann mich nicht verstehen warum ich immer wieder auf ihn reinfalle. Es ist richtig dass ich mich trennen will ...... habe auch den ersten Schritt gemacht. Aber er zerrt weiter an mir rum .. gib mir noch eine Chance -wie oft noch- ... schmeiss nicht alles weg ... .. aber ich denke er wird sich nie ändern. Er drückt jetzt auf die Tränendrüse dass ihn ja keiner haben will und kapiert nicht dass ich am Ende bin. Ich kann diesen Zustand nicht mehr aushalten .. dann noch meine Eltern ... wenn ich den Blick meiner dementen Mutter sehe wenn ich zu besuch bin und sie weint zerreist es mir das Herz und ich fühle mich nur noch schuldig. Sie ist seit dem Unfall im Pflegeheim und wird dort auch bleiben. Sie wollten gemeinsam letztes Wochenende in eine Senioren Wohnung ziehen weil ich das hier allein nicht mehr gebacken kriege jetzt lebt mein Vater dort allein und habe nur noch ein schlechtes Gefühl.
Man sagt immer man wird dünnhäutig aber ich habe keine Haut mehr.

Vielen Dank für Eure Unterstützung

10.02.2017 11:08 • #7


sozialtussi
Liebe Viva-la-vie

Klar, dass dein Lebemann jetzt kalte Füße bekommt.
Dann wäre ja niemand mehr da, der ihm die Hand vor den A...hält, ihm die Koffer auspackt und seine schmutzige Wäsche wäscht, wenn er von seinen Abenteuern zurückkommt.
So hat er sich das nicht vorgestellt.
Ein bisschen jammern, diesmal etwas weinen, hat doch immer geklappt.

Er macht es mit dir, weil er es kann.
Weil du immer wieder weich geworden bist.

Du fühlst dich wegen deiner Mutter schuldig?
Du kannst doch nichts für den Unfall und kümmerst dich offensichtlich gut um sie.
Ich habe meinem Sohn immer gesagt, dass er sich bitte nie verpflichtet fühlen soll, mich zu pflegen.
Kümmern ja, aber bitte nicht pflegen.

Du, liebe viva-la-vie willst es anscheinend immer allen recht machen.
Vielleicht solltest du allen mal sagen, dass du am Limit bist, auch deinen Eltern, soweit sie es noch verstehen können.
Deine Mutter hätte zu geistig klaren Zeiten bestimmt nicht gewollt, dass du dich völlig aufopferst und dabei selber vor die Hunde gehst.

Wenn du deinem Mann diesmal wieder verzeihst, weißt du was passiert....also?

10.02.2017 12:03 • #8


R
liebe viva-la-vie,

ich war auch 35 jahre verheiratet und das was soziali dir geschrieben hat....sehe ich auch so!

wie lange willst du das elend noch mitmachen?

das mit deinen eltern kenne ich auch sehr gut......mein vater war dement.....als er gestorben war wurde
meine mutter krebskrank......als sie dann im sterben lag......ging mein EX!

ich kann dir nur raten RETTE DICH
ja, es ist kein leichter weg........habe auch viel durch.......manche wunden müssen noch versorgt werden...

meine erfahrung: der körper und die seele schicken dir signale.....wenn du diese ständig überhörst
kann man auch daran zerbrechen bzw. krank werden.

es ist dein leben.

alles liebe für dich
ringelblume

10.02.2017 14:31 • #9


R
liebe viva-la-vie,

frage: könnte dein vater nicht in das pflegeheim wo deine mutter ist?

10.02.2017 14:34 • #10


V
Es ist tut gut von euch unterstützt zu werden obwohl ihr auch euer Päckchen zu tragen habt. Ihr sprecht mir aus der Seele was meinen Mann --- am besten eher EX betrifft--- . Das mit meiner Mutter konnten wir heute regeln. Sie ist heute verlegt worden in ein benachbartes Seniorenheim der Seniorenwohnung meines Vaters. Die Schwestern dort haben sich sofort rührend um meine Mutter gekümmert und sie aus diesem elenden Jammertal der Panik und des gefühlten Verlassen seins geholt was mich die letzten 2 Wochen als ich sie vom Krankenhaus und dann in eine Kurzzeitpflege gebracht habe regelrecht verfolgt hat. Ich habe das Gefühl sie ist dort wirklich gut aufgehoben ... sie hat das erste mal wieder gelächelt. Mein Vater wird wohl meine nächste Dauerbaustelle.
Das was ihr über meinen Mann -EX - geschrieben habt trifft voll zu. Das denke ich auf, habe aber Angst vor meiner eigenen Courage da ich nicht weiß wie er reagiert wenn er merkt dass ich es wirklich ernst meine - KEINEN RÜCKZUG MEHR !- und es für ihn eng wird -- katapultiere ihn ja aus seiner Comfortzone-- er denkt doch tatsächlich wir packen das --- wohl ehr nur ich --- habe aber die Schnauze mehr als voll. Nur das was mich wirklich erschreckt ist .... ich dachte ich fühle mich gut wenn ich zum Anwalt gehe und versuche mein Leben in die Hand zu nehmen.... Nur was ich fühle ist die volle Wucht des Alleinseins .... liegt wohl daran dass ich noch nie allein war, muss das noch lernen mir selbst zu genügen. War das bei euch auch so? Aber ihr habt das ja auch gepackt und lebt noch .... darum viva la vie ! auf die Zukunft.............. egal wie schei. es im Moment läuft.

10.02.2017 21:02 • #11


Sabinka
Es tut mir wirklich leid für Dich.
Wenn ich hier manche Geschichten mit Deiner vergleiche ist dass hier echt schwer. So viel Leid zu ertragen ist echt nicht einfach.
Leider wird sich dein Mann nicht ändern.
Ich würde ausziehen oder deinen Mann vor die Tür setzen.
Er soll wissen, dass Du dieses Spiel nicht mehr mitspielst.
Mit Zugewinnausgleich ect. muss er dich auch Versorgen, da ist aber ein Anwalt der richtige Ansprechpartner.
Du willst ja nicht bis an das Ende deines Lebens so behandelt werden. Klar wenn er alt ist und nicht mehr kann, sollst du Dich um ihn kümmern, dafür braucht er Dich.
Ich würde dieses Spiel nicht mitspielen.
Soll er mit seinen Weibern glücklich werden blaue Pille wirkt nicht für immer!
Und ich dachte meine Geschichte ist krass .
Sei stark Du wirst es schaffen!

10.02.2017 21:23 • x 1 #12


Sabinka
Zum Alleinseins!
Du bist leider in der Beziehung immer allein gewesen!
Jetzt kann er nur besser werden.

10.02.2017 21:33 • #13


R
lieber alleine einsam als gemeinsam einsam

10.02.2017 23:46 • x 2 #14


sozialtussi
Liebe viva-la-vie

Es ist natürlich eine große Umstellung, plötzlich alleine zu leben.
Wie Ringelblume schon so treffend schrieb:
Lieber alleine einsam, als gemeinsam einsam...
So ging es hier vielen Usern.
Am Anfang fühlte ich mich sehr einsam.
Es war aber auch das, was ich nicht mehr wollte, nämlich einen Partner zu haben, der eben nicht mehr mit mir am gleichen Strang zieht.
Und das über mehrere Jahre.
Alles Reden und die ganzen Versuche liefen immer mehr ins Leere.
Ich bin dann oft so traurig gewesen, dass ich weinend im Bett lag...
...getrennte Betten...
Der Anfang vom Ende.

Liebe viva-la-vie
Es ist nicht dein Untergang, wenn du dich trennst, ein neues und schöneres Leben wartet auf dich.
Wir hier können dich dabei etwas unterstützen, gerade am Anfang.

Ich wusste es schon immer;
Wenn dann endlich die Trennung akut ist, dann werde ich mir sagen:
Warum habe ich das nicht schon viel früher gemacht, warum habe ich so lange ausgehalten?
Und es kam wirklich so.
Ich bereue nichts.
Heute bin ich endlich der Mensch, der ich früher einmal war.
Ich kann wieder spontan sein,
muss nicht ständig zurückstecken,
mich nicht über ihn ärgern, mir keine Sorgen um ihn machen, nicht alles Mögliche für ihn machen und bin so schön ruhig geworden.
Du wirst lernen, dass es keine Schande ist, alleine zu sein.
Dass es vor allem nicht am Partner hängt, glücklich zu sein.
Ich jedenfalls kann ganz ehrlich sagen, dass ich ohne glücklicher bin.
Es sind so viele Menschen alleine, aber nicht einsam.
Es liegt daran, dass wir immer dachten, dass uns nur ein Partner
glücklich machen kann.
Wie dumm.
Wir selber haben es in der Hand.
Früher, wenn ich mit meinem Mann unterwegs war, egal ob im Urlaub, oder sonstwo, habe ich immer gedacht, dass diese Menschen leiden.
Was für ein Unsinn.
Manche bestimmt, aber längst nicht alle!
Man gewöhnt sich daran, sein Leben anders zu gestalten.
Denn man hat keine Erwartungen an einen anderen Menschen mehr, wenn man sein eigenes Ding durchzieht.
Bei mir war es im ersten Allein-Urlaub so schön.
Es regnete und ich ging trotzdem los und besuchte eine andere Stadt.
Mein Mann hätte mir einen Vogel gezeigt.
Ich zog 1 Stunde später meine Jacke aus, weil die Sonne wieder schien und war 4 Stunden unterwegs und hatte eine schöne Stimmung.
Mit mir ganz alleine.
Ich schlenderte stundenlang durch Ruinen und 3x fuhr ich ins selbe Gebirge, weil ich das schön fand.
Ich stand morgens früh auf und musste nicht warten, bis er endlich 1 Stunde später zum Frühstück kam.
Und das hat mir gezeigt, dass ich auch ohne Partner meine Freizeit genießen kann.
Früher hätte ich mich in jeder fremden Stadt verlaufen, weil ich mich immer auf meinen Mann verlassen habe, mit seinem Navi im Kopf.
Früher wäre ich niemals Serpentinen auf einer Insel hoch und runter gedüst, heute habe ich da richtig Spaß dran.
Und so ist es mit anderen Unternehmungen auch.
Ich gehe alleine ins Café, zu Events,
zu Partys und so weiter.
Es ist nicht immer schön, aber auch nicht schlimm.
Es gibt auch Tage, da bin ich stinkendfaul und mache nichts.
Na und?
Es fällt mir auch mal die Decke auf den Kopf und ich denke, ich bin ein Eremit, aber dann plane ich was und wenn es auch nur ein Kaffee bei einer Freundin ist, oder ich habe mein Enkelkind, oder ich gucke einen guten Film, was solls.
Der nächste Frühling kommt bestimmt und dann bin ich wieder viel mehr unter Menschen und nicht nur auf der Arbeit.
Kann ein gutes Buch auf dem Balkon lesen, Kurzreisen machen,
die Leute kommen alle wieder aus ihren Löchern und ich auch.

Jetzt habe ich so viel geschrieben.
Puh...schon so spät.
War erst um 22:30 Uhr zuhause vom Dienst und der Wecker geht in 7 Stunden.

Aber hier gucke ich immer wieder gerne rein und da ich meine Trennung gut überstanden habe und mir hier viele liebe Menschen geholfen haben, will ich nun auch gerne unterstützen.

Ich hoffe, dass ich dir etwas von deiner Angst nehmen konnte.

11.02.2017 00:56 • x 6 #15


A


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